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Zm Osten bereits über drei Millionen Gefangene. ßeren Truppenverbände, den Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften den Dank des Vaterlandes. „Die Katastrophe nähert sich mit ehernen Schritten." Sofia, 15. Okt. Zu der Sondermeldung über die Ge fangennahme von mehr als 500 000 Sowjets schreibt hier die Presse: „Die Katastrophe der Sowjets wird immer größer. Die größte Armee der Welt wurde in knapp vier Monaten zerschlagen." Ls wird hervorgehoben, daß sich die Katastrophe der Sowjetunion mit ehernen Schritten nähere, da die den Sowjets bei Wjasma und Brjansk versetzten Schläge tod bringend gewesen seien. Berlin, 15. Okt. Der Führer hat dem König von Afgha- nistan zum Geburtstag Glückwünsche übermittelt. Berlin, 14. Okt. Reichsminister Dr. Goebbels empfing im Beifein von Reichskriegerführer General Reinhard anläß lich einer Führertagung des NS.-Reichskriegerbundes die Gaukriegerführer und Gaupropagandaobmänner des Bundes. Er gab ihnen ein Bild der politischen und militärischen Lage und wies auf die Aufgaben hin, die sich dem NS.-Reichs- kriegerbund in diesen Monaten stellen. Bern, 14. Okt. Nach Schweizer amtlichen Mitteilungen haben englische Flugzeuge in der Nacht zum Montag auf das Dorf BuwiÜ im Kanton Thurgau Bomben abgeworfen. Drei Personen wurden getötet, vier verletzt. Ein Haus wurde zerstört. Reuyork, 14. Okt. Roosevelt hat den Botschaftsrat an der USA.-Botschaft in London, Herschel Johnson (einen Juden!), yls Nachfolger des bisherigen Gesandten Sterling zum USA.« Gesandten in Stockholm ernannt. Ueber SO0O00 aller« in Lee Doppelschlacht bei Brjansk ««d Wjasma. Britischer Zerstörer vor Gibraltar versenkt. DNB. Bus dem Führerhauptquartier, 15. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Wie durch Soudermeldung bekauntgegebeu, sind die im Raume von Wjasma eingeschlossenen Kräfte des Gegners nunmehr endgültig vernichtet. Auch in dem Kessel um Brjansk schreitet die Auslösung des Feindes unauf haltsam fort. Die Gefangenenzahl aus dieser gewaltigen Doppelschlacht ist auf über 500 V0V angewachsen und ist noch ständig im Steigen. Die Gesamtzahl der seit Beginn des Ostfeldzuges ringe- brachten sowjetruflischen Gefangenen hat schon jetzt die Höhe von drei Millionen weit überschritten. Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum 15. Oktober kriegswichtige Einrichtungen inMo » kauan. In wehrwirt- schaftlichen Anlagen entstanden mehrere Brände. Bor Gibraltar Wurde ein britischer Zerstörer durch ein Unterseeboot versenkt. Die britische Luftwaffe flog in der letzten Nacht mit schwächeren Kräften in West- und Süddeutschland ein. Durch Abwurf von Spreng- und Brandbomben entstand in verschie ¬ denen Orten geringer Schaden. Sechs britische Flug- zeuge wurden abgeschossen. Torpedotreffer auf Schlachtschiff ««- Kreuzer. Britischen Flottenverband im östlichen Mittelmeer gestellt. Rom, 14. Okt. Im Wehrmachtbericht vom Dienstag heißt es u. a.: In Luftgefechten über Bug-Bug und Sollum schossen deutsche Jäger fünf englische Flugzeuge ab. Am östlichen Mittelmeer wurde ein aus zwei Schlachtschiffen, einigen Kreuzern und Zerstörern bestehender feindlicher Flot tenverband von unseren Torpedoflugzeugen überrascht. Trotz heftiger Flakabwehr gelang es unseren tapferen Flie- gern, Torpedotreffer auf einem Schlachtschiff und einem 1V OVO-Tonnen-Kreuzer zu erzielen, der starke Schlagseite zeigte. Alle unsere Flugzeuge, darunter ein schwerbeschädigtes, des sen Besatzung jedoch unversehrt blieb, sind zu unseren Flug stützpunkten zurückgekehrt. Jagdstaffeln unserer Luftwaffe griffen im Tiefflug den Flugplatz von Miccaba (Malta) an. Drei feindliche Flugzeuge wurden am Boden zerstört und andere mit Maschinengewehrfeuer belegt. Unsere Jagdflug zeuge schossen zwei Flugzeuge ab. Keines unserer Flugzeuge ging verloren. „Absolutes Aebergewicht der deutsche« LuftVuffe." Eingeständnis eines bolschewistischen Kommissars. Wie es auf der Insel Oesel kurz vor der Einnahme durch die Deutschen aussah, zeigt ein erbeuteter Bericht des Negimentskommissars Kopnow an den Divisionskommissar Lebedjeff. Kopnow zählt alle Batterien und Kompanien auf, Lie bereits vernichtet sind. Daran schließt er die Gründe, die nach seinen Beobachtungen die hoffnungslose Lage der Bolsche wisten verursacht haben. Er nennt die Ablehnung der estni- schen Bevölkerung, die sich den Deutschen zuneigte, die sich mehrenden Fälle von Feigheit und Panikstimmung, Versagen des politischen Apparates im modernen Kampfe und mangel hafte Unterstützung durch die vorgesetzten Stellen. Er be richtet, daß kein Benzin auf den Flugplätzen eintraf. 18 000 Fliegerbomben, die zu spät übersandt worden waren, mußten vernichtet werden. Der wichtigste Grund für die Niederlage aber sei das „absolute Üebergewicht der feindlichen Luftwaffe". Kopnow berichtet: „Vom 30. August bis zum 10. September bombardierte der Gegner ununterbrochen unsere Flugplätze, Schiffe und militärischen Anlagen. Infolgedessen ist ein großer Teil der Vorpostenboote und Schlepper gesunken. Seit dem 13. September greift die Luftwaffe des Gegners unsere Stellungen und Batterien ununterbrochen an und macht jegliche Bewegung unmöglich. Im Zusammenwirken mit der Luftwaffe bewegen sich die Truppen des Gegners schnell vorwärts; unsere Luftwaffe dagegen kann ihnen in- folge ihrer geringen Zahl keinen Widerstand entgegensetzen." * 16 Bahnhöfe zerstört. Starke Verbände unserer Luftwaffe griffen auch am 13. Okt. erfolgreich in die Erdkämpfe im mittleren Front- abschnitt ein. Ununterbrochen stießen Sturzkampfflugzeuge auf die Stellungen der Sowjets hinab und zerstörten neun sowjetische Bunker, 18 Panzerkampfwagen und vier Geschütze allein rn einem einzelnen Abschnitt. Sehr starke Kräfte von deutschen Kampf-, Sturzkampf, und Jagdflugzeugen bekämpften mit Bomben und Bordwaffen sowjetische Truppenansamm- lungen, fahrende Kolonnen und Eisenbahnlinien. 16 Bahn höfe wurden zerstört. Dier Eisenbahnzüge und acht Lokomo tiven wurden vernichtet und 19 Züge beschädigt. Ueber 300 Kraftfahrzeuge wurden zerstört. Ein sowjetisches Munitions-' lager geriet in Brand und flog in die Luft. Truppen des deutschen Heeres stießen im mittleren Ab schnitt der Ostfront überraschend auf einen Sowjetflugplatz, der noch in Betrieb war. Die Besatzung wurde im Nahkampf überwältigt, 14 Sowjetflugzeuge wurden sichergestellt. Eine Division machte an einem Tage 10 000 Gefangene. Im mittleren Abschnitt der Ostfront machten die Truppen einer einzigen Infanteriedivision am 12. Okt. 10 000 Ge- fangens, darunter befinden sich ein Divisions- und ein Artil leriekommandeur. Die Truppen dieser Division erbeuteten außerdem 54 Geschütze und stellten ein Munitionsdepot und mehrere Eisenbahnzüge sicher. * Stoßtrupp nimmt einen Leuchtturm am Schwarzen Meer. An einer schwer zugänglichen Stelle (im Delta einer Fluß mündung) am Schwarzen Meer nahmen Soldaten der deut schen Kriegsmarine in kühnem Zugriff einen von den Bolsche- misten schwer befestigten Leuchtturm. Trotz mehrmaliger Be schießung vom Land her hatten die Bolschewisten immer wieder versucht, Leuchtsignale an versprengte Truppenteile weiterzu geben. * Die Leistungen der rumänischen Truppen. Bukarest, 15. Okt. Das rumänische Hauptquartier erläßt folgenden Armeebefehl: Nach den Operationen am Asowschen Meer, die nach achttägigen schweren Kämpfen mit der Vernich, tung der 9. und 18. Sowjetarmee endeten, hat das deutsche Oberkommando eine Meldung gegeben, in der es heißt: „Die außerordentlichen Leistungen und die Ausdauer der rumäni- schen Truppen angesichts der (kindlichen Luftangriffe sowie die Führung und der Angriffsgeist der rumänischen Armee unter dem Befehl des Generals Petre Dumitrescu müssen besonders hervorgehoben werden." Für diese Haltung, welche die Ach- tung aller verdient, übermittelt das rumänische Hauptquartier dem Befehlshaber der 3. Armee, den Befehlshabern der grö- De* große Aderlaß. Das Schicksal der bei Wjasma eingekesselten Sowjets hat sich erfüllt, und es wird nicht lange dauern, daß bei Brjansk gleichfalls reiner Tisch gemacht ist. Nach den bisher vorliegen- den Meldungen sind in der Doppelschlacht über 500 000 Gefangene gemacht worden, eine Zahl, die sich ständig erhöht und vielleicht an die bisher größte Gefangenenzahl aller Zeiten, an die von Kiew, wo 665 000 Sowjets die Waffen strecken mußten, herankommt. Insgesamt befinden sich jetzt über drei Millionen gefangene Sowjetarmisten in deutscher Hand, damit ist die Gefangenenzahl des Weltkrieges in Höhe von reichlich 2V- Millionen (darunter 1500 000 Russen, 530 000 Franzosen, an die 200 000 Engländer) weit überschritten. Wieviel Bol schewisten gefallen sind, wird sich niemals feststellen lassen, nach vorsichtigen Schätzungen ist gleichfalls mit drei Millionen zu rechnen, so daß die Verluste der Sowjets zusammen bisher sechs Millionen Mann betragen. Dazu kommen noch die Ausfälle, die innerhalb des Ringes um Leningrad und durch die neue deutsche Großoffensive bei den Bolschewisten entstehen werden. Durch diese Tatsachen wird das Wort Adolf Hitlers bei Eröffnung des Kriegs-WHW. bestätigt: „Der Gegner im Osten ist gebrochen." Wenn der Führer dann fortfuhr: „Er wird sich nie mehr erheben", so besteht auch daran kein Zweifel, denn diesen Aderlaß könnte die Sowjetunion auch dann nicht ertragen, wenn das Kunststück gelingen würde, die ungeheuren Mengen verlorenen Kriegsmaterials ganz oder teilweise zu ersetzen. Das dies ein Ding der Unmöglich keit ist, wissen Roosevelt und Churchill ganz genau. Diese beiden aufgesessenen Kriegshetzer haben — was blieb ihnen auch sonst übrig? — die Hilfe der UdSSR, ab geschrieben. Der britische Ministerpräsident zeigte das gestern offen im Unterhaus, als er auf eine Frage nach der Wahrheit über die Lage im Osten von dem Sowjetabenteuer abrückte und erklärte, darüber wisse das Oberkommando in Moskau Bescheid. Auch die Landung eines britischen Expeditionskorps in Archangelsk, von der die Rede ist, würde kein Beweis gegen die Absicht der Engländer sein, sich von dem sowjetischen Trümmerfeld zu lösen. Man legt in Washington und London zweifellos ungeheuren Wert darauf, daß die Sowjets den Wall des Kaukasus verteidigen, damit die Erdölquellen gerettet werden und nicht noch einiges andere ins Rutschen kommt. Da würde es sich schon lohnen, am Weißen Meer ein wenig Theater zu spielen. Die militärischen „Sachver ständigen" in London haben zwar den Bogen raus, sich dümmer zu stellen als sie sind, um — natürlich ein völlig untauglicher Versuch — die deutsche Heeresleitung zu täuschen. Aber eine Landung großer Truppenmassen im hohen Norden der Sowjetunion in dieser Jahreszeit — da wird doch der Welt zuviel zugemutet. Abgesehen von der Schwierigkeit und der Gefährlichkeit der Seefahrt, besteht nur eine Verbindung von Archangelsk in das Innere der UdSSR., die noch dazu im Bereich der deutschen und finnischen Waffen liegt. Im übrigen dürfte den britischen Militärs die Antwort bekannt sein, die Moltke in den 60er Jahren auf die Frage gab: Was würden Sie tun, wenn die Engländer in Däne mark landeten, um in Deutschland einzufallen? Sie lautete: Ich würde sie verhaften lassen. E. V. Einschläge schwerer deutscher Granaten zwischen den Funk- türmen von Dover. (PK-Aufn.: Kriegsberichter Freytag — PBZ-M.)