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Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189108145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910814
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-14
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.08.1891
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Nr. 187 — 11. Jaliraana: jDle an jedem Wochentag Ment» (mildem LaMm d-S folgenden Tage«) zur «er« Sendung gelangende unparteiische Zeitung „«ächflsche» Landes-Anzeiger" mit täglich einem Extra-Beiblatt: i. Meine Botschaft L. Stichfischer Erzähler e. Sächsische Gerichtszeit,»ng 4. Sächsisches Allerlei ». Jllnstr. Unterhaltungsblatt s. Sonntagsblatt 7. Lustiges Bilderbuch lostet bei den Ausgabestellen monatlich 7V Pfg,, bei den Post-Anstalten 75 Psg. Sächsischer KM-kS-ADkillkr. Berbrettetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hauptblätter der „Sächs. LaudeS-Auzeigers" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-AnSgab« al«r „C hemnitzer General-Anzeiger" für Chcinuitz monatlich 4VPsg. freiinSHauS; außerhalb Chemnitz inonagich 50Pfg.mit Zutragen. PoslzeitnngSpreiSliste far 1891; Nr. 1815. Sreltag, 1«. ««MMl. Der Sächs. LandeS-Anzciger ist sür da» Jahr lSSl eingetragen in der deutschen . Post-ZeitnngS-PreiSliste unter Nr- 541-, in der österreichischen nnter Nr. 3540. Für Abonnenten erscheint je einmal im Jahr; Jllnstr. WeihnachtSbnch (JahreSbnch). Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprech-Anschlnb Nr. 136. Telegr -Ndr.: Lander-Anzeiger, Chemnitz. Amtliche Anzeigen. Gegen 1. den am 1.Oktober 1859 in Clemnik geborenen, zuletzt hier aushält- lichen Schmied Max Emil Schubert und 2. die am 24 Inn! >851 inNübena» geborene, zuletzt hier anshältliche Nagelschmiedsehesran Iba Emilie Glötz geb. Dittrich, welch« sich verborgen Halle», ist die Untersuchungshaft verhängt. ES wird ersucht, dieselbe» zu verhaften nnd^n daS nächste AmtsgcnchtS- sängnih abznliefern. Chemnitz, am 11. August 1891. Der Königliche AmtSanwalt. I. A.: Dr. Rohr, Res. Heute Freitag von Vormittags v Uhr ab soll im AuetionS- saale des JnstizgebäudeS hier eine große Partie Pfandstücke, Namenllich bessere Möbel, SophaS, Nubestühlc, 1 Schaukclstuhl, 1 Doppel- pnlt, 1 Strickmaschine, Nähmaschine», 1 Cassenschrank, l Pianvsorle, 2 Laden tische, 1 Ladenschrank, Spiegel, Regulateure, Wand- uud Taschenuhren, Bilder, 1 Krottleuchter, Bettstellen, Matratzen, Federbette», Vorhänge, Herrenkleidcr, 2 Canarienvögel, 2 Pferde, Brauner und Schimmel, 6 große Kastemvage» 2 Schleiswage,i, 1 Kiuschwage», 1 Brückenwaage, 1 Füllm .schine, 1 Copir Presse, 1 Handdruckpresse, 2 Backtröge, 1 Mehlkaste», 350 Stück Regenschirm- gcstelle, Seifen, Pomaden, Schwämme n. B. m. zur öffentlichen Ver steigerung gelangen. Actuar Berger, Ger.-Vollz. b. d. Königlichen Amtsgericht Chemnitz. Freitag, den 14. Slngnst 1891, Nachmittags » Uhr gelangen i» der Wohnung der Bäckereigcschäflsinhabcrin Iran Anna Fleischer in Hartha« Nr. 3811 Fast Fett, 1 Hängelampe, 3 irörbe, 1 Sopha, L Bilder, 1 Regulator, S Stühle und andere Sachen zur ösfenllichen -Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher bei dem König». Amtsgericht Chemnitz. I» der Restauration zur „Wilhelmshöhe" in Kappel sollen heute, Freitag, von Nachmittags 3 Uhr ab daselbst eingestcllie Pfandstücke, Und zwar verschiedene Möbel, 1 Pseilerspiegel, 1 Regulatenr, 1 Nähmaschine, 2 Reisekosscr, Vorhänge u. A. m. öffentlich versteigert werden. Actuar Berger, Gerichtsvollzieher bei dem König! Amtsgericht Chemnitz. Drahtnachrichten unseres Anzeigers. Boi» 13. August. Paris. Großfürst Alexis dinirteim Restaurant Voistn und fuhr darauf im BoiS de Bonlogne spazieren; später besuchte er die Concerte d'Ambassadenrs und d'Horloge. Als der Großfürst erkannt wurde, stimmte das Orchester die russische Hymne an und, da das Publikum mit seinen Manifestationen den, Großfürsten lästig wnrde, zog sich derselbe schleunig zurück. Vor dem Hotel Continental blieb Abends eine große Menschen menge versammelt. Einige Hundert Personen demon stritten noch spät vor der russischen Botschaft. Ischl. Nach Andeutungen der Beamten aus der Umgebung Ri sties hat der Petersburger Besuch des Königs ans serbischer Seite eine vollständige Enttäuschung hervorgerufen. Es solle» die gehegten Hoffnungen nicht in Erfüllung gegangen sein. Exkönig Milan sandte in der Nacht an den König folgende Depesche: „Ich begrüße Dich in Ischl; mein Befinden ist gut «nd ich erwarte Dich am Donnerstage in Luzern im Hotel National." Warschau. DieBerwaltnng der transkaspischen Eisenbahn kündigte sämmtlichen Beamten polnischer Rationalität. Jassy. Wegen deö Begräbnisses des durch Selbst- Mord geendeten österreichischen Consnls Emerich Pictschka entstand zwischen dem deutschen Consnl und den Justizbehörden ein Constiet, weshalb das Be- gräbnttz «st gestern erfolgte Demselben wohnten die Spitzen der Eivil- nnd Militärbehörden bei; da der katholische Pfarrer die geistliche Assistenz verweigerte, übernahm dieselbe der protestantische Pastor. Petersburg. Ans dem Kankasns wird gemeldet, daß vaö Ränbernnwesen, obgleich die Behörde» die energischsten Maßregeln getroffen haben, sich fortwährend ln bedenklichster Weise anödehnt. Man glanbt, es werde nothwendig sein, über ganze Distrikte den Belagernngs- znstand zu verhängen. Das Ausfuhrverbot des russischen Getreides. So ist de»» das gefürchletc, im Grunde aber doch immer nicht für möglich gehaltene Ereigniß eingetrete» — Rußland hat das Aus fuhrverbot für Roggen, Roggenmehl jeder Art und Kleie erlasse»! Wie wir bereits gestern ans Lübeck telegraphisch meldeten, Halle man dort Alles zur Aufnahme de; russische» Getreides bereit gemacht — und nun ans einmal dieser Schlag! Ein russis des Ausfuhrverbot für Getreide! Dasselbe ist an sich so »ngchencrlich, Weil Rußland aus den Getreide-Export als auf eine seiner Lebcns- suuclione» angclviese» ist, so daß mau die Conscquenze» znnächst kaum zu ermesse» vermag. Ein weiterer Rückgang des Rubelconrses, der als erste Folge zu erwarte» war, ist zunächst durch das Eingreifen der russischen Regierung — wie es den Anschein hat — abgcwandl, aber aus wie lange? Das ist indeß nur eine der geringere» Folge», die schlimmeren stehe» nnS in der nächsten Zeit bevor, »nd sie werden uns um so peinlicher treffen, als ja das Ausfuhrverbot sich ans die ganze ausgedehnte Grenze des russische» Reiche- erstreckt. Die amtliche Nachricht aus Petersburg lautet nämlich:. „Das betreffende Ausfuhr-Verbot gilt für die Häfen des Baltischen, Schwarzen und Aso loschen Meeres nnd für die Westgrcnze des Landes und tritt mit dem 27. August neuen Stils i» Kraft. Außer der bereits erfolgten Herabsetzung der Eiscibahnfracht für Getreide, welches für die nolhleideiidc» Gegenden bestimmt ist, wird dem Minister des Inner» anheimgestellt, weitere Maßregeln zur Er leichterung der Beschaffung von Getreide aus den Gegenden, wo Ueberfluß daran vorhanden ist, in, Verwaltungswege zu ergreife». Den LandschaftSorganen wird gestattet, da- für die Bestellung der Felder nnd sür die Verpflegung der Einwohner erforderliche Getreide ans commercieller Grundlage aiizukaufen. Den „Nowosti" zufolge sind zum Ankäufe von Brot- und Saatkorn für die nothleidende Be völkerung bereits 15 Millionen Rubel angewiesen worden. In 20 der inneren Gouvernements wurden die KronSsörster angewiese», der von der Mißernte heimgesnchten Bevölkerung unentgeltlich Bruchholz abzulassen. Dem „Grashdanin" zufolge sollen, um der »othlcidrnden Bevölkerung Verdienst zu verschaffe», nmsangreiche Landstraben- Besser,»>ge», sowie auch Neubauten vorgenommen werde», wofür die Negierung einen Betrag von ca. 1k Millionen anweifen will. Ferner soll den Branntweinbrennereien Mais zu einem Frachttarif« von Vigo Kopeke pro Pud und Werst zugesührt werden." Das Noggenausfuhrv rbot richtet sich fast lediglich gegen Deutsch» land. Deutschland hat im vorigen Jahre 8,764,483 Doppelcentncr Roggen eingeführt, davon allein aus Rußland 7,465,429 Doppel- cenlncr oder 85,2 Proceut des Gesammtimports. Bon der Weizeu- einsuhr in 1890 von 6,723,450 Doppelcentnern kamen 3,786,585 Doppelcentiier oder 55,1 Procent ans Rußland. Von den übrigen Gclreidearten Rußlands kommen für Deutschland i» der Hauptsache noch Gecste und Hafer in Betracht. Bon Gerste importirte Deutsch land 7,350,278 Doppelcentiier, davon aus Rußland 3,652,831 Doppel- centner oder 89,7 Procent, vo» Hafer 1,877,167 Doppelcentiier, davon aus Rußland 1,746,623 Doppelcenter oder 93 Procent. Wenn nun sür Deutschland der Import von Roggen ans Rußland von einer sehr schwerwiegenden Bedeutung ist, so ist sür Rußland der Ausfall des Exports dieser Getreideart weniger bedeutend im Ber- hältniß zur ganzen Getreideausfuhr. In Rußland wnrde» im Durch schnitt der letzten Jahre geerntet rn cd 3Z7 Millionen Doppelcentncr Roggen »nd 124 Millionen Doppelcentiier Weizen, dagegen betrug der Exvort voci Weizen jährlich im Durchschnitt rund 62 Millionen Doppel» ccntner, der von Roggen dagegen »nr rund 32,5 Millionen Doppel- centner. Rechnet man dazu die erheblich« Ausfuhr Rußlands in den übrige» Getreidesorte», so erhellt daran-, daß der Roggeuexport vo» der Gesanimtausfnhr i» Getreide nur einen mäßige» Bruchiheil aus macht; der Ausfall, welcher durch das RoggeiiciuSfnhr-Verbot für Rußland erwächst, dürste in diesem Jahre voraussichtlich durch den stärkeren Export an Weizen, vo» dem eine Mittelrrnte, und von Sommergetreide, von dem ei» reiche- Ergebnis in Aussicht steht, ausgeglichen werden. Von viel größerer Wichtigkeit als für Rußland ist das Ausfuhrverbot für uns. - Wer hätte e» gedacht, daß uns ein? ganze Roggencrnte, die trotz geringen Strohertragcs einen reichlichen Körnercrtrag versprach, ver regnen würde, während aus den entgegengesetzte» Witterungserschein ungen die Noggenernte in denjenigen Gouvernements Rußlands ver kümmerte, die u»S sonst mit ihrem Ueberschnsse versorgten? Wer hätte an eine gleichzeitige gehlernte in Kartoffeln gedacht, in unseren für den Kartoffelba» wohlgeeigneten leichteren Bode», denen für gewöhnlich ei» regnerischer Sommer willkommen ist, weil die Kartoffeln von dem himmlischen Naß nicht leicht zu viel habe» kann? Und in diesem außerordentlichen Sommer wnrde eS zuviel, und nicht nur die Niedermigsböden, auch die Höhe» lassen einen großen Ausfall be fürchten, während sonst wohl Mangel nnd Ueberfluß sich in dem Grade ausglichen, daß eine gänzliche Fehlernte in Kartoffeln zu den großen Seltenheiten gehörte. Und in alle diese sich uns täglich ange sichts nnanfhörlichen Regenwetters ansdrängende» Besorgnisse vor einem nahrungsarnien nnd theueren Winter fällt die Nachricht, daß Rußland, auf dessen Nvggeuzufuhr wir gehofft, die Kornausfuhr ver boten hat, weil sonst im eigenen Lande Huiigersnoth droht! Zwar beschwichtigte anfangs der amtliche Telegraph thnnlichst diese Besorg nisse, indem er milthcilte, daß der „Petersburger officielle Finanz- Anzeiger" bekannlmache, ein Ausfuhrverbot für Getreide werde nicht beabsichtigt, wenn auch die partielle Mißernte zuerst eine Versorgung der nothleidende» Distrikte gebiete, und eine Einschränk ung des Exports die Folge hiervon sein werde. Wer aber zwischen de» Zeile» zu lesen wußte, der mußte bald erkennen, daß das ans Schrauben stehende Dementi einer zur Zeit noch unbequemen Nachricht im Grunde eine Bestätigung derselben war. Denn wie anders war es zu deute», daß in einem Athen, von der Einschränkung des Exports »nd der Nvlhwendigkeit der Versorgung der »othleidenden Distrikte gesprochen ward? Wie wollte man Beides erreichen ohne ein Eingreifen der Regieruugsgewalt? Dieses Eingreifen ist nunmehr geschehen, und wir haben mit einer vollendeten Thalsache zu rechnen, einfach mit der Thatsache, daß wir kein Getreide mehr habe». Deutschland kann von sich sagen: „Wächst mir ein Kornfeld ans der flachen Hand?" DaS von uns prodncirle Getreide langt nicht, die russische Einfuhr fehlt — und dabei bestehen »och die hohen Zölle! Das Gelrcidegeschäft hat natürlich bereits bei u»S die Nutz anwendung dieser Wendung gezogen und die Roggenpreise erhöht. Die seit lange nicht dagcwesene Erscheinung, daß Roggen nnd Weizen den gleiche» Preis habe», ist eingetreten: gestern wurden a» der Berliner Börse 226 Mark gleichmäßig als Lieferung-Preis sür Roggen und Weizen nvtirt! Doch wie auch immer sich die nächste Zukunft des GelreidegeschäfteS gestalten möge, ob die jetzigen Besorgnisse sich als übertriebene heraus stellen werden oder nicht, so viel st.ht schon heule fest, daß an «ine wesentliche Ermäßigung der Geireidepreise in absehbarer Zeit nicht zu denke» ist. Der große von Amerika zu erwartende Weizenexport, de» sich die Amerikaner in Kenntniß unserer Nolhlage gut bezahlen lasse» werden, läßt »„seren Roggenhimger ungestillt, und so schiiell, wie manche Sanguiniker selbst im Schooße der Regierung glauben, ändern sich die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Volks«,lährung nicht, daß man in Deutschland etwa de» Roggen entbehre» und sich allein an Welzenbrot halten könnte. Ein harter Winter ist deshalb bevorstehend, erschwert durch die zu fürchtende Arbeitslosigkeit, welche ihrerseits wieder eine Folge der lange anhaltende» Theuerung uud damit verringerte» Verbranchsfähigkcit des Volkes ist. Will und kann es die Reichsregierung unter solchen Umständen ernstlich darauf ankommen lassen!, die Getrridezülle nnd die damit zweifellos zusammenhängende Prot» vertheyerung aufrecht zu erhalte«? "s Wir meinen, sie kann selbst auf ihre starken Schulter» eine solche Verantwortung nicht laden! ES ist unmöglich, daß die Beschlüsse der Negierung anders al» zu Gunst«» einer sofortigen und ganz» , lichen Suspension der Getreidezölle ausfallen; wen» auch vielleicht in diesem Augenblicke selbst dieser Zngestäiidniß a» daS Volk kaum mehr im Stande sein dürfte, die verhängnißschw.re» Folge» de» bisher in der Grtreidefrage beobachteten Standpunkte- völlig von un» fernzuhalten. Und dirum bleibt — um welligsten» da» Schlimmste abzuwehren — unser Ruf, der im ganzen Lande laute» Widerhall finden wird: Die Getreidezöll« sind anfzuhebenl lieber die Er»tea»ssicht«n in Deutschland selbst bringt der Preußische StaatSanzeigcr" folgende Mittheilnug: „Da» königliche statistische Bureau hat soeben im Austrage de» Ministerium» für Landwirthschaft, Domänen und Forsten die Ergebnisse der von ve,^ landwirthschaftlichen Vereine» Ende Juli 1891 kreisweise bewirkten/ Ermittelung der Ernte-AuSsichten der wichtigsten feldmäßig angrbauien Fruchte in Preuße» in Prvcenien einer Mitlelernte zusammengestellt. Hiernach werden sür den gesammten Staat im Durchschnitte.an Winterweizcn 91 Procent einer Mitlelernte, welche für das Hektar auf 1569 len angenommen wird, erwartet; an Winterroggen 82 Procent einer Mittelernte, welche auf 1313 üx- für daS Hektar angcnominen wird; an Hafer 104 Procent einer Mitlelernte, welche aus 1393 icz; sür das Hektar angenommen wird; a» Erbsen 101 Procent einer Miltelcrnte, welche auf 1147 üZ für das Hektar angenommen wird; a» Kartoffeln 95 Procent einer Mittelernte» welche aus 10,373 lcz für da» Hektar angenommen wird; an Wiiitcrrap» und »Rübsen 74 Procent einer Mitlelernte, welche auf 1135 üz; sür das Hektar angenommen wird; an Hopfen 90 Procent einer Mitlelernte, welche aus 492 ÜK für das Hektar angenommen wird; a» Kleehcu 91 Procent einer Mittelernte, welche auf 3362 ÜA für das Hektar angenommen wird, und a» Wiesenheu 90 Procent einer Mittelernte, welche auf 2864 kg für da» Hektar aiigenoiiime» wird." Die „Mt.-Ztg." schreibt: „Mit dem eben erfolgten Verbote der Ausfuhr russischen Roggens nach dem Anstande, das durch die sehr schlechte russische Ernte begründet ist, ist sür Deutschland nunmehr constatirt, daß wir auf de» größten Theil der zehn Millionen Doppel- centner Roggen verzichten müssen, welche wir unter der Voraussetzung einer ähnlichen Ernte wie 1889 und 1890 aus de», Anslande zu importiren hätten; denn der bei Weite», größte Theil unserer Nogge»- Einsnhr kommt aus Rußland und kann als Roggen anderweitig nicht beschafft werden. Der Ersatz muß, soweit er nur durch Getreide er folgen kann, durch Weizen statlstndeii. ES wird an solchem infolge der guten amerikanischen Ernle nicht fehlen; aber der Preis kann vermöge der wachsenden Nachfrage noch Weiler steigen, als eS bereit» der Fall war. Am Dienstag war unter dem erste» Eindrücke de» russischen Ausfuhrverbotes an der Berliner Börse Roggen theurcr al» Weizen: per August 227 gegen 223. Dieses unnatürliche Bechällniß wird rasch vorübergehen; aber es muß mit der Thatsache gerechnet werde», daß i» Deutschland für das Brotgetreide i» den nächsten zwölf Monaten hohe Weizenpreise auch von denjenigen Ctassen bezahlt werde» müssen, welche Brot »nr bei mäßigem Noggcupreise in aus reichendem Maße verzehre» können. Die obwaltende Gefahr einer schlechten Kartoffelernte verschärft noch diese ernste Läget" Politische Rundschau. Chemnitz, den 13. August. Deutsches Reich. Unser Kaiser ist von seiner Knie- Verletzung jetzt so weit wieder hergcstellt, daß er ohne Stock und jede andere Stütze längere Zeit an Deck der Jacht „Hohenzollern" z» promcniren vermag. Am Mittwoch empfing der Kaiser den Grasen Waldersec und den deutschen Botschafter Grafen Münster aus Pari» und zog beide Herren zur Tafel. Die Kaiserin stattete in Kiel ver schiedene Besuche ab. Tausende von Personen aus de», Publikum haben de» Kaiser an Deck der „Hohenzollern" spaziere» gehe» sehe», und sich somit überzeugen könne», daß der Gesundheitszustand de» Monarchen zu nichts, was Besorgniß errege» könnte, Anlaß giebt. — Der Kaiser Gedenkstein ans Helgoland, der am Sonntag enthüllt wnrde, ist ei» etwa 12 Fuß hoher Obelisk an» schwedischen, Granit, der ans einer Bronzetasel folgende Inschrift trägt: „Se. Majestät der deutsche Kaiser, König von Preußen, Wilhelm 1l. ergriff an dieser Stätte Besitz von der Insel Helgoland. Znr Erinnerung an den 10. August 1890 gewidmet von den Helgo ländern." — Im Kaiser-Friedrich-Mausoleum zu Potsdam werden, wie die „Kreuzztg." mitlheilt, gegenwärtig die Sarkophage sür die verstorbenen kleinen Söhne des entschlafenen Kaisers ausgestellt. Der sür de» Prinzen Sigismund ist bereits fertig. Kaiserin Friedrich nahm in Begleitung der Prinzessin Margarete vo» Preußen am Montag Nachmittag de» Gang der Arbeiten in Augenschein. Die Kaiserin hat die Idee zu de» Sarkophage» selbst aiigegebe» und Geh. Rath Professor Raschdorff den Entwurf „ach de» Aiigabe» der knnstsinnigcn Gemahlin des Siegers von Wörth ausgearbeitet. Der Sackophag für die im Pnrpnrsarg gebeitete irdische Hülle de» Prinzen SigiSnttinv ist mit Säulchen geschmückt, während der sür den Prinzen Waldemar ohne solche entworfen ist. Ansgeführt sind beide in Marmor; ans dem Sarge für de» Prinzen Sigismund sitzt eine trauernde Muttergestalt, ihren entschlafene» Liebling aus dem Schooße haltend. Das aus eine», Kissen ruhende plastische Brustbildniß de» Prinzen findet auf der Sarkophagplalte seine» Platz. An der Vorder seite des Sarkophag» liest man die Inschrift: „Hier ruhet in Gott Franz Friedrich Sigismund, Prinz von Preußen, der Kronprinzen Friedrich Wilhelm »nd der Kronprinzessin Victoria innigstgeliebte» Kind. Geboren 15. September 1864, gestorben 18.J»ni,1866. — Selig sind, dib reines Herzen» sind, denn sie werde» Gott schauen!" Die figürliche Gruppe hat BegaS modellirt, de» Sarkophag O. Lesfing; auSgkführt sind di« Arbeiten vvn Albrecht in Wetzlar. Auch der Altar wird demnächst, ebenso wie der Sarkophag d«S Prinzen Waldemar, ausgestellt werden. —-Fürst Bi»marck'S Rede in Klssingen. Der Rete ^BMi'ar d«» Fürsten' »ürck,-welch« derselbe bei der MN......«, de» Shrrü-
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