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verugrgeMr: M«i»a§erUutw,in>, b«mL «,«, ««»»»»» «ch a» Sonn- «S wo««««» n«r einmnv »Ltt »o vi. »>m» au««ärr>,rSvm- mtHonüri » VN b», » MtX»«. Sei kMMNlt«« KulrelUrn« »und »I« «od-vtt. tod«veft«ll,etdi. t«»«». »iid «U «nNvrechendem Kulchlaae. »i «»»»>« «da UrsttelOstatnal- Mtlinluno«, nur mit dkutlt<der O»k>l»»an«a»«I.Dr»»dNaLi.1 »iliM» Nolknüaiud« Honorar» Gegründet M6 llnrelgen-llM. Uminyme von Unkündlaunorn dt» imÄmttlaa« s Nbr Sonn- un» SkirrtaoS nur Marientlrade so von N dt» V,l Udr Dir I tralttaeBrmid- -e,I« Ica. « Silben, LN PI,.. An- kündiaunaen aus der Brtvalteil« Kette rs Ps,.: die L Wall,«r Keile aulL«r. teile «> Pia. a>S Smaemndt Kelle «> Pta. Kn ttiummer« n«q s»»u- u„d Seien«,e» I tpaltiae Ärundrelle so Pia. aus Privatiklie «o Pf,.. Stvalliae Keile aus Lertteite und at» Etnaetandl so Pta. AudwttrNae Au!- «»,'prume Wnvtn undenlanailiar: Md«lm»t« Vianultnvic wert«» s ^ «cht «rtbervalirt. V»», Machrichte» Lretde» Hug. keillftarüt. - Seesttarse -I > V 8e»L!>,,«L/izjom- n. Spante lldren. > , Nllcie nur aeaen vora lsUcinniiuig, Äetcavralrer loluu ru Liciuuac. Fernsprecher: Nr. u und LOS«. Hauptgeschäftsstelle: Martenstr.SS. OeSll t«» (-»»Urt»« „ E » »»», «»»s,umn>«r». Lvklsuokv Reinksr6t L^eupolt. Ore8Zen UNN N 'Z »l -ft 8 Lotst ktoeveeglsviisn 8otimuvlc R Kollier, 44 krosobso etc. A E 8eklv58-§tr. M 8ekSo85-Z1r. § Rsillikt ÄL8 NM l« n iV !->> ».ilLr» ISsikur 8»rr»pLriU. 8MltiüNiz.-Iv<MsIke IT»» ^utliwekuii'; ck«r Mutes »uck ,iee 8!ftte, angenehm seiimeelcl-ixi. melier VSIilVIVIV ^ MWE virltsllä »na starsntiort nnsekLüIicb. klrrsah« t Lite, vsi-ft-rrict I,2V Istlr I» 14 1-1K I» kl kt,' - ^'«umartet Itlv. >4. Me» Krise in Oesterreich-Ungarn. Neue Militärpensionsgesetze, Lnndwirtschaftl. Krcisvereiu, Stein- Mritmaßl. Witterung: vvirllll. kohlenwerk Zauckerode, Schwetuepreise. Lage in Rußland. Schülervorstellung im Schauspielhause. Kühl, regnerisch. Tvttirerstlig, AI.Mai 1W6. Ankttndignngen, welche sich auf am zweiten Pfingstfelertag statt- findcnde öffentliche Veranstciltuu^cn, Kanzerte re. beziehen, bitten wir als Voranzeigen für die erste Feiertags-Nummer aufzngcbcn, da am zweiten Feier tag eine Nummer nicht erscheinen kann. Bei der Aufgabe von FaniMen-Anzeigeri (Verlobungen und Vermählungen) ist die Beibringung einer amtlichen Legitimation erforderlich. Die Krise in Oesterreich-Nngarn, die augenblicklich die habsbnrgische Doppelmanarchie in ihren Grundfesten erschüttert, hat in dem jähen Rücktritt des so kurz- lebrgen Ministeriums Hohenlohe ihren ersten drastischen Aus- druck gefunden. Prinz Konrad zu Hohenlohe-Schillingssürst hat. wie bereits gemeldet, die Demission des Gesamtkabinetts überreicht, da Kaiser Franz Joseph es abgelehnt hat, den For- dernngen dcS österreichischen Ministeriums in Sachen des wirtschaftlichen Ausgleichs mit Ungarn stattzugehen. Prinz Hohenlohe hat sein hohes Amt seit Anfang dieses Monats, also kaum vier Wochen, innegehabt. Als seine Hauptaufgabe war ihm bei seinem Amtsantritt die Durchführung der Gautsch- schen Wahlreform zugefallen, eines Reformwerks, in dem er ebenso wie sein Vorgänger das Nllbeilmittcl für alle Schäden des österreichischen Staates erblickte, von dessen verhängnis voller sozialer und politischer Tragweite er sich aber wohl ebensowenig wie jener einen richtigen Begriff machte. Mit vielem Temperament warf er sich in den Strudel der Wahlreformarbeit: aber er mußte bald einsehen, daß die Schwierigkeiten, die sich ihm entgegen stellten, außerordentlich groß waren und daß die Lösung der Ausgabe seine Kräfte zu übersteigen drohte. Noch in den letzten Tagen trat er mit einem Kompromißvorschlage hervor, in dem zur Befriedigung der nationalen Ansprüche eine un verhältnismäßig hohe Steigerung der Anzahl der Abgeordneten- Mandate. nämlich von 425 auf 4S5. in Aussicht genommen war. Aber auch dieses Mittel verfing nicht, die Tschechen lehnten nach wie vor die Wahlresorm ab, und ohne die tschechischen Stimmen war diese nicht durchzubringen. In diesem kritischen Augenblicke kam die Differenz mit dem unga- rischen Ministerpräsidenten Dr. Wekcrle wegen des wirt schaftlichen Ausgleichs mit Ungarn gerade zu rechter Zeit, nm dem Kabinett Hohenlohe einen guten Abgang zu sichern. Tatsächlich ist «Prinz Hohenlohe nicht über die Wahlresorm gefallen, sondern weil er sich weigerte, den auf die gesetzliche Festlegung der Zolltrsnnung zwischen Oesterreich und Ungarn hinauslausenden Forderungen der ungarischen Staats männer nachzugeben. Sein Sturz ist deshalb auch insofern symptomatisch, als er dartut, daß die Krone ihren Widerstand gegen die Ansprüche -er ungarischen Koalition endgültig aus gegeben hat und daß sie gewillt ist. die Erledigung des Aus gleichs ün Sinne der Magyaren in Oesterreich mit Hilfe des 8 14 der Verfassung, des berüchtigten Notverordnungs-Para graphen, durchzusühren. Zur Vorgeschichte der Krise wird folgendes bekannt: Ministerpräsident Dr. Wckerle begründet« seine Forderung nach der Einbringung «ines selbständigen ungarischen Zolltarifs damit, daß der ungarische Hanoelsininister Kossuth mit der Demission gedroht Hab«, falls dieses Zugeständnis in Wien nicht bewilligt werde. Jusolgedesscn sah sich auch Dr. Wekcrle ge nötigt, im Kronrate aus der obenerwähnten Forderung und auf der Ersetzung des Zoll- und Handelsbündnisses durch einen Handelsvertrag >zu bestehen. Ein Kompromibantrag des Grafen Goluchowski, der dahin ging, die enl^ültige Lösung der Streitfrage zu vertagen, wurde von Wekcrle abgelehnt. Anderseits lehnte Prinz .Hohenlohe einen Antrag Wekcrle ab. in dem es hieß, daß zwar der selbständige ungarische Zolltarif eiugebracht werden, aber die Bestimmung enthalten sollte, daß Aenderungen nur im Einvernehmen mit Oesterreich getroffen werden dürften. Prinz Hohenlohe beharrte diesem Anträge gegenüber auf seinem Stand punkte. Nachdem im Kronrat keine Einigung erfolgt war. der Kaiser aber nachträglich den Standpunkt Wekcrle akzeptierte, mußte Prinz Hohenlohe seine Demission geben. Der Eindruck in Oesterreich ist allgemein, daß die gegen wärtige Krisis eine der schwerste», nicht bloß für CiSleithanrcir, sondern für dle gesamte Monarchie ist. Fast die gesamte össent liche Meinung Oesterreichs ileht hinter Hohenlohe. Wieder ein mal scheint es, als ob die Völker Oesterreichs wenigstens in dem et«- Pu»tte einig werde, wollte», der sie all« bedrückt: tn der Abwehr gegen die Hegemonie-Ansprüche Un garns. DaS bat der allgemein gelobte Widerstand deS abge tretenen Ministerpräsidenten Prinzen Hohenlohe gegen weiteres Nachgeben bewirkt. Alle Parteien haben beschlossen, der weiteren Nachgiebigkeit des Kaisers indirekt allen parlamentarischen Wider stand entgegenznsctzen. Der von der Obmänner-Kon- ferenz des österreichischen ReichsrateS beschlossene gemeinsame Antrag aller Parteien lautet dementsprechend: „Das Abgeord netenhaus wolle beschließen: DaS Abgeordnetenhaus legt ent schieden Verwahrung dagegen ein, daß der durch rechtskräftige Publikation des gemeinsamen Zolltarifs und mit schweren wirt schaftlichen Opsem unserer Netchshälfte erkaufte geltende Rechts- znstand durch ein einseitiges Vorgehen Ungarns ohne Zustimmung des ReichsrateS geändert werde. Das österreichische Abgeordneten haus spricht dir bestimmte Erwartung aus. daß es dem Neichsrat nicht durch Vertagung unmöglich gemacht werde, die Rechte des Parlaments und des Staates in dieser kritischen Zeit zu wahren." Die Parteien erklärten dazu, daß sie jede Regierung, die ein Vor- geben zu grinsten Ungarns decke, rücksichtslos bekämpfen werden, und daß sie entschlossen seien, solange der Pakt mit Ungarn nicht rückgängig gemacht sei, weder einen Heller für die gemeinsamen Ausgabe» noch Rekruten zu bewilligen. Dasselbe Bild der Geschlossenheit und Einmütigkeit zeigt sich in der österreichischen Presse, die den Ent schluß des Prinzen Hohenlohe — lieber vom Mrnistcr- präsidinm zurückzutrrten, als den anmaßenden Forderungen Ungarns nachzngeden — als die Tat eines offenen und ehrlichen Politikers feiert. Die „Neue Freie Presse" sagt: .Ucber seine Taktik im Feldzüge gegen Ungarn mögen die Urteile ver schieden sein. Unstreitig hat er jedoch den Staat vor der tiefsten Beschämung gerettet, als er sich der ungarischen Gewaltsamkeit nicht unterwarf, sondern ihr den Widerstand entgegensetzte, der in dem Entlassiingsgesuche eines Ministerpräsidenten liegt." WaS die Entscheidung der Krone zu gunsten Ungarns anbctrifft, so beurteilen sie die Blätter durchweg als eine» schweren Schlag für Oesterreich. Dabet zeigt sich ein weitgehendes Mißtrauen gegen die Versicherung des ungarischen Minister präsidenten. daß cs sich bei der Zolltariffrage nur um formale Unterschiede handle. Angesichts dieser Versicherung fragt das offiziöse „Wiener FremdeMatt": ,Mer bürgt uns. falls wir Bürgschaften erhalten, für die Bürgen? Die Stimmung, welche die Nachricht vom Rücktritt des Prinzen Hohenlohe hier hervorgerufen, hat, ist schr ernst. Schon das Gefühl oller Art von Mißachtung unserer Gesetzgebung durch das ungarische Vorgehen wird fernerhin schwierige Auseinandersetzungen noch erschweren. Es könnt« leicht geschehen, daß in Oesterreich «ine Gegenbewegung entstünde. So wenig Einmütig- keit auch in allen innerösterreichischen Fragen im Reichsrate zu erzielen ist. so rasch würde er sich in jedem Au>zenblick zu- sammenschließen, sobald er die beständig erweiterten Ansprüche Ungarns nicht mehr erträglich fände. Jede österreichische Re- gierung muß künftighin darauf gefaßt fei», tausend Widerständen zu begegnen bei dem Bestreben, di« Beziehungen zu Ungarn in gutem Einvernehmen z« regeln." Dem christlich-sozialen „Deutschen Volksblatt'' fällt «S schr schwer, die richtigen Wort« sür das ungarische Verhalten zu finden. Worte, wie Erbitte rung. Empörung, Entrüstung seien nur ein schwächlicher Aus druck für die Gedanken oller Oesterreicher. Das Wiener „Tog- blatt" fragt, wie Goluchowski seine Zustimmung geben konnte zu diesem Pakte, der die mit den auswärtigen Mächten geschloffenen handelspolitischen Vereinbarungen leichffertig gefährde, uird erhebt die schwersten Anklagen gegen die höfischen, unverantwortlichen Ratgeber deS Monarchen, die den traurigen Mut fanden, ihn z» bewegen, persönlich zu gunsten der Magyaren gegen die mit unerschütterlicher Treue erprobten Völker Oester reichs zu entscheiden. Prinz Hohenlohe hat den magyarischen Ansprüchen gegen- über den österreichischen Standpunkt mit Festigkeit nnd Ent schiedenheit vertreten und sich auf die nnangreisbare These beschränkt, daß Ungarn «inseitige Aenderungen an dem bestehen- den Verhältnisse nicht vornehmen könne, sich im übrigen aber zu einer Revision des gesamten Ausgleichs bereit erklärt. Es schien anfangs, als ob der Prinz mit seiner Austastung bei der Krone Recht behalten würde, aber die Scheu deS greisen Kaisers vor neuen tiefgehenden Wirren in Ungarn scheint so stark ge- wesen zu sein, daß er am Sonntag nach dem Kronrat dem ungarischen Ministerpräsidenten die Genehmigung erteilte, den gemeinsamen Zolltarif als selbständigen ungarischen Tarif im Budapester Reichstage einzubringcn. Wer die dornenvolle Nachfolge des Prinzen Hohenlohe übernimmt, ob der böhmisch« Statthalter Graf Coudenhove, ob Bacquehew oder Mittel, ist im Grunde genommen eine Frage von nebensächlicher Be deutung. Dev gegenwärtige Konflikt acht weit über den Rahmen eines bloßen Ministcrivechscls hinaus und kann sür das künftige staatsrechtliche Verhältnis der beiden Reichshäisten kaum ab sehbar« Folgen haben. In Wiener parlamentarischen Kreisen wird stark bezweifelt, daß ein, neuer Ministerpräsident mit Za-«ktS»d»iilM» a» Uapar». wu sie Prmz Hohenlohe abäHgte. vor den österreichischen Neichsrat treten könnte, ohne der schärt- sten Opposition zu begegnen. Es wird daher wahrscheinlich zunächst ohne Parlament, und zwar auf Grund § 14 (durch Verordnungen! regiert werden. Dadurch erscheint auch die Wahlresorm vorder ha udals zu rückg« st eilt, da eS unmöglich sein wird, sie mi! diesem Abgcordnctenlwuse zu Ende zu führe». Neueste TrahtmelvmMn vom 30. Mai. Preußischer Landtag. Berlin. (Priv.-Tel.) Bei der heutigen Beratung des Knappschaftsgcsetzes im Herren Hause trat Graf Oppersdorf für das geheime Wahlvsriahren bei den Wahlen der Knappschafts-Aeltesten ein. In Ooerschlcsien würde durch die öffentliche Wal,! nur die politische Agitation gefördert wer den. -- Graf Ho!>enthal wünschte, Laß inan den christ- ^ lichen Arbeitervereinen ein größeres Wohlwollen entgegen- kringe und trat, ,m Gegensätze zum Vorredner, für unver änderte Annabuie der Vorlage ein. — Freiherr v. Manleuffei erklärte, daß Graf.Oppersdorf nicht im, Namen der konserva tiven Partei gesprochen habe und protestierte dagegen, daß das allgemeine, geheime Wahlrecht als das Wahlrecht der Zukunft bezeichnet würde. Das Heil Preußens und des Landes hänge von der Beibehaltung der öffentlichen Wahl in Preußen ab. (Beifall.) Gras Oppersdorf erwiderte, er habe das geheime Wahlrecht nicht als das Wahlrecht der Zukunft bezeichnet. — Graf Hohenthal: Mit Entrüstung hörte ich ein Mitglied der konservativen Parte, eine Lobrede auf das geheime Wahlreckst ballen. Würde je eine Regierung daran denken, das geheime Wahlrecht in Preußen civzuführen. so würden wir ihr die aller- schärsste Opposition machen. (Beifall rechts.) Freiherr v.Dnrant konstatierte, daß in Schlesien keineswegs das geheime Wahlrecht verlangt werde. Handelsminister Delbrück bemerkte, die Regie rung habe das geheime Wahlrecht in Erwägung der Tatsache vor- geschlagen, daß es bei einer Reihe anderer reichsgesetzlich geordneter ancilogerJnstitutione» bestehe: nachdem jedoch das Abgeordnetenhaus beschlossen habe, es bei dem bisherigen Zustande zu belassen, wo nach das Wahlrecht zu regeln den betreffenden KnappschaftS- kassen überlassen bleibe, habe die Regierung keine Veranlassung aescben, ihre Vorlage in diesem Punkte aufrecht zu erhalten. A ^ Ich begrüße, fuhr Redner fort, eine Organisierung der Arbeiter ^ ans christlicher und monarchischer Grundlage, aber die Art und Wesse, wie die christlichen Gewerkschaften ihre Ziele verfolgen, deckt sich nicht immer mit dem Kaiscrhoch, mit dem sie ihre Ver sammlungen eröffne» und schließen. (Lebhafte Zustimmung^ Eine christliche Arbeiterorganisation muh ihre Forderungen doch >? immerhin so formuliere», daß sie im Rahmen der bestehenden Staats- nnd Gesellschaftsordnung erfüllt werden können und man. darf an ihre» Forderungen nicht die Neigung erkennen, mit der Sozialdemokratie konkurrieren zu wollen. (Sehr richtig.) Dazu kommt, daß die Agitation der christlichen Gewerkschaften nicht immer einwandfrei nt und meist über das zur Erreichung der wirtschaftlichen Ziele erforderliche Maß himmSgeht. Im Saar- revier werden von Rednern der christlichen Gewerkschaften — die Redner sind keine Arbeiter — Sonntag für Sonntag Versamm lungen »('gehalten, in denen Forderungen, aus dir die Arbeiter vo» selbst nicht gekommen wären, in einer Form Voractragen werden, die das Ansehen der Bcrgverwaltung und ihrer Beamten schwer schädigen inuß. (Hört, hört!) Ich bin genötigt worden,, eine Anzahl Arbeiter zu entlassen, »m zu dokumentieren, daß wir eine solche Aaitationsweise nicht dulden können, die dir Autorität untergräbt. Ich bin bereit, die christlichen Gewerkschaften zu för dern, aber ich muß verlange», daß ihre Agitation nicht gegen die Grundsätze des preußischen Staates verstößt. (Lebhafter Beifall.) — Das Gesetz wurde unverändert in der Fassung des Abgeord- netenbanscs angenommen. Eine Petition der deutschen Mittcl- standsvereinigung uni Erhöhung der Warenhaussteuer wurde der Regierung trotz des Widerspruchs eines Regierungsvertreters zur Berücksichtigung überwiesen, ebenso eine Petition des JnnrmgS- verbandes brandcubnrgischer Haugrwerkmeister nm Schutz dieses Titels. — Hierauf vertagte sich das Haus bis zum 15. Juni, arr welchem Tage die Beratung des Volksschul^interhaltungsgesetzcS beginnt. Berlin. (Priv.-Tcl.) Das Abgeordnetenhaus tritt erst am 25. Juni wieder zusammen. Oesterreich oud Ungar«. Wien. Abgeordnetenhaus. DaS Hans mrd dis Galerien sind stark besucht. Bei Beginn der v-itzuna stellt Kathrein sest, daß die Absage der gestrigen Sitzung Mißstim mung unter den Abgeordneten hervorgerufen habe. D>s Obmänner-Konferenz Hobe diese Absage als in d->r Geschäfts ordnung keineswegs begründet bezeichnet, l-abe aber anerkannt, daß der Präsident bona kicke gehandelt lmbe. Präsident Gras Vetter erklärt, daß er die Sitzung abgesagt habe, da er die authentische Nachricht erhalten habe, daß das Minffterinm demissioniert Hobe und nicht im .Hause erscheinen werde. Irgend welche andere Absichten hätten ibm gänzlich ferngelegen, mrd das ihm untergeschobene Motiv, als ob er das HauS an einer Besprechung der Situation und Stellungnahme zur Demission des Kabinetts zu hindern die Absicht gehabt hätte, sei dadurch widerlegt, naß er sofort die heutige «itzung einberusen habe, als ihm der Wunsch der Mehrheft des Hauses »ach Ab haltung einer Sitzung bekannt gegeben worden sei. (Be,- fall.) In der Begründung des bereits angekündigtc» und von der gcsir'gen Konferenz der Obmänner an- genommene» Drinalichkeitsantrages führt Kathrein aus: Die Dringlichkeit des Antrages liegt in der durch die Demission des Kabinetts gekennzeichneten Lage. In dem Augenblicke, in de», sich Ungarn anichickt. einseitig und zu unserem Nachteile die gemeinsamen Beziehungen zu lockern und zu lösen, dürfen wir nicht stillschweigend ruschen, wir dürfen nicht zngebcn, daß über das Reckt der Bevöfterung Oesterreichs ohne u»S irgendwie ver fügt wird. Wir müssen deshalb fordern, daß daS Haus, sobald cs die Verhältnisse erheischen, einberufe» wird (Lebhafter Beisallck Nebrrer erblickt dt« Bedeut»»- d«S Ante»-» «et», dich a de»