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Frankenberger Tageblatt La» Tageblatt «rMiciot ml jedem Äerllag: iUa»at»-S«I»a>>pr»>» bei Abholung In den Auigabeftellen der Stadt 2.0» Mk., tli den Aubgabe- stellen de«Landbejirte» 2.10 Mt., bei jsutragung >m Stadtgebiet 2.15 Mk.. del Eintragung Im Landgebict 2.20 Ml. ILalhenlartcn 55 Pfg.. llinzelnunttner 10 Pfg.. Svnnabendnnnnner 20 Plü W»sts<harktla»ito: Leipzig 28201. vsenteindeglrononla: Frankenberg. Faritsprochou 51. Lelcgr>,»».,«: Tageblatt ArankenderaiaLlen. Anzvigenpr-civ: 1 Millimeter Höhe einspaltig (---- 36 ium breit) 7^., Pfennig, lm NedaktionSteil (--» 72 mm breit) 20 Pfennig. Meine Änzelgen sind ve! Au'grüe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung 25 Pfennig Londergebuhr. — Mc schwierige Satzarten, bei Ankün digungen mehrerer Auftraggeber in einer Anzeige und bei Platzvorschriften Aufschlag. Bei gröberen Aufträgen und im ÄlcdcrholungSabdruck rrr- Mäßigung nach feststehender Staffel. v« ÄMiMt« MiüaMt ist tar M MlWkMW» der «c-GMWGW« ra MGtzÄiBWlttßWt WW. vr» ÄmrtzikWS l rind d« «adtrair M zraottnbug und der Gemeinde Niederwiesa behökdüchersetts defttmmte Matt MationsdniS Md «erlag: s.s.M»«g 0O.«OMs»«> »»«ttMEWdlelUM«,: ZI 22t Montas den 24. September 1928 nachmittags 87. zahrgang VON Paris nach London, Rom oder Tokio ent- nerer des Reuter-Büros eine Erklärung über di in den Verhandlungen der Dölkerbundsversamm- mehr an der Verminderung der Rüstnngsbürden sauf bestanden, hierfür einen festen Termin ein Zusehen. Nach dem Kompromiss wird also die interessiert, nie England, das durch dir Herab- Abrüstungskonferenz Ende dieses Jahres, spät." sehung seiner eigenen Rüstungen der Welt bereits sein gutes Beisniel gegeben habe (?). EM KrsuMdM - dann KsWqMM lung ist nach Cushenduns Ansicht die .Haltung gewesen, die gegenüber dem Kelloggpalt einge nommen wurde. Auf keiner Seite Habs ffsmn die Befürchtung gehegt, das; der Pakt die Arbei- Ordnung bezeichnet, sondern nur davon gesprochen, das; der Zusammentritt der vorbereitenden Av- rüstungskommission von untergeordneter Bedeu tung sei, gegenüber der Notwendigkeit, vorher die Lage zu klären. Die Abrüstungsfrage sei gegenwärtig das bedeutendste Problem, dem sich die Welt gegenüber sehe und kein Land sei London, 24. 9. (Funkspruch.) Wie der Was hingtoner „Times"-Berichterstattcr erfahren haben will, soll Präsident Coolidge die Absicht haben die Vorlage des Kriegsverzichtvcrtroacs an den Senat solange zu verzögern, bis die Flotten vorlage, die den Bau von 15 leichten Kreuzern eine Beschlußfassung zu ermöglichen. In Ber liner politischen Kreisen ist man der Auffassung, daß es nach dem skandalösen Verlauf der Ab rüstungsverhandlungen keinen Zweck mehr hat, in der bisherigen Werse weiter dabei mitzu wirken. Man hält es für besser, wenn Deutsch land die Gelegenheit benutzen würde, um endlich einmal den ganzen Abrüstungsschwindel zu ent larven, mit dem seit Jahren die friedliebenden Völker in Genf hingehalten werden. Die großen Militär- und Mannemcichte werfen sich dabei gegenseitig die Bälle zu, um die Abrüstung zu vereiteln. Man denkt unwillkürlich an das Wort des ehemaligen amerikanischen Botschafters in Berlin. Houghton, der voller Unmut äußerte, daß Europa alles tue, um den Mißerfolg der Abrüstung sicherzustellen. Im Interesse der deutschen Politik läge es, wenn Deutschland end lich aus einer aussichtslosen Defensive heraus träte und die moralische Offensive in dieser Frage begönne, zumal es unter den gegenwär tigen Umständen nichts zu verlieren, aber sehr viel zu gewinnen hat. Oder was hat der deutsche Reichskanzler eigentlich gemeint, als er in der Völkerbundsversammlung das richtige Wort sprach, daß durch ein Versagen des Völkerbundes , in der Abrüstungsfrage die Grundlage des Völ kerbundes selbst gefährdet werde. Deutschland wird eines Tages'doch gezwungen sein, aus die sem tatsächlich schon feststehenden Nersagen des Völkerbundes die Folgerungen zu ziehen. War um macht es sich jetzt, wenn auch nur durch Stimmenthaltung, teilweise daran mitschuldig, daß die Lüge dieser Abrüstnngsverhaudlungen noch fortgesetzt wird. Die öffentliche Meinung der Welt ist mittlerweile genügend darüber aufge klärt, wo die abgerüsteten und die nicht abge rüsteten Staaten sitzen. Nord kushendM über feine Genfer MbrM L on do n, 24. 9. (Funkspruch.) Lord Cushen- ! dun gab bei der Ankunft in London einem Der- und Müller fortsetzen. Warum nicht Nein? Gin zweiter Geyeimvrief «rianvs Das Flottenabkommen sollte Deutschlands Drängen nach Abrüstung beschwichtigen stsns aber Anfang nächsten Jahres zusammen berufen werden. .Die deutsche Delegation ist sich nicht darüber unklar, daß diese; Ergebnis mehr als mager ist, zumal die eigentliche Ab rüstungskonferenz nach dem Verlauf der Ver- ,Handlungen auch im nächsten Jahre bestimmt Nicht zustandekommt. Trotzdem hat sich die deutsche Delegation entschlossen, in der Vollvec- sammlung am Dienstag bei der großen Ab- o-, — rüstungsdebatte sich der Stimme zu enthalten, um von je 10 000 Tonnen vorsehe, angenommen sei. LheaterSrarw in NinSrid Mehr als 1OO Tote Paris, 23. 9. Nach einer Meldung aus Neuyork hat die amerikanische Nachrichtenagentur Newyork American ein zweites Dokument über das französisch-englische Flottenkompromiß ver- Lffentlkcht, das eine sachliche Wiedergabe des bisherigen Verhandlungsverlaufes bietet. Auf fällig ist in diesem Dokument, wie auch kn dem zuerst veröffentlichten, daß durchweg der Aus druck Flottenabkommen verwendet wird und nicht der Ausdruck Flottenkompromiß, der seither in den offiziellen Veröffentlichungen gebraucht wurde, offenbar mit Rücksicht auf die amerika nische Stellungnahme. Das bereits bekannte erste Dokument enthält, wie letzt festgestellt wird, einen sehr interessanten Passus, der bezeichnen derweise in den französischen Auszügen wegge- kassen wurde. Danach war das französisch-englische Flottenab kommen u. a. dazu bestimmt, das Drängen Deutschlands nach Abrüstung zu beschwich tigen. In diesem Sinne legt der „Tsmps" heute auch die Angelegenheit aus. wobei er natürlich den Spieß umkehrt und Anklage gegen Deutschland erhebt. Er kritisiert nämlich die gestrige Ent haltung Deutschlands Lei der Abstimmung über die Abrüstungsresolutiou in Eens und erklärt, diejenigen, dir das englisch-französische Flotten- abkommen wütend bekämpften und eine vor zeitige Abrüstungskonferenz einberufen wollten, seien gleichermaßen gegen die Abrüstung und gegen den Frieden. Das Hai nach gefehlt! Paris, 24. 9. (Funkspruch) In Paris geht das Rätselraten um den Urheber der Veröffent lichung des Geheimschreibens des Quai d'Orsay zum englisch-französischen Flottenkompromiß wei ter. Es blieb dem radikalsozialistischen Abg. Lau tier, dem Chefredakteur des „Homme libre" Vor behalten, den Urheber in der Wilbelmstraße aus findig zu machen. Das Blatt gibt der Ansicht Ausdruck, daß das Schriftstück auf dem Wege wendet und einer der Abteilungen der Wilhelm-- Bedeutung der Arbeiten der letzten Bölkerbunds- straße zugestellt worden sei. Dort seien schon Versammlung. Das bemerkevsnecteste Moment seit langem Agenten tätig, die Frankreich nicht wohlwollten und ihre Tätigkeit trotz Stresemann Ergebnis herauszuhole:!. Das ist ihm nur zu einem ganz geringen Teil gelungen. Während die Franzosen und Engländer und mit diesen alle sonstigen in dem Abrüstungsausschuß der Völker bundsversammlung vertretenen Staaten mit Ausnahme Ungarns, selbst den neuerlichen -Zu sammentritt der Abrüstungskonferenz völlig in der Schwebe lassen wollten, hat Deutschland dar Berlitt, 23. 9. (Eigene Meldung.) Der (Verlauf der Abrüstungsdebatte in Genf hat i Berliner politischen Kreisen das stärkste A ten des Völkerbundes stören könne, sondern er in! sti überall als eine Unterstützung dos Bundes Ms-t und seiner Arbeiten angesehen worden. Den Hin sehen erregt. Man ist sich völlig darüber klar,! weis auf die Kritik an der Haltung der eng- daß Graf 'Bernstorff das menschenmögliche ver- i lischen Delegation in der Abrüstungsfrage beant- !sucht hat, um ein für Deutschland günstigeres s wortete Cusbendun mit der Versickerung, er habe " ' ' ' " die Abrüstung keineswegs als eine Frage zweiter Ein verhängnisvoller Kurzschluh Madrid, 23. 9. Im ältesten Possentheater Ma drid«, dem „Theatro Noocdades", brach am Tonntag «bend kur, vor Schluß dir Nachmit<ag«vorstcttnng durch Kurzschl-iß Fen.r an«, das sich mit ungeheurer Geschwindigkeit über das ganze Gebäude ausbreitete. Unter den Zuschauern brach eine Pan ! ans. Die ge naue Zahl der Todesopfer ist noch wcht bekannt. London, 24. 0. (Funkspruch.) lieber den Ricsen- theaterbrand in Madrid werden nunmehr folgende Einzelheiten bekannt: Das „Theatro Novcdades" liegt in dem am stärksten bevölkerten Teil der Stadt und war ein altes Holzgebnude, das ringsum von Wohn häusern umgeben ist. Gegen Ende der letzten Pause sprang plötzlich eine große Flamme von der Bühne in den Zuschauerraum über. Die Flammen verbrei teten sich mit ungeheurer Schnelligkeit. In wenigen Augenblicken brannten die alten hölzernen Einrcchtungs- gegcnstände. Die Zuschauer, die den Thcaterraum bis auf den letzten Platz füllten, stürmten die alten, unzureichenden Ausgänge, wobei zahlreiche Personen zu Boden gerissen wurden. Das Orchester machte einen Versuch, durch Musik die Ruhe wieder herzustellen, aber vergebens. Außer der Feuerwehr beteiligten sich alle verfügbaren Polizeimannschaften und ein Regiment Infanterie an den Rettungsarbeiten. Die Feuerwehr versuchte den Brand auf seinen Herd zu beschränken, war aber macht los. Rings um das Theater brannte ein ganzer Häuserblock nieder. In den Rettungsstationen befinden sich zurzeit 200 Verletzte, von denen 80 Personen sehr schwer verwundet sind. Die Zahl der Toten ist noch nicht bekannt, man rechnet jedoch mit mehreren hundert Todesopfern. Alle Inhaber der Plätze in den oberen Rängen sind ums Leben gekommen. Nach einer Pa riser Meldung aus Madrid schätzt man die Zahl der Toten mehr als lOlk Primo de Rivera und der Bürgermeister von Madrid besuchten um Mitternacht die Brandstelle. Der RelchspkSstdent in Görlitz Görlitz, 23. 9. Reichspräsident v. Hinden burg stattete Görlitz am Sonntag seinen ersten Besuch ab. Kurz nach 18 Uhr traf der Zug mit dem Reichspräsidenten, der Generalseldmarschall- umform angelegt hatte, in Görkitz ein. Auf dem Bahnsteig wurde er vom Neichsmehrminister Grö ner empfangen. Auf dem Bahnhofsvorplatz hatte die Generalität mit dem Chef der Heeresleitung, General Heye Aufstellung genommen. Beim Erscheinen des Reichspräsidenten brach die Men schenmenge in begeisterte Jubelrufe aus. Der Reichspräsident schritt zunächst die Front der Ehrenkompagnie ab. Nach dem Vorbeimarsch der Truppen bestieg er einen Kraftwagen und fuhr mit dem Reichswehrministec durch die sest- lich geschmückten Straßen der Strdt, in denen rund 25 000 Menschen — Mitglieder ' e. Vereine, Verbände und Innungen, Schulen usw. — Spa lier bildeten. Auf der Truppe vor dem Rathaus hatten der Magistrat und die Mitolieder der Stadtverordnetenversammlung Aufstellung ge nommen. Oberbürgermeis er Dr. Wiesner be grüßte den Reichspräsidenten im Namen des Magistrats, der Stadtverordneten ersammlung und der gesamten Bevölkerung mit herzlichen Worten, die in ein begeistert aufgenommenes Hoch auf den Neichspräsiden en ausklangen. Mit einigen Worten dankte v. Hindenburg für der freund lichen Empfang und drückte sein Bedauern aus, nicht länger in Görlitz weilen zu können. Anter brausenden Hochrufen setzte sich der Kraftwagen in der Nietung nach Stift Joachimstein in Be wegung, u i der Reichsprä ident für dir nächsten Tage Wohnung nehmen wird. Die Fahrt de; Rcichsprästdenten durch den Landkreis Görlitz nach dem Stift Foachimstein gestaltete sich außerordent lich kindrucksvoll. In allen Ortschaften waren die Vereine und Verbände mit Fackeln aufge- stellt und bereiteren dem Reichspräsidenten stürmi-> sche Huldigungen. Die eindrucksvollste Kund-! gebung fand in Nadmeritz statt, wo die gesauste Landbundjugend des Kreise; in ihren alten Trach- i ten aufmarschiert war. Vor dem Schloß Joachim- s stein hatten ach die preußischen und sächsischen j Militärvereine aufgestellt. Nach der Begrüßung! durch den Schloßverweser schritt der Neichspräsi-, dent die Front der Militärvereine ab und unter hielt sich mehrere Minuten mit einigen alten, Veteranen. Nachdem sich der Reichspräsident vom > Landrat des Kreises Görlitz verabschiedet hatte, ' wandte er sich dem festlich beleuchteten Schlosse zu, wo er von der Vorsteherin Freifrau v Wölk begrüßt wurde. Nach kurzer Zeit zog sich dec Reichspräsident in sein Zimmer zurück. Am Montag beginnen in Anwesenheit des s Reichspräsidenten die großen Manöver zwischen Lauban und Görlitz. ZllsmmMstM WWW Stahlhelm Md WHMtMk Berlin, 24. 9.. Illite der „Montap" berichtet, kam es in der Nacht zum Sonntag in Falkeniee zu einem schweren Zusammenstoß zwischen Relchskanncrleuten und Stahlhelmern. Die Stahlhelmer, etwa acht bi» zehn Mann hasten eine Versammlung abachasten und befanden j sich aus dem Heimwege. Al« ste das R.staurant Reichsadler in der Vorsigsiraße passierten, stürzten > «mzer Tagesspiegel ! Reichspräsident v. Hindenburg stat- , tete am gestrigen Sonntag Görlitz einen Besuch ab. In Rom ist am gestrigen Sonntag dec ' griechisch-italienische Freundschafts- und Schieds gerichtsvertrag unterzeichnet worden. > Die politischen Ferien in England s sind zu Ende gegangen. Am heutigen Montag tritt wieder der erste Kabinettsrat zusammen. Einer Pariser Meldung zufolge soll eine aus englischen und französischen Marineoffizieren be stehende Kommission sich zu Verhandlungen über das Fl o t t en a b k o mm en nach Amerika be geben. Gegen Deutschland werden in der Pa riser Presse wegen der Stimmenthaltung in der Abrüstungskommission in Genf heftige Angriffe erhoben. Der Aufstand in Bolivien ist ge scheitert. Po in rare hat am gestrigen Sonntag in der Nähe von Nancy das Nationaldenkmal für den Schriftsteller und Politiker Maurice Barres eingeweiht. In W i e n e r N e u st a d t wurde eine kommu nistische Arbeiterwehr gegründet. Zaleski sprach sich erneut zuversichtlich über die Beteiligung Polens an den Rhe'mlandvcr- handlungen aus. Das Ausscheiden Zenkers aus der Marine und die Ernennung des Vizeadmirals Raeder zum Chef der Marineleitung wird jetzt amtlich bekanntgeaeben. ans dem Lokal etwa 100 Reichsbannerleute aui dis Siraße und fielen über die Stahlhelme! her. Diese setzten stch energisch zur Wehr, konnten aber gegen d>e erdrückend- Ilebermacht nichts ausrichten und wurden zum Teil sehr schwer verletzt. Der Falken- seer Tierarzt Dr. Hesse wurde zu Boden geschlagen und mit Fußtritten bearbeitet. Er trug schwere Verletzungen davon. Berlin, 24. 9. (Funkspruch.) Wie zu dem Zu sammenstoß zwischen Reichsbannerleuten und Stahl- helmleuten von der Polizei in Falkensee ergänzend mitgeteil! wird, bestätigt es stch, daß einige Vorstands mitalieber der Ortsgrupve des Stahlhelms »on einei Schar Reich-bannerkeuten überfallen worden sind. Die Zahl der Reichsbnnnerleute siebt noch nicht fest. Bei der Schlägerei sind insgesamt 6 Stahlhelmleute und 5 Reichsbannerleute verletzt worden. Die Po lizei bat bisher niemand in Hast genommen, son- dern ist noch mit der Vernehmung der an der Schlägerei beteiligten Personen beschäftigt Der Beriet über die Vorgänge wird noch im Laufe des Tages dem zuständigen Landrat von Nauen zugehen. Das kommunWchs ReiAsführerlager in Einsiedel Die Antwort der sächsischen Regierung auf die volksNarteiliche Anfrage Dresden, 24. 9. tTunkipruch.) Vom sächsischen Innenminister ist jetzt die Antwort auf die volks parteiliche Anfrage bezüglich des Neichsführerlagers der Roten Jungfront in Einsiedel eingegangen. Darin werden zunächst die in der Anfrage er wähnten Tat'ichen bestätigt. Es wird dann mit- getcilt, daß der Obcrreich-anmal' in dieser Ange legenheit ein Verfahren wegen Hochverrats einge leilet habe. Im übrigen wird gesagt. daß die säch- lisch- Polizei in der Lage wäre, Verluchs zur Stö rung der öffentlichen Ruhe in kürzester Zeit zu unterdrücken Politische Nachrichten Der Stahlhelm für ein Volksbegehren über Weimarer Verfassung. Wie der „Montag" aus Magdeburg meldet, tagte gm Sonnabend und Sonntag der Bundesvorstand des Stahlhelm», um die Ziele seines zukünstwen politischen Kampfes zu erörtern. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der die Bundessührn g beauftragt wird, zur Beseitigung des varlameuiarischen Systems ein Volksbegehren über die Asnderung der Verfassung des Deutschen Reiche» vom 11. August 1919 einzu- leite» und durchzufübren. In einer weiteren Ent schließung wird festg-itcllt, daß es eine unverant- wörtliche Schädigung der Zukunstsmöglichkeiien der nationalen Politik bedeute, durch Bildung der logenannlen Großen Koalition oder einer Rechts- regicruny, die bei dem aegcnwärtigcn Stäikever- bältnis der Parieien zur llniruchtbarkeit verdammt sei, der Sozialdemokratie die Führung der Regierung abzuncdmrn.