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Erscheint jeden Wochentag abnids für den folgenden Tag und lostet durch die Ansträger pro Quartal Mk. 1,bb durch die Post Mk. ; y2 frei in's Haus. Hohenstein Ernstthal, Inserate nehmen außer der Expedition auch die Au-träger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Anzeiger für Merlnugmitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Knhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Arrrtsblcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Atadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller <8eineinöe-Vertr>altungerr öer unrlregerröen Ortschaften. Nr. 30. Sonntag, )en 5. Februar 1905. 55. Jahrgang. Kekarrutumchung Der am 1. Februar 1805 fällig werdende 1. Termin Grundsteuer ist bis zum DW^ 13. Februar 1905 "TW bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung an die hiesige Ortssteuereinnahme abzufiihren. Gersdorf Bez. Chemnitz, am 30. Januar 1905. Der Gemeindevorstand. Göhler. Barnntrevel. Am 14. dieses Monats, abends zwischen 8 und 9 Uhr sind an dem von Meinsdorf nach Ruhdorf führenden Kommunikationswege innerhalb Meinsdorfer Flur 12 Stück angepflanzte Kirschbäume abgebrochen und 20 Stück durch Abschlagen der Kronen und Aeste beschädigt worden. Wer den oder die Täter dergestalt zu bezeichnen vermag, daß sie überführt und bestraft wer den können, erhält eine Belohnung von GM" LV FlK »K. "MG Meinsdorf, den 28. Januar 1905. Der Gemeindevorstaud. Veit. Dir Krisis in Rußland jetzt gouverneurs dessen Namen der deutschen Gesandt ¬ nutzte es seinen Einfluß, die Tür in Schantung gegen alle, ausgenommen gegen Deutsche, geschlossen zu halten,- jetzt mische es sich in die inneren Angelegenheiten und bestehe darauf, daß die des Oberbergamtsbezirks Dortmund und auf Zeche Rheinpreußen fuhren am Freitag an von einer Ge samtbelegschaft von 229446 Mann unter und über Tage 52361 Mann (gegen 245958 und 52089 am 1. d. M. (aber ohne Rheinpreußen gerechnet). Auf Rheinpreußen sind am Freitag 2992 von 4506 Mann angefahren, die 4800 Mann starke Beleg schaft der nichtstreikenden Zechen des Dorlmunder Bezirks ist vollzählig angetreten. soll mit ¬ anderer eine Rundfahrt durch den Stadt- und Land bezirk, um sich von den polizeilicherseits getroffenen Maßnahmeu zu überzeugen. Hierauf fand im Land ratsamt eine Konferenz statt, an welcher außer den genannten Herren sämtliche Oberbürgermeister und Landräte der in Betracht kommenden Teile der Rheinprovinz teilnahmen. In der Konferenz wurden die getroffenen polizeilichen Maßnahmen besprochen, welche der Minister billigte und für ausreichend er klärte. Alsdann begab sich der Minister nach Dort mund, wo heute eine Konferenz zu demselben Zweck stattfinden sollte. Der christliche Gewerkverein soll ge neigt sein, den Streik für beendigt zu er klären, wenn die Regierung die Novelle zum Berg gesetz genauer darlrgt und die Garantie übernimmt, Aus dem Reiche. Der Arbeitsplan des Reichstags mfang des Ausstandes oberungsgelegenheiten weniger günstig sein werden, als sie bisher gewesen sind. Deshalb ergreife es auch jede Gelegenheit, seine Stellung in Schantung zu befestigen. ° Bislang be- diesmaligen Wahlen die meisten Mandate erlangt hat. Andrassy gewann aus der Unterredung die Ueberzeugung, daß das Zustandekommen einer Re gierung auf der bisherigen Ausgleichsgrundlage ein Ding barer Unmöglichkeit ist. Die oppo sitionelle Mehrheit im Abgeordnetenhaus« würde eine solche Regierung am ersten Tage hinwegfegen. I» Wien scheint man sich hierüber noch nicht ganz im Klarer, zu sein. Graf Andrassy wollte erst in )er Audienz beim Kaiser die wahre Sachlage dar- tellen, und dann wird die jetzige Krise in ihrer ganzen Tragweite offenkundig sein. Erschwert wird )ie Lösung auch dadurch, daß Tisza eine Sonder- ,artei gründen und mit Andrassy nicht in einer Partei verbleiben will. Wie groß diese Sonder- lartei sein wird, läßt sich augenblicklich nicht fest- tellen. Ein gewisser Mißmut ist gegen den Minister les Aeußern, Grafen Goluchowski, bemerkbar, der Der Kaiser hat abermals eine Arbeiter Ideputativn empfangen. Der amtliche Tele sgraph berichtet, daß die Abordnung aus früheren Arbeitern der staatlichen Banknoten-Druckerei be stand, die in Gegenwart des Finanzministers und des Vorstandes der Druckerei, Fürsten Golitzin, in Zarskoje-Sselo empfangen wurden. Der Zar be fragte die Arbeiter eingehend nach der Art ihrer Arbeit und der Dienstdauer, dankte ihnen für ihre treue Pflichterfüllung unb bat sie, in seinem Namen ihren Kameraden zu danken. Den Arbeitern wurde schließlich das große Palais gezeigt und ihnen ein Mahl geboten. — Meinen der Zar und seine Um gebung wirklich, daß solche Empfänge beruhigend auf die öffentliche Meinung wirken können? Da dürften sich sich doch schweren Täuschungen hingeben! Aus Warschau liegen folgende Meldungen vom 3. dss. vor: Der gestriege Tag ist ruhig verlaufen. In der Vorstadt Budki wurden meh rere plündernde Individuen von Arbeitern erschlagen. Aus Lodz traf eine Arbeiter deputation ein, um dem Gouverneur ihre Wünsche vorzutragen. Es mehren sich die Anzeichen, daß die Arbeiter der Demonstrationen überdrüssig sind und geordnete Zustände herbeiwünschen. — Dem Pvlizei- bericht zufolge sind während der Unruhen 57 Per sonen getötet worden oder infolge erhaltener Verletzungen gestorben, darunter 6 Frauen und 3 Kinder. Heute ist die Stadt ruhig. Die Zeitungen erscheinen. Die Arbeiter beginnen wieder zu arbeiten. In allen polnischen Zuckerfabriken, ebenso in den Kohlenbergwerken von Dombrowa sind die Arbeiter in den Ausstand getreten. Die Kohlenförderung ist eingestellt worden. Die Kohlenpreise in War schau steigen. Auch in Lodz ist Militär gegen die Ausstän digen oorgegangen. Eine Meldung von gestern teilt mit: Auf die Fabrik Kunitzer wurde vom Militär eine Salve abgegeben, wodurch 6 Per sonen getötet und 48 verwundet wurden: ein Teil der Arbeiter hat die Arbeit wieder ausgenom men. In der Fabrik Keller wurden die Arbeiter von einer Menge an der Arbeit gehindert. Das Militär machte von der Schußwaffe Gebrauch. Jetzt machen in R u s s i s ch - P o l en auch die Wahlbestechungen, deren sich Roosevelt bei den Präsidentschaftsivahlen im vergangenen Herbste schul dig gemacht haben soll, auf die Spur gekommen zu sein. Roosevelt, der bei jenen Wahlen bekanntlich gegen seinen demokratischen Gegner Parker init über wältigender Mehrheit wiedergewählt wurde, soll die katholischen Stimmen zahlreicher Wahldistrikte durch unerlaubte Zuwendungen non Geldmitteln zu reli giösen Zwecken auf seine Seite gebracht haben, eine Beschuldigung, deren er sich hoffentlich zu erwehren wissen wird. Ein Telegramm meldet darüber: Netv-Nork, 3. Februar. Hier herrscht große Aufregung infolge der Enthüllungen, daß Präsident Roosevelt im vergangenen Herbst den katholischen Jndianerschulen einen Zu schuß von 90000 Dollars verschafft habe, wofür die Professoren an der katholischen Universität versprochen haben, 20 Kongreßdistrikte, die für Roosevelt zweifel haft waren, durch Gewinnung der katholischen Stim men auf die Seite der Republikaner zu bringen. Alle Gesuche der Protestanten wurden abgewiesen, weil der Kongreß verboten hat, Geld an religiöse Schulen zu geben. Es wurde ein Bündnis Roosevelts mit den Katholiken zum Zwecke des Stimmenfanges nachgewiesen. Ganz unmöglich klingt die Sache ja nicht. Im Dollarlande sind schon ganz andere Dinge passiert! am Donnerstag die erste Lesung der Handelsver träge zu beginnen, und teilte mit, daß, wie er ge hört habe, die Mehrheit dafür sei, die Verträge einer Kommission zu überweiseu. Zwei Tage vorher sollten freigelassen werden für die Interpellation Trimborn und Gen. und Ablaß und Gen. Nach der ersten Lesung der Handelsverträge beabsichtigte man mit der zweiten Lesung des Etats des Reichsamts des Innern zu beginnen. Nach längeren Erörterungen verständigte sich der Seniorenkonvent dahin, daß arn Sonnabend der Toleranz-Antrag, am Montag die Interpellation Ablaß und am Dienstag die Inter pellation Trimborn auf die Tagesordnung gesetzt werden soll. Am Mittwoch ist Schw erinstag und am Donnerstag soll die Beratung der Handels verträge ihren Anfang nehmen. maledeiten Deutschen zu berichten. Man höre und verstehe den Unmut des Englishman: „Deutsch land begreife augenscheinlich, daß Rußlands Stellung in Ostasien hoffnungslos sei und wisse wohl, daß nach dem Kriege die Er- >n Wien zu kräftig für Tisza eingetreten sein Und daher einigermaßen für die jetzige Krise verantwortlich ist. Vom Herrn Roosevelt. In den Vereinigten Staaten glaubt man Schulbuben Revolution. So wird Kjelze vom 3. ds. berichtet: „An dem hiesigen Gymnasium fanden Ruhestörungen statt Die Schüler der oberen Klassen verlangten von dem Direktor den Unterricht in der polnischen Sprache, Ernennung ausschließlich polnischer Lehrer, Abschaffung des Verbots betreffend Zulassung jüdischer Schüler. Die Schüler begaben sich in großer Zahl nach der Mädchenschule uud verlangten Ein teilung des Unterrichts. In der Stadt feilscht große Unruhe: die Läden sind geschlossen." — Wie wäre es denn, wenn die Schulleiter es ein mal mit recht kräftiger Anwendung von ungebrann ter Holzasche versuchten? Das würde die erhitzten Köpfe der unreifen Jungen wohl schnell abkühlen, bildung ist vorläufig nicht erfolgt. Sehr treffend wird die Situation in einer Pester Meldung der „Voss.-Ztg." umschrieben. Danach hatte Andrassy vor seiner Abreise nach Wien Besprechungen mit den Führern der Opposition, hauptsächlich mit Franz Koss uth, dem Haupte der Partei, die bei den Die letzten Telegramme besagen: Essen a. d. Ruhr, 3. Februar. Eine von dem Hirsch-Dunckerschen Gewerkschaftsverein einbe rufene öffentliche Frane nversammlung nahm eine Erklärung an, in welcher die Frauen aufgefordert werden, die Männer zu unterstützen. Der Saal war so dicht besetzt, daß Frauen ohn mächtig hinausgetragen werden mußten. Mons, 3. Febr. Hellte st r e i k e n im Borinagcgebiete etwa 12 000 Bergleute. Ans dem Auslande. Die englischen Neider. Unseren Herren Vettern drüben überm Kanal ist es bekanntlich immer sehr unangenehm, wenn auch Andere mit an dem Tische essen wollen, an dem sie bisher allein zu speisen gewohnt waren. Und namentlich find es die bösen Deutschen, die c> stechen Anmaßung überall dem guten John Bull, der kein Wässerchen trüben kann, in die und ihm allerlei Vorteile, die er für sich allein reserviert zu haben glaubte, vor schäft zur Genehmigung unterbreite. Deutschland verfolge genau dieselbe Methode, die Rußland an wandte, um in der Mandschurei die oberste Kontrolle bei der Ernennung neuer Gouverneure zu erlangen. Freiherr v. Mumm bestand u. a. darauf, daß der Vizekönig Dangschihsang ihn in Peking besuchen müsse, ehe er sich auf seinen Posten begab. Bang- schihsang lehnte dies ab und ersuchte Mumm, zu ihm nach Tientsin zu kommen. Mumm weigerte sich, China gab allmählich nach, und am 29 Januar kam der Vizekönig nach Temfelt, unweit Peking, wo er eine lange Unterredung mit dem Gesandten nach einem von einem chinesischen Beamten im Tempel gegebenen Frühmahle hatte. Der Gewährs mann der „Times" versichert schließlich, daß, wenn Deutschland in dieser willkürlichen Weise in China vorgehe, die mehr als je das Mißtrauen der Chinesen errege, es zunehmendes Erstaunen verursache, daß die britische Politik in Peking sich so eng der deutschen anschlösse, obwohl Deutschland jedem britischen Interesse in China entgegentrete." O du armes England, was mußt du dir Alles gefallen lassen! Bon den edlen Magyaren. Da Graf Tisza gehen muß, so soll ein Mann aus der neuen Mehrheit des Abgeordneten hauses den verfahrenen Staatskarren aus dem Staatsmännern in Fühlung zu treten, worüber er den, nachdem er von seiner Organisation ausge- in einigen Tagen dem Kaiser einen Bericht erstatten j schlossen worden ist. wird. Eine formelle Betrauung mit der Kabinetts-1 Ueber den U ' ' cr. l meldet der Draht: In den 18 Bergwerksreoieren Der Generalstreik im Ruhrrevier Der gestern in Essen eingetroffene Minister des Innern Frei Herr von Hammerstein machte in Begleitung des Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Nasse, des Regierungspräsidenten von Düsseldorf und erhalten hat, daß man aber in Regierungskreisen an ein Gelingen nicht glaubt. Das offizielle Tele gramm des „Ungarischen Korrespondenzbureaus" lautet: Andrassy ist um 1 Uhr nachmittags vom Kaiser in 1'/,stündiger Audienz empfangen worden, der seine Anschauungen über die politische Lage ent wickelte. Auf Grund der Erörterungen ist Andrassy^daß der Landtag sie akzeptiert. Der Polenführer betraut worden, mit den leitenden ungarischen Breskott ist aus der Siebenerkommission ausgeschie- DW" Ms ObtrwMeavurgcr Revier. "MI Im Gasthof zum „Heitern Blick" in Hüttengrund sollen Donnerstag, den 9. Februar 1905, Vormittags 9 Uhr ea. 700 Raummeter Sthneidelreisig auf den Schlägen Abt. 29, 43, 54, 64 versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Oberwaldenburg. . Schmutze zu ziehen versuchen. Dieser Mann mit der Nase wegschnappen. Jetzt weiß der wohledle dem großen Wollen ist Graf Andrassy, eiy - Morrrson, der Korrespondent der „Times" Abtrünniger der ehemaligen liberalen Partei. Aus m Peking, über einen neuen Streich dieser ver- Wien wird gemeldet, daß Graf Andrassy, wie er ¬ wartet wurde, den Auftrag, ein Kabinett zu bilden, Im Seniorenkonvent des Reichstags ,. .... - . machte Präsident Graf Ballestrem den Vorschlag, chinesische Regierung vor Ernennung emes Provinz-