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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.11.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041106026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904110602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904110602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-11
- Tag 1904-11-06
-
Monat
1904-11
-
Jahr
1904
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In der französischen Devuticrtenkammer kn», es gestern wäh- rend der Debatte über die Angeberei im Heere zu wüsten Szenen, die ihren Höhepunkt erreichten, als der Kriegs- minister Andrs von einem Nationalisten tätlich angegriffen und blutig geschlagen wurde. lieber den Verlauf der Sitzung wird berichtet: HauS und Tribünen sind stark belebt, Ans derlTagesvidninig stehen zunächst die Interpellationen über Angeberei im Heere, Guyot ve Btllencuvc (nationalistischer Nepublilanerl erklärt, die Tatsachen, die er in der Kammer zur Sprache gebracht habe, seien als richtig erkannt worden. Der Kriegsmiililler habe gegen die Schuldigen keine Maßregeln ergriffen und müsse dafür vercnttmort- der DreysuS-Angeleaenheit ereigneten und an die gegen den Präsi denten der Republik gerichteten Kundgebungen, an denen sich auch Offiziere beteiligt hätten. Der Minister führt dann noch andere Tatsachen an. die ebenfalls beweisen, dag in der Armee bcnn- ruhigende Symptome beständen. (Bewegung und häufige Zwischen rufe rechts.) Der Minister spricht dann von Akten politbcher und religiöser Unduldsamkeit und von Akte» der Opposition gegen die Regierung, dieser habe seststellen können, als er sein Ami über nahm. Ue' eberall habe sichtterikale Unduldsamkeit gezeigt. (Wider R "" nahm . . spruch rechts: Rufe: Namen nennen. .Heftiger Lärm. Der Deputierte, General Jacaney beschuldigt de» Minister der Lüge. Lärm und Erregung nehmen zu.) Der KriegSministcr fährt fort. Nach vier Jahren angestrengter Bemühungen sei es ihm noch nicht ert wieder i gelungen, Duldsamkei im Ofsizierkvrps heimisch zu machen. gelunn Er sei sich bemüht, seine Pflicht getan zu haben, und deshalb werde er von der Reaktion angegriffen. Wenn er leine Pflicht als republikanischer Minister erfüllen wolle, lei er ge-wungen. alle Mittel anzuwendcn, die seinen Nachforschungen dienen können. Der Kriegsmlnister führt dnn» weiter aus. man dürfe nicht zu de» Zelten zurückkommen, wo republikanisch gesinnte Offiziere nichts erreichen konnten. (Lärm rechts. Präsident Brisson droht, er werde die Sitzung vorläufig ansheben.) .Krlegsnilniste' Andrs er klärt. er werde aus dem Dienstwege unvollständig über die poli tische Haltung ber Offiziere informiert, deshalb bade er sich im EinverständnlS mit Waldeck-Ronsjeau an das Ministerium des Innern und auch an Parlamentarier gewandt. Ei» Minister müsse seine Informationen aus allen Quellen nehmen, benützen dürfe er aber nur genau kontrollierte. Ter Minister rechtfertigt dann die Einführung der Ailskunftszcttcl. mit deren.Hilfe eS möglich ge wesen fei, Ungerechtigkeiten, die gegen gewisse replibilkaiiisch ge sinnie Offiziere begangen worden seit», wieder gut zu machen. Kricgsminister Andrs fährt fort, .Hanvtniann Mollin sei ermächtigt 'eh cm .. - gewesen, Auskünfte einzuzichen und entgegenzunchmen. er sei aber nicht ermächtigt gewesen, irgend jemand Auskünfte von der Natur der in den verlesenen Briefen enthaltenen zu erteilen. Der Minister erklärt, er sei mit dielen Briefen nicht einverstanden und ipcicht sich tadelnd gegen derlei Machenschaften ans. Was die übrigen aufgesührten Offiziere betreffe, dtc Anskünftc erteilt hätten, so hätten diese sie ihren Logen gegeben, ohne irgend lemanvcs Ver mittlung : diesen Offizieren lei keinerlei Begünstigung zu teil ge worden. Andrs erklärt schließlich, er hänge nicht an seinem Porte feuille, im Angesicht der jetzt geführten Kainpaanc aber bleibe er auf seinem Posten, um die Republik zu vertei digen. (Wiederholter Beifall links. Lärm rechts.) Berteanr (sozialistischer Radikaler) wünscht Aufklärung über die im Kriegs ministerium angelegten. Politiker und Journalisten betreffenden Akten. Der Redner beglückwünscht den Krteasminister dazu, das; er diesen Mißbrauch beseitigt habe: dieser Mißbrauch habe aber die Lügenhaftigkeit der Offiziere und ibre Verbindung mit dem Klerikalismus und der Reaktion gezeigt. Den republikanisch ge sinnten Offizieren müsse der Eindruck gegeben werden, daß sie geschützt werden, und den anderen Offizieren der Eindruck, daß sie ihre Machenschaften incht fortsctze» können. (Beifall links.) Iaiirss (SozZ führt auk, der Reaktion dürfe nicht gestaltet werden, die Rollen zu vertauschen. Die republikanischen Offiziere ieien es gewesen, die fortgesetzt Opfer der Angeberei waren. Der Redner fuhrt das Beispiel mehrerer Offiziere an, die entgegen den über sie g Hobe das Recht und die Pflicht, die Haltung der Offiziere festz» stellen und die nötigen Garantien zu schissen, wenn eS sich um Männer handle, die berufen seien, die K'iider des Volke? zn bc sehiiaen. (Lärm rechts) Von den Offizieren seien 11 Prozent, von den Generalen aber 26 Prozent adlig. Wenn der Adel mnlig lei. so seien es die Plebejer auch und bitte verständen a»ßccdem noch zn arbeite». Der Redner erhebt Widenpruch gegen die in verabredeter Sprache geführten Note», in denen cs ;. B. heiße: „N. N. beschäftigt sich mit Politik", was bedeuten solle, er sei Republikaner. Ianrös vecliest einen Brief des Herzogs von Aumale a» einen Divisionsgeneral, in weichem es heißt, wenn der General nickt gewisse Offiziere wegen ihrer republikanischen Gr sinnuiig verabschiede» könne, so könne er ihre Verabschiedung wegen Unfähigkeit beantrage». (Lärm rechts.) Um solchen Uebelständcn abzuheife», müsse die Kontrolle der Negierung über die Armee verstärkt werden, doch dürfe diese Konlrolle sich nicht ans das Privatleben der Offiziere erstrecken. Leugnes (radikaler Republika ner) erwidect, es handle sich darum, sestzuflellcn, ob Angeberei ein gewöhnlicher Vorgang bei der Regierung werde» solle. Das von IaucöS vorgelchlagene Svslem sei das bemvralisierendste »ad ge fährlichste. Die Diskussion wird hierauf geschlossen. Mehrere Tagesordnungen sind eiiiaegangen. Ribvt (Republikaner) beantragt für eine von ihm eliigevrachie Tagesordnung die Priori tät und spricht sich dabei gegen das von IanröS vorgeschlagene System auS, mit dem man bahln gelangen würde, eine Armee von rn Pronnuziameiltos geneigten Practoiianern zn schaffen. Tie Regierung habe da? Recht und die Pflicht, sich über die poli tische .Haltung der Generulc zn unterrichten. Sollten dicRepubli- kanec dulden, daß im KcicgSmiilisterillm eine geheime Organnation bestehe, die ans einer Vereinigung verrühre, die er, Rednen nicht nennen wolle? Andrö habe versprochen, die Tatsache» zu unter- suchcn und Maßregeln zu treffen, er habe aber nicht Wort ge halten. Redner spricht schließlich die Hoffnung ans. daß dnS Hans nicht die Schwachheit hoben werde, ein Volum abzngcbcn. das eine Verneinung dks früheren sein würde. M ininer p r äsi - de nt CombeS erklärt, eS sei nötig gewesen, die R»he >i» Innern zu sichern, und wenn diese Ruhe genchert sei, so lei sie cs dank der zunehmenden republilaniichen Gesinnung ui der Armer Er habe sich schon tadelnd über die anonymen Auklünite ansgx- sprochen. stz sei aber woblnveclegte Absicht von der Opposition, wenn sie die Anlegung von Akten,tücken, die sich auf das bssenl- Iiche Leben und die politische Haltung der Oisizlere beziehen, »ich! aus deren Privatleben für anormal erkläre. Millewnd (Soz.-wünscht Ausklärung über die von der Negierung geübie koiillolle. Könne der Minister bei geheimen Gesellschaften Erliiiidigungen über Offiziere cinziehcn? Werde die Kammer heute genehmige», was sie vor acht Tagen tadelte? Andrö yabc anonmne Denunziationen ge mißbilligt, schlage aber vor, an deren Stelle anonyme Gesell schäften zu setzen. Das sei Heuchelei! Tie früher, »m Besürde ri'ing zu erlangen, zur Messe gegangen seien, würden ln die lvreuttourerloge gehen. Vazeille lsozialislischer Radikaler^ be antragt einfache Tagesordnung. Ministerpräsident EomveS iprichl sich gegen die cmfaclie Tagesordnung aus und nimmt nur eine von Iauräs cinoc brachte Tagesordnung an. Bei der Abstimmung wird die einsame Tagesordnung mit 276 gegen 277 Stimmen abgelehnt, szür die von Mariin lBienvcnu) nnü Janrds eingcbraclste Tagesordnung, welche besagt, die Kammer sei überzeugt, daß es die Pflicht eine? rcpnbllkaniichen Ltaates sei, treue una ergebene Diener des Landes gegen Kasten geist und Reaktion zu ichützen. und zwar mit allen Mitteln regelmäßiger Konirolle, über die sie verfüge, und rechne daraus, daß die Regierung das Avancement der Offiziere sicher stelle, wird die Priorität beantragt. Während Laffes zur Tagesord nung sprich«, kommt es zn einem ernsten Zwischenfall. Tyoeron (Nationalists nähert sich dem .KriegSministcr. oht- scigt ihn und sucht dnnn hinter der Rechten Zuffucht. Die Mitglieder der Linken und der äußersten Linken rufen ..gfeig- ling" und drängen nach der Mitte des Saales oor. Tie Rechte verlegt ihnen den Weg, und es kommt zum Handgemenge. Prä sident Brisson verläßt seinen Sitz. Das Haus beschließt dann die zeitweise Ausschließung Syvetons. Dreier weigert sich, den Saal zu verlassen, die militärische Wache wird hcrbergcruscn und Syvcton wird gewaltsam aus dem Saale entfernt. Hieraus nimmt das Haus mit 343 gegen Sonntag, 6. November 18V4. 236 Stimmen die von Martin und Iauräs beantragte Tages ordnung an, und die Sitzung wird unter lebhafter Erregung geschlossen. lieber den Zw ischensall wird von anderer Seite noch berichte!: Dem Minister stürzte das Blut aus Nase und Mund. Eine Schwäche befiel ihn und er sank um. Er erholte sich nach wenigen Sekunden, mußte aber wegen der großen Erregung, in der er sich befand, aus dem Saale getragen werden. Dieser Szene folgte nun ein .Handgemenge zwischen Abgeordneten der Rechten und Linken. Die Nationalisten wurden von einem ehe maligen Athleten, namens Mcslcy, geführt. Der Graf Dion spornte die Lärinmacher durch Znrrne unausgesetzt an. Die Prügesei dauerte etwa süns Minuten, und fand erst dann ein Ende, als Militär einichrilt und die Hmivträdelsführer aus dem Saal brachte. — Deputierte berichten, daß Syveton den Kricgs- mnnster mit solcher Heftigkeit geschlagen habe, daß dessen Gesichr ganz angesckwollen war. General Andrä siel dem Minister präsidenten in die Arme, der ausgesprunaen tvar, um dem Au- gearinenen zu Hilic zn kommen. Das nunmehr entstandene Hand gemenge war allgemein. Der Arzt des Palais Bourbon, der Andr,' verband, erklärte, nur von der Hand Syvetons könne der mit Blut unterlaufene Zlcck nicht herrühre», sondern lasse sich durch den Ring erklären, den Syveton an der Hand trage. Die gesauste Presse erörtert in erregter Weise dis Vor gänge in der gestrigen Sitzung der Deputrertenkammer. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, verurleiit sie den Uebersall Syvetons ans den Kricgsminister. Tie nationalistischen Mäkler tadeln ibn hauptsächlich von dem Standpunkte auch daß er der bereits ihrem Sturze nahen Regierung eine riesige Mehrheit verschafft habe, „chigaro" schreibt, der Zoruausbruch Syvetons habe die Niederlage des Ministeriums zu einem Siege vcr- wandelt. „Gaulois" logt. Syveton. der seine Entrüstung nicht habe bcmcistern können, habe onrch seine Gewalttat eine Ü^nz andere Wirkung hcrvorgecmen, als er selbst beabsichtigt hatte. Die radikalen Blätter erklären, der feindliche Uebersall, dessen Opier Andrst in offener Kammern tznng geworden sei,, habe den Deptliierien einen Vorgeschmack davon gegeben, was aus der französischen Armee und dem Volke werden würde, wenn die.Partei der Gewalttätigkeit und des Staatsstreiches, zu deren sffihre«.!! Syvcton gehöre ans Ruder käme. An sehr,scharfen Worten besprechen die söriälististhen Blätter auch die Rede Miller,inds. Das Blatt ,.Action" sagt, ,'ein Verrat rufe viel leicht einen noch größeren Unwillen als die Tat Syvetons hervor. General Andrst sagte dem Mülisterprästdeuten Eombec. der ihn besuchte, die beiden Schläge, die er ins Gesicht erhielt, seien so deftig gewesen, daß er im ersten Augenblick geglaubt habe, er sei von zwei Nevolverkugeln getroffen worden. — Svocion wurde nach seiner Gewalttat von einzelnen nationali- süichcn Deputierte» ostentativ beglückwünscht. Nach Art. 228 des französischen Sira'gesctzes kann Syvcton, der den Minister in dessen Amtsausübung geschlagen hat, mit 2 bis 5 Jahren Gefängnis bestraft werden. Neueste Dezhtiiieldiiligtlr vom 5. November. Zinn rnssisch-i«p>znisls,en Krir«. London. Wie der „Standard" aus Schanghai von gestern meldet, sollen die Japaner vor Port Arthur dos Fort und Proviantlagcr von Peijuichan in die Lust gesprengt hoben. — Dasselbe Blatt schreibt: Die Verhandlungen zwischen England und Rußland nehme» einen guten Fortgang. Es sei kein Grund vorhanden, über den Ausgang besorgt zu sein. — „Daily Ehronicle" meldet ans Tschisu vom 2. ds.: Eine Spczialnote aus TAlnv berichtet, die Kämpfe bei Port Arthur vom 26. Oktober bis 2. November seien heftiger ge wesen. als alle vorhergcgangenen. Bei Iiseschan seien ganze japanische Bataillone niedergemacht und die Angriffe aus Erlung- tschan und andere H.aupfforts abgeschlagen worden. In Tokio glaubt man. daß vor dem Frühjahr kein weiterer Sturmvenuch Knnst »md Wissenschaft. f* Wochc n-Spielpla n der König!. HostbcatetZ Opernhaus. Sonntag: „Tristan und Isolde." Montag: „Totentanz." „Die Opcrnprobc." Dienstag: „Manon." Mitt ... ... staa: .. woch: „Norma." Donnerstag: „Das Glöckchen des Eremiten." Freitag: „Totentanz." „Die Opcrnprobc." Sonnabend: „Tann- Häuser." Sonntag (13.): Die Afrikaner,»." Montag (14.): „Alessandro Stradclla." — Schauspiel ha ns. Sonntag: „Wann wir altern." „Die zärtlichen Verwandten." Montag: „Eyrano von Bergerac." Dienstag: „Die Welt, in der man sich langweilt." Mittwoch: Zur Vorfeier von Schillers Geburts tag: „Maria Stuart." Donnerstag: ,Pim 1. Male: „Agnes Bernauer." Freitag: „Iphigenie ans Tauris." Sonnabend: „Der Kaufmann von Venedig." Sonntag (13.): „AgneS Ber> nsuer." Montag (14): Wann wir altern." „Die zärtlichen Verwandten." s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Dos thea t er. Im 'Opernhallse wird Sonntag, den 6. No vember, „T r r st a n und Isolde" mit Frau Wittich als Isolde, ...— P„ron als Marke. Fräulein )crrn Kicß als Kurwcnal, und Herrn s-* In der König!. Hofopcr traten gestern zwei Gäste auf, Frl. Stadtägger von Leipzig als Hansel in „Hän > cl und Gretel . Herr Hildebrandt von Basel als Turiddu der ,, Baucrnchre". In der jungen Leipzigerin, die aushilfsweise mitwirkle, erkannte inan auf den ersten Blick und Ton die totale Anfängerin, die in ihrer zur Zeit noch tief im Elementaren steckenden gesanglichen Ausbildung für größere Bühnen nicht in Betracht kommen kann. Dagegen lenkte Herr Hikdebrandt die Aufmerksamkeit auf seine, wenn auch nicht gerade hervorragenden, so doch bemerkenswerten Mittel. DaS Beste an seinem Turiddu war dos Ständchen hinter der Gardine. Die Stimme erwies sich hier genügend tragfähig, klangvoll, nicht ohne künstlerische Behandlung. Später, im Duett mit San- tuzza (Frau Rocke-Heindls, wurde die Tongebung flackernd, unruhig, der Vortrag unsicher, Gesang und Spiel beeinflußt von starker Befangenheit. Im allgemeinen >var dieser Turidon aber annehmbar. Man wird Gelcaenbeit haben» Herrn Hude- brandt, der, wie verlautet, zunächst interimistisch berufen wor den ist, in anderen Rollen zu hören, aus denen sich ein präziseres Urteil besser bilden läßt. II. >Kt. h* Lenz-Konzcrt. Frl. Selma Lenz gab gestern abend im Museichnitte vor nahezu ausverkanstem Saale^sn Konzert, das wobl in der Hauptsache der unter der Leitnua der Konzert- aebcrin stehenden Da m e n ch o r kl a s s e Geleaenheit geben sollte, sich an größeren musikalischen Ausgaben zu versuchen. Zum weitaus größten Teile darf dieser Versuch als gelungen be trachtet werden. Der Ehor ist gut in Disziplin, verfügt nament lich über einige irische, kräftige bohe Soprane, während der Alt ziemlich schwach klingt, und weiß bereits sehr hübsch dmiamilch zu schattieren. Die Jntonationssicherhcit ließ vorübergehend, so in dem allerdings nicht leichten „Schloß am Meer" von Klughardt, einiges zu wünschen übrig: dagegen befriedigte die musikalische Phrasierung fast durchaus und allenthalben. Ihre solisiiichc Mitwirkung liehen dem Konzert die Heren Kammersänger Ed. Glömme und R o st. Bon diesem Hörle man, zuverlässig von Herrn Roland Boquet begleitet, ein pathetisches Stück eigener Komposition, das die Qualitäten des Geigers sowohl in tech nischer wie in musikalischer Hinsicht in das hellste Lickst rückte, alle Vorträge mit ebenso reichem wie lebhaftem Beifall ans, der sich besonders herzlich an Frl. Lenz als die Veranstalterin des wohlaclunacnen Konzerts wandte, dessen Verlauf leider durch eine falsche Meldung seines Beginns bis gegen 8 Uhr wiederholt durch Zuspätkommende gestört wurde. V7. Der Mannergesangverein „Dresdner Apollo", einer der ältesten unserer Stadt (gegründet 1857), produzierte sich gestern abend in einem eigenen Konzert im Saale des Ausstellungs- Palastes. Unter Leitung seines EhormcisterS .Herrn Max Zenker sang der zurzeit numerisch allerdings nicht gerade imposante Verein eine Reihe von Ehorlicdern »nd Dovpclqnar- tettcn, von denen einige reckst löblich gelangen (u. o. „Avc- Aaria" von Schmülzer und .,Es ist ein altes Lied" von I. Otto), während andere die momentanen Schwächen des Vereins: for cierte Tongebung (besonders auffällig in den Tcnörcn) uns „n- reine Intonation, mehr oder weniger deutlich erkennen ließen. Immerhin zeugren olle Borträge — man bürte noch Cdörc von Aromui, Poohertzty und Marx, sowie Quartette von Oesten. Ltritzko und Otto — von fleißigem Studium und eifrigem Be- mühen, weshalb sie auch bei den Hörern wohlwollendste Be urteilung fanden. Eine tüchtige künstlerische .Kraft hatte sich der Verein in dem Cellisten .Herrn I. Fleischer, Mitglied der Köniol. Kapelle, zur Mitwirkung erkoren. Namentlich do. wo Herr Fleischer seine vortrefflich ansgebiidete Eantilene zur Geltung bringen konnte, wie in einem Andantesätze von Goltcr- mann und in Bach? berühmtem durste er auf die volle Wertschätzung aller Milsikversiandigen rechnen. Weniger glück lich war der Ecllsit in der Ausführung der im Prestotempo gespielten „Toramella" von Popper, bei welcher Gelegenheit manche Unreinheit des Pasiagenwerkes den Genuß trübte. Aueb eine Sängerin, Fr!. Ioh. Fieischer, war mit Lieddorträgen iMeyer-Helmnnd, Hiidnch und Löwe) und der großen Arie der Frau Fluch aus üen „Lustigen Weibern" (Nicolai) «m Konzert beteilig!, und zwar im ganzen mit gutem Erfolge, wenn auch die Ausführung der Koloraturen in der genannten Arie die augenblicklich vorhandenen .Kräfte der mit sympathischen Mit- telu ausgerüsteten Sovranistin überstiea. Am konschonen Lmdner- Flügcl fuhrt« Herr Ä. Liebscher die Begleitungen der Sängerin wie des Cellisten angemessen aus. —äi. 7* Das Berliner Z c n s urnerbot des Dramas „D c r tote Löw e", das durch polizeiliche Verfügung vom 3. Oktober crlaffen und von der Direktion des Berliner Theaters in Ge- meinschast mit dem Autor des Werkes im Deschlverdewcge angc- sochten war, ist umimehr durch den Oberprastdeltten der Pro. vinz Brandenburg unter Abweisung der Beschwerde bestätigt wor- den. Die eingehende Motivierung dieser Entscheidung gipfelt in den Sätzen:^. . . In einem monarchischen Staate muß es aber als eine Störung der öffentlichen Ordnung angesehen wer den, wenn Reaicrnngsakte des lebenden Herrschers von so weli- gcichichtlicher Tragweite in solcher Form auf die Bühne gebracht nnd der Kritik des Theatcrpublikiims unterbreitet werden. Die- jcnigcn Teile der Bevölkerung insonderheit, welche von dem Wan del vcr Dunge in ihrem Innersten leidenschaftlich ersaßt worden selbst abspiclt. ,
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