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WMWMWM 5^V Dienstag, den 22. Dezember 1925 78. Iahrg Nr. 296. Das Sla-lba- Aue Amtliche Anzeigen Der Rat der Stadt. Aue, 21. Dezember 1S2S. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. k 8 w. SO 'reisen xso 8le WS seit d fach» muIen rorher baden «führt. Aue nr. 258. rkalton, Reichsregierung und Dawespakt. Berlin, 20. Dez. In politischen Kreisen spivcht man schon einiger Zeit davon, daß bei der Reichrregierung Er- Dienstag, den 22. Dezember 1925, vorm. 9 Uhr, sollen in Beier feld 1 Eabelschere mit Bock, 1 Laufgewichtswage und 1 elektrische Schweißmaschiue öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthof zum „Albert-Turm". Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Die Reichstagsfraktion derDeutfchenDolkspartei hat unter Hinweis auf den Attentatspkcm gegen Dr. Strese mann den Reichsjustizminister darauf aufmerksam gemacht, daß es hohe Zeit sei, die Verhetzung de» Dolle» zu bekämpfen. A.H dem Attentat auf Rathenau wurde -er Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik eingesetzt, dessen Aufhebung jetzt ge rade von den Parteien gefordert wird, di« s. gt. am lautesten nach ihm schrieen. Jedenfalls hat diese Maßnahme nicht allzu viel genützt. Was ist nun zu tun? Vielleicht gibt es nur eine Möglichkeit, das Uebel an der Wurzel anzupacken. E» Md demokratische Matter, dis zuerst darauf hinwiesen, -aß r vor- sühren >!t Sie »anno» an st eigen. Rücklagen für diese Zahlungen sind nicht vorhanden. Es wird kaum bestritten werden können, daß die Be lastung der Wirtschaft mit Steuern und so zialen Lasten eine Erhöhung n-icht meh^v ver trägt. Die Steuerlast ist seit der Vorkriegszeit um mehr als das Doppelte angestiegen. Wir bedürfen einer starken Steigerung unserer Ausfuhr, um damit unsere Reparationslasten wenigstens zum Teil zahlen und den gewol- tigen Fehlbetrag in unserer Handelsbilanz abmildern -ü können. Aber unsere Industrie ist im Auslande nicht wett- bewerbsfähig, solange ihre Erzeugung mit so hohen Lasten beschwert ist, und solange ihr im Inland« die gute und zahlungsfähige Kundschaft der Landwirtschaft fehlt. Die Landwirtschaft, mit den gleichen Lasten beschwert, erzeugt zu teuer, um ihre Erzeugnisse zu lohnenden Preisen absetzen zu können. Ihr fehlt die Kraft, ihre Betriebe auszubauen und hierfür Industrieerzeugnisse abnehmen zu können. Wir stehen vor der Aufgabe, die Steuern zu vermindern und zu gleicher Zeit die Einnahmen gewaltig steigern zu müssen. Der Weg, der zurzeit gegangen wftch, die Steuerein- nahmen zu senken und daneben beträchtliche Mehrausgaben zu beschließen, ohne Deckung für diese zu schaffen, ist sicherlich nichtderrichtige. Sollen die Beträge, deren Aufbringung zur Erfüllung der übernommenen Verpflichtungen unabweis bar ist, aus den laufenden Einnahmen des Reiches gewonnen und sollen Liese zugleich durch Steuersenkung geschmälert werden, so gibt es nur ein Mittel: es muß allenthalben zu der unnachsichtigen Sparsamkeit geschritten werden, die unserer Verarmung und unserer Belastung mit Zwangs ausgaben entspricht. Wir müssen sparen, um Mittel frei zu machen für die Zwecke, deren Erfüllung unerläßlich ist, wir müssen auch sparen, um mit geringeren Einkünften haushalten zu können. Das kann nur geschehen im Wege einer starke« Beschränkung der Aufgaben des Reiches und einer scharfen Sonderung des Aufgabenkreises von Reich und Ländern. Die bittere Not wird dazu führen, im Reichshaushalt, wo jetzt noch unter der Nachwirkung der Inflationsbsgriffe mit leicht« Hand Millionen ausgegeben werden, wie früher sorgsam nach Tausenden zu rvhnen. nur die Zensur hier Abhilfe schaffen könne. Freilich liegt die Gefahr vor, daß eine solche einseitig gehandhabt würde. Auch hier müßte eine starke Hand walten dürfen, unbeeinflußt von dem Geschrei der Parlamente. Die wirklichen Volksverhetzer sitzen, wie ein Vergleich der Zeitungen aller Parteirichtungen ergibt, nicht auf der Seite, gegen welche z. B. das Leipziger demokratische Organ mit Zensurmaßnahmen vorzugehen vor- schlägt. O Außer mit ausgesprochenen Verhetzungen wird mit be unruhigenden Falschmeldungen gerade jetzt ein frivoles Spiel getrieben. Die erlogene Mitteilung von Er wägungen Uber die Verhängung des Ausnahme zustandes ist das jüngste Beispiel. Wo die Quelle dafür zu suchen ist, ist ebenso klar, wie der Zweck, der bannt er reicht werden soll. Die durch die Arbeitslosigkeit hervorgerufene wirtschaftliche und seelische Not wird hier planmäßig zum Auf putschen der Massen benutzt. Man sollte über den Attentats- plänen einiger unnormaler Menschen nicht vergessen, welches Unheil durch auf die Massenpsyche wirkende Mttel herbei geführt werden kann. D« .»rr,«»tr,Nch« w»lN!«vn»- :ü^tch nll «»-nahm» da 2°«« »ach Sonn, und Dir Vr«t» ftr dl« S4 mm brNI« L»>m«I. AnzelrmziU« dn Nml«tlal!bez!d> ist »0 (FamMmanzeigen und SI,ll«n,eI«ck« »ed»d»,«r 1»), «»«würk >5, für tk SO mm drill« P,IN- R<»I-mk,«U« «0, oiawürb 100, ldr dl« 90 mm drill, »m». Lol,n«lj«»e SS, auswürls 01 Rdch»pi«Ni>I,. P»Ksch«<r-»»»«d, Nr. I2L2S. E«m«lnde-»lr».ao»«o i y',«, Erz««». Nr. l». Die Erklärung der Regierung über den Reichshaus- haltp lan, die wir an anderer Stelle der heutigen Nummer des „E. V." bringen, ist nichts weniger als beruhigend. Sie gibt zu, daß neue Geldquellen in und außerhalb Deutschlands nicht erschlossen werden können, daß vielmehr dis Steuerlast vermindert werden müsse, und gibt als Rettungsmittel mr- nachsichtige Sparsamkeit und Ausfuhrsteigerung an. Was die Sparsamkeit anlangt, so ist sie eine Frage der Ab änderung des Systems, das sich in gleich«« Weise in Reich, Ländern und Gemeinden festgefressen hat. Der Parlamentaris- mus, der um der Mandate willen Geld ausgibt, ohne um Deckung besorgt zu sein, hat gründlich versagt. Hier liegt der Grund des Uebels, das nur eine starke Hand auszurotten im Stande sein wird. Ob sich eine solch« findet? Diel Zeit ist jedenfalls nicht mehr zu verlieren. Eine allgemeine Aus- fuhrsteigerung ist, solange wir von Inflationsländern umgeben sind, kaum zu erwarten. Sie hängt also erst in zweiter Linie von unserem Wollen ab. Don Interesse ist, daß der Bericht zwischen den Zeilen Zweifel an der Möglichkeit der Erfüllung des Dawes planes ausspricht. Rücklagen für die kommenden erhöh en Verpflichtungen aus ihm sind nicht vorhanden. Das bedeutet in Verbindung mit der inneren Wirtschaftslage Deutschlands dis Banterotterklärung des Londoner Ab kommens. Wie der demnächst erscheinende Jahresbe richt der Berliner Industrie- und Handels kammer, der ein geradezu vernichtendes Urteil über dis Ergebnisse des vergangenen Wirtschaftsjahres fällt, richtig ausführt, ist es nicht Schuld der Wirtschaft, wenn das im Dawesplan als Schonjahr in Aussicht genommene ver gangene Wirtschaftsjahr die Erwartungen nicht erfüllt hat. Wenn uns auf längere Dauer, so heißt es in dem Bericht, die Türen des Auslandes für unsere Waren noch weiter verschlossen bleiben, so ist das, was wir bisher beobachteten, ersteinDor- spiel von dem viel Schlimmeren, das kommen muß. wagungen schwebten, auf welche Weise eine Lockerung de« Dawespaktes erreicht werden könnte. Man bringt damit di« Besprechungen, die der Reichsbankpräsident Dr. Schacht in Amerika gehabt hat, in Zusammenhang und glaubt auch, daß die vom „Matin" vorgeschlagene Ueberantwortung der deutschen Eisenbahnobligationen an Ame rika zur Konsolidierung des französischen Zinsendienste» in diesen Erwägungen eine Rolle spielt. Verlag 6. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. Kratz«-«,: S1 an» »1, t«mi «u») K0, Schneit«,, to, Schwa,j«v»«rg »St. vrahtanfchrlfti Dsttrfnuad ükuetrMblrü«. pflsger, Lie, soweit sie nicht persönlich bekannt sein sollten, durch einen amtlichen Ausweis und eine ebensolche Sammelliste erkennt lich sind, werben in den nächsten Tagen in ihren Wohlfahrtspflege bezirken herrnngshen und anfragen, wer durch einen einmaligen Bei trag ober besser noch durch monatliche laufende Unterstützungen zu Lem Werke der Nächstenliebe beitragen kann und will. Stadtrat Schwarzenberg, Len 1S. Dez. 1925. Dr. Rietzsch, Bürgermeister. Der unerfreuliche Reichshaushallplan. Auf der Tagesordnung der Sitzung des Reichsrates vom Sonnabend nachmittag stand d?r Entwurf des Reichshaushaltplanes für 1926. Ministerialdirektor Sachs führte dazu u. a. aus: Der Haushaltsplan hält in Einnahme und Ausgabe mit 7,7 Milliarden Reichsmark das Gleichgewicht und wird voraussichtlich den Gesamtausgabebedarf für 1925 nicht über schreiten, wiewohl sich die aus dem Haushaltplan zu bestreiten den Nepovationslasten für das Rechnungsjahr 1926 um drei- hundert Millionen Reichsmark gesteigert haben. Die Reichsre- gierung vertritt die Auffassung, -aß die Unterbringung einer Anleihe auch 1926 noch nicht möglich sein wür^. Sie hat daher darauf Bedacht genommen, di« Ausgaben des außer ordentlichen Haushaltes, soweit sie nicht durch eigene Ein nahmen gedeckt sind, durch einen Ueberschuß des ordentlichen Haushalts, also au» laufenden Mitteln, zu bestreiten. Wie ernst die Wirtschaftslage ist, lehrt jeder Tag. Wenn es gelungen ist, den Haushaltsplan ins Gleich gewicht zu bringen, so ist doch nicht abzusehen, ob selbst die vorsichtigen Einnahmeschätzungen der Reichsregierung gegen- über der weiteren EntwiÄung stand halten werden, und ebenso wenig noch den bisherigen Erfahrungen bei der Bera tung des Haushaltsplanes für 1925, ob di« Bemühungen Ler Reichsregierung und des Reichsrates, dos Gleichgewicht zu er- halten, die Unterstützung des Reichstages finden werden. Sin Ausblick auf die späteren Rechnungsjahre lehrt, wie schnell und in wie gewaltigem Ausmaß die den Haushalts plan belastenden Ausgaben aus dem Londoner Abkommen Berlin, 20. Dez. Gegen den Herausgeber der Zeitschrift „Das Hakenkreuz", Dr. Heinrich Pudor in Leipzig, ist wegen der Beschimpfungen des Reichspräsidenten und die Aufforde rung zu Gewalttätigkeiten gegen Dr. Stresemann di« gericht lich« Voruntersuchung eröffnet worden. « « « im OberrealschulgeKLude ist in der Weihnachtswoche als auch in -er Neuiährswoche am Dienstag und Mittwoch von früh 8 bis abend 8 Uyr und am Donnerstag von früh 8 bis mittag 12 Uhr geöffnet. Am Sostnabend ist Las Bad an beiden Wochen geschlossen. SlUzele«« - SUrna-m« für die am RachmMog «d^nnisf« Nummer kts oarmMag, 9 Uhr In den SaupIg-lchSfts- Pillen. Ein« Srwllhr sllr dl« «lulnahme h«r Unze»,«, am »org«Ichrleb«llen lag« >»wi« an deplmmler Stell« wird nicht g«g«d«n, auch nicht für di« Richlinden der durch g«n>Ipr«cher aufgegehene« »njelaen. — gu Rückgabe nn- verlangt elngelandler Schrillstücke übernimml dle Schrlft- Irllung lleln« Verantwortung. — Unterbrechungen de» Se. schüftvoilrtebes begründen dein« Ansprüche. Bel Jahlung«- oerzug und Nontur» gellen Rabatte als nicht vereindart. »auptgeschllftlpell«» in: Au«, LSstnih, Schneeberg und Schwarzenberg. ifabri« eutich- > Liefe Liefer « «nlhaliend die amtlichen Bestannlmachung«« der Amishauptmannschast und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Slaats- u. städiischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neuftädtel, Srünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem verdffenllichk: DI« Bekanntmachungen der Siadträks zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Dienstag, den 22. Dezember, m>rm. 9 Mr, soll kn Beierfeld Bßerer Posten Zigaretten und Tabak öffentlich meistbietend gegen Zahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthof zum Dienstag, den 22. Dezember, vorm. 11 Uhr, sollen in Bernsbach 159 Flaschen Wein und 59 Pfund Bienenhonig öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Restau rant „Germania". Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwakenberg. 17. versinke, vsrscbled uusrxvmtet unser riols«Ado»cku»u«r km Mein VWkl 41 labre bst der VervIIckeas unserer Osmslvds In vor- bildllcker Irene geweilt, lm ämts war lluüsrnt gs- zvkeenkskt, gereckt und bUkbereN und bat »Ick damit dl« Hutung und IVertsckStzunn In der Oemelads er worben. -^uck eonst Kat er sieb gern und trendig in den Dienst der /Ulgsmslnkslt «erteilt, lnzdsrooders sie IsneMriger ?Ukrer der San»Sl»adie bat er »ick groüs Vsrolenüte erworben, V/lr verden lkm etet« »in «kreadsu linden Iren bevakren. I» sein» iMls Oruü raten vir Ikm »I» „«»v» vsnlt" und „Ruks ssntt" na^r. Der ksmomlsöiAt ru rscliosklu. Dienstag, den 22. Dezember 1925, vormittags 10 Uhr, soll in Beierfeld 1 Schreibmaschine öffentlich meistbietend gegen Barzahlung v«st«ig*rt w«rb»n. Lammelort dir Diebin Gasthof »Srzgeb. H»f. D«r «erichtMollzieh« des Amtsgerichts »chwarz»nb«g, Dienstag, den 22. Dezember 1925, vormittag« 9 Uhr, soll in Schwarze nbcrg-Sachsrnfeld 1 große Handstanze »rit Balance öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Dieter: Döhlers Restaurant. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Der Ernst der Wirtschaftslage. Der unausführbare Dawesplan. Bisher nur ein Vorspiel. Abwehr von Verhetzungen Sämtliche Ausatzrentenempfänger erhalten als einmalige Zuwen dung ein Mertel der Dezemberzüsatzrente. Die Auszahlung an die hiesigen Zusatzrcntenempfänger erfolgt am Dienstag, dem 22. Dezem ber 1925, von vorm. 8—11 Uhr, in der Stadthauptkaffe (Stadthaus). Schwarzenberg, am 21. Dezember 1925. Der Rat der Stadt. — Abtlg. Krkegerfürsorge. Aufruf zu einer Schwarzenberger Rotgemeinschaft! Wie in den letzten Jahren, so wird auch in diesem Winter die Not eines Teiles unserer Ginwahner besonders fühlbar. Die Hilfs bedürftigen, die aus Mitteln der öffentlichen Wohlfahrtspflege unter stützt werden (Klein- und Sozialrentner, Kriegsbeschädigte und Kriogerhinterbliebene, Fürsorgeempfänger, Erwerbslose und Kurz arbeiter), können mit der ihnen bewilligte öffentlichen Unterstützung nur ihren notwendigen Lebensbedarf decken. Freiwillige Liebes gaben seitens Les übrigen Teiles der Bürgerschaft, der durch Ein kommen und Vermögen hierzu befähigt ist, sind erwünscht, um die öffentl. Fürsorge in geeigneten Fällen erweitern zu helfen. Wer hierzu beiträgt, wirkt vurch dies tätig gezeigt« Mitgefühl zugleich bei der — jetzt mchr denn j« — wichtigsten Aufgab» im deutschen Vater- land« mit, Li, Einigkeit unter den Mitbürgern hevbeizufichren. — Der Einfachheit halber soll in diesem Jahre di« Einsammlung der Beiträge für die Schwarzenberger Notgemeinschaft durch die zehn ehrenamtlichen Wohlfahrtspfleger, und ihre Verteilung — über das Maß der öffentl. Wohlfahrtspflege hinaus — Lurch den Wohlfahrts ausschuß beim Stadtrat erfolgen. Pfleger und Ausschuß haben sich bereit erklärt, die Arbeit zu übernehmen. Die Herren Wohlfahrts-