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ttWMWL LktlllHÜ 'M U M M H MV V VV w V V Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend , »»IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII, » Die .Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- - tag, Donnerstag und Sonnabend. ü Der Detugs-Preis wird mit Beginn - jeden Monats bekannt gegeben. I Im Falle höherer Gewalt jKricg od. sonst. !! » irgendwelcher Störungen des Betriebes der ü » Zeitung, d. Lieferanten od. d. Befördcnmgr- 2 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- - spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» » Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. " in»» riiiiil H Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MttWtWS- ,K, M MWIM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendors-Okrilla. - Anzeigen werden an den ErscheiNMgstqsul ? M bis spätestens uormtttag 10 kW ist vt» I Geschäftsstelle erbeten. - Die Festsetzung des Anzeigen-Nr^e« 8 ü wird bei eintretender Änderung «in« Nustnst« U L vorher bekanntgegeoen. « Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wann 2 2 der Bnzeigen-Betrag durch «lag» «intz«»«« K »» werden muß oder wenn der Auftrags«!»» « S Konkurs gerät. HlIIIIIIIIIIIIIIIIIIÜIIIIIIIII!»»»» Gemeinde-Giro-Konto Rr. 188. > Nummer 69 Mittwoch, den 9. Zuli 192H 23. Jahrgang. — Kirchensteuer. Am 3. Juli 1924 hat der sür die ^»ngettsch-luthertsche Landeskirche gebildete Wirtschaftrbei- die Frage der Kirchensteuern beraten. Es find hierbei großen und nicht vorauszujehenden Härten anerkannt Horden, die die Heranziehung der 1922er Reich«einkommen- «uer als Grundlage sür die Kirchensteuer sür 1924 mit ^4 gebracht hat. Der Wirtschastsbeirat hat weiterhin Uber Wlsemaßnahmrn beraten, durch die diesen Härten ent- ^gengetreten werden könnte. Hierbei zeigte sich, daß die Pilsach zum Ausdruck gebrachte Anregung, die Kirchensteuer 1924 als Zuschlag zur Reichseinkommensteuer sür 1924 iu erheben, sich zurzeit nicht durchführen läßt. Dagegen Mte dem vom LandeSkonsistortum geplanten Wege, Ab- Me zuschaffen, durchaus zugesttmmt werden. Das LandcS- Mfistortum beabsichtigt im Wege einer generellen Anordnung, ^e jetzt fällige Landeskirchenfreuec für alle Steuerzahler auf M Dreifache des Betrages zu ermäßigen, der als weitere ^rchensteuer für 1923 am 30. Januar 1924 zu zahlen war, ^b der 30 Gpfg. Landeekiichenfteuer für je 100 Papiermk. Landes- und Gemetndekirchensteuer für 1922 betrug, Die ^rchgemetnden sollen aufgefordert werden, ihre Gemeinde- "Hensteuer im gleichen Raße herabzusetzen. Damit hofft dem weitaus größten Teil der ausgetretenen Härten heiligt zu haben. Insoweit es noch nicht gelungen sein '^te, kann i« Wege de« Etnzelerlaffes Abhilfe geschaffen Werden. Eine entsprechende Verordnung de» Landes- Mstorium« soll sofort ergehen, sobald die in dieser Frage M den Landesfinanzämtern Dresden und Leipzig ange lüpften Verhandlungen zum Abschluß gelangt find. Tro diese» Maßnahmen wird im allgemeinen der einzeln Steuerzahler verhältnismäßig immer noch mehr Kirchensteuern ^ zahlen haben, wie in der Vorkriegszeit. Die« erklärt daraus, daß da» früher vorhanden gewesen« bewegliche Imogen der Kirchgemeinden und kirchlichen Lehnen und Pietsch brach, in den Hals getroffen, zusammen. Er vermochte nur noch zu röcheln, da da» Geschoß Wahlschein- ich die Schlagader und den Kehlkopf durchschlagen hatte. Trotz der Bemühungen de» sofort hcrzugezogenen Arzte« er- ag Pietsch bald darauf den schweren Verletzungen. — Der Vater des so jäh aus dem Leben Geschiedenen, Gutsbesitzer Pietsch war zur Führung von Waffen berechtigt. Dresden. Der ehemalige Schulleiter der Gemeinde Maxen, Gustav Adolf Salomo, wurde im April wegen sitt licher Verfehlungen vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zur Verantwortung gezogen und schließlich nach langwieriger Verhandlung zu einem Monat Gefängni« ver urteilt. Hiergegen war Berufung eingelegt worden. Der Angeklagte erstrebte seine Freisprechung, die Staatsanwalt- schäft dagegen eine höhere Bestrafung. Diese Angelegenheit, die schon viel Staub aufgewirbelt hat, beschäftigte jetzt das Landgericht als Berufungsinstanz. Nach abermaliger um- fangreicher Zeugenvernehmung wurde das Urteil der Vor instanz aufgehoben und Salomo zu nunmehr zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Salomo war erst zugleich Kirchschul lehrer, nach der Revolution aber au« der Kirche aus getreten. — Am Donnerstag abend ertrank in der freien Elbe gegenüber dem Großen Gehege ein Mann vor den Augen seiner Frau und Kinder. Hilfsbereiten Schwimmern gelang er nicht, den Versunkenen reHtzettig aufzufinden., — Am Sonntagmorgen ist gegen 6 Uhr in einem Schank zelte der Vogelwiese durch Fahrlässigkeit des Zeltinhabers Feuer ausgebrochen. Nach den Feststellungen hat der Schank- Wirt Krim Feueranmachen zu dem gefährlichen Rittel ge griffen, Petroleum in den Ofen zu gießen. Hierbei haben seine Kleider Feuer gefangen und ist die Letnewand de« Zeltes angebrannt. Der Brand, der sich rasch über einen Teil des Holzgerüstes u d de« Zelte« selbst verbreitet hatte, wurde glücklicherweise von Zeltnachbarn entdeckt und ge- löscht, ohne daß die Feuerwehr eiuzugreisen brauchte. Leider ist aber der Schankwirt schwer verunglückt. Er wurde in bewußtloscm Zustande, mit schweren Brandwunden be haftet, vor dem Ofen vorgefunden und mußte in« Johann- städter Krankenhaus gebracht werden. Sein Zustand scheint sehr bedenklich. Radeburg. Herr Schneidermeister Rax Großmann der am 24. Juni im Moritzburger Tiergarten mit seinem Motorrad verunglückte, ist am Sonnabend früh seinen schweren Kopfverletzungen erlegen — Unsere Gegend wurde am Sonntag von einem mit Schloßen verbundenen wolkenbrucharttgeu Regen heimgesucht, der in den Gärten, und auch auf den Fluren maucherlei Schaden angerichtet hat. Zum Glück hielt da« Regenwetter nicht allzulange Zeit an. Seifhennersdorf. Ein entsetzliche« Unglück er eignete sich am Freitag in der hiesigen Schuhfabrik Rehlich. De: 60 jährige Arbeiter Gustav Deutsch geriet in die Trans mission und wurde entsetzlich verstümmelt. Ihm wurde« beide Füße bei den Knöcheln abgeschlagen. Gleichzeitig wurde der rechte Arm bi« über den Ellbogen zermalmt. Splitternackt stürzte der Aermste von der Tran«mission auf den Boden. Dabei erlitt er auch noch Rippenbrüchr und offenbar innere Verletzungen. E» besteht keine Hoffnung, daß der Verunglückte gesundet. Chemnitz. Am Donnerstag hatte sich vor den Ge schworenen der Arbeiter Loh« zu verantworten, der, wie seinerzeit berichtet, im benachbarten Klaffenbach seine Geliebte erschoß, mit der er vereinbart hatte, gemeinsam au« dem Leben zu scheiden. Nach der Tötung der Geliebten fand er aber nicht mehr den Mut, selbst Hand an sich zu legen. Der Staatsanwalt beantragte, dem Angeklagten mildernde Umstände zu versagen und ihn zum Tode zu verurteilen. Der Wahrspruch der Geschworenen lautete dem gegenüber unter Zubilligung mildernder Umstände auf fünf Jahre Zuchthaus. — Weiter hatte sich vor dem hiesigen Schwurgericht wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung dec Tischler Petry zu verantworten, der seine Geliebte in einer Eifersuchtsszene fünf- und seine zukünftige Schwieger mutter viermal mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen hatte, so daß beide schwere Schädelbrüche erlitten. Das Ur teil lautete auf ein Jahr drei Monate Gefängnis unter Zu billigung mildernder Umstände. Der Verurteilte steht kurz Hypotheken, Wertpapiere,) ein Opfer der Inflation geworden ist, daß die Einnahmen au« dem land- und forst wirtschaftlichen Grundbesitz der Kirchen einen starken Rück gang ausweisen und daß die Zuschüße weggesallen find, die rüher vom Staat an die Kirche gewährt wurden, in diesem Jahr auch nicht mehr mit Reichszuschüffen gerechnet werden ann. Infolgedessen sind die Kirchgemeinden zur Deckung hres Bedarfs im wesentlichen auf den Ertrag der Gemeinde- kirchensteuer angewiesen. Der weitaus größte Teil der Kirch- gemeinden ist aber gar nicht imstande, den eigenen Bedarf n voller Höhe au» dem Ertrage der eigenen Gemeindekirchen, steuern zu decken. Als Bedarf kommen in erster Linie die Gehälter der Pfarrer und Kirchenbeamten in Frage; daneben auch die Kosten der Instandsetzungen der kirchlichen Gebäude. Zwecks ihrer Erhaltung hat seit Beginn der Kriegszeit wenig unternommen werden können, und es sind daher jäufig hohe Beträge notwendig, um die Schäden der ver- Eugenen Jahren au«zubeffern. Zur Deckung von all diesem Sedarf machen sich also Beihilfen aus landeskirchlichen Mitteln notwendig, und diefe Mittel kann auch die Landes- tirche nur im Wege der Steuererhebung beschaffen. Hieraus erklärt sich die Höhe der neben den Ortskirchensteuern aus geschriebenen Landerkirchensteuer, deren Ertrag zum weitaus größten Teil ausschließlich für Besoldung«- und Baubeihilfen an bedürfte Kirchgemeinden verwendet wird. Lausa. Ein unglücklicher Zufall mit tödlichem Aus- gang ereignete sich in der Nacht zum Sonnabend auf der Königsbrücker Straße. Vor dem Mahlerschen Gasthof standen in der zwölften Stunde mehrere junge Leute im Alter von 16 bis 19 Jahren plaudernd beieinander. Einer derselben, der 19 jährige Erich Pietsch, zeigte ein Taschenterzerol und gab es — angeblich entladen — seinem 18 jährigen Freunde S., einem Schlosser, in die Hand. Da krachte ein Schub, vor der Hochzeit mit der so zugerichteteu Braut, die vor dem Richter von ihrem Recht der AuSsageverweigrrung Ge brauch machte. Plauen. Durch ein Versehen, da« auf Namensoer- wechslung zurückzuführen ist, war dieser Tage eine im hiesige» Stadtkrankenhause uutergebrachte Frau von hier für tot er klärt worden. Der vom Tode seiner Gattin telephonisch benachrichtigte Mann bekam einen Todenschein ausgestellt und unternahm alle Schritte zur Vorbereitung der Beerdigung, die aus Sonnabend festgesetzt wurde. Vor der Beerdigung aber erhielt er die erfreuliche Mitteilung, daß sich seine Frau noch am Leben befinde, die Verstorbene sei «ine i« Krankenhause untergebrachte Kranke gleichen Namen». Oel» nitz. Der noch nicht 21 Jahre alte Lastkraft wagenführer E. Schlaffer fuhr am 16. Mai mit mindesten« 40 Kilometer Schnelligkeit auf der abfchüfftgen, von Falken stein nach Oelsnitz führenden Straße. In Tirpersdorf prallte der Kraftwagen an einen Straßenbaum, wurde zurückge- schleudert und der neben Schlosser fitzende Beifahrer Naab wurde durch die Schutzscheibe gestoßen, die ihm die Hals- schlagader durchschnttt und seinen Tod durch Verbluten her beiführte. Wegen fahrlässiger Tötung unter Außerachtlassung der nötigen Vorsicht wurde Schlosser nunmehr zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Dresdner Gchlachtviehmartt. 7. Juli 1924. Auftrieb: 234 Ochsen, 303 Bullen, 377 Kalben und Kühe, 701 Kälber, 427 Schafe, 2486 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 18—45, Bullen 22—44, Kalben und Kühe 15—45, Kälber 30—58, Schafe 20—48, Schweine 40—54. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Laudesprei«prüfung«stelle für Rinder 20 o/,, für Kälber und Schafe 18 «/, und für Schweine 16 «/, niedriger al« di« hin aufgeführten Marktpreise. OerMch-H wrrd GächßschsH. Vti«nd»rf.Gkri!ia, dm 8 Juli idrq. /V Bekanntlich sollte vielen Herbst in unserem Orte dos Gruppenfest der Gruppe Radeberg des Elbgausänger- Mdr« statlfinden. Jetzt e.fahren wir, daß diese» Fest sür Ottenvors-Okrilla durch den „Deutschen Gruß" wieder abgc- W worden ist au« Gründen, die wir wohl verstehen, aber sür stichhaltig finden können. Er wird uns mitgeteilt, daß schlechter Besuch der Singefiundea, gewiß auch eine Folge der viel zu vielen Gesangvereine in unserem Ort und ^4 der Gleichgültigkeit mancher Mitglieder, vor allem aber "r Mangel eines großen Saale», der über 500 Sänger Gemeinsamen Konzert beherbergen kann außer den Zu- mern, die Gründe zur Absage seien. Demgegenüber ist iu sagen, daß der Verein diesen Beschluß aus eigenem In- fresse schon nicht fassen durfte, denn ein solches Fest belebt M Verein wieder, bringt aber vor allem auch den hiesigen Lrt bedeutenden Verkehr und Nutzen. Deshalb hoffen wir °s>ß der „Deutsche Gruß" e» sich reiflich überlegt und das Feß doch noch hier abhält. Der Dank und auch die Mtt- kbeit vieler Einwohner wird ihm sicher sein. (-) Eine großartige, ja für den hiesigen Turnverein »Jahn" wohl einzig dastehende Leistung vollbrachten die am Sonntag, den 6. Juli zum Turn- und Sportfest nach verschwitz bei Riesa a. E. gefahrenen Turner und die nach werden zu den Reichsjugendwettkämpfen gefahrenen Jugend- Kinderturnertnnen und -turner, denen es gelang, trotz Wreicher und scharfer Konkurrenz, 15 Siege mit nach Hause bringen. Nur durch unermüdliches und planmäßiges Heben der Beretnsangehörigen unter Leitung ihrer erfahrenen Anwälte und Vorturner hat sich der Verein «inen Ruf Massen, der weit über die Gaugrenze hinaus von allen hoch geachtet wird. Mögen die wackeren Turnerinnen und Turner weiter vorwärts streben, zu Nutzen ihrer Gesundheit, iur Ehre de« Vereins und vielleicht ist es dem Verein ver- Unnt, dem einen oder anderen, in einigen Jahren al» Meisterschaftsfieger begrüßen zu können. Nachstehend die Sieger. Reichsjugendwettkämpfe in Dresden: Dreikampf: Mgendturnerinnen) 1. Johanna Hübner 60 Pkt., 3. Dora ^»cop 54 Pkt.; 3. Erna Lesche 50 Pkt., 4. Lilli Petzold Pkt., 5. Marianne Findeisen u. Ilse Lehmann je 48 Pkt. Anderturner) 4. Herb. Biscop 62 Pkt., 7. Erh. Zange Pkt., 10. Gw. Menzel 53 Pkt., 17. Kurt Heller 44 Pkt. Arn- und Sportsest in Merschwitz b. Riesa: (Dretkampf) Georg Klatsche u. Bruno Partzsch je 52 Punkte, 6. Rich, Anther 40 Pkt. j800 m Stafette) 2. Sieger in 2 Min. b Sek., 3. Sieger in 2 Min. 5 2/, Sek. Produktenbörse. 7. Juli 1924. Weizen 14,2-14,7. Roggen inländisch. 14-14,50. Sommergerste 15—16. Hafer 13,50—14. Rais 15,5-16. Erbsen 19-20. Trockenschnitzel 9,75—10,25. Zuckerschnitzrl 12—15. Weizenkleie 7,4—7,8. Roggeuklei« 7,9—8,3. Weizenmehl 24-25. Roggenmehl 22,5-24. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupine» in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alles andere in Mindestmengen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden.