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Dresdner Journal : 30.09.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186309306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-09
- Tag 1863-09-30
-
Monat
1863-09
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 30.09.1863
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Mittwoch, des 30. September .^22« di^r. tritt koit 8t»wp«l«- M»«». kk«oo»»ro: 1 lixr. »»ser«tt«»rttst: VerantwoMcher Redacterr: I. G. Hartmann. Erschrttmt: Tl^voir, Wit ä«r 8oiui- mrck k«t«rt»G», ^b«ock» Nir ä«o soIx«Q<i«o 1'»^. L8«S. ruserateaannuhme aus«-«,: l^tpits: k». tiink«o»rLHLl<, Lowwiiisiolliir äs» l>r«»äll«r ^ouruul»; «deo6»».: H L«oi.rir, L. Il.l.oü»i; Lim>durx-iUwo, ttn»«K»r»ii« L Vs»«.««; Lsrlill: Onopiessek« Luci»- tisulll., kürr»«»«»'» kiurvLll; Krmvvll: L. 8c«i.vrrL; Lr»«I»a. Toni» 8rLxai.«; kr»llil1vrt ». «.: ^ikcrri'sci,«. ttuehh.; Nvto: ^vor-r litveici!»; k»ri»: v. l,ö«r«rri.» (28, ru« 6s dov8 elltsu»); kr»^: k«. Lusi-iv»'« Luchh.; Vt«o: Oow^toir 6. k. tVisusr Leituox, 8t«f»n,pl. 887. Herausgeber: ^üui^l. Lrpsäitio« äs» lirssäasr 6ouru«6», iiresäeo, Llitrisostrs»,« ök» 7. i i Nichtamtlicher TIM »US Madagaskar. Verstärkungen nach Japan. — Bern: Dü Gesandtschaft nach Japan heimgerufen. — Turin: Vermischte-. — Madrid: Marokko versprich^ ^Züchtigung der Riff-Piraten. — Lon don: Zur polnischen Krage. Denkmal für Stone- wall Jackson, Conföderttte Krieg-dampfer in der Tafel bai. Kopenhagen: ReichSrathSvorlagen. Bliren- ! Finecke über die deutsch-dänische Etreitftage. Der politische Aufstaud. (Nachrichten au» Warschau. Die Lffatre bet Wincenty.) Ernevnnnaev putz Lersetznvre«. Vroptuztalaachrtchteu (Leipzig. Kamenz. Meißen. Zittau.) Gtattstik und «olttuftrthschaft. KeaiSets«. Inserate. Tageikalen der Börsen - «achrtcktea Ämtlichrr Theil. st)eEiltmttuu ch ti Usf. Zufolge der nach Z. 34 der Ldvocatenordnung vom Z. Juni 1859 vorgenommeaen uud ordnungsmäßig be fundenen ErgSnzungSwahl besteht die Advocatenkammer zu Zwickau vom 1. Juli diese» Jahre» an auf die Dauer von zwei Jahren au» folgenden Ldvocaten al» Mitglieder«: Herrn Karl Rudolph Wrtckert in Zwickau, Vorstand, Herr« Heinrich Christian Ludwig Burmeister in Chemnitz, Stellvertreter de» Vorstands, Herr« Ernst Leonhard Heubaer in Zwickau, Sekretär, Herr« Karl Steinhäuser in Plauen, Stellvertreter de» Sekretär», Herrn Gustav Moritz Benkert ia -An uaberg, Herr» Theodor Siegel in Glauchau und Herrn »r. O-kar Friedrich Uhlig in Chemnitz, - sowie au» folgenden Advocaten al» Htellvertre», lern: Herrn Karl Friedrich Stimme! in Plauen, Herrn Juli«» Otto Heinrich von DieSkau daselbst, Herrn Mag««» Ottomar Kölz in Chemnitz, Herrn August Otto Freiherrn von Gutschmid i« Zwickau, Herrn Heinrich Ludwig Bachmann daselbst, Herrn Ernst Flechsig daselbst und Herrn Karl Eduard Manns- feld in Schwarzenberg. Dresden, den IS. September 1863. Ministerium der Justiz vr. ». Bahr. Rosenberg. Verordnung, da» Ausschreiben der katholischen Kirchenanlage betreffend, , vom IS. September 1863. Au Deckung de» Bedarf« für die römisch-katholischen Kirchen zu Dre»de« (mit Neustadt, Friedrichstadt, Frei berg und Meitze«), zu Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Hubertusdurg, ist auch i« dem laufenden Jahr« ein« Anlage zu mache». O- ist dieselbe von den in gedachte Kirch«, Etngrpfarrtn, »ach de« durch die Verordnung vom 12. October 1841 (Gesetz, und Verordnungsblatt vom Jahre 1841 S. 282) KZ. 7, 8, 10 und 11 be- stimmten Sätzen, von denen jedoch die in 8 7 »ob d, o und 4 bestimmt«« Sätze auch für diesmal auf drei Lierthetle, mithin auf reap. H, H und V., de» von den betreffenden Parochianen zu entrichtenden Gewerbe- und Personalsteuersatzes, herabgesetzt werdea, zu zahlen. her Statuten des VorschußvereinS zu Wilsdruff, vom 30. Juli 1863; Nr. 104) Dekret des Ministeriums de» Innern wegen Bestätigung der Statuten der Aktien gesellschaft „Lusatia", Thonwaaren-und Braunkohlen verein zu Kleinsaubernitz, vom 17. August 1863; Nr. 105) Pecrrt drS Ministeriums des Innern wegen Bestä tigung der Statuten des Vereins zum „Frauenschütz", vom 20. August 1863; Nr. 106) Dekret des Mini steriums des Innern wegen Bestätigung der Statuten de» sächsischen Künstlerunterstützungsvereins, vom IL. August d. I.; Nr. 107) Bekanntmachung des Finanzministeriums, einen Nachtrag zu dem revidirtrn deutsch-österreichischen Telegraphenvereinsvertrage pom 13. Juni 1863 betreffend, vom 14. Septbr. 1863. Wien, 27. September. (O. P.) In der vorgestrigen Pitzung der ersten Sektion des Finanzausschusses, Welche bis 10 Uhr Abends währte, wurde in Bezug auf das Budget des Marsneministeriums, Abtheilung Kriegs marine, nach ernsten und langen Debatten Beschluß gefaßt. Sie beantragt in den verschiedenen Rubriken des Marine-Etats Abstriche, deren Gesammtresultat nicht weniger als 2,675,000 Fl. beträgt. Selbstverständlich bezieht sich der größte Theil der Abstriche auf das Mrtraordinarium, .i^dcm vom Ordinarium nur ein für »«-gerüstete Seeschiffe beantragter Mehrbetrag gegen 1863 gestrichezr- svurde. Der größte Theil des Er- ttaordinariums im Voranschläge wurde dadurch her- beigesührt, daß die Regierung zwei im Jahre 1863 begonnene Panzerfregatten mit großem Aufwande im Hahre 1864 rascher ausbaucn und zugleich eine dritte Panzerfrrgatte beginnen wollte. Die Sektion war aber einstimmig der Ansicht, daß eine Beschleunigung des Aus haues dieser beiden Panzerschiffe durch die politischen Ver hältnisse derzeit nicht geboten erscheine und daß der Bau einer dritten Panzerfregatte für 1864 gänzlich zu unter bleiben habe, da pro 1865 ohnedies noch eine bedeutende Rate für die Vollendung der zwei im Jahre 1863 be gonnenen Panzerschiffe erübrigt. Da die in dieser Rich tung abgeschlossenen Contracle eine Prolongation des Bautermins auf 9 Monate zulasscn, so hat die Streichung der für die Beschleunigung des Baues beantragten Mehr auslagen eben nur die praktische Folge, daß diese beiden Schiffe statt im Mai, erst im December 1865 vollendet fein werden, und daß sich die erforderliche Summe von Mehr als 4 Millionen auf drei Jahre vcrtheilt, was im Interesse der Finanzen gewiß sehr wünschenswerth ist. Kür die Kriegsmarine entsteht aber aus dieser Verzögerung rti».Nachthtil, indem zene Kriegsschiff«, sstz welche eben die neuen Panzerfregatten zum Ersätze dienen sollen, nach den Mittheilungen der Regierung erst nach dem Jahre 1865 außer Dienst gesetzt werden sollen. Mit den Bauauslagen im Zusammenhänge stehen auch die Mehr- auSlagen für Artilleriematerialanschaffungen für diese neuen Schiffe, welche dann ebenfalls großcnthcils auf das Jahr 1865 aufgejchoben werden können, wodurch gleichfalls ein bedeutender Abstrich am Voranschläge gerechtfertigt und für die Marine ungcfLhrdend erscheint. Ein bedeutender Abstrich wurde auch bei der Position Land- und Wasser bauten im Ertraordinarium vorgenommen, wo für Pola allein 1,440,000 Fl. präliminirt wurden. Auch hier war die Section der Meinung, daß eine Eintheilung der Bau auslagen auf zwei Jahre im Interesse der Finanzen ge boten erscheine und daß die Bewilligung einer Million Beittag bi» zum 15. November diese» Jahre» an die tz. 18 genannte Rrcepturbehörde unerinnert ab zuführen. DaS AuSschreiben einer Schulanlage bleibt auch für das Jahr 1863 ausgesetzt. Dresden, am 19. September 1863. Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts. v. Aalkenstein. Hausmann. Telegraphische Nachrichten. Meitze», Dienstag, LS. Geptvwher Di« zwrt- untzzwuuzigste Lrrsammlntza deutscher AtzNologen »»tz Schulmänner wurde beute früh » Uhr mit einer Präsenzliste vo» über NO Mitgliedern durch dir Präsident«« Rector Kranke au» Meisten und Director Prof, vietsch au» Plauen in Veaevwart Er. Ujkc de« Herr» EtaatSmivistor« v. Kalken stein an» Dresden eröffnet. Wie«, Montau, 28. September. (Tel. tz. Boh.) Die „Beu. -Torrefp." erklärt die Nachrichten der Jouraale -her Vorschläge, welche dem »sterreichi scher» Cadiarte feiten Kraukreich» »her England» by-glich eine» weiter« Vorgehen» in der polni sche« Krage zuaekomwen wäre», für Tonjecturen, welche hlo» auf »ermnthuugeu. die. tu frauzöfischen Blätter» «»»gesprochen worden, beruhen. Kopenhagen, Montag, st8. September. Der Reich»rath wvrke heute durch de« Eonseilpräfiden ten eröffnet Vie von demselben verlesene Thron rede kündigt eine Verfaffung»vovlaae für die ge meinsame» Augelegeuhetten de» Königreich» and Schleswig» a» und enthält folgenden Paff«»: „Sollte hie Hoffnung auf ein friedliche» llebereiu komme» mit dem Deutsch»» Baude unerfüllt blei be«, so würde da» ei« Beweis sei«, daß e» sich nicht »» da» dn«tze»«Ltzige Reckt unsrer deutschen dänischen eiche» bandelt. Diese find wir fest entschlossen, gegen jeden Angriff z« vertheidige», überzeugt, daß wir dabei nicht allein stehen werden." New-York, 1v September. General Mea- de » Armee ist vorgerückt. E» wird eine Schlacht am Napidan erwartet, desgleichen ein Treffen zwi schen Nosenerauz und Bragg in Tennessee. Man versichert, di« Truppensendungen nach Truneffee schwächten General Le,'» Armee. — Die unionisti- sehen Truppen von New -Orlean» rücken nach Trxa» vor. Au» CbarleSton wird vom 15. September ge meldet, daß General Gilmore da» Kort Moultrie vom Fort Grrgg au» bombardirte. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSaeschichte. Dresden: Begnadigung. Inhalt des neuesten Gesetzblattes. — Wien: Das Martnebud- get im Finanzausschüsse. Zur polnischen Frage. — Innsbruck: Vom Landesschießen. — Krakau: Der „Czas" über die Lage Galiziens. — Berlin: Ein weihung der neuen Börse. König Georgios einge- troffen. Steuerverweigerung. — München: Der König erwartet. Landtagsverhandlungen. — Nürn berg und Darmstadt: Betheiligung an der Leipziger Schlachtfeirr abgelehnt. — Frank furt: Verhandlungen des Handwerkertages. — Parts: Die mexikanische Deputation. Nachrichten Tagcsgeschichte. Dresden, 29. September. Sc. königl. Majestät ha ben auf rin Gesuch des vormaligen Gerichtsdircctors in Kreischa und Advocaten Hermann Friedrich Marschall v. Bieberstein, dermalen in Zürich, aus Gnaden ge schehen lassen, daß wider den Genannten von weiterer strafrechtlicher Verfolgung wegen seiner Betheiligung an den hochverrätherischen Unternehmungen deS Jahres 1849 abgesehen werde. Dresden, 29. September. Das neueste (17.) Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Kö nigreich Sachsen vom Jahre 1863 enthält: Nr. 103) Dekret des Ministeriums des Innern wegen Bestätigung für Pola allein jedenfalls ein sehr namhafter Betrag sei, mit welchem Bedeutendes schon im Jahre 1864 geleistet werden könnte. — Von großer Bedeutung ist ein anderer Beschluß der Sektion, welcher dahin geht, daß in Hin kunft der bisher beliebte Procentansatz vom Gesammt- werthe der Flotte für Ersatzbauten im Ordinarium zu entfallen habe und statt dessen für jeden Neubau von Schiffen die specielle Bewilligung im Voraus und als ein Ertraordinarium zu begehren sei. — Die in unscrm gestrigen Blatte telegraphisch er wähnte Mittheilung des „Botsch." lautet: „Wie wir verncbmcn, ist der englische Courier, welcher eine Note des englischen Cabinets in Bezug auf das weitere Vorgehen in der polnischen Frage überbringen soll, heute (27. September) hier ringetrofsen. Ueber den In- Feui ll e ton. -j- Literatur. Von den „Mittheilungen des k. sächs. Vereins für Erforschung und Erhal tung vaterländischer Alterthümer" ist gegenwär tig da» 13. Heft zur Ausgabe gelangt. Außer dem Mitglirdrrverzeichnisse und einem Berichte über die zwei VereinSjahrc vom 1. März 1861 bis 28. Februar 1863 vom Pröfefsor vr. Löwe, wir einem Berichte über den Bibliothek-Zuwachs von den Jahren 1861/63, bringt da» Heft einen Beitrag „zur Geschichte der Orgelbau kunst in Sachsen" von M. Fürstenau, ferner Abhand lungen über „die Sagen von den Edlen v. Theler und deren Erbbegräbniß" vom Archivar E. Gottwald ; über „N. Georg Placiu», Pfarrer zu Frohburg, und die Ver äußerung der geistlichen Güter im 16. Jahrhundert" vom Oberpfarrer F. Fr. Fischer und über „da» Wappen der Herzog« und Könige von Sachsen und die Eachsenfarben" von Oe. G. Bursian. Michelsrn in Jena und der be kannte Heraldiker v. Hefner in München haben neuerlich den Streit über die Bedeutung des RautrnkranzeS im sächsischen Wappen wieder ausgenommen. Während Jener diesen Kranz für eine Initiative der Dornenkrone unser- Erlöser» erklärt, schwankt Dieser in seinem Urthrile über ihn, indem er ansang» di« Meinung auSspricht, daß der Rautrnkranz au» dem alten deutschen Wehr gürtel hrrvorgegangrn sei, später ihn itach Analogie «wer demselben ganz ähnlichen Figur in dem Wappen der ausgestorbrnen Familie Teufel v. Pichrl vom Jahre 154V für einen Kronrnreiftn erklärt und schließlich zu der Urbnzeugung gelangt, daß der sächsische Rautenkranz dir heraldisch ornamentirte Darstellung eines grünen Laubkranz^ sei. Der oben zuletzt genannte Aufsatz von 0r. Bursian nun weist au- einem sächsischen Wappen in der St. Deitskirchc zu Prag die Richtigkeit der von den namhaftesten sächsischen Geschichtschreibern schon früher geltend gemachten Annahme nach, daß unter dem soge nannten Rautenkranze im sächsischen Wappen nicht ein eigentlicher Rauten- oder grüner Laubkranz, sondern viel mehr eine wirkliche Krone, und zwar die vom Kaiser Friedrich I. dem sächsischen Herzoge Bernhard von Askanien verliehene Krone zu verstehen und solche von Bernhard und seinen Nachfolgern nicht als Schildbedeckung, son dern, schräg über daS Schild gezogen, im Wappen geführt worden und in dieser Gestalt auch auf daS Wettin'schc HauS gekommen sei. Was die sächsischen LandeSsarben betrifft, so heißt es in der in Rede sichenden Abhand lung von vr. Bursian: „Bisher galt als Regel, daß die Landcssarben von den heraldischen Farben oder Tinkturen der Landcswappen entnommen wurden. Im frühern Kurfürstenthume und nachherigen Königreiche Sachsen waren auch al» diese Farben schwarz und gelb nach dem schwarzen Löwen im gsldnen Felde deS Markgrafcnthums Meißen, sowie nach den Echildfarben de» herzoglich sächsischen Wappens allgemein angenommen. Außerdem waren aber in früherer Zeit und noch in den ersten Jahrzehnden diese- Jahrhunderts am Hofe zu Dresden bei gewissen Klassen der Hofdienerschaft, insbesondere bei der sogenannten Schweizrrgard«, die Farben blau und gelb in Gebrauch, welchc in dem Wappen der Grafschaft Landsberg ihre Begründung fanden. In neuerer Zeit und nachweislich seit dem Jahr« 1813 find jedoch die alten Eachsenfarben schwarz und gelb über Bord ge worfen worden und haben den neuen Sachsrnfardrn, weiß und grün, welche durch fortgesetztei^ebrauch sanctionirt worden sind, weichen müssen. Der Grund und dir Ver anlassung dieser Wandlung läßt sich nur in dem Publi- candum de» russischen Generalkommando» vom 12. No vember 1813 finden, nach welchem die sächsischen Trup pen als Nationalfarbc grün — nach dem Raulenkranze im sächsischen Wappen — zum Feldzeichen tragen sollen und die Cocarde grün mit einem gelben und schwarzen Streifen umgeben, das Porte-öpöe aber nebst den Hut- cordonS von Silber mit grünen, gelben und schwarzen Streifen sein soll. In diesem Publicandum kommt so mit zum ersten Male die Verbindung von weiß und grün, indessen noch immer unter Beibehaltung ter histo rischen Landesfarbcn, schwarz und gelb, vor. Zu der weitern Einführung und Verbreitung der neuen Landes farben trug unstreitig auch die Stiftung der sächsischen Orden, insbesondere des Civilverdienst- und Albrecht ordens, jenes vom Jahre 1815 und dieses vom Jahre 1850, wesentlich bei; denn während bei Stiftung der Rautenkronc im Jahre 1807 nur ein Band von grüner Farbe, der Farbe des Rautenkranzes entsprechend, vor geschritten ward, wurde rücksichtlich des Civilvcrdicnst- ordrnS bestimmt, daß solcher an einem weißen Bande mit grünem Streifen getragen werden solle, und bezüg lich des AlbrechtordenS ein grünes Band mit weißem Streifen verordnet, hierdurch aber weiß und grün zur Nationalfarbc erhoben." Schließlich wird noch bemerkt, „daß im Großherzogthume Sachsen-Weimar die alten heraldisch begründeten Laudesfarbrn: schwarz, grün, gelb, geblieben sind, während in den übrigen sächsischen Hrrzog- thümern seit dem Jahre 1822 ebenfalls Grün-Weiß an die Stelle des frühern Schwarz-Gelb getreten ist. 's Theater. Am 24. September hat auf dem königl. Hoftheatrr zu Hannover dir erst« Aufführung von F. Hiller s Oper „Dir Katakomben" mit Erfolg statt gesunden. — In der „komischen Oper" zu Pari» wird rin neue- Werk de» greisen Aubrr rinstudirt. Obgleich fast achtzigjährig, ist der Komponist der „Stummen von Portici" noch so geistig frisch, daß e» nicht Wunder halt der zu übergebenden Note verlautet nach Andeu tungen, welche an das österreichische Cabinet gelangt sind, daß England die Idee vcntilirt, den Besitztitel Rußland- auf Polen nicht weiter anzuerkennen, nachdem diese Macht selbst die Verträge von 1815 durch die Zurückweisung jeder Berechtigung der contrahirenden Mächte, über deren Ausführung zu wachen, und damit sein Brsttzrecht in Frage stellt. Dieser Gedanke ist bereits in französischen und englischen Journalen ventilirt worden und scheint nun in der bedeuksamcrn diplomatischen Form aufzu treten. Eine folche Nichtanerkennung wäre eine Ab schwächung des Gedankens, Polen als kriegführende Macht anzuerkcnnrn, aber doch von großer Tragweite. Da österreichische Cabinet scheint sich in der neuen Wendung der polnischen Frage sehr reservirt verhalten zu wollen und die schweren Folgen jedes weitern Schrittes fest ins Auge zu fassen." (Vgl. oben die tel. Nachr.) JnnSbruck, 27. September. (W.Bl.) Heute Morgen durchzogen sämmtliche Musikbandcn die Stadt, vom Stadt- thurme ertönte Choralmusik zur Eröffnung des Festes. Vormittag fand die Eröffnung des Festschießens am Wil- tauer Stande durch den Fürsten-Statthalter statt. Schützen aus Jmbach, Kufstein und dem Sarnthale sind einge troffen. Der Regen hat im Laufe des Vormittags nach gelassen. Das Schießhaus ist in allen seinen Räumen überfüllt und jeder Schießstand von Schützen besetzt. Die dekorative Ausstattung aller Theile Innsbrucks, obzwar noch nicht vollkommen fertig, übertrifft jetzt schon alle Erwartungen. Oesterreichische, tirolische, deutsche und bayersche Fahnen flattern von Blumen umwunden au- allen Fenstern; an vielen Häusern sind dieselben an Dächern angebracht und decken 3 und 4 Stockwerke li» zum Parterre. Die Widmungsurkunde, welche den Schild begleitet, der den Landesschühen von Tirol von der Armee gewid met worden ist, lautet: „Landesschühen Tirols. Seit einem halben Jahrtausende er glänzt der rothc Adler Tirols in dem Wappenschild« Oesterreichs und Treue und Tapferkeit krönen diese fünf Jahrhunderte; «ine Treue, makellos wie der ewige Schnee Eurer Alpen; eine Tapfer keit, unerschütterlich wie die bimmelrazenden Berge Eurer herr lichen Heimath. Nicht thut es Noth, den Schleier von längst vergangenen Tagen zu heben, um auf Tirol» Heldentbaten hin zuweisen; aus jüngster Zeit bis zur Gegenwart quellen überreich unvergeßliche Erinnerungen hervor; Erinnerungen an Kämpfe voll todesfreudigster Aufopferung, an Männer voll unbeugsamer Kraft und Begeisterung, an Jahre, die der Glorienschein de« Sie ges und des Ruhme» wie ein unvergängliches Alpenglühen für immer umstrahlt. Die k. k. österreichische Armee, die mit Stolz Tausende Eurer Söhn« in ihrer Mitte zählt, die in Zeiten der Gefahr in jedem Tiroler cineu Waffenbruder weiß, bringt Euch zu dem heutigen Festtage, der den unzerbrechlichen Ring der Zu sammengehörigkeit österreichischer Völker für Euch neu festigt, weiht und heiligt, ihre Glückwünsche entgegen und legt di« mrl- folgende Ehrengabe in Eure Hände. Möge dieser Schild für Euch von symbolischer Bedeuiung sein, Euch erinnern an Das, waS Ihr wäret und seid. Ein Schild Oesterreichs, jeden Feind abwehren, der in Eure Heimath cinzudringen wagen wollte. Und so wird es bleihen sür alle Zeiten und wo immer wir des Kaiser» Fahne entfalten, auf dem Felde der Ehre werden die mannhaften Söhne Tirols an unsrer Seite stehen, kämpfend wie wir und rufend wie wir: „Für Goll, Kaiser und Vaterland!" Krakau, 27. September. Der „Czas" bringt einen langen Artikel über die Lage Galiziens. Was der Regierung — sagt das polnische Blatt — als Agitation erscheine, sei für diese Provinz eine naturgemäße Erschei nung. Die Behörden handeln vom Standpunkte der Conventionen mit Rußland, die Bevölkerung folge ihren Sympathien, dem Impulse nationaler Gemeinschaft. Wenn diese Sympathien lediglich Erwägungen der Mensch lichkeit entsprängen, so würden sie Handlungen zur Folge haben, welche als Vergehen angesehen werden können. Anders lauteten die Noten des Grafen Rechberg, anders jene des Polizeiministers Freiberrn v. Mecsery, und wie der anders die administrativen Anordnungen des Justiz ministers. Hieraus ergäben sich die Widersprüche in der augenblicklichen Lage Galiziens. Aber unzweifelhaft sei in Galizien die allgemeine Ueberzeugung die, daß jede Agitation, jede möglicherweise gegen Oesterreich gerichtete Bewegung geradezu das Werk der Feinde Polens sein würde. Wer in Galizien gegen Oesterreich handelte, würde in einer der Sache Polens feindlichen Weise die Zwecke Rußlands fördern. So lange die gegenwärtige nehmen würde, wenn er mit seiner jüngsten Tonschöpfung einen neuen glänzenden Sieg davontrüge. — Im Hofburgtheater in Wien gastirt gegenwärtig Fräulein Mathes mit vielem Glück. Diese junge Schauspielerin ist eine Tochter des verstorbenen Schau spieldirectors Fr. Mathes, welcher Mitte der vierziger Jahre das Sommertheater auf Reisewitz gründete. Marie Mathes spielte damals, wo bedeutende Gäste, wie Franz Wallner, Berthold aus Leipzig u. A., sich auf dieser Bühne producirten, Kindcrrollen. * Das Scptemberheft der „Deutschen Schau bühne" enthält: Regulus. Tragödie in fünf Aus zügen von Heinrich v. Collin. Für die Bühne neu ein gerichtet von Feodor Wehl. Die Loreley. Große roman tische Oper in drei Acten. Dichtung von Emanuel Gcibel. Musik von Mar Bruch. Beurtheilt von vr. Wilhelm Koffka. Frida v. Schütz. Biographische Skizze (mit Porträt). Von Anna Löhn. Kurzer Rückblick auf die Leistungen de» deutschen Theaters im Monat August 1863. — Das ganze Unternehmen, nunmehr seit vier Jahren bestehend, ist eine Vermittelung zwischen Literatur und Bühne einerseits und zwischen Bühne und Publicum andererseits. Daß Wehl » „Deutsche Schaubühne" sich wesentlich von den gewöhnlichen Theater blättern unterscheidet, ist hinlänglich bekannt. Um den durch Horace Vern et's Tod erledigten Platz in der Akademie der schönen Künste in Paris find al» Candidaten ausgetreten. Bouguereau, Cabanel, Gr rome, Gudin, Hesse, Jaquard, Jollivrt, LariviSrr, Pils, Roger, Rougrt, Echopin und Pvon. j Nach dem letzten Verzeichnisse der beiden vereinigt wirkenden Comits» in Stuttgart und Tübingen beläuft sich bi- jetzt dir Grsammtsumme der Beiträge für das Uhland-Denkmal auf 30^)00 Kl.
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