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öS. Jahrgang. 3S. Mittwoch. 8. Felrmr 1911. vri««»ge»adr Beneide« »Nr vr»«. »,, »ei iNaltch »w»t« «»»»«r-me-aong au L»»,l- un» Mvnmae» ,nr einmal» r.bo Mt.. »«,<» «»awtnla« Kam» mi>MN»e» i.do NU. Bei e,nmal»i«r Zu« steiluna durch »>« Paft »M^odn« iv»I>»d»eld>. r>« de» Neiern von Ireilen u Umaedun, an» r»,e »orhrr »u- ^eNeaien >d»nd-«u»- gaven erdallrn dt« a»e- wanden Ve,tel>rr mt« »« M»r,en < Vliidgab« elilnnme» tuaejleM. jiaworuN nur»»» drut» lxdrr OueNriuiugad« t.rredd. Ntachr.", zir- I-Wg- — Unverlangtu LI« »uskrtvl« werden nicht outdewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: II » 2ÜÜK » 3601. 185V Druck und Verlag von Liepsch 6c Reichardt in Dresden. für feinsckmeckel' » » Uosccx L c? ?önttsn/-k?/,oco/scko >" ^/»oco/scke >pea?s/s/F0^ tboeo/sc/s I ^scso /,?/- ^ /(§. Sars L»o K. Oerrel-er S u. 5 ^ ^ Anzeigen-Tarif »anahm« von Lnkttn- dtaungen dt« nachm I Uhr, Sonntaa» nur Martenslrad« 38 von U d>, >,,! Uhr. D>- -inipaliige Srund»«ile Na. 8 Lüden, 2ö P«, ihumUien achnmien aus DrcSdeu LU P, , Gejchütts.i.'t^e,eigen aiü der Privaten« Zeti i>0ti : dt« eeein-at: ,: ^j-üe a. Te,-:icileUUPe — In !t!u,eu,ern »>uu Äonn >- iletertngcu: die eininatt! ,e Lrund zeüe:t»P«^nuiPne.Ä i ue tu ui., Funnlie, Llachrndtcn Dresden diet>i,u»d,«üeL5wi. . ÄUÄvartigL Liuilreige nur gegen Lorauebc tahlung. — Jedes Lie- legdluü kostet tu Pt. Hauptgeschäfts st clle: Marienstraße 38 40. 1"xt«-s«« klslov vüob lein sotliLIt sllos tür <1s» üuNUltui» IViseoos- vsrio über 61« koleudituntr ckvr ZVolineLum«, eo»vio 6»« lioolion mit Oss un6 Int n»il ZKNIIllungsn vor» Inittulitoi'n kür all« IVolinrsumo, so- tvio von llooliori, u. l'ttittuu vorsoiiun. Ott» Solirlltolio» xuiio» gratis ak: Konsul. 5ücl»d. «8 üronlsllviitki'-l'svt'ill IlciklietnrLnten Sei'msli'Me «0.817. Si'liekdSlnjLi' liml l.eid8littlen sovvis nlig 80N8ti--sn öninjrr-isn u. ^rtiik«! 2»r lirnnicvilsiilof-s vinpsivtzit !srl WemlLeliilcLis — LtLdUrLemeat 8lMK8!l'il88e 11. Aü.1? ertrge ^lesev. Mutmaßliche Witterung: Mild, veränderlich. Der Ehrenbürger und frühere Oberbürgermeister von Plauen i. V. Oscar Kunde ist gestorben. Es verlautet, Laß der Kaiser ans seiner Jtalicnreise :ul März auch den Papst besuchen werde. Ter Preußische Landtag überwies das allge meine Zwcckverbandsgesctz an eine 28cr Kommission. An Stelle des Grasen v. Rex wurde der bisherige Ge sandte in La Paz v. Haxthausen zum Gesandten in Peking bestimmt. Das Luftschiff „11. III", das gestern früh 6 Uhr in Gvtha aufstieg, ist abends l!,2U Uhr glatt in Metz gelandet. srankreied; Ulelnkraft unä reine Luippen in Nskäastilra. lVon unserem militärischen Mitarbeiter.) Als im Mai des vergangenen Jahres die Nachricht durch die Presse ging, die Franzosen hätte» ein Bataillon Denegalnegcr nach der algerischen Provinz Süd-Oran ver legt, ist man über die Bedeutung dieser Maßregel ziem lich kurz zur Tagesordnung übergegangen. Es verlohnt sich auf dielen Schritt der französischen Heeresleitung noch einmal znrückzukommen und ihn von unserem Standpunkt aus näher zu beleuchten. Wir wissen, daß Frankreichs Bevölkerung sich in den lehten 30 Jahren nur um rund 2 Millionen Menschen, nämlich von 37 aus 30 Millionen vermehrt hat, während oie Deutschlands in der gleichen Zeit von 42 aus 62 Millio nen Einwohner stieg. Ebenso bekannt ist, daß es Frank reich in jahrzehntelanger Opscrwilligkcit gelungen ist, seine Fricdenspräsenzstärkcn auf annähernd derselben Höhe zu iialtcn wie das Deutsche Reich. Mag man je nach dein Parteistaudpunkte und der gerade gewollten Absicht die Bergleichszahlen beider Länder drehen und deuten wie inan will, eins bleibt als unumstößliche Tatsache bestehen, nämlich daß Frankreich die Wehrkraft i» viel höherem Maße angespannt hat als Deutschland »nd es auch ferner iiu. Rechnet man heute nur eine mittlere französische Friedcnspräsenzstärke von rund 540 000 Mann heraus, zieht man von ihr 45 000 Eingeborene und Fremde in Algerien »nd Tunesien ab und zählt nicht einmal die sran- zöii'chen Kolonialtruppcn hinzu, so ergibt sich doch ohne weiteres, daß die Anspannung der Wehrtrast Frankreichs eine viel höhere sein mutz, als die Deutschlands. Wenn bei einer Bevölkerung von 30 Millionen Menschen rund '/» Million im Frieden unter den Fahnen sind, so sind daS säst 1.8 Prozent, ganz gleichgültig, ob dabei ein Teil ohne Waffe als Halbtangliche dient. Spannten wir in gleicher Weise unsere Wehrkraft an. so müßten wir eine Fricdcns- prasenzstärke von 800 000 Mann haben und nicht eine solche von 603 000 Mann. Gewiß kann es keinem Zweifel unterliegen, daß wir mit unserer jetzigen höheren Friedenspräsenz auch aus höhere Kriegsstärken rechne» können, daß wir in den zahl reichen ungeübten Ersahrcservisten ein großes Reservoir haben, um im Kriege unsere Ausfälle immer wieder zu ergänzen. Aber der Gedanke, daraus eine Ucbcrlegenheit Teuischlands zu konstruieren» ist unrichtig. Wir wissen, daß Deutschland nicht mit einer Gegnerschaft Frankreichs allein z» rechnen hat, daß es sich n»f einen Krieg nach zwei Fronten cinrichtcn muß. während Frankreich seine ganze Kraft nach Osten werfen kann und keine Bedrohung im glücken zu fürchten hat. Wir hoben also die patriotische Pflicht, bei Bergleichen Frankrcich nicht allein als mög lichen Gegner anzuschcn, wir dürfen uns nicht dabei be ruhigen, wenn uns immer wieder eine geringfügige Ueber- lcgcnheit unseren westlichen Nachbarn gegenüber vor- gcrechnet wird. Wir dürfen das »m so weniger, alS Frank, reich unablässig bemüht ist, den Porsprung Deutschlands wieder cinzuholcn. Und dieser Borsprnng ist nicht einmal groß, wird es auch nicht werden, wenn man bedenkt, daß anch In den nächsten fünf Jahren Deutschland seine Frie- denSpräscnzstärke nur »m kaum I I000 Mann steigern will. Das ist ein bescheidener Wunsch im Verhältnis zum Anwachsen seiner Bevölkerung. Im Mutterland« kann Frankreich keine neuen Hilfsquellen mehr finden, jeder nur einigermaßen taug liche Man» muß auch dienen: die zu Hilfsdiensten ein- gezogeiicn Halbiauglichcn entlasten zwar die Truppe vom Arbeitsdienst, kommen aber für den Feldtrieg nur »o weit zur Geltung, als sie eine» kleinen Teil ausgebildeier Leute, die sonst Zurückbleiben mußten, vcrsügbar machen. Auch die vermehrte Zahl der Kapitulanten und Freiwilli gen spielt nur insofern eine Rolle, als sic die Friedcns- prasenz erhöhen und fester gefügt machen kann, aus die Kriegsstärken hat das keine» Einfluß, denn alle länger dienenden Leute fallen in ihren Jahrgängen aus. Die mit großem Eifer gepflegte Ausbildung der französischen ^Jugend, die sich immer mehr verbessernde Hygiene und die sich gleichzeitig damit verringernde Säuglingssterblichkeit ermöglichen es den Franzosen v i c l l e i ch t. noch eine Reihe von Jahren gleichstarke Nekrutenquoten einzuzichcn wie jetzt, vermehren lassen sich diese aber bei dem ständigen Rückgang der Geburten nicht mehr. Somit sucht man außerhalb des Mutterlandes, waS sich in Frankreich nicht mehr finLen läßt. In Frage kommt nur Algerien, alle anderen französischen Besitzungen liegen zu weit entfernt, als daß ein sicheres und rechtzeitiges Ein. treffen der Truppen bei einem europäischen Kriege gewahr, leistet märe. Frankrcich verfügt in Algerien außer den Fremden - Regimentern und seinen aus Franzosen zusammengesetzten Zuaven- unü Chasseurs d'Asrigue- Rcgimcntern, sowie außer der Artillerie über dbr aus Arabern formierten TurkoS- und Spahis-Regimeiner, die in Deutschland aus dem Feldzuge 1870/7! noch in aller Erinnerung sind. Diese Leute sind in Algerien nur Ge worbene. die nach mehr oder weniger langer Dienstzeit entlassen werden. Arabische Reservisten gibt es also nicht: man wollte mit Rücksicht auf die immerhin unsichere Be völkerung keinen großen Stamm ausgebildeter Mann schastei: im Lande haben, der bei Rückschlägen in einem europäischen Kriege die Waffen gegen die französische Be völkerung Nordafrikas kehren könnte. Der Gedanke, die Turkos und Lpahis sei es durch erhöhte Werbung oder gar durch Ausheb u n g zu vermehren, muß daher so lange fallen gelassen werden, als cs nicht gelingt, ein Gegen gewicht zu schassen. Ten Bestand der weißen Truppe» z» vergrößern, ist nicht angängig, denn diese will man ja allmählich zurück nach Frankrcich ziehen, um hier der schwachen Friedcnspräsenz anszuhclfc». Somit griff man zu einem anderen Mittel, man begann mit Bcrsuche», Negcrtruppen aus dem Senegal nach Algerien zu verlegen. Frankreich besitzt unter den l2 Millionen Einwohnern seines nordwestasrikanischen Kolonialbesitzes ei» vorzüg liches Soldatenmatcrial. Mit einer Hanüvoll dieser Leute haben französische Offiziere das ganze große französische Nordwest- und Zentralasrika erobert und die Ruhe in Madagaskar hcrgcstcllt. In Marokko haben sich zwei Bataillone Senegalncgcr hervorragend bewährt. Es kann daher kein mundcrnehmcn, wenn man jetzt, in Frankrcich auf sie zurückgrcift, wenn man „mit Zinsen" aus den afrika nischen Kolonien hcrausholen will, was sie dem Muttcr- lande an Blut und Geld gekostet haben. Diese heidnischen, ihren Offizieren treu ergebenen Neger sollen nun ein Gegengewicht gegen die islamitischen Araber bilden. Ge lingt der Versuch, die Scncgalneger in Nordasrika zu akklimatisieren, so kann man nach Ansicht französischer Fachleute auch die Algerier nach und nach zu einer be schränkten Wehrpflicht hcranziehen und so die Zahl der arabischen Regimenter erhöhen. Dann wäre man aber in der Lage, in einem europäischen Kriege unbedenk lich alle französischen und arabischen Truppen auf den Kriegsschauplatz heranzuziehcn und den Schutz Nordasrikas de» Negern und den Frcmdenrcgimentcrn zu überlassen. Ob es sogar möglich wäre, auch Ncgertruppcn nach Frank reich zu ziehen, wie die größten Verfechter dieser JLecn glauben, muß dahingestellt bleibe«: einem Winterscldzzige würden diese Truppen wahrscheinlich schnell erliegen. Vom Standpunkte der Humanität ließen sich aber kaum Einwendungen machen, im Kriege geht immer Gewalt vor Recht, und so gut, wie Frankreich 1870/71 seine wilden Turkos auf Deutschland losltcß, würde es heute keinen Augenblick zögern, auch Ncgertruppcn gegen uns tn daS Feld z» führen. Absichtlich sind hier keine Zahlen über die Stärken ge nannt, die man allmählich tn Algerien an Araber- und Negcrtruppen ausbringen will. Die Ansichten sind sehr ver schieden. und man Ist gewöhnt, daß die rasch aiiflodernbe Begeisterung in Frankrcich übertreibt, sowie Fragen der nationalen Verteidigung berührt werden. Die ganze An- gelcgenhcit ist auch Uber Las Stadium des Versuches noch nicht htnanSgekommen. Immerhin müssen wir in abseh barer Zeit damit rechnen, daß Frankreich aus Nordasrita bei einein Kriege mehr Truppen heraiiszieht als bisher und somit seine Kriegsstarlen vergrüßeri. Unsere eigenen geringen Anforderungen an die Erhöhung der Wehrkraft des deutschen Volkes für die nächsten süus Jahre stellen somit das Aeu ß e r st e dar, unter das he! iinierzugcyen die deutsche Heeresverwaltung pslichiinäßtg einfach nicht in der Lage ist. Neueste MhtmMungen vom 7. Februar. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tel.) Tie zweite Lesung der Novelle zum GLrichisveriajsungsgcse!; wird fortgesetzt. Ein vom Abg. Stadt Hagen begründeter sozialdemokratischer An trag aus Eimchaitnng eines neuen Paragraphen, wonaöi die Amtsenthebung oder Pensionierung eines Richters wider seinen Willen nur durch Zweidrittel-Mehrheit des Plenums seines Amts-, Land- oder Oberlandesgerlchts zu täistg sein soll, wird aügclehn:. — Abg. Dr. Müller Meiningen iBp.i beantragt eine neue Fällung des 8 10 über die Befähigung zur Wahrnehmung richterlicher Gc schäfte. Ein Mangel an Richtern, der länger als ein Jahr dauert, toll nicht als vorübergehender gelten. Der Antrag wendet sich gegen die übcrmüllige Ausdehnung des Hilisrichterweseus. — Staatssekretär Tr. Lisco bittet, dev Antrag abznlehnen. Es handle sich im vorliegenden Falle nur um die Verwendung von Referendaren zur Bor nähme richterlicher Geichäste. — Abg. M ü l l e r - Mcinin gen iVp.): In der Praxis wird dteie Bestimmung aber auch auf Assessoren angewenöet. — Abg. Gras iWirtsch. Vgg.i: Wenn der Antrag angenommen würde, könnte keil! Richter mehr Abgeordneter werden. Die geschätzte Kraft des Dr. Müller würde uns also uertoren gehen. — Abg Wagner itone.i: Wir wünschen, daß möglichst wenig. .Dilfsrichter eingestellt werden, aber aeseüiich läßt sich die Frage hier nicht regeln. — Nachdem noch Abgg. Baiser mann niatt.f und W e l l ll e i n iZcnt'..l dazu gesprochen, wird der Antrag abgelehnt. -- Abg. Zietich lSoz.) be gründet einen Antrag ans Streichung der für die Kriegs gerichle und das Lkandesrecht vorgesehenen Sonderbestim- mungen. Auch dieser Antrag wird abgeichnt. - Aba. Dr. M üller iBp.i beantragt einen neuen Paragraphen, wonach das Amt eines in Strafsachen erkennenden Amts richters, eines Vorsitzenden des Schöffengerichts, sowie eines Mitgliedes einer Ltrastammer nur von einem ständig angesiellten Richter wahrgenommeii werden darf. — Staatssekretär Dr. Liseo: Wir sind im Prinzip mit Hem Anträge durchaus einverstanden. Er läßt sich zur zeit aber noch nicht überall praktisch dnrchsiihren. — Abgg. Grob e r iZentr.f, V a , s c r m a » n i natl.i, H eine iLoz.) und Ablaß iVp.f sprechen für den Antrag, Abgg. W c l l st e i n fZcnir.) und v. V a r e u h v r st tRp ) da gegen, ebenso Abg. Graf iWirtsch. Vgg.i, der bemerkt, wen» iemand mit 30 Jahren Reick,stagsabgeordnctcr wer den könne, so sollte man 30jährige Assellore» nicht für un fähig erklären. — Abg. Tr. Wagner ikvns.i wendet siäi ebenfalls gegen den Antrag. Wenn man mit solchem Mißtrauen an die Justiz herangche, dann tonne man überhaupt keine Gesetze machen. Wenn man einen jungen Mann mit 25 Jahren als Anwalt aus das Publikum los- lasscn kann, wodurch scllon manches Unheil entstanden ist. dann kann man ihn auch in diesem Alter als Assessor Recht sprechen lassen. — Abg. Dr. Müller meint, be fähigt seien die Assessoren wohl, aber sie seien nicht un abhängig. — Wirkl. Geh. Oberregierungsrat Tr. von Ti scheu dors: Die preußische Justizverwaltung steht auch auf dem Standpunkte, daß zu Tchönengerichtsvor- sitzenden im allgemeinen Assessoren nicht genommen werden sollen. Das liege im Interesse eines erhöhren Ansehens der Justiz. Tic Schwierigkeiten der Dinchsührung des An tragü lägen weniger ans finanziellem, als ans organisa torischem Gebiete. — Abg. Dr. W a g » e r : Es gibt in Bayern verletzbare Richter. Wie soll diele bäurische Eigen art behandelt werden, wenn der Antrag Müller angenom men wird? — Der Antrag Müller wird schließlich mit der vom Abg. Kirsch beantragten Aenderung nngenommen. daß die Beziehung aus die Mitglieder der Sngttammern fallen gelassen wird. — Abg. Müller Meiningen lVp.) beantragt weiter, 8 23 dahin zu ander», daß auf Antrag des Staatsanwalts die Zunändigleit des Amtsgerichts in den zur Zuständigkeit des Landgerichts gehörigen Ver brechen und Vergehen durch Beschliist der Strgflammer be gründet werden tgnn. Nach dem Kommlssionsbeschlitß hat die Ltaatüainvaltfchast über die Uebermeisiing zu ent scheiden. — Abg. Heine iSoz.i: Die Staatsanwaltschaft verdiene leine Vertraue», deshalb »ei der Antrag nötig. — ObcrlandeSgcrichtsrat Dr. Schultz: Die verbündeten Regierungen lehnen den Antrag ab. Es liegt im Inter esse einer Beschleunigung des Verfahrens, daß zu einer Ucbcrweisung nicht erst ein Straskammcrbeschlns, cingehvlt zu werben braucht. — Abg. Heine lSoz.) fürchtet, daß die Staatsanwaltschaft sich bei politischen Prozessen die blutigsten Schösfenrichtrr anssuchen werde. Man lvissc ja, wie leicht es dem Vorsitzenden sei, die Schössen zu über reden. Das sei ja gerade der Mangel der Schöffen gerichte. — Abg. Dr. Bassermann inatl.): Der Antrag schasst für die Angeklagten doch ein zweifelhaftes Rechts- gnt. Wenn der Staatsanwalt die Sache ans Schöffen gericht verweist, so wirkt Las mildernd, lehnt aber die