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Amts- und Anzeigeblatt für öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. M. 1 .SO einschlietzl. des „IUustr. Unterhaltungsblatts- und der kumoriktischenveilage„Seifenblasen"inder Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Ueichspostanstalten. Tel.. Adr.: Amtsblatt. tür Eibenstock, Larlrfelb, hundrhübel, Neuheide,Gberstützengrün,Schönheide, s Zchönheiderhammer, 5osa, Unterftützengrün, wildenthal usw. §...^,.,,.^-20^»^ Fernsprecher Nr.llO. Berantwottl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 284 ISIS — - «s. Jahrgang. -- Dienstag, de» 7. Dezember Städtischer Kartoffelverkanf Dienstag und Freitag dieser Woche Nordstratze I». Ein utner Kulgaren äikg. lieber 100 Geschütze und 200 Kraftwa gen erbeutet. Die Besetzung Monastirs bestätigt. Reiche Beute der Türken. Neue Siogeskunde übermittelte uns gestern un jere Oberste Heeresleitung. Unsere braven bulga rischen Bundesgenossen haben die zurückweichenden Serben erneut geschlagen und ihnen bedeutende Men gen Kriegsmaterial aller Art abgenommen. Gleichzeitig bestä tigte der Bericht die Besetzung Monastirs durch deutsche und bulgarisch» Truppen. Wir lassen den Wortlaut anschließend folgen: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 5. Dezember. Westlicher und Oestlicher Kriegs schauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Balkankriegsschauplatz. In erfolgreichen Kämpfen bei Plev- lje und im Gebirge nordöstlich Ipek wurden mehrere Hundert Gefangene gemacht. Bulgarische Truppen haben südwestlich von Prizrend den zurückgehenden Feind gestern geschlagen und ihm über 100 Geschütze und große Mengen Kriegs gerät, darunter 200 Kraft wagen, abge nommen. Im Jamagebirge östlich von Debra und Halbwegs Krc o v a-O chrid a wurden serbische Nachhuten geworfen. In Monastir sind deutsche und bul garische Abteilungen eingerückt und von den Behörden und der Bevölkerung freudig be grüßt worden. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Ueber den Stand der vierten Jsonzoschlacht schreibt der österreichisch-ungarische Gcneralstab: Wien, 4. Dezember. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Angrisfstätigkeit des Feindes gegen den Görzer Brückenkopf und den Nordteil der Hochfläche von Doberdo hält an. Schwächli che Angriffe und Annäherungsversuche bei Os- lavija und vor der Podgora wurden ab- gewiesen. Die Beschießung der Stadt Görz dauert fort. Gegen den Monte San Michele und bei San Martino griffen stärker: italienische Kräfte an. Unsere Truppen schlugen auch hier alle Vorstöße zurück. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unsere Truppen haben gestern früh di: Hö hen südlich von Plewlje im Sturm ge nommen. Auch bei Tres Njewiza, südwest lich von Sjeniza, wurden die Montenegri ner abgeschlagen. Westlich von Nowibasar vertrieben bewaffnete Moslims plündernd: mon tenegrinische Banden. An Gefangenen wurden ge stern bei Nowibasar und Mitrowiza insgesamt 2000 Mann eingebracht. Der Stellvertreter des Chefs de» Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Wien, 5. Dezember. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Stellenweise Geschützkampf. Italienischer Kriegsschauplatz. Gestern beschränkten sich die Italiener an der Jsonzofront auf Geschützfeuer von wechseln der Stärke. Nur bei Oslavija versuchten sie bet Tag und Nacht vereinzelte Angriffe, die alle abgewiesen wurden. An der Tiroler Front entwickelte die feindliche Artillerie eine lebhaftere Tätigkeit gegen den befestigten Raum von Lar- daro. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei Celebic kam es neuerlich zu einem größeren Gefecht. Die Montenegriner wur den durch eine von Foca aus eingreifende Gruppe an die Grenze zurückgeworfen. Südlich von Plewlje wiesen unsere Truppen heftige montenegrinische Gegenangriffe ab. Unter dem in Plewlje erbeuteten Kriegsmaterial befinden sich eine Million Jnsanteriepatronen und 100 Actil- leriemunitionsverschläge. Südlich von Nowiba - far wurden gestern abermals 600 Gefangene eingebracht. Der Stellvertreter de» Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Die Italiener haben naturgemäß wieder bedeu tende Verluste zu beklagen: K- K. Kriegspressequartier, 4. Dezember. Die bisher fünfzehn Tage andauernde vierte Json zoschlacht hat den Italienern solch schwere Verluste verursacht, daß sie sich gezwungen sehen, bald an der einen, bald an der anderen Stelle in ihrer Angriffstätigkeit nachzulassen. Nachdem am Tolmeiner Brückenkopf relative Ruhe eingekehrt war, wandten sich die Italiener gegen den Görzer Brückenkopf. Nunmehr erscheint auch an diesem Brennpunkt der Jsonzokämpfe die Angriffswucht erheblich gemildert. Nur am Plateau von Doberdo hatten die k. und k. Truppen auch gestern schwere Stürme abznweisen, was ihnen restlos gelang. Während der vierten Jsonzoschlacht nahmen die öster reichisch-ungarischen Truppen bisher 69 Offiziere und 3318 Mann gefangen. Obwohl die k. und k. Verbände in Verteidigungsstellungen kämpfen, und nicht darauf aus gingen, Gefangene zu machen, ist das Tagesergebnis durschnittlich 250 Gefangene. Mit unerbittlicher Folgerichtigkeit vollzieht sich währenddem auf dem Balkan das Schicksal Serbiens. Di» Ucbcrbleibsel seines Heeres können sich ihrer endgültigen Ausschaltung aus dem Weltkriege nicht mehr entziehen. Der Daily News wird aus Athen gemeldet, daß ein Teil des bulgarischen Heeres bis zur griechischen Grenze bei Negoschewi vorgerückt sei, um zu verhindern, daß das serbische Heer sich aus Monastir aus griechisches Gebiet zurückzieht. Bulgarische Truppen feien auch in Maresjewa angekommech um den Franzosen in die Flanke zu fallen. Serbisch: Flüchtlinge, die auf griechischem Gebiet angctommen sind, befanden sich in einen, elenden Zustande und die Negierung er wägt, sie nach einer griechischen Insel zu senden. Bei unseren Feinden herrscht die alte Unschlüs sigkeit. Was gestern beschlossen, wird heute wieder umgcstoßen: Budapest, 5. Dezember „A Nap" berichtet, daß zum Oberbefehlshaber der gegen Bulgarien be stimmten russischenBalkanarmec nicht Kuropat- kin, sondern Tsch erb atow ausersehen sei. Der Zar habe bei seinem Besuche in Reni General Tscherbatow persönlich mit oiesem Kommando betraut. In gerechter Würdigung der von uns und un seren Verbündeten in Serbien geleisteten Arbeit wird aus Holland berichtet: Amsterdam, 4. Dezember. „Het Nicuws van den Dag" schreibt. Der serbische Feldzug ist von den Zentralmächten und ihren bulgarischen Bundesgenos sen mit derselben Energie, derselben guten Orga nisation und Zielbewußtheit geführt, wie die früheren Feldzüge. Don Tag zu Tag wurde sozusa- gen von jeder Gruppe die Aufgabe erledigt, di« planmäßig erfüllt werden mußte und so reichten die verschiedenen Armeen in Serbien einander an dem vorher bestimmten Zeitpunkte die Hand, bis die serbische Armee in die alba- nesischen und montenegrinischen Berge verjagt und damit da» ganze Gebiet des Königreichs besetzt war. Und daS geschah, obwohl die Schwierigkeiten doch wahrlich nicht gering waren, das Laud war arm an Wegen, daS bergige Terrain mar sehr geschickt zur Verteidigung, besonder» nachdem einmal die großen Flußtäler erobert und die An greifer auf den schmalen Bergpfaden ins Innere des Lan des vorgedrungeu waren. Der Widerstand der Serben war sehr kräftig, denn sie waren infolge der früheren Kriege abgehärtet, sie hatten seit den, letzten Feldzug die nötige Ruhe gehabt, ihre Armee war mit allen. Nötigen genügend ausgerüstet, und auch an Tapferkeit fehlte eS ihnen nicht, da sie wußten, daß es sich um die Exi stenz ihres Landes handelte. Und doch ward» das Land mit fast mathematischer Sicherheit in ganz kurzer Zeit erobert. Das Terrain war sehr schwie rig, die Jahreszeit sehr ungünstig, und man kann sich von den Entbehrungen kaum eine Vorstellung machen, denen die deutschen Soldaten, die doch wahr lich auch nicht zu ihrem Vergnügen auf den, Bal kan kämpften, in einem so unwirtlichen Laude wie Serbien, ausgesetzt waren. Schon der militärische Marsch allein, ohne feindlichen Widerstand, wäre eine schwierige Arbeit gewesen, und nur eine sehr gute Organisation kann Schwierigkeiten dieser Art überwinden. Die Türken haben außer dem schönen Wasfenerfolg in Mesopo tamien auch beträchtliche Beute zu verzeichnen: Konstantinopel, 4. Dezember. Das Hauptquartier teilt mit: An der Irak- Front versucht der Feind, sich der Verfolgung unserer Truppen zu entziehen, indem er den Schutz seiner Kanonenboot» aussucht. Jedes derar tige Haltmachen des Feindes verwandelt sich dank unserer energischen Angriffe in Flucht. Am 1. vormittags kostete ein gleicher Versuch den Eng ländern große Verluste und brachte uns als Beut: mehrere hundert Gesungene, zwei mit Lebensmit teln beladene Transportschiffe und ein anderes Fahrzeug, zwei Kanonenboote, zwei Munitionswa- gen und eine groß» Menge Kriegsmaterial. Un ter den Gefangenen, die zum größten Teil', Eng länder sind, befinden sich 1 Major, 1 Hauptmann und ein Fliegerlentnant. Die beiden erbeute ten Kanonenboote find sehr stark. Das Kanonenboot „Kemcd" führt 10 Geschütze, Kaliber 10,5 und 7,5, und 3 Maschinengewehre. Der größ te Teil der aus ihnen erbeuteten Geschützei ist in gutem Zustand. Das eine der Kanonenboote, „Firitleß", wird bereits gegendenFeindver- wandt. Unsere vom Norden von Kut-el-Amara ausgesandten Streitkräfte, greifen die sich zurück ziehenden feindlichen Kolonnen in der Flank: an und fügen ihnen gleichfalls viele Verluste zu. An der Kaukasus-Front nichts von Be deutung. An der Dardanellen-Front zeitweilige aber manchmal lang andauernde Feuergefecht' mit allen Kalibern mit Unterbrechungen Bei Ana- forta nahmen einige Kreuzer, bei Ari Burnu 1 Torpedoboot und 1 Monitor, bei Seddul Bahr 1 Monitor und 1 Panzerkreuzer au eiuer Beschie ßung des' Landes teil, wobei sie unsere Stellun gen wirkungslos beschossen. Unsere Artillerie zer störte 2 feindliche Kompanien Infanterie, die sich auf dem Marsche nach Kutschuh Kemikli befanden, rief in beiden feindlichen Lagern bei Buyuk Kemikli einen Brand hervor und sprengte das Munitions depot einer feindlichen Batterie in der Umgebung von Lale Baba Tepe in die Luft. Unsere Artil lerie brachte eine schwere feindliche Batterie sW- lich von AzmaHere zum Schweigern. Einer un serer Flieger griff einen feindlichen Flie ger an, der das Feuer der Kriegsschiffes leitete und zwang ihn, zu landen. Bei Seddul Bahr aus dem rechten Flügel schleuderte der Feind wäh rend eines lebhaften Bombenkampfes in reichem Maße Torpedos gegen das Zentrum und den lin ken Flügel. Unsere Artillerie beschoß ferner feind- liü>e Bataillone, welch» Hebungen ausführten, zer streute den Feind und fügte ihm Verlust: zu. Der Feind, der, wie in unserem Bericht vom 2. gemel-