Volltext Seite (XML)
Zschopauer» Tageblatt und Anzeiger Anzeigenpreise: Tie -16 mm breite Millimeterzeile 7 Pjg,; tie Vc mm breite Millimeterzeilc im Textteil 2ü Pig.; Älochlaßttnn-l Z Ziffer- und Nachweisgebühr eü Pjg zuzügl. Por» Das „Zschopauer Tageblatt undAnzeiger, erscheintwerktäglichMonail Bezugspreis l.A'RM.Zustellpeb.SttPs» Bestellungen werden in uns. Geschäfts».,von den Boten, s°wiev°n°llenP°st°nst°lt°nangen°mmen fü< gschopN« U«V UMgegeNd DaS Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha und des StadtraiS zu Zschopau behördlicherseits b-stimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. tz.Zjchop.ru Gemeindegirokonto: Zschopau Vir. 4t; Poslschecttomo: Leipzig >itr 4^8-4 Fernsprecher Nr. 7 >2^ Zeitung für die Orte: Krumhcrmersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors DU» AH 3«» 19. 193? 193. Ae PMeWen in Mer FW Die Auswirkung der Einnahme von Malaga Der AnsW vm We Die Einnahme von Malaga durch die nationalen Truppen ist der grösste und entscheidendste Erfolg seit Be ginn deS Krieges. Auster der Stadt ist jetzt auch die ganze Provinz Malaga in Händen der nationalen Truppen. Da nunmehr die nationale Front erheblich verkürzt und starke Kräfte frei geworden find, erwartet man allgemein Ver stärkung der natkoualen Offensive vor Madrid. Wie es heißt, bereiten die Nationalisten jetzt den Vor marsch auf Almeria den nächsten bedeutenden Mittel meerhafen MO Meilen östlich von Malaga, vor. Mit dem Fall Malagas, meint der Berichterstatter der Londoner „Morning Post", sei die Schlüsselstellung im Süden erobert worden, wodurch die Nationalisten gleichzeitig auch die unbestrittene Seeherrschaft im Mittel meer und in der Straße von Gibraltar errungen hätte», was für die Sicherung der Verbindung nach Marokko von größter Bedeutung sei. Oer rote ^Verteidigungsrat" gefangen V Die Bolschewisten sind in völliger Auflösung unter Zurücklassung von reichem Kriegsmaterial und vieler Hundert Gefangener aus Malaga geflohen. Der sogenannte ..Verteidigungsrat" von Malaga wurde ge fangengenommen. Er hatte versucht, in der Dunkel heit auf einem Schiff zu entfliehen, wurde aber von einem nationalen Kreuzer abgefangen. Nach Meldungen Londoner Blätter werden die Mit glieder des „Verteidigungsrates", unter denen sich auch der Bolschewistenhäuptling und frühere Kommandeur der Internationalen Brigade von Madrid, „General" Kle- »er, befinden soll, zum Tode verurteilt, da ihnen die Hinmetzelung von vielen Tausenden zur Last gelegt wird. Das „Echo de Paris" schätzt die Zahl der während der iolschewtstischen Blutherrschaft in Malaga Ermordeten auf 12 000. Die Einwohnerzahl Malagas, ursprünglich l50 000, lei in den sieben Monaten des bolschewistischen Terrors mf die Hälfte herabgesunken. In der Vorstadt Alora gebe :s keinen einzigen Einwohner mehr. Die Bolschewisten hätten nicht vergessen können, daß die Einwohner bei den etzten Wahlen gegen die sogenannte „Volksfront" ge stimmt hätten. Deshalb habe man die l200 Ein» vohner einfach niedergemetzelt. 600 Geiseln in letzter Minute gereitet Als die Bolschewisten erkannten, daß sie Malaga nicht mehr halten könnten, begannen sie ein wüstes Massaker and versuchten vor allem ein im Hafen liegendes Geisel- jchiff in Brand zu setzen. Auf dem Schiff be fanden sich u. a. Kinder reicher Spanier, die von den Roten ils Geiseln festgehalten worden waren, um dadurch von yren Eltern die gewünschten Geldmittel zu erpressen. Buchstäblich in letzter Minute konnten die Gefangenen vor per Mordwm der Bolschewisten gerettet werden. Im Hasen von Malaga wurden von den nationalen Kriegsschiffen zwei bolschewistische Kanonen» ioote und mehrere armierte Fischdampfer gekapert. GchreckenSnacht vor der Einnahme Einen erschütternden Bericht von der Blutherrschaft der Bolschewisten in den letzten Stunden vor der Ein nahme Malagas durch die nationalen Truppen gibt der Sonderkorrespondent des Londoner Blattes „Daily Mail". Danach hat die Bevölkerung Malagas, als die Nationalen vor den Toren Malagas standen, eine Schreckensnacht durchlebt. Die Bolschewisten hätten geplündert, gemordet und Brandstiftungen verübt: überall habe man Flam men hoch gen Himmel schlagen sehen. Oberst Borbon. der die nationalen Truppen an der Küste kommandierte, habe darauf beschlossen, alles zu wagen, um Malaga so schnell wie möglich einzunehmen. > Di» sich viele GeHclw in Malaga befanden, sei Oberst Borbon vorgestoßen, um ein weiteres Hinschlachten von Unschuldigen zu verhin dern. Auch in Torremolinos, dem schönen Badeort vor Malaga, seien die herrlichen Villen von den Bolschewisten angesteckt und geplündert worden. Hier habe ein Mann unter dem Spitznamen „Der Oberst", seiner Herkunft nach Barbesitzer, als Leiter einer Abteilung von „Totenwagen" ein wahres Schreckensregiment ausgeübt. Mit diesen Wagen und diesen „Scharfrichtern" sei er täglich nach Malaga gefahren, um sich dort Opfer zu suchen. 75000 Kilogramm Silber geraubt Keine Straße der Innenstadt ist verschont geblieben. Die meisten Häuser weisen Zeichen der Zerstörung aus. Noch schlimmer sieht es in den Außenvierteln aus, vor allem am Hasen. Die in der Nähe der Kathedrale ge legenen Paläste und Villen bieten den Anblick von Ruinen. Der gesamte Kirchenschatz, die Altardecken, Bilder usw. sind geraubt worden. Was die plündernden Bolsche wistenhorden nicht mit sich führen konnten, haben sie in der Mitte der Kathedrale aufgeschichtet und in Brand ge steckt. Einer Meldung des „Piccolo" zufolge haben die Bolschewisten aus Malaga allein 75 OOOKilogramm Silber geraubt. Inzwischen haben die siegreichen nationalen Truppen bereits mit der Wiederherstellung der Ordnung begonnen. Die Straßen sind von den zahlreichen Leichen gefallener Bolschewisten gesäubert worden. Ein regelrechter Sani tätsdienst ist eingerichtet. Auch für die geregelte Verpfle gung der Bevölkerung ist Vorsorge getroffen worden. Der Mg m MW MWi Dle tetzte RaKfchubftra-e ver Bolschewisten abgeschntllen Wie aus dem Hauptquartier des Generals Mola kn Avila gemeldet wirb, haben die im Südojten von Madrid vorgehenden nationalen Truppen die einzige große Nach- schub- und Rückzugsstraße der Madrider Bolschewisten, d»r Autostraße Madri d—V alencia , abgeschnitten. Damit hat sich der Ring um die spanische Hauptstadt endgültig geschlossen. Dieser militärische Erfolg wird als Auftakt für die baldige Einnahme von Madrid gewertet. Bon der Ein-Million-Äevölkerung Madrids ist nach dem eigenen Zeugnis der Bolschewistensührer bisher nur die Hälfte ab- transportiert worden, und in der Stadt selbst herrscht katastrophaler Lebensmittelmangcl. Die Kriegslieferun gen für die Madrider Bolschewisten, die bisher aus dieser Straße von Valencia herkamcn, sind nunmehr ebenfalls unterbunden worden. Die nationalen Truppen, die an dieser Operation be teiligt waren, hatten bei ihrem Vormarsch mit den schwie rigsten Wetter- und Geländeverhältnissen zu kämpfen. Trotz der schlechten Wetterverhältnisse rechnet man mit der unverzüglichen Fortsetzung der Offensive, deren Ausgang als nicht zweifelhaft gilt. Das Schicksal von Madrid ist offenbar endgültig besiegelt, und das fast zur gleichen Stunde, da der Fall von Malaga den Nationalisten auch an der Südsront Überragende Vorteile verschafft hat. Li Mbentrop beim englischen König König Georg Vl. hielt im historischen St.-James- Palast, wohin er sich in der goldenen Staatskarosse vom Buckinghampalast begeben hatte, den ersten feierlichen Empfang seiner Regicrungszeit ab. An dem Empfang nahmen u. a. teil die obersten Beamten des Hofes, die Minister ver Krone, die am Hofe von St. James beglau bigten Botschafter und Gesandten mit ihren Stüben, die hohe Admiralität und Generalität und hervorragende Mitglieder der Parlamente. Der deutsche Botschafter von Ribbentrop stellte, nachdem er dem britischen Monar- chen den Deutschen Gruß des Dritten Reiches erwiesen hatte, seine Mitarbeiter vor. Tiberregulierung bis zur Weltausstellung in Roni Der italienische M i n i st e r r a t hat sich mü einer Anzahl verwaltungstechnischer Maßnahmen befaßt Die Ausgaben für die im Hinblick auf die Weltausstellung geplante Tiberregulterung in Höhe von 6!> Mil lionen Lire und für einige öffentliche Eisenbahnbauicn unt -anlagen wurden genehmigt. Schließlich ordnet eine Ver ordnung die Bildung von Reserven für einige Abteilungen ver Miliz an und stellt den aktiven Dienst in der Miliz dem im Heere gleich. MalaZs Malaga, das ist Sonne, ist Frohsinn, ist Schönheit und Erholung, sind grüne Felder, stachlige Kakteen und Wälder von Olivenbüumen. Das ist das Malaga von gestern. Das Malaga von heute ist eine brennende Stadt, in der wilde Horden gewütet und gemordet haben, Unter menschen, die der Bolschewismus zu wilden, blutrünstigen Tieren gemacht Hal. Furchtbare Monate hat das sonst um diese Jahreszeit von Tausenden von Fremden besuchte Malaga hinter sich. Hunger und Mord rasten durch die Straßen, der Mob herrschte und verwüstete all die Schön heit. Malaga war eine Hochburg des Bolschewismus, von Moskau zu einer Festung ausgcbaut, zu einem Stütz punkt, von dem aus er das Mittelmeer beherrschen wollte. Heute flattern die Fahnen des nationalen Spaniens über Malaga. Die Befreier sind in der Stadt. Alle Not, aller Schrecken Hai ein Ende. Siegreich haben vom Lande und von der See die Truppen des Generals Queipo de ^lano in Malaga ihren Einzug gehalten. In wilder Flucht sind die roten Marodeure davongelaufen, verfolgt ivn den nationalen Truppen. Ruhe und Ordnung werden n die Stadt einziehen. Und bald wird das alte Malaga, ?as schöne, frühlingsfrohe, wieder gepriesen werden können, von dem das Liedchen singt: Malaga, die bezaubernde, Des ew'gen Frühlings Stadt, Wo sanft des Meeres Welle rauscht Zwischen dem Duft des Jasmin und der Orangen. So sah der Poet das schöne Malaga der Vergangenheit, die Quelle der Sonne und des Weins, M a l a g a „l a b e l l a". Dorthin gehören Frohsinn und Heiterkeit. Malaga, sagt man, hat die gleichmäßigste warme Temperatur Europas. Ein unvergleichlich schönes Bild bietet sich dem Reisenden, der vom Meere her die Stadt der Sehnsucht erreicht. Terrassenförmig steigt sie auf mit ihrem Gewirr von Gassen und Gäßchen, überragt von der Festung Gibraltar, deren trutzige Zinnen und Türme noch an die Herrschaft der Mauren erinnern. Und dann schweift der Blick hinweg zu den sanftgeschwungenen, üppiggrünen Höhenzügen, zwischen denen sich rauschend der Guadalmedina zur Küste windet, während hinten stolz die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada aufragen und mit ihrem strahlenden Weiß im krassen Gegensatz stehen zu der bunten Blütenpracht, die das Herz jedes Menschen schneller schlagen läßt. Ma- laga, das Paradies mit Palmen, Oliven, Orangen, Feigen, Mandel- und Granatapfelbäumsn, Zypressen, Weinbergen, Maisfeldern, Zuckerrohr- und Baumwoll pflanzungen, soweit das Auge reicht. Zu beiden Seiten der Stadt treten die Hügel ganz dicht an das Meer heran, als wollten sie die herrliche, üppige Pracht einrahmen. Und von oben schaut die Kathedrale hinunter aufs Meer. Den Phöniziern gebührt der Ruhm, die Schön heit Malagas entdeckt zu haben. Hier warfen sie Anker und legten eine Siedlung an. Die Blütezeit hatte Malaga unter der Herrschaft der M a u r e n. die sie zur Hafenstadt des Königreichs Granada machten. Sie bauten die Stadt auf drei Hügel; der eine diente der Bevölkerung als Wohnplatz, der zweite war nur Kriegs- und Schiffahrts- zwecken Vorbehalten — er war eine Festung um einen öeuchtturm —, und der dritte Hügel trug eine kleine Festung zur Abwehr von Angriffen vom Lande her. Die Hügelstadt ist die Alcazaba, die Leuchtturmfestung der Gibralfaro; von der kleinen ^rndfestnng ist nur noch eine Ruine übrig, in deren Gemäuer sich vielleicht Zigeuner