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Amts- mid AWWblitt für den «»scheint «'S I Abonnement ------ «ya» der ÄntMichk Llbenstock ----LL sertionspreis: die kleinsp. .. . . ten, sowie bei allen Reichs- und dessen Mmgeoung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 42. Jahrgang. LL4 Dienstaq, den 31. Dezember L8SL. Holz Versteigerung auf dem Staatsforstrevier WitdentKal. Im Drechsler'schen Gasthofe in LVildenthal sollen Dienstag, den 7. Januar 1896, von vorm. '/M Uhr an folgeiide in Durchforstungen, einem Wegeaufhiebe und von Brüchen in den Abtheil- ungen 16, 21, 23, 26, 29, 30, 37, 42, 43, 48 bis 52, 58 bis 60 und 61 aufbereitete Nutzhölzer und zwar: 10778 Stück weiche Kköher, 8—15 cm stark, 3,- und 4,» n> lang, 1073 „ „ „ 16-36 „ „ 3,-, „ 4,° „ „ 8'/„ Rin. iveiche Muhkuüppck, ° Mittwoch, den 8. Januar 1896, von vorm. .M Uhr an die in den vorgenannten und fast allen übrigen Abtheilungen des Revieres ausbereite ¬ ten Brennhölzer, als: 265 Rm. weiche Brennscheite, 628 „ „ Areuuknüppek, U95 „ „ Aekc und 2343 „ , Stücke in den Schlägen der Abth. 11, 13, 21, 32, 45, 65, 66 u. 80 unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Königliche Zorürevierverwaktnng Mldenthal und Königliches Zorklrentaint Kibeustock. Ählman». am 27. Dezember 1895. Äerlach. 1. össentliche Sitzung der Stadtverordneten Donnerstag, den 2. Aanuar 18i>«, Mormiltag i t Kör im Rathhaussaale. V»8s«8or<ti»niizxr 1. Einweisung der wieder- bez. neugewählten Stadtverordneten. 2. Wahl des Stadtverordncten-Vorstehers und dessen Stellvertreters. 3. Bestimmung desjenigen Stadtverordneten, der an Stelle des Herrn Kaufmann Wilhelm Dördel Ende 1897 aus dem Collegium wiederum auszuscheiden hat. 4. Wahlen der Stadtverordneten-Mitglieder in die gemischten ständigen Ausschüsse. Eibenstock, am 28. Dezember 1895. Der Bürgermeister. i»i-. Körner. Sächsische Iahresrundschan. (Schluß.) Eine besondere Action zeitigte da« Jahr 1895 in der Eisen bahn Politik der sächsischen Regierung. Sie galt der Erwerbung der Privatbahn Weimar-Gcra, womit da« sächsische StaatSbahnnetz eine bedeutsame weitere Masche er halten haben würde. Die Verhandlungen hierüber zwischen der sächsischen Regierung und der Weimar-Geraer Eisenbahn gesellschaft waren schon ziemlich weit gediehen, al« Preußen bei der sächsischen Regierung gegen die« AnkaufSproject aus diplomatischem Wege vorstellig wurde. Der führende Bunde« staat beabsichtigte selber die größeren thüringischen Privat bahnen zu erwerben und erachtete seine Eisenbahninteressen durch eiucn eventuellen Uebergang der Linie Weimar-Gera in den Besitz de« sächsischen Staate« al« gefährdet. In Dresden war man loyal genug, den preußischen Anschauungen und Wünschen in dieser Frage bercitwilligst Rechnung zu tragen und nach kurzen Verhandlungen zwischen beiden rivalisirenden Staaten verzichtete Sachsen zu Gunsten Preußens endgültig auf den Ankauf der genannten Bahn. Preußifcherseit« er kannte man da« Entgegenkommen Sachsen« in der Angelegen heit voll an und machte al« Gegenleistung der sächsischen Staatsbahnverwaltung verschiedene Zugeständnisse auf dem Gebiete der Stradirungen. Ferner wurde dem sächsischen Staate da« EigenthumS- und Verwaltungsrecht an der bis herigen preußischen Staatsbahnstrecke Zittau-Nickrisch unter billigen Bedingungen überlassen. Durch Ankauf kam neben der Strecke Zittau-Nickrisch noch die Privatbahn Altenburg- Zeitz, welche von Sachsen bereits mit verwaltet wurde, in ven Besitz des sächsischen Staate«. Da« Decret über den Ankauf dieser beiden Linien hat schon die Zustimmung beider Kammern in der neuen LandtagSscssion gefunden. Im Bau und in der Eröffnung neuer Eisenbahnlinien hat man in Sachsen seit einigen Jahren ein verhältnißmäßig ruhige« Tempo eingeschlagen, immerhin gelangten auch im Jahre 1895 wieder vier neue Linien zur Eröffnung. ES waren die« die Linien Reichenbach i. V.-Mylau — er öffnet I. Mai — Löbau-Weißenberg — eröffnet am I. August, Altchemnitz-Stollberg und Olbernhau- Neuhausen; die beiden letzteren gelangten zum I. Oktober gleichzeitig zur Eröffnung. Leider mußten die Annalen der sächsischen Staat-- bahn im ablaufenden Jahre eine furchtbare Katastrophe verzeichnen, die sich bei Oe de ran durch da» Auffahren eine« Militärzuges auf einen auf der Strecke haltenden Güterzug ereignete. Der Militärzug sollte da« 133. Infanterie-Regi ment au» dem Manövergelände nach seiner Garnison Zwickau hcimbringen, durch da« Verschulden eine« Blockwärters erlitt aber die Fahrt eine entsetzliche Unterbrechung. Durch den gewaltigen Zusammenstoß wurden 7 Soldaten sofort getödtet, 52 aber verletzt, theilweise recht erheblich; einige der Schwer verwundeten sind dann später noch ihren Leiden erlegen. Bon dem Personal de« verunglückten Zuge« wurden vier Mann verwundet, einer getödtet. Der schreckliche Unglücksfall rief im ganzen Lande die innigste Theilnahmc hervor und führte nach Eröffnung de« Landtage« auch zu einer größeren Debatte in der zweiten Kammer. Die Verhandlung ergab indessen, daß lediglich in dem frevelhaften Leichtsinn de« betreffenden Bahnwärter« die Ursache der Oederaner Katastrophe zu suchen ist. Der schuldige Beamte ist denn auch in der kürzlich vor dem Landgericht Freiberg spielenden Verhandlung zu 5 Jahren 1 Monat Gefängniß verurtheilt worden. Ein bedeutsame« Ereigniß, bedeutsam für da ganze Reich, vollzog sich am 26. Oktober in Leipzig« Mauern, die Einweihung de« neuen Reichsgerichts gebäude«. Der feierliche Act wurde durch die Gegenwart des Kaisers, de« König« Albert und des Prinzen Georg aus gezeichnet, außerdem wohnte der Eröffnungsfeier eine impo sante Festversammlung bei. Einer ganzen Anzahl höherer sächsischer Beamten, meist dem Justizdienft angehörend, wurden hierbei theil« durch den Kaiser, thcil« durch König Albert durch Ordensverleihungen ausgezeichnet. Eine größere Festlichkeit von allgemeinerem Interesse spielte sich ferner in unserem sächsischen „Manchester", in Chemnitz, in Gestalt de« daselbst im Sommer stattgefunde nen mitteldeutschen Bundesschießens ab. Dasselbe verlief in harmonischer Weise, auch wurde dem Bundesschießcn die Ehre des Besuche» durch König Albert zu Theil. Eine große internationale Versammlung tagte in der Landes hauptstadt, der internationale Congreß zum Schutze des geistigen EigenthumS an schriftstellerischen Werken und Kunstwerken. In Leipzig wurde eine auch aus dem übrigen Deutschland und au« Oesterreich-Ungarn stark beschickte Bienenausstellung abgchaltcn. In Chem nitz wurde eine umfassende erzgebirgische Ausstellung veranstaltet, welche der industriellen Thäligkeit der Erzgebirgs- Bevölkerung ein höchst rühmliches Zeugniß ausstellte. Wie oben schon angedentct, wurde in der Thronrede die allmähliche Besserung der wirthschaftlichen Lage des Lande« und die verhältnißmäßig günstigere Gestaltung der StaatSsinanzen hervorgehoben. Letztere Erscheinung wird im kommenden Jahre u. A. dadurch zum Ausdruck gelangen, daß der durch das Gesetz vom 15. März 1894 erhobene zehn prozentige Zuschlag zur Einkommensteuer wieder wegfällt. Hoffentlich werden sich auch die wirthschaftlichen und gewerb lichen Verhältnisse unseres engeren Vaterlandes im neuen Jahre noch weiterhin bessern, zumal sich ja die Wolken, welche im Südosten unsere« Wcltthcilc« ziemlich drohend aufgetaucht waren, mehr und mehr wieder verziehen. Die Wciterdauer des europäischen Frieden« aber kann den geschäftlichen Unter nehmungsgeist nur zu neuen Thatcn anrcgen und sicherlich werden die sächsische Industrie und der sächsische Handel hier bei „ihren Mann" stehen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Am 1. Januar werden die Postschalter zur Ausgabe von Sendungen 8—lO Vorm., 12—1 Nachm. und 5—7 Nachm. offen gehalten. — Iohanngeorgcnstadt, 29. Dczbr. Ein besondere» Mißgeschick scheint dem Hause de« Schuhmachermstr. Ignatz Schumann an der Jugeler Gasse, welche« unter dem Namen Weigel- oder Knauerschmicde bekannt ist, beschieden zu sein. Dasselbe wurde gestern früh nach 5 Uhr ein Raub der Flammen. 5 Familien haben durch da« Feuer, welche« wahrscheinlich infolge Schadhaftigkeit einer Esse entstanden ist, ihr Obdach und viele« von ihrem Besitzthum verloren; nur 2 von diesen Familien hatten versichert. Hkrzzerreißend war da« Geschrei der Kinder, welche zum Theil nur mit dem Heinde bekleidet bei der starken Kälte au« dem brennenden Hause eilten. Da« Hau«, welche« diesmal bi« aus die unteren massiven Umfassungsmauern niedcrbrannte, wurde in diesem Jahrhundert zum 5. Male von diesem Mißgeschick ereilt, war jedoch bei dem großen Stadtbrande 1867 verschont geblieben. — Dresden. Ueber die Verhaftung de« Mörder« Maiwald, welcher den Oberpostsckretär Kretzschmar auf der Dresden-Großenhainer Chaussee hinterrücks niedcrschoß, wird Folgendes berichtet: Der Kutscher der mechanischen Weberei zu Bolkenhain, Hermann Riedel, bemerkte am Frei tag Abend nach 10 Uhr in cher Nähe der Fabrik in einer leerstehenden Scheune einen Lichtschein. Er holte eine Laterne und mehrere Leute aus der Fabrik. Riedel erkannte in dem Eindringling sofort seinen Schulfreund Julius Maiwald und redete ihn an: „Nun, Julius, was machst Du denn hier?" Maiwald gab ihm zur Antwort, baß er in der Scheune über nachten wolle, und bat den Riedel, ihm da« doch zu gewähren. Auf die Frage, woher er die Laterne habe, deren Lichtschein ihn verrathen, gestand er, sie auf dem Bahnhof Bolkenhain gestohlen zu haben. Er gab ferner an, von Dresden bis Mcrzdors mit der Bahn gefahren und bi« Bolkenhain gelaufen zu sein. Nachdem Riedel den Verbrecher eine Zeit lang durch das Gespräch hingehalten hatte, sprang er plötzlich auf ihn zu, packte ihn am Halse, und seine beiden Kollegen er griffen den Mörder, ehe er sich wehren konnte, an den Armen und binnen Kurzem war er überwältigt. In seinem Besitze befanden sich ein scchsläusiger Revolver und 22 Patronen, ferner 6 Gewehrpatroncn, aber keine Flinte; er trug eine silberne Uhr und war im Besitze reichlicher Geldmittel. Nacht« 12 Uhr wurde der Verbrecher an da« Amtsgericht Bolkenhain abgcliefert und nach einem mit ihm am Sonnabend dort ab gehaltenen Verhör nach Hirschbcrg tranSportirt, wo er mit dem Breslauer Zuge Abend« 5 Uhr 21 Minuten unter starker Bedeckung anlangte. Er ist in der Zelle an die Wand gefesselt, sodaß ihm die Fluchtgebanken vergehen werden. Maiwald ist der richtige Verbrechcr-Thpu«, eine mittelstarke, muskulöse Gestalt mit breitem Rücken. — Zwickau, 27. Dezbr. Ueber den hiesigen Stein kohlenbergbau reichen die Urkunden bi« zum Jahre >348. Im >6. Jahrhundert bildeten die KohlenwerkSbcsitzer einen Ring behufs Erhaltung der höheren Kohlenpreise. Gruben brände und Wasscrzufluß beeinträchtigten aber den Bergbau. Anfang diese» Jahrhunderts war er noch sehr schwach, denn die Förderung betrug damals pro Jahr nur 5000 t st 20 Ctr., während sic sich jetzt auf 2'/, Millionen t mit 20 Mill. M. Werth beläuft und über 10,5(X) Arbeitern bei 18 Werken mit 56 Schächten Beschäftigung gicbt. — Von Zwickau au« wird eine Petition an die Ge neraldirektion der sächs. StaatSbahnen vorbereitet, betreffend die Herstellung einer besseren Zugsverbindung Zwickau« mit Aue, Schneeberg und Schwarzenberg durch Fortführung de« Frühzuges 6 Uhr 3 Minuten, welcher nur bi« Wicsenburg geht, bi- Schwarzenberg, sowie, daß der Abend» 7 Uhr 38 Minuten von Aue nach Zwickau abgelassene Zug von Schwar zenberg abgclassen wird. — Plauen, 23. Dezbr. Heute Vormittag kletterte der im vierten Lebensjahre stehende Knabe einer hiesigen Familie aus den Fensterstock der Küche der Eltern und sah durch da geöffnete Fenster hinab in den Hof. Der Knabe verlor da« Uebergcwicht und stürzte zwei Stock hoch ab. Er hatte sich am Flügel de« Vorfensters erhalten wollen, riß dabei aber da« Fenster mit in die Tiefe. Wer beschreibt die Freude der Eltern, als sich ihr Liebling erhob, anfänglich zwar taumelte, dann aber ohne jede Verletzung wieder hinauf in die elter liche Wohnung rannte. Ein Engel hatte seine Hände über da« Kind gehalten. — Neustädtel, 27. Dezbr. Im nahen Dorfe Zschor lau ereignete sich heute Mittag ein recht betrübender Unglücks fall. Ein fünfjähriger Sohn de« dortigen Böttcher« und Tischler« W. bekam einen geladenen Revolver seine« schon älteren Bruder» in die Hand. Er spielte mit demselben und zielte mit ihm aus seine in der Wohnstube anwesende sieben