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Dresdner Journal : 12.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188906124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-06
- Tag 1889-06-12
-
Monat
1889-06
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 12.06.1889
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O134 Mittwoch, den ir.Juni, abends. 1889. »Ar 0r»»a»o vi«rt«(MrUol» » I». so tt., d« L«» L«»«r1. «ioukvU«» ?oit»Lit»It«o vi«rt»l- Mlkliot» H H.; »»»«rtulll» äv« «lvut,vU«» L»iol>»> tritt kost- usä öt«iop«1»a»<:tü»K tuo»v. LZtLNMcktriutMVvdNNro» i SAr ä«L L»uio «iosr ov,p»1t«»«o 2vüv L1«ü>«r üoluitt >0 kL vowr äi« 2«il« KO kk. v« 1»boUso- ooci LL»r»«»t» «vt»pr. Ar»1»vUI»o. Lr»«N»t»»>, kk^tio^ «ut ^u«uäu»» äor 800»- ooä koiort»»» »dooä». k«rM»pr»ot> : Ur. 1L-L. DresdnerZmirnal. Für die Gefamllettung verantwortlich: ^ofrat Otto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. t^t^»tU: » Lr— Oolumimoiätr äoi Orviüwor ^ooro»1», S»»d«r» >«rU» - Vi« - I^lprtU - N»»»l > ». Aaa-enste»« L k0A^, U«rli» Vt,» kr»^ t^tpil^ kr»»>M>rt ». U. Njtock«» , k»rt» 0*rU»-^r»»keart ». N. L t,'«., 0«rU»^ /»»vtUtctsnclanä, 0vrUr» Vetter« S»»»ov«! v. S»U« ». » / Larot L 60. K»r»o»o»d»r: Lü»i^I. Lxxoäitio» «io, Drv«tosr )our»»>«. vrosao», 2^u>^sr,tr»»««, »0. psn»,pr»ol» ^»»okloi»: dir 1LNK. Amtlicher Teil. Verordnung, das Majestätswappen betreffend, vom 7. Juni 1889. Wir, Albert, von Gottes Gnaden König von Sachsen rc. rc. rc. verkünden hiermit, baß Wir sür UuS und Unser HauS das unter A näher beschriebene Wappen angenommen haben. Dieses Wappen ist von den Staatsbehörden bei allen solchen schristlichen Au»ferttguugen und Urkunden in Anwendung zu bringen, welchen bisher nach be stehender Anordnung oder Uebung das große Siegel beigediuckt worden ist. Da- letztere bleibt, bi- die neuen Stempel angeschafft sein werden, einstweilen noch im Gebrauch«. Rücksichtlich anderer Ausfertigungen bewendet es bei den bisherigen Bestimmungen und Uebungeu. Gegeben zu Dresden, am 7. Juni 1889. Albert. (1^.8.) Alfred Graf von Fabrice Hermann von Nostitz-Wallwitz. Carl Friedrich von Gerber. Ludwig von Abektn. Leoner Freiherr von Könnrritz. A. Heraldische Beschreibung des Majestäts- wappenS. DoS Wappen besteht aus einem zweimal gespal tenen und dreimal getheilten Schild mit einem Herz, schild und einem einmal gespaltenen Schilde-suß. Der Herzschild ruht aus d-m 5. und 8. Felde von rother Farbe (Regalien) und ist in Schwarz und Gold neunmal gecheckt, mit einem schräglinken arünen Rautenkranze belegt und von einer Herzogskrone be deckt (Herzogthum Sachsen). Die anderen Felder tragen folgende Wappen figuren: Da» 1. Feld: (heraldisch recht-, vom Beschauer aus links in der oberen Reihe) in Gold einen nach lmk« gekehrten, schw uzen, springenden Löwen (Mark grafschaft Meißen); da» 2. Feld: in Blau einen nach rechts gewandte», von Silber und Roth siebenmal getheilten, gekrönten, springenden Löwen (Landgrasschaft Thüringen); da- 3. Feld: in Schwarz einen nach recht» fchauenden, golduen Adler (Psalzgrafschasl Thüringen); das 4. Feld: in Blau erneu nach links gewandten, ge krönten, goldnen Adler (Psalzgrafschaft Sachten); das 6. Feld: in Blau einen nach icchts gekehrten, gold- und filbergetheckten, springenden Löwen (Herr- fchast Pleißen); das 7. Feld: in Sckwarz einen nach links gewendeten ge krönten, goldenen, sprrngenden Löwen (Vogt land); das 9. Feld: einen nach rechts gekehrten rothgekrönten, schwarzen, springenden Löwen auf goldnem, mit rothen Herzen besäten Grunde (Grasschaft Orla münde); das 10. Feld: in Gold zwei blaue Pfähle (Grafschaft Landsberg); da- 11. Feld: in Blau eine goldne Mauer mit drei Zinnen (Markgrasschaft Oberlausitz); da» 12. Feld: in Silber drei blaue Querbalken (Herrschast Eisenberg). Feuilleton. Ein Millionär. Eia kalisormsches Lebensbild von Bret Harte. (AuS dem Amerikanischen von LH. Ludwig.) (Fortsetzung.) Aber die Sorgen des Eichhörnchens waren noch nicht zu Ende Am folgenden Tage kehrte der junge Mann allein zum Baumstamm zurück und das Eich hörnchen hatte knapp Zeit zu entfliehen. Nach dem sich der ungeduldige Besuch der Höhle genähert, hinein- geguckt und sogar seine Hand in ihre Tiefen gesteckt hatte, bewies da- auf feinem ernsten und ängstlichen Gesicht au-gedrückte Entzücken über das Bei schwinden des Brief» — ein offenkundiger Beweis dafür, daß er abgeholt worden — daß er es war, der ihn dort hingelegt hat«, was wahrscheinlich in dem schwarzen Busen der allgegenwärtigen Krähe eine Erinnerung voller Gewissensbisse erweckte Sie ließ von dem über ihm hängenden Zweige au» ein Krächzen vernehmen, da» ein schlechtes Gewissen verriet. Aber der junge Mann verschwand schnell und ließ das Eichhörnchen wiederum in ungestörtem Besitz. Eine Woche verging. Em öder angstvoller Zeit raum für Dou Eäsar, welcher Mamie seit ihrem letzten Zusammentreffen weder gesehen, noch von ihr gehört hatte. Er wußte zu sehr, wa» er sich selbst schuldig war, um nach dem zweideutigen Berha ten von Mr». Mulrady im Hause vorzusprechen und war zu stolz, um in den Hecken und Zugängen zum Hause herum- Der Schildersuß enthält im l. Felde: in Silber eine goldbesamte fünsblättrige rothe Rose, zwischen deren Blättern grüne Blätt chen befindlich (Burgurafschaft Altenburg); im 2. Felde: in Gold eine schwarze Henne mit rothem Kamm auf grünem Berg (Grafschaft Henneberg). Auf dem Schrlde stehen fünf goldne Helme, von denen der 2., 3. und 5. gekrönt ist und der 1. schwarz und silberne, der 2. roth und silbern-, der 3. und 4. schwarz und goldne und der 5. blau und goldne Helm- decken trägt Die Helmkleinode bestehen bei dem 1. Helm: in einem nach links gekehrten, silber- und schwarzgespaltenen Brückenköpfe mit Hals (Vogt land); beim 2. Helm: rn zwei silbernen, mit je 5 dreiblättrige« grünen Zwergen besteckten Büfselhörnern (Thü- r ugen); beim 3. Hetm: rn einem von Schwarz und Gold neunmal getheilten, mit dem Rautenkranze belegten spitzen Hu«, welchen eine Krone mit süns Pfauenfedern zrert (Sachsen); beim 4. Helm: in einem nach rechts gekehrten Judenkopf nebst Rumps, ersterer unt grauem Bart und Haar, letzterer mit roth ui d silbergestreistem Kleide, auf dem Haupte einen in denselben Farben ge- strersten mit zwei Piauenfedern an der Spitze geschmückten, aufgestülpt n Hut (Meißen); beim 5. Helm: in einem mit den Sachsen noch rechts ge kehrten, geschlossenen, blauen Flug mit g.ldncr Mauer mit drei Zinnen (Oberlausitz). Al» Schrldhalter dienen zwei nach rückwärts schauende goldne Löwen. Am Schilde hängt an grünem Bande der Orden der Rautenkrone. Das unter diesem befindliche grü e Bund trägt den Wahlspruch: „l'iovillvutmv ruvmor." Das Ganze umgieb rrn mit Hermelin gefütterter und unt der Königlichen Krone bedeckter Purpurmantel. Dresden, 7. Juni Se. Majestät der König haben dem Assessor bei dem Amtrg-richt Leipzig Karl Raimund Hugo Jocobitz und dem R.fliendar bei drin Amtsgericht Werdau Kail Robert Elze den Charakter als KommisswuSrath beizulegen Alle-gnädigst geruht. Nichtamtlicher Teil. Geographische Wachrichte»,. München, 12.Juni. (Tel d.LrrSdn Journ.) Se. Majestät der Kaiser von Österreich »st heule morgen zu mehrtägigem Besuche hirrselbst eingetroffen und am Bahuhos von Ihren Köwgl. Hoheiten dein Prinzen Leopold und der Prinzessin Gisela, sowie den Mitgliedern der österreichischen Gesandtschaft begrüßt worden. Dresden, 12 Juni. Arbeiterverhältnisse in Italien. In Italien richtete sich in den letztvergangenen Tage» da» öffentliche Interesse vorzugsweise aus die Rerse König Humberts nach Berlin, auf die Besetz ung von Keren und auf die am 1. Pfingstsonntage in Rom erfolgte Enthüllui g des Denkmal- sür den auf Befehl der Inquisition im Jahre 1600 n. Ehr. verbrannten Philosophen Giordano Bruno. Die übrigen Nachi schien, welche der Telegraph au- dem Appeninenlande überbrachte, traten vor der Ausmerk zuschleichen, in der Hoffnung, der Tochter zu begegnen, wie e- em gewöhnlicher Liebhaber g-than haben würde. Er verbarg seine düsteren Gedanlen im klösterlichen Schatten von LoS Gatos oder sand Erteichterung rn wilden Ritten zur Nachtzeit oder bei anbrechendem Morgen. Einige mal war schon die Postkutsche von einer vorbeirasenden Gestalt zu Pferde überholt worden, die so schatten- und geisterhaft au-gesehen, daß nur das sternartige Aufleuchten einer Zigareite ihre Mensch lichkeit verraten Halle. Auf einem solchen wilden Erholungsritt war er eines Morgens flüh gezwungen, bei einem Hufschmied in Ronghand ReadH anzuhalten, um einen gelockerten Huf befestigen zu lassen und wäh rend er wartete, nahm er em Zeitungsblatt zur Hand Als er sah, daß es das Tageblatt war, überflog er seine Spalten, denn er las sonst selten Zeitungen. Plötzlich blitzte wie der Funke aus dem Ambos ein vertrauter Name ihm aus dem schwarzen Druck ent gegen und während Herz und H rn mit dem Schmiede hammer um die Witte hämmerten, la» er solgendeS: „Unser geschätzter Mitbürger Atom Mulradh E-q. hat vorgestern die Stadt verlassen, um eimr wichtigen Ver sammlung der Direktoren der Reb Day-Grudengesell- schaft >n Sa» Francisco beizuwohnen. Die geselligen Kreise werken sehr bedauern zu hören, daß Mrs. Mulrady mit ihrer ichönen, talentvollen Tochter ihre Abreise nach Europa saft um 14 Tage beschleunigt hat, indem die Damen die Gelegenheit benutzten, Mr Mulrady di» San Francisco zu begleiten. M>». und Mitz Mulrady gedenken London, Piris und Berlin zu be such n und 3 Jahre abwesend zu sein. ES ist mög- lich daß sich Mr. Mulrady vielleicht 'pater rn «rner oder der andern dieser Hauptstädte mit »ynen vec- samkeit, die man diesen Vorgängen widmete, zurück und sanden nicht die Beachtung, welche man ihnen andernfalls zugewentet haben würde. Denn gewiß sind die Mitteilungen, welche üoer die Arbeuseinstell- ungen der landwirtschafilichen und industriellen Arbei ter zu uns drangen, wichtig genug, um nicht gänzlich außer acht gelassen zu werden. Die politische Stell- ung Italiens, ja man kann sagen, das Schicksal des Staate- hängt nicht am wenigsten von der Lösung der sozialen Frage ab und eS dürste arum auch wohl angezeigt erscheinen, einen Blick auf die Ver hältnisse der Arbeiterbevölkerung in Italien zu werfen. Die in den Mitteilungen der llalienischen Blätter hie» über enthaltenen Angaben wichen vielfach von einender ab oder wid.'sprachen sick so>ar direkt so daß sie nur wenig Anspruch auf Zuverlässigkeit haben konnten. Es ist deswegen erfreulich, daß ei» bekann ter deutscher Nationalölonom und genauer Kenner der wirtschaftlichen Verhältnisse Italien-, Hr. W. Som bart in Bremen, sich der Mühe unterzogen bat, das vorliegende statistische Material über Italien in einem im , Aichv sür soziale Gesetzgebung und Statistik" velöffcnilrchteu Aussatze einer enchöps-ndrn Bearbeit ung zu unterziehen. Die Ergebnisse seiner sehr be achtenswerten Abhandlung feien nach den „M. N. 9t." hier im Auszuge wiedergegeben: Verhältnismäßig am besten befinden sich in Italien die Arbeiter in der Maschinen- und Schiffbauindustrie, etwa 50000 Personen, d. h. etwa 18 Prozent der italienischen Jndustriearbeiierschast. Der Tagesverdienst eine- mittelguten Arbeiters in diese» Ink ustrien schwankt in den größeren Städten zwischen 3—4 Francs (M. 2,40—3,20), tue Höchstbeträge steigen bis 6, 7, 8 und mehr Francs, die Mindenbeträge sinken nur in einem einzigen Falle unter 2 Francs bei einer Arbeits zeit von selten mehr als 10 Stunden. Tie Steigerung der Lohnsätze in den letzten 20—30 Jahren wrrd — von de» einzelnen Fabrikanten verschieden — auf 0—50 Prozent, in den meisten Fällen auf etwa 25 Prozent veranschlagt, während in vielen Teilen der Textil- und Montanindustrie die Lohi betrüge während der Jahre 1862 bis l887 nur wenig oder gar nicht gestiegen, mehrfach sogar gesunken sind. Die Steige rung keS Lohnes der Metallarbeiter um etwa 25 Pro zent in 25 Jahien führen viele Unternehmer auf die Verteuerung des Lebens, »terhalts zurück. In der roollverarbeilung (in der Provinz Arezzo) verdienen männliche Arbeiter 2 Frcs. 70 Cent. >m Akkord oder 1 Frc. 40 Cent, iw Tagelohn, der Durchjchn ttSlohn der Arbeiterinnen ist 1 Frc. 30 Cent, im Akkord und nur 60 Cent. (48 Pf.) im Togelohn bet zwölfstündiger ArbellSzeit. Löhne von Kuidcin werden uns au» der Seidenindustrie von Bergamo mngetkilt, dort verdienen 12 —16 jährige Mütchen ul einem elfstündigen Arbeit-ta» 20 Cent. (16 Pf.) br» I Frc. (80 Pf.). Besonders bemerken» wert ist das Mißverhälni' zwischen den Löhnen für münnliche und weibliche Arbeiter: rrst.rc find meist 2-3mat so hoch als letztere. Die Erktürung diese» Umstand»- bietet d.e Berussstatistik; diese berlch et un» nümlich die höchst merkwürdige und höchst traurige Tbatjache, daß in Italien unter 10 Textilarbeitern 9 Frauen sind; von 1332 806 in der Textilindustrie thüllgen E> wachsenen waren (1881) männlichen Ge schlechtes nur: 136 063 Leiber erfreut sich auch die Kinderarbeit in Italien einer allgemeinen Beliebtheit: in der Textilindustrie allein waren 100150 Kinder unter 14 Jahren beschäftigt und zwar bis hinunter zum zartesten Alter, da bekanntlich in Italien die Arbeit von Kindern im Aller von über 9 Jahren gestaltet ist. Die verhältnismäßig hohen Löhne der Münner in der Textilindustrie erklärt sich au» dem Umstande, daß e» die Löhne einiger weniger gelernter un) geschickter Arbeiter sind. Die Ursachen der selbst einigt. Man fühlt keine geringe Enttäuschung dar über. daß ein ausgedebniere» Abschieknebmen nicht möglich wur und sich unter den Umstünden keine Ge legenheit für eine Abjch e)sfeier bot, welche der Be teiligung sowie der Achtung entsprochen, in welcher dieselben n Rongh and Ready stehen." Tas Paper entsank seinen Händ-n Forti Und ohne em Wort? Nein, da» war uumöglichl C» war ein Jirium, sie baite gewiß geschrieben und der Brus war salich abgegeben worden, sie Halle vielleicht nick, Lor Gaio« geschickt und der alberne Bote hatte Duwmh l-n gemacht; wahrscheinlich hatte sie eine andere Zasammenkai'st den nurt, oder erwartet er würde ihr »ach Sa» Franc-co folgen. .Vorgestern!" Die Zeitung war vom Morgen, sie war also noch nicht zwei Tage fort: cs war noch n'cht zu spat, um eine nur V-r. eß ichk it verspütete Botschaft durch die Post zu erhalien oder — ach — der Baum! Natürlich lag sie 'm Baum und er war seit einer Woche nicht dot gew sen! Warum hatte er nicht früher daran gedacht? Es war sein Fehler, nicht der ihrige. Viel leicht hatte sie ihn gar sür treulos gehalten oder für eimu groben Bauer! „Aber Man», wollen Sie mich denn für alle Ew gke>t hier srstvallen?" Der Hufschmied starrte ihn an Don Cäsar be sann sich llötz.ich, daß er gesprochen, wie er gedacht halte — spanfich „Zehn Dollar», mein Freund, wenn S»e in 5 Mi nuten fert g sind!' Der Mann lachte. „Da» ist gute» Amerikanisch!" sagte er und beschleunigte seine An strengungen Don Cäsar nahm adermal» dw Zeitung zur Hand. Eine andere Notiz darin ries ihm seine für italienische Bedürfnislosigkeit kaum ausreichenden Löhne der Frauen findet Sombart in der Konlurienz der Kinderarbeit und der Hausindustrie. In den Blei- und Zinnbergwerke» Sardiniens ver dienten dlr Arbeiter im Jahre 1887 2 Frcs. 40 Cent., vor 6 Jahren wäre» die Löhne um 20 Proz. höher. Am tlaungsten sind die ArbelterverhüUmsse in den Schweselbergwerkrn Sizilien» und der Romagna. Er wachsene Giubenarbeiter verdienten in Sizilien im Tagelohn 2 Frc». 45 Lent., im Akkord 2 Frcs, in der Romagna 2—2k F>cS. Leiber sind auch bei die ser schweren und die Gesuudhe.t im l öchste» Grade gefährdenden Befchästigui g Kinder und zwar in stets wachsender Zahl beschäftigt. Während man im Jahre 1881 nur 2982 Kinder unttr 14 Jahren in den sizi- lischen Schweflig,üben beschäftigt sand, reg'stnert die offizielle Statistik für 1884 schon 8997 Kinder in diesem Alter, d i. saft der dritte Teil der überhaupt in diesen Schwefelgruben beschäftigten Personen. Charakt.ristisch ist die Bemerkung in der osfizielten Statistik dan die Kinder unter 8 Jahren nicht gezahlt wurden! De Zuuabme der Kinderarbeit in den Schwefelgruben wird von Sombarl auf die Absicht der Unternehme , d'e Förderung, welche immer schwie riger und kostspieliger wurde, zu verbilligen, zurück- gesührt. Der erwünichte Ei folg stellte sich em, indem der Tapelohn der erwachsenen Aibeiter von 4 FrcS. im Jahre i881 auf 2 Frcs. 45 Cent, im Jahre 1887 zurückging In der Romagna sanken die Löhne der Schw lelarbeiter seit dem Jahre 1862 stetig von 3 Frcs. 39 Cent aus 2k FrcS. im Jahre 1887. Nicht besonders geschickt- oder schwächt che Arbeiter lägt »an nicht im Tagelohn, sondern im Akkord ar beiten, jo erklärt sich der eben angeführte niedrige Akkordlohnsotz. In der Nähe der Schweselbergwerke Sizilien» giebt e» keine Unterschlupfl für die Arbei ter, welche weit von ihrer Woknung heibeiwandern müssen. D.e Arbeiter schlaien daher wahrend der ganren Woche — sie kehren nur Sonntag» heim — bei ungünstiger Witterung im Bergwerke, sonst im Freien AuS diesen Darlegungen, welchen nur amtliche Angaben zu Grunde li-gen, g»ht hervor, daß die Lage der italmnischeu Industriearbeiter keine viel bessere ist, als die der ländlichen Aibeiter. Hr W. Son.bari weist am Schlüsse seiner bemerkenswerten Auslassungen aus diesen Umstand noch besonder» hin, indem er sagt: „Von allen europäischen Nationen ist keine so sehr in ihrer Kultur, in threm Bestände gcsahrdet, als Italien. Ei» industrielle- Proletariat ist elender, denn irgend eines, und wa- da- schlimmste ist: noch tiefer im Elrnd chmachtel seine ländliche Bevölke-ung. Kein sturmfester Bauernstamm, nur schwankende, un sichere, haltlose Parzellenbesitzer und Teilpächter, Latl- sundienbesitzer und besitzlos, unstät wandernde länd liche Tagelöhnei. . . . Man mühl sich redlich, das Elen) im eigenen Lande — zu schildern, za zählen. Gewiß ein ernster, wichtiger Schriti; aber möge bald auch der zweite, wichtigere folgen: d s Elend zu lindern/ Bei der staatsmännisch« n Einsicht, die Hr. Lirspi noch in allen Fragen, welch- da» Wohl des Landes berühren, an den Tag gelegt bat, ist nicht daran zu zweifeln, daß er auch an diese Ausgabe mit dem vollen Ernst, der ihr gebührt, herantreten wud. Vielleicht gelingt es dem italienischen Ministerpräsidenten, eine olle Teile befriedigende Löjunq der ebenso schw engen al» wichtigen Fraze zu finden. Lagesgeschichte. * Berlin, 11. Juni. Se. Majestät der Kaiser Iras heute vormittag, von Schloß Friedrichskrou kom- letzte Unterredung mit Mamie zurück: „Mr. Harry Slinn zun., der Herausgeber dieses B attes, ist eben jetzt ,n das Pionierhaus gezogen, das früher von Albin Mulrady Esq. bewohnt wa und das schon historischen Rus in den Anna en des Lande- erlangt hat. Mr. Sltnn bringt seinen Vater mit und seine beiden Schwestern. Mr. Slinn sen., welcher während vieler Jahre an vollständiger Lähmung gelitten, tst, wie wir vernehmen, m langsamer Besserung begriffen und hat auf den Rat seiner Ärzte die stä kende Höhen luft als Abwechselung nach der enckräftenden Hitze von Sacramento gewählt." „Die Sache ist also schnell abgemacht worden!" überlegte Don Cäsar mit leisem Anflug von Eifer sucht, al» er an Mamies Interesse für den jungen Verleger dachte. Aber obgleich er im nächsten Augen blick den Gedanke» von sich wies blieb »hm doch das dumpfe Bewußtsein, daß, wenn sie ihn — Don Cäsar — wi kiich liebte, wie er sie liebte, sie nicht dazu mit b Holsen haben würde, ihn in Verkehr mit den beiden jungen Schwestern Mr. Slinns zu bringen, von denen sie erwartete, daß sie vielleicht anziehend sein könnten. c unrrbalb der festgesetzt-n 5 Minuten war da» Pferd fertig und Don Lasar wieder im Sattel. In weniger al» einer balben Stunde war er am F-lS- block am Wege Hier befestigte er da- L er und schlug den engen Fußnfad durch d-n Hohlweg em. E» währte nicht lange, du hatte er den be'anuten Platz err-icht. Mit klopfendem Herzen n ihte er sich dem morschen Stamm und blickte hme n. E- war kein Brief da! Einige schwarz gewoi dene Nüsse lagen mit etwa» trockenem Moos, da» er selbst dorthin ge than, zwischen den Wurzeln am Boden. Er lounfl
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