Volltext Seite (XML)
Vesper in der Drauenkirche. Dresden, Sonnabend, den 16. Febr. 1895, Nachm. 2 Uhr. 1. Aünfstimmige Sage für Orgel (v-moll> von G. Merkel. 2. Siebenltimmige Motette (z. 1. M.) von Joh. Gabriela Lonkckixisti, Domino, torram tuam, avortisti oaptivitatsin ckaoob, romiL>8ti iniguitatsm plobio tuao, opsruisti omnia poeoata oornm. (Du hast, Herr, deine Erde gesegnet und abgewcndet die Gefangenschaft Jakobs, du hast der Ungerechtigkeit deines Volkes nachgegeben und alle ihre Sünden bedeckt.) 3. Hlecitativ und Arie aus „Judas Maccabäus" von G. F. Handel, gesungen von Fräulein Marie Götze, Concertsängerin und Gesanglehrerin. Erhör' uns, Gott, daß einmal unsre Schmach und unsre Dienstbarkeit ihr Ende seh', daß auf den Wangen des Kummers Zähre versieg' und ferner nur der Freude Thränen fließen. Dann tönt der Laut' und Harfe Klang in deines Volkes Lobgesang. Zu deinen Tempeln wallt es dann von Inbrunst voll und betet an. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 399, l. Heil'ger Jesu, Heil'gungsquelle, mehr als Krystall rein, klar und Helle, du lautrer Strom der Heiligkeit! Aller Glanz der Cherubinen und Heiligkeit der Seraphinen ist gegen dich nur Dunkelheit. Ein Vorbild bist du mir, ach, bilde mich nach dir, du mein Alles! O Jesu du, hilf mir dazu, daß ich mag heilig sein wie du! Vorlesung. 5. Geistliches Lied (op. lOO, Nr. 2; z. l. M.) von Osk. Wermann, gesungen von Fräulein Marie Götze« Der Herr ist Meister! Herz, halte still! Er führt die Geister, wohin er will. Nur er kann stillen des Herzens Noth und lehrt erfüllen dich sein Gebot. Er wischt die Thränen vom Auge dir und weist dein Sehnen zur Himmels thür. Das eigne Streben, es fördert nicht, nur er kann geben, was dir gebricht. Der Sünde Ketten bricht er entzwei, um dich zu retten, macht er dich frei. Der Herr ist Meister! Herz, halte still! Er führt die Geister, wohin er will. 6. Motette von A. Becker. Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig uud beladen seid, ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmüthig und von Herzen demüthig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. Druck von LieviÄ L Reichardt in Dresden.