Volltext Seite (XML)
MN«ilsSW NN- Amgegen- Amtsblatt rittÄo. iZo. Donnerstag, den 26. Dezember 1006 Meißen, am 17. Dezember 1906. 1175 an Die Königliche Amtshauptmannschaft. welche das 25. Lebensjahr vollenbct hüben oder bis zum 25. Januar io: Wilsdruff, den 15. Dezember 1906 1478 Asnigliches Amtsgericht 2a 21/06 Nr. 2 Aur Reichstags-Auflssuns te! p all« Vom Zentrum aW NN verständlich, bemerkt die „Deutsche Tagesztg." dazu, würde onfel äftvo Wie aus Kattowitz gemeldet wird, wollen die bis herigen Zentrumsabgeordneten Graf Ballestrem, der bisherige Reichstags-Präsident, und Szmula bei den bevorstehen Neuwahlen nicht mehr kandidieren. Der „Vorwärts" will wissen, daß Graf Ballestrem beim Ver lassen des Reichstagsgebäudes den Anspruch getan habe: Mich sehen Sie hier nicht wieder, morgen ziehe ich drüben " ' - I" Selbst der Ausspruch, sollte er überhaupt gefallen sein, nur scherzhaft gemein sein; denn einen Reichstags-Präsidenten Singer werde sich das deutsche Volk niemals gefallen lassen. Daß die Gefahr eines solchen Präsidiums nahe gerückt sei, kann allerdings nicht verkannt werden. Die Nichtwähler bei der Reichstagswahl Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. , und zwar in doppelter Ausfertigung, derart zu beschleunigen, daß Hauptexemplares dieser Liste stück betrüstuveu Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 16 Oktober 1906 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten avzamelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbei führen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. könnten dem Parlament ein anderes Aussehen geben. Nach der amtlichen Wahlstatistik waren im Jahre) 1903 bei einer Bevölkerung von 56'/, Mill. (56367178, 12'/, Millionen Wahlberechtigte (genau 12531210) davonhaben sich der Wahl enthalten fast 3 Millionen, (genau 2997384) oder 23,9 Prozent. Also ungefähr gewohnten Parteianhänger nicht zur Urne gekommen sein, weil der Sieg ja „so wie so sicher sei." Aber mehr noch werden Anhänger der seit Jahrzehnten unterliegenden Minderheitspa rieten sich den Gang zum Wahltisch erspart haben, weil ja „doch nichts zu machen ist". Die meisten aber werden in mancherlei Wahlkreisen umherwohnen und ernst geworden sei. Herr Dr. Spahn begab sich, als er davon hörte, ins Reichskanzlerpalais, um seine Ver mittelung anzubieten. Der Reichskanzler ließ ihm aber sagen, daß er ihm nichts mehr mitzuteilen haben. Was wird geschehen, wenn die bevorstehenden Wahlen dem Reichstage im wesentlichen dieselbe Gestalt wiedergeben, wenn also auch weiterhin das Zentrum mit den Polen, Elsässern und Sozialdemokraten eine Mehrheit bildet? Diese Frage wird in der Presse aller Parteien lebhaft erörtert. Im Gewißlich wird in sog. „bombensicheren" Wahl kreisen, wie es z. B. einige Zentrumswahlkreise am spätestens am 28. dieses Monats in kann. Vor der Auslegung haben die obengenannten Ortsdehörden in Gemäßheit von gedachten Wahlreglements die dort vorgeschriebene Bekanntmachung in orts- st Weise zu erlassen. anr 7. Februar IHO7, vormittags 40 Nhr, Gerichtsstelle, im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück Blatt 89 ist nach dem Flurbuche 3,5 Ar groß und auf 10028 Mk. geschätzt. Es besteht aus Wohngebäude mit Keller und 2 Anbauen mit Futterboden, Pferdestallgebäude mit Wohnung und Anbau und Hofraum, liegt an der Roseustraße und ist mit Nr. 75 des Brandkatasters und Nr. 63 des Flurbuchs für Wilsdruff bezeichnet. Das Grundstück Blatt 547 ist nach dem Flurbuche 61,8 Ar groß, auf 2000 Mk. — Pf. geschätzt und besteht aus Feld und Wiese Nr. 999 des Flurbuchs für Wilsdruff. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund. Bezugspreis vierteljährlich I Ml. 30 Pfg., durch die Post be- zogen 1 Mk. 54 Pfg. In K-ff-lsdors gelangen Sonnabend, den 22. Dezember 1906, mittags 12 Uhr 1 Partie Ofenkacheln mit Aufsätzen (zu ca. 19 Oefen), 17 Pakete Dachpappe, 5 Pakete Scheuerleisten, 30 35 Stück Rüststangen, 1 Eisen träger, 7 Stück Gartensäulen, 1 Arbeitsbude gegen sofortige Barzahlung zur öffentlichen Versteigerung. Sammeloru Borsdorfs Gasthof. Wilsdruff, den 18 Dezember 1906 i»s Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Inserate werden Montags, Mitwochs und Freitags biS spätestens 12 Uhr angenommen. Jusertiouspreis 1S Pfg. Pro viergespalteue KorpuSzeile. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff biü- die Kgl. Amkshauptmannschast Weitzen, für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff verF sowie für das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswaloe, Groitzsch, Grumbach, Grano bei Mohorn, Helbigsdorf, HerzogSwalde mit Landberg, Huhndorf, W, Keffelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bet Wilsdruff, Roitzsch, Rothschöuberg mit Perne, Sachsdorf, Schmtedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeltgstabt, Spcchtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wtldberg. Druck und Verlag von Zschunke Lk Friedrich, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. «» 1907 vollenden. Nicht mit einzutrageu sind dagegen alle diejenigen männlichen Personen, 2 welche unter Vormundschaft sichen, b. zu deren Vermögen das Konkursverfahren eröffnet ist c. welche eine Armenunterstützung aus öffentlichen oder Gemeindemitteln beziehen oder im letzten der Wahl vorhergegangenen Jahre, — d. i. vom 25. Januar 1906 ab — bezogen haben und ä. denen infolge rechtskräftigen Erkenntnisses der Vollgenuß der staatsbürger lichen Rechte entzogen ist. Meißen, den 18. Dezember 1906 Die Königliche Amtshauptmannschaft. könnten, wenn sie aus ihrer Bequemlichkeit, Gleichgültig keit, Gedankenlosigleit aufgeweckt würden, weithin im Vaterlande eine Wendung zum Segen herbeiführen. Darum gilt es für die nationalen Parteien neben der ernsten Pflicht des gemeinsamen Kampfes unter Aus schaltung einer kleinlichen Fraktionpolitik vor allem auch, die große Schar der Wahlenthaltsamen aufzuwecken. Alle Mann zur Stelle! „Franks. Ztg." zu wissen, daß Fürst Bülow entschlossen ist, den einmal aufgenommencn Kampf durch wiederholten Appell an die Wähler fortzuführen. Zur Vermeidung von Irrtümern bet Ausuellung der Wählerlisten zur nächsten , stagswahl werden die Herren Gemeindevorstände noch vnonvers darauf auf- >u gemacht, daß in die Wählerlisten all: diejenigen im Orte wohnhaften Glichen Angehörigen des Deutschen Reiches eilizutragcn sind, Anschluß an eine Bemerkung der „Deutschen Tagesztg.", die dafür plädiert, daß in diesem Falle der Reichstag zum -... . . . „ , zweiten Male aufgelöst werden solle, schreibt die „Köln.!der vierte Teil der Wahlberechtigten hat seine Ztg." in einem Berliner Telegramm: „Wir glauben zu Stimme nicht in die Wagschale gelegt. Zu welchen wissen, daß auch die Regierung sich diese Frage schon vor- Parteien mögen diese Enthaltsamen gehören? gelegt hat und daß sie auch vor einer abermaligen Aus- Gewißlich wird in sog. „bombensicheren" Wahl- lösung nicht zurückschrecken wird." kreisen, wie es z. B. einige Zentrumswahlkreise am Ebenso glaubt der Berliner Korrespondent der Niederrhein und in Bayern sind, ein Teil der sieg- angegeben wird, wann, von wem, ob mit oder ohne Erfolg das betreffende svrivatim geimpft worden ist. einer zurückgewiesenen Vermittelung f^hns unmittelbar vor der Reichstagsauflösung be- der konservative „Reichsb" wie folgt: Nachdem ^g.etkommission ihren Beschluß über den Nachtrags- Mt hatte, hat die Regierung konservative, national- „Mich sehen Sie hier nicht wiever, morgen zieh« k und freisinnige Abgeordnete durch Herrn von aus, und der nächste Bewohner ist Singer! "unter der Hand verständigt, daß die Lage sehr I "" Ipv^ »1- ü Unter Bezugnahme auf die in No. 291 deS Dresdner Journals ersichtliche x-^nung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 15. dieses Monats, die lSss^u zum Reichstag betreffend, erhalten die Herren Bürgermeister von Wilsdruff und ^efMlehn und die Herren Gemeindevorstände des Bezirkes hiermit Anweisung, die der «ach 8 8 Absatz 1 des Wahlgesetzes für den Deutschen Reichstag vom ttsy^ai 1869 und 8 1 des Wahlreglemenis vom 28. Mai 1870 in der Fassung vom l-jssi vril 1903 aufzustellenden Wahllisten für die am 25. nächsten Monats stallfindende MU' nhl zum Reichstage nach dem Seite 283 des Bundesgesetzblattes vom Jahre 1870 mMuckten Muster Wiegung des Desgleichen werde« die Herren Aerzte deS hiesigen Medizinalbezirkes, welche im Laufe des Jahres Privatimpfungen vorgenomme» haben, unter Hinweis auf die Straf bestimmung in 8 15 des Reichsimpfgesetzes hiermit aufgefordert, ihre Privatimpfliste«, die jur jeden Ort, in welchem sie solche Impfungen vorgenommen Haven, «ach Formular V, VI, VII gesondert aufgestellt sein müssen, längstens bis zum 10. Januar 1907 an den König!. Bezirksarzt einzureichcn. Die vorgeschrtebenen und vor den Impfterminen zu verteilenden Verhaltusgs- Vorschriften für die Angehörigen der Erstimptlinge und für Wiederimpflinge werben in der Kanzlei der Königlichen AmtSdauptmannschaft vorrätig gehalten und können daselbst von den Ortsvorständen i» der nötigen Anzahl unentgeltlich entnommen werden. Meißen, am 15. Dezember 1906. i«ss Die Königlich- Amtshauptmannfchaft. Die im Grunvbuwe für Wilsdruff Bratt 89 uno 547 aus oen Namen Joha«« Clemens Loreck eingetragene« Grundstücke sollen Die Herren Bürgermeister von Wusvruff und SlevenUhn und sämtliche Herren ^H»Adevorstände des hiesigen Verwaltungsbezirkes werden hierdurch veranlaßt, die ^'gen Jmpflisten, insoweit dies noch nicht geschehen ist, längstens bis zum . »nuar 1907 an den König! Bezirksarzt zur Revision einzurelchen, vorher jedoch ors)' bedacht zu sein, daß a) über jeden Impfling der ordnungsmäßige Nachweis der Impfung, bez. der Befreiung usw. erbracht und der nötige Vormerk hierüber in der Liste ein getragen ist; d) bei Privatimpfuugen, sobald der Nachweis hierüber durch Vorzügen des Impfscheines geliefert worden ist, i« der Rubrik „Bemerkungen" ° eigenhändige Unierfchrift des Kaisers. parlamentarischen Kreisen erzählt man sich nach ßost" folgendes: Die kaiserliche Botschaft über die jwg des Reichstages muß verfassungsgemäß die Endige Unterschrift des Kaisers tragen. Die Auf war auf telegraphischem Wege beraten und be- worden, Der Kurier des Kaisers hatte die Ur- Bückeburg am Vormittage zur Beförderung er- !und fuhr mit dem Schnellzuge über Hannover Merlin. Hier konnte er jedoch vor 4 Uhr nicht ein- / und man soll deshalb in Regierungskreisen sich ^verständigt haben, daß die Beratung unbedingt bis /ikunft des Kuriers hinausgezogen werden müsse .H, falls sich kein Abgeordneter mehr zum Worte sollte, die Vertreter der Regierung nochmals das I I^^rüfen sollten. Als kurz nach 4 Uhr der Kurier »q I Michstage eintraf, atmete man erleichtert auf. Der ' f Manier wurde benachrichtigt, er kam aus dein »II^Msaal heraus und steckte den Brief in die Brust- Fmes Gehrockes. Im Saale legte er ihn dann in ^beachteten Moment auf seiuen Tisch. Die histo- ^vte Mappe schien man ganz vergessen zu haben.