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Vesper in -er KreuMrche. Dresden, Sonnabend, den 11. Juli 1891, Nachm. 2 Uhr. 1. Kantaste für Orgel (O-ckur) von Emil Sjögren. 2. Küntstimmige Motette (l. Theil) von Joh. Seb. Bach (1685-1750). n) Choral: Jesu, meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu, meine Zier; ach, wie lang', ach lange ist dem Herzen bange, es verlangt nach dir! Gottes Lamm, mein Bräutigam, außer dir soll mir auf Erden sonst nichts Liebres werden. d) Chor: Es ist nun nichts Vcrdammliches an Denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist. c) Choral: Unter deinen Schirmen bin ich vor den Stürmen aller Feinde frei. Laß auch Felsen splittern; laß den Erdkreis zittern; mir steht Jesus bei. Ob es jetzt gleich kracht und blitzt, ob gleich Sünd' und Hölle schrecken: Jesus will mich decken. ck) Terzett: Denn das Gesetz des Geistes, der da leben dig machet in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünden und des Todes. o) Chor: Trotz der Gruft der Erden, wo ich Staub soll werden, trotz der Furcht dazu. Tobe Welt, und springe: ich steh' hier und singe, in ganz sichrer Ruh': Gottes Macht hält mich in Acht; Erd' und Himmel mag zerstäuben, Gott wird Gott noch bleiben. k) Doppel-Fuge: Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, so anders Gottes Geist in euch wohnet. x) Chor: Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. 3. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 239, 1. Sei getreu bis an das Ende, daure redlich aus den Streit, leidest du gleich harte Stände, endlich ist der Sieg bereit. Ach das Leiden dieser Zeit ist nicht werth der Herr lichkeit, so dein Jesus dir will geben dort in jenem Freudcn- leben. Noviesrrrr^. 4. „H hält' ich Invaks Karf'", Arie ans „Josua" von G. F. Händel, gesungen von Fräulein Gertrud ? Gregor aus Herrnhut. H. Geistliches Hteisel'ied von Rob. Volkmann. Chor: In dei'm Namen, o hoher Gott, geb' ich mich auf die Straßen, ich wag es auf dein Güt' und Gnad', du wirst mich nun nicht lassen. Denn du bist ja auch unser Gott, der unserm Ein- und Ausganb rath', du thatst es so bestellen, daß wie wir reisen so allhw, denken daß wir sind Pilger je und dorthin müssen stellen. Solo: Zu reisend' Leuten hast du Lust und Freud' zu helfen ihnen, denn auch dein lieber Sohn je mußt reisend sein Amt beginnen. Als er floh in Egypten g'schwind, da Herodes nachtracht' dem Kind, daß er es bring' zu Falle. So reisten auch die Väter all' und das Volk Israel zumal und die Apostel alle. Chor: O Herr, bewahr' vor Wassersnoth, vor Lebens- sährlichkciten, vor des Schwert's Schärf' lind jähem Tod vor Gift und schnell Krankheiten, vor Ungewitter, Hagel, Feu'r, vor Thier'n und Menschen nngeheu'r, vor unnützen Gefähr ten, vor unverschämten Herzen auch, ruchlosen Leuten, argem Brauch und anderen Beschwerden! — Um solche deine Güt' o Gott, wollen wir dir lobsingen: sobald die liebe Sonn' aufgeht, mit dem Feldvöglein klingen; und Abends wann die Nacht einbricht, dir danken für dein ew'ges Licht, welch's in uns pflanzt dein Geiste. O Gott, schließ in dein' Hand mein Seel', mich und das Mein' ich dir besehl, dein Hilf' zur Reis' mir leiste. Druck von Liepsch L Reichardt in Dresden.