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Dresdner Nachrichten : 02.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187508021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-08
- Tag 1875-08-02
-
Monat
1875-08
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.08.1875
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«Ucknt t»j,kl« fr»» H,«»r In der ItkVtdilto» Mattrnlttntc I». »U>,n- ,emeni»»>„» vikrtcMir- IIih rMark S^PIgk .diiril» »tt Vs» » M>»< »0 Vi.'.c. M»1«>.Nummcr«I»Vi>>c. «iusia,e: 270üü»r»l. -l>r die Riilkaade ci»»e« sandttr Mnnusc-chtt «acht sich die NedncUs» »ich! verbindlich. ^nsereten-klnimiine »drl«: u»»»eii>iei» »Sil v»i«r in Hamduri,, vk». »n. wie», Ucivit,!. Lasel >re»Iau, ärnuliutt a M. — »ach «,>»,» v. Berlin» Leti-jtg. Wien, Hambu.-i» ,)ra„ls«rt a. M.. Mün chen, — v»ad« ch <?». «>e Uravkfnil a M. — de. »si,t in M,en»ii>. — II»- »»».lniiltt«, Iluiii«, id Ls» ln Part». Tageblatt für Politik» Unterhaltung n. Geschäftsverkehr Druck und Eigenthum der Herausgeber : Ättpsch Hc Nt ichardt in Dresden. Inserate werden MärVn. Strafe l!^ angrnom«Uir »ii Ad, LNI.r. Lonnt»^ e»s Mittag» er Udr. 2» Mcnjiadti «roßt »lasier gaije k di» iliachni. 4 Udr. Der ütau!» liner ein PeUljeile lostet i , rgg , Eingesandt dt« stcNe »> Pi,','. kn-.- iNnvantte snr da» »nLNN.giae Erichew urri der Iufriate wir» uiht .^egcven. likn-w^rkt e Annoncen» ru stlii.'c von litt- ullbe» r.ult'.tc'.' ?'ip»i n u:',dPcr^ it)tte t Nl> nicu wir. nur oklie it P r n n u Nt evctttdu» AcrUlunu c-t'.rclt '2 itkj' ni,-»'..'.» oder Urn. u k^l-ir Hs- .>e. I»,e,lslr iur die Kummer vdcr ua,'> erneu', 'Heulu^- die '^r.l.-cüc ^ Hlgc. Ar. ALL. Zistnuzigstcr Jahrgang. Mitredasteur: Vr. tk»>» Für da- Feuilleton: LnÄMl» Dresden» Montag» 2. Anaust 1NL. Locales und SiichsischeS. — Das königl. sächs. Kricgöministerium mackst tlc Beringe angen bekannt, uutcr welchen setzt u> Ntichacliö lfrüi,er zu Ostern» die weitere Ausnahme eonstrmirtcr Jünglinge iiilcht bloö Lach sen, sondern Söhne deutscher Eltcni, in die königl. sächs. Unter- oiftcierschule zu Maricnbcrg zu crivlgcn bat. Den letzt daseibst Unterricht erlangenden Innern Ntannschastcn «ea. 4<>l» Ntanns gehl in Folge dieses Tcrmiinvecl'ielo eine « Monate länger dauernde Ausbildung vor den» Einrncke» in die aktive Truppe zu Gute. — Im Restaurant „Brühl scher Hoi" in der Münzgasse producirt sich heute Abend der berühmte GlaSkünstlcr, welcher vor wenigen Tagen die Elstc liatte, seine Künste vor Lr. Ntalestät deinKönig zu producirc» und dadci den diiustrag erhielt, eine» Lechü-Enker (Hirsch) von Glas zu sertigcn. Dieses Kuilstitück wird von ihm heute Abend in genanntem Restanrant vor den gewiss zahlreich sich einftndeiidcn Gasten auögcsührl. — Äls ein Ereignisj ist zu verzeichnen, das; den Königschuß nach dem großen Vogel vorgestern der Kaufmann Herr Jahn, Wils- deufferstraße, gethau hat. Da der Eorpuü dem Bolzen nicht hatte weichen wollen, so mußten schließlich die Buchsen zur Hand genom men werden, um dem hartnäckigen Patron mors« zu lehren. — Die Sachs. Vöhm. Dampfschiffe haben, soweit sich dies biö jetzt übersehen läßt, seit dein erste» Tage der Vogelwiese nach und von dieser bis gestern ca. 110,000 Personen befördert, — Seit gestern ist auch der dritte Parrau'sche Schrauben dampfcr „Emmi)" in Dienst getreten. Das kleine, schmucke Däm chen faßt eben so viele Personen als der „Asean". — Die neuen, hier in Gebrauch genommenen gelben Omnibusse nach Wiener Muster zeichnen sich namentlich dadurch vor den älteren aus» daß sie sich viel besser und leichter fahren lassen. Es dürfte dies wohl dem Umstande zuzuschreiben sein» daß bei den treuen Wagen die vorderen Raver niedriger sind als die Hinteren, so daß auch die Wa gen nicht so sehr hinten Überhängen, als dies bei den älteren der Fall ist. Ganz besonders praktisch ist es aber, daß die Bremsen vorn angebracht sind, so daß dieselben nicht wie bisher vom Con- ducteur, sondern vom Kutscher gchandhabt werden. Dadurch wird auch namentlich manchen Differenzen, welche seither zwischen den beiden Beamten vorkamen, vorgebcugt. Tie neuen Wagen können aller dings nur 24, die älteren hingegen 30 Personen ausnehmen. — Der Hessische Extrazug ist gestern Morgen 7 Uhr 10 Mi nuten mit 300 Passagieren in Hamburg angekommen. — Wegen der in Nr. 211 d. Bl. enthaltenen Notiz, den Ein sturz hetz Brunnens a» der Elstcrwcrta-Rlcßier Eisenbahn bei Zcithaln betr.. schreibt »ns der dortigeVauauischcr Häbcrlcin im Verein mit 7 Anverwandten des im Brunne» verunglückten luiigcn Manneö, Folgendes: „ES isl gesagt, tan die daseibst de- schäitlgtcn polnischen Arbeiter bei der Anügrabuug des Benin- glückten ihre Schuldigkeit nicht einig gcthan hätten. Wir müssen den Berichterstatter dieses Artikels nie einen ganz nngcnüacndcu Lachkundlgen erklären: denn inik welcher Bereitwilligkeit und Eiker diese 2cute gearbeitet habe», müssen sämmlliche daselbst an wesende ^uichaucr bezeugen können, ia es waren sogar Arbeiter darunter, welche sich gar nicht ablösen ließen und nur mit E)c walt auö der Gefahr, in welcher sic leibst schweb!»», hcrausgc- bracht werken konnten. Natürlich haben wir den Morgens > -7 Ubr die Arbeiten cimicllcn müsse», da die Auograbung nur »och durch tt Man» betrieben werke» lonnle. Bcuchlcrsiallcr bat vielleicht gesehen, daß die »älltc der Arbeiter zeilwcilig müisig dagestanden hat, welches sich ahcr dadurch erklärt, da dieselben biertclltünklich von der korcirtcn Arbeit abgclöst wurden." - Vorgestern Abend sa»d zwischen drei jungen Herren. Nnssen- beim Victoria-Hotel ein heiliger Wortwcchs:! statt, der in russischer Sprache gcsührt, die Vorübergehende» natürlich darüber im Dunkel lieb, waS die drei Streitende» uutcrciiiaiider eigentlich wollten, bis der eine an der Ecke der Pragcrslraße eine schallende Ohrfeige erhielt, womit der Streit, wenn auch nickst zur allseltigen Zufriedenheit, beendet war. Und waS war die Uriachc z» kein mit schlagender Beweisführung endenden Dispute Wir erfahren darüber, daß kerGeohriclgte sich in de» Auge» seiner hiesigen Kandü- lente eines literarischen Vergehens schuldig gemacht, indem er an ci» Feuilleton einer russischen Zeitung eine nstßlicbigc Kritik über die hier lebende» jnngen Nüssen geschrieben hat. — Gestern Morgen war ein Soldat des 2. Gren.-Regiiiients Nr. 101 im Begriffe, von der Vogelwiese in die Kaserne zurückzu kehren, als ihm einfiel, sich in der Elbe das Gesicht zu waschen. Hier bei wurde er von Krämpfen befallen und stürzte in die Wellen. Es gelang jedoch einigen Schiffern, den Mann hcrauszuziehen, worauf ein zur Stelle gerufener Arzt ihn in das Leben zurückrief. — Am gestrigen Morgen wurde der Zimmcrgeselle Carl Hein eich Wehner aus Bockau in dem Birkenwäldchcn nahe der Vogel wiese erhängt aufgefunden und polizeilich aufgehoben. Alan hatte ihn bereits seit einigen Tagen vermißt. —' Am 30. Juli ist der in der Leipziger Wollkämmerei bc schäftigt gewesene Schindler aus Reichenbach unterhalb des Gothi- schen Bades auf Schönfeldcr Revier aus der Parthe todt herausge zogen worden. Er war jedenfalls in der Dunkelheit abseits des Wegs in den Fluß gerathen. — In Olbcrsdorf bei Zittau stürzte am 20. Juli der bei der Gutsbesitzerin vcrw. Frenzcl dienende 13jährige Knecht Monseyt beim Einfahren von dem mit Getreide beladenen Wagen und wurde dabei nicht allein von einem Pferde getreten, sondern auch durch ein über seinenKopf gehendes Wagenrad so arg zugerichtet, daß er sofort seinen Geist aufgab. — In Gippe bei Elsterberg haben am 29. Juli 2 Bahn arbeiter dadurch ihrLcben verloren, daß sie, des Verbotes des Schacht- weistcrs und Vorarbeiters nicht achtend, gerade in den, Augenblicke an eine Erdwand herantraten, als diese zusammcnstürzte. Durch die schweren Massen wurden sie völlig zermalmt. Der Eine der Ver unglückten hinterläßt Frau und 7, der Andere Frau und 4 Kinder. — In Wendischfähre bei Schandau ist am 30. Juli das Wiedemann'sche Grundstück, als gerade die Besitzer abwesend waren und sich nur ihre Kinder im Hause befanden, nicdergebrannt. — In der Nacht vom vergangenen Mittwoch zum Donnerstag unternahm der auf dem Bahnhof Meerane angestcllte Diätist W., Sobn eines dasigen Beamten. in der elterlichen Wohnung einen Selbstmordversuch, indem er sich in den Mund schoß. Der Schuß hat jedoch die beabsichtigte Wirkung nicht gehabt, sondern nur Gau men und Ilntertieser des jungen Mannes verletzt; man hat deshalb begründete.Hoffnung, denselben am Leben zu erhalten, dock, wird sich die Einsetzung eines künstlichen Gaumens erfvrverlich machen Als Beweggrund zur Thal giebt man Zurücksetzung in der dienstlichen Laufbahn an. — O es ken t l Iche Sitzung deö GcwerbcsckUedö- gerichtö, am 3«>. Juli. Ais Beisitzer sind die Herren Zimmcr- meisier Fuchs. Maurermeister Hcmpel und die Maurer Hcitucr und Weber anwesend. Der Kläger, Maurergeselle Earl Znmpc, mackst ge,»'n seinen stüberen Vrinzipal, den Maurermeister Hirt, Ansprncl' aus Lolsticntscbädignngvon ist Tagen, n i Tlstr. >2Ngr., weil er ohne Kündigung entlassen worden ici. Duicb Entgegen kommen seiten des Beklagten watd die Lackst schnell erledigt. Bei dct nächsten Klagsackst, welche der Manrcrgeiclle Friccricl' August Ncntzsch gegen den Professor und Architekt (viefe wegen einer Forderung von 1^ Mart Pfg rückständiges Arbeits lohn angestrengt hatte, funglren dieselben Beisitzer. Der Beklagte ist nickst zum Termin erschienen. Der Kläger giebt g». iür de» Professor Gicse zwei Kngclcsscn und eine Dampfcne hergesteill zu habe» und daß ibm für den steigenden Nieter 7 Mk. Arbeits lohn versprochen worden sei. Die Gesaiinniböhc feiner Forder ung habe ursprünglich ^-i Mk. 92 Pf. betragen, ivoiam er jedoch nur <>«> Mk. >2 Pf. bezahlt erhalten habe. Da Aentzsch jedoch durchaus keinen speci eilen Nachweis liner» konnte, entschied das GcwerbeschicdSgcricht, obsci on der Beklagte wegen Nichterscheinens beim Termine eigentlich zu veruribcilcn war, die Klage abzuweisc», vernrlheiltc de» Kläger auch in die Koste». — Der Maurergeselle Hermann Beger verlangt von den L tcm- mctzmeister» Büttner und Becher iü Nt. rückständiges Arbeitv- loh». weil er ohne jede Kündigung plötzlich entlasse» wurden sei. Die Beklagten erklären sich bereit, dem Kläger X'M. zu zahlen, womit der Termin erledigt ist. Mit Ausnahme des Steinmetz- mcistcr Höigen fungirten dieselben Beisitzer, wie im vorigen Falle. - Fm nächste» Termin sind als Beisitzer die Herren Maurermeister Eberharbt, Maurerpolier Iiikermaim. Werkiühlcr Baningartn.SteinmctzmeislerHösgenanwesend. DerLteinmetzEarl Hermann Erlcr macht »Anspruch aus eine vohiisorderniig von :il Nt. 75» Pf., welche der Beklagte, Architekt Beuchest, seinerzeit anodrücklich anerkannt und zu zahlen versprochen hat. feisterer ist weder erschiene», noch durch einen Bevollmächtigten vertreten, und das Schiedsgericht erkannte nach der snr den Kläger günsti gen Sachlage am Verurtheilnna Beucistlt'ö zur Zahlung der Forderung, auch Erstattung der Proceßkvstcn. — In dem letzten anderamnten Termin klagte der Steinmetz Anglist Hämcker am eine Forderung von 29 Nt. 25» Pf. rückständiges Arbeitslohn, ebenfalls gegen den nichtcrschiencnen Architekt Beuchest. Las Schiedsgericht entschied auch hier in contmmwnm, ii» Sinne des vorhergehenden Erkenntnisses. Bland creie» ans der Schweiz. Besser Weiler und mehr Fremde! so schallt es heuer ans nllcn Kanteiic» der Schneist gleichviel ob das Volk dort deutsch, sran.zösjsch, ilalie mich oocr romanisch spuckst, gleichviel ob der Lvstgcistliche znr Umchlbarkeil schwört oder das Abendmahl nach der Hehre Eal- vin's in beiderlei Gestalt anstbcilt. Es fehlen heuer die Fräuklis und die Fremden, die sie bringen. Das Wester war bis t!c> in den Juli biiicin abscheulich. Ich selbst habe, ohne alle lieber treibung berichtet, binnc» 5» Woche» »m :> rcgcmrcie Tage ge habt. -Am 22. Juli schnelle ick' zum zwecken Male in diesem Hochsommer ein. Der Schnee lag freilich nur einen Tag am dem bereits gemähten vcn; aber nur st. in einem Alrcul'och ihale locken nickst zur Herreise. Mir ist das in DaboS passirt, also gegen -lästst Fuß über den grünweißen Fahnenstange» der Marjci nerschcn Terrasse. Unsrer verehrten Pamiue Ulrich, kie lsttls» Fuß über nur in St. Moritz sitzt, badet und Brunnen trinkt, ist cs nicht viel bei,er gegangen. Zwischen dem 2. und st.Vechcr Eiscngllellc slutirl Frl. Ulrich, die niemals Rastende, neue Rollen ein, ticwcil mitten in de» "»ndStagcu dickste Schneestocken sie umspiele». ,,OGötter!" oder „Ha! Verrälhcr!" am einem Glcl- schcr zu rmeu, eine Stellung vo» heroischer Gewalt vor dem Spiegel eines tlarcn Alpsecs zu probiren, de» letzten Sterbe- i'emzcr von dem Donner einer zu Thal geheute» Hawine begraben zu lasse» - das ist originell, neu, we»ngicich wenig Inrgcmäß. Doch die Künstlerin wird wohl taS Unverwüstliche ihrer Körpel- constitntion am besten leimen. Aber wie gesagt, das schlechte Wetter bändigte die Reiselust. Besonders Reisende auö Lcntsch- lano leisten heuer. Die wirlhschaitliche Krisis, der Krach von einer Dauer, deren sich die ältesten Börscngauner nickst entsinnen könne», hat dock, zu ticie Wundc» geschlagen. Wer sonst i» die wirkliche Schweiz ging, begnügt sich häufig jetzt mit der sächsi- >ck c» und thnt vit ganz gut daran. Daö Reise» in der Schweiz ist wirklich setzt zu theuer. Die Hotels überblicken sich in oit u». nöthigem Lunis. Da wird in, Kanton Aaraan. in 'Baten, ein Kurhaus mit einem Amwandc von 2 Mill. FraiwS gebaut. Die Stnccatur der Decke des SpeisesaalS im TaraöperKnrhaiiö kostet R»,«x><» Fr. Wo soll daö i'erancgenommcn werten, als aus den Taschen der Fremden? Ich bin nicht unempsänglich gegen den Evnnort der glänzende» NielenhotelS ln Luzern, Geni, Iu- terlaken, aus dein Rigi n. s. w. Ich verstehe cs. wenn iür tlc vielen reichen Leute, welche die Schweiz verctien, auch die vorzüglichsten Speisen ans halb Europa hcrbcigeschaflt werden. ES ist oit interessant, vier oben in Davos die Bczugögucllen der Lebensmittel zu verfolgen, welche täglich auf die Tafeln kommen. Außer Butter und Milch erzeugt das Da- volcr Thal Nichts; den Wci» führt der Säumer am Maulthieren von Italien herbei, alles ttebrige kommt per Post vo» der näch- stcn, k Stunden entfernten Eifcnbabnstatio»: da« Weizenmehl aus Ungarn, daö frische Obst und die elngezuckcrten Früchte aus Tirol, das Fleiich aus Ehur und Zürich, die Gemüse aus Algier, Marseille odcr Baden, die Fische vom Bodens«, die Seelische und Hummern von Nvrdcrncl, und Helgoland, die Krebse aus der Oder, Schinken und Würste aus Westfalen und Gotha n. >. w. Für Lmigenkrankc ist. wie ich schon neulich auoiührte, kräftige, abwechsclungorclchc Kock die Voraussetzung der Heilung. Wenn man hier dock, oben iür ein IFrülsttück, opulentes Mittag- und Abcndbrod 5, Fr. zahlt, so ist das nicht zu tvcuer. 'Aber die Logis sind hier seyr kostspielig. Ein Zimmer der Sonnen,eile bat man nicht unter :l Fr. täglich. Ganz enorm theuer ist das Engadin. Für Zimmer und Pension zahlt man dort oit 15, bis ll) Fr. pro Tag. Zugegeben, daß da, wo lwie tm Engadin» die Saison nur <i bis « Wochen bauert, wo die Reparaturkosicn eine- Hotels in folge der Stürme und sonstiger ungünstiger Witterung das Drei- diö Fümsache rlneö Hotels lm Flachlantr überschreiten, ein Preis- ausschlag nur gerecht ist. so ist die Verpflanzung von allerhand Luruö in die fernsten Alpenthäler entschieden unnötlstg und nur bertheurrnd. Solche Horel-Easernen mit der Aussicht aus einen Gletscher passen ebensowenig in dicAlpenscenerlr, wie Ihre raist- nirten LuruSartikel iür den Geldbeutel. Eins der renommirtestcn Hotels der Schweiz, Bauer am Sec in Zürich, unterhalt an Küchenpcrional einen Ebel mit 5,<>>,<>. einen Sonscbcl mit-.io,»» Fr. Gehalt, dazu zwei Köche. ai.Ir-x genannt, eine» Pastetenväcker j «pütiiEi-) und einen Eontckor iür die Mehlspeise», die weiß- schürzige» Küchculmigen nicht gcicckuct. Das ganze 'hcrionai hat natürlich freie Wohnung und Station und undcgrcn tc» Ec miß versiegelter sseincier, nick t oßencl otcr Faß-» Weine. Im DavoserKurhano ist ei» ähisticl'esKüchenpcrional. Nun und die Leistungen gewiß vorzügliche: aber man wird mir zu.,eben, egst dabei auch ei» Lnvus „ntcilänst, welcher das Reisen und de» Aufenthalt in der Schweiz nur vcsthcncrt. 'Andere Hrtcl-Einrichtmige» der Schweiz sind hingegen als »instcl halt zu cmp'lhc», so die Geien,'chacksräninc. die Spiel . Ranch-, M'm-t- und die llntcrhaitungs - Lvcalitälen, die allerdings in Pensionen, in kcnc» inan n ie in Daros, .'» (l Monate des Winlcrs verhringi, uncistbcheli l' sind. Vorzüglich elegant sind diese gemeinsamen Räume im Kurhausc zu Davos. Für ungünstige Witterung giekck es hier anögcechnie 'Aäandcl vahnc», mit Blattpflanzen garnirt; ein hydraulischer Aulcrig ver mittelt den Verkehr zwiscl c» den einzelnen Elagcn, io daß'Brrst: kranke nicht Treppen zu steigen Mauchen. Tcrartige Be.iucin lick'kcite» bezahlt man gern mit etwas Amschlgg. Im klebrigen empfinden die Schweizer doch recht de» mangelnde» Fremden zustuß. Die i» F. lgc der dculschen Siege ühcr die Franzoscn cingctrcicne Dcntick cniurck't der SchweiHr, die stch o>t als Deutschenhaß zeigte, hat allerdings einer vernünftigeren Stim mung Platz gcinackst, aber eine Zuneigung zu dem dcut cl cn Elemente demerste ich nirgends. Wer viel i» der Scl wA r.i>., mcrlt daö reckst kcnilich an den Preisen. 'Am billigsten r ist dcr Sck'wei cr in der Schweiz: abgesehen von dcr größeren Letal- kenntnih, wird er auch vd» dem Landsmann cidgei'dssh'cher bc handelt und inan tl-nr gut, da cinzuk-hren, ivo Scl'wcizcr h>»- geheli. »ü ist da billig und sauber. Elwas lhcnrer tenmtt der reisende Deutsche an die Kreide, aber trei'ack'c Preise nimmt der biedre Nackckomme Tcll'S von den reisende» BccislcakS, den „langwueiligen" — wie Emil Tevriciit engländcrrc Goddams und den stotteren ' stostcren Amerckancrn. Diele» beiden 'Aalloncn ist die Verthenerung der Schiveiz wesentlich zuzuschrciben. Dcr englische Rciiepöbel, welcher sich hie und da in einzelnen Ercmpiarcn zeigt, gehört mit zu den traurigste» Zugaben einer Scdwciz- reise. Die reichgewortencn Londoner Schneider Smitd und Brown, der cmcritirte Brauer John auö Hüll sind cbcnlo un- erguickliche Wanterge,tacken wie die Pelzmeckten: der gebildete Engländer hingegen ist einer der angenehmsten Tisch- und Peil- gcnosse»: die Solidität seiner 'Anschauungen und ici» feiner Takt läßt ihn sich vortheilhack unterscheiden von dcr großen Masse seiner reisende» Landsleute, die ebenso originalsnckckig als un verschämt sind. Denn wenn vor einiger Zeit am Wcnnarischcn Hole ein reich gewordener Kneipenwirtb ans Liverpool mit Prinzessinnen getanzt bat, bis man hinter seinen Pertei- und Alegerlicki kam, wer will sich wundern, wenn sie jeden Winlcl der Schwei; turchlricchc» ! 'TS«ttertt„sG-Beobachtung am i. 'August, Mittags. Baromelernand nach Otto <L Bösoll hier: W Paris. Zoll - - L. lseit gestern unverändert». Thermometer nach sttcaninlir: >9 Grad »der Null. — Die Schloßthurmlahnc zeigte West- Wind. Himmel: bewölkt. Gldköhe in Dresden, I.Ang., Mitt.: 72 Ecnt. nnterl). Fcuillktou. H Für morgen lDiensiagl zeigt das Repertvir des Hoi- tl'catcrS Wagners „Nkeisteriingcr" a» mit Fräulein Lön-c als „Eva." Dicie Vvrnellniig vcrivricht allen Wagiicr-Fnnndcii einen genußreichen Abend und wird Gelegenheit bicicii, unsere bewährtesten Geiangokräcke zm» edlen Wcttmcir um reu Preis des Meistersingers anzuiporneli. iür den auch unser M a r ck' i v n ven '.stenein wieder tamvivercil streiten wird. Seil Ial-ren lrasc» viel fahrende «änger in der Burg „TvalicnW ein, umIrein ..Gettcue»" den cktuhm streitig zu machen, allein der lebendige O.neli der heiteren Mme blieb ihnen theiiwme vcrick-losten. - Möge cs daher nmcrem Nkarchion, der als bescheidenes Vergiß meinnicht immer wieder den Kranz dcr beste» Sauger stcit, noch lange vergönnt sein, uns reck» oit mit dcu Blütl'cn i'-ine>.' irischen und natürlichen Huinolö m erfreuen. Dieser vettere Blick dcr Ancrtcnnung, den wir ihm hiermit gern und ans vollem Herze» spenden, soll nichr dem Lehrling „David", min dem Meistersinger Marchivn ein Lichtblick der hellsten Feeudc s in. tlebrigenS ist die Opern-Regie beim Hvtthcaler iewvl-l im Juli durch Versichrung von >5, verschiedene-» Oper» ohne Wieden vlung sehr tbätig gewesen, während auch für lic wettere Saison man- chcrlci Viciws und hicuciniludirtcv in Vorderccknng ist. Anßcr K atbarina E o r n a r o von L a ch n c r wird die Orer G olo, Musik vom Hannoverschen LoikapellinclstcrScholz, ilndirt. Daö Buch dcr letztere» behandelt die Geschichte dcr Gcnovcia. Neu einstutirt werde» . Das Glöckchen des Ercmilcn" und „Dcr Lic- bcstrank" mit der Prosta. Nick Richard Wagner strick man we gen dev Auiilihruiigsrechtco von „Tristan und Iidttr" in Unter handlung: Grai Plate» und Regisseur Eick'hcr. er l abcn das gron- artigc Werk unlängst in Weimar gehört. Frl. Baste! ist cugagirt § - schon morgen alS Pvilippine Wclicr. Briefkasten. .'»'Abonnent. „Wollen Sie mir nähere Mckthciluug über die Persönlichkeit dcr in dcr Frauenkirche hier riu-emen Fürstin LubvmirSla machen?" - Da wir zur Zeit nickck die Ehre habe», mit der Führung der Kirchenbücher an dcr Frauen kirche betraut zu sein, w müsse» wir Sic an den betreffende» Beamten verweilen. Wir pflegen nnö nbcrbaupk mclw tür dic Lcbendigc», als tür die Todtcn zu intcressiren. '.'IIS Sack-ic» das zweiielbalte Glück hatte, seinen Kurbut mit dcr verl'ängnifpolwn polnifchc» KöliigSkrvne vereinigt zu iehcn, kamen auch eine Menge Adeliger dieser Vkationalität nach Sachie», ni» lick' am denen ietlen Tritte» zu weide». Darunter betand stck' jedenfalls auck' ein Fürst Lubomirsst', dcffen Familie übrigens in Polen hoch berühmt war und in dem österreichischen Tbelle desselben wvvi noch ist. Jene Dame war dann gewiß auch mit derselbe» ver wandt. Nun, lasten wir sic in Friede» rnben. E. D. „Ist „Glück" der Zusammenstoß vo» Mvmcn tcn?" Glück bedeutet eigentlich den Zufall, inwicchrn er am daS Wohlsein der Menschen Einfluß bat. Dock' was ist wieder Zufall? Ist er nicht ein bloßes Phantom? Gewiß, wenn dar unter ein blindes Ungefähr verstanden werde» wa. Denn tan in der Welt irgend etwas von Ungefähr geschehe, lann die Ver minst nicht zugcven. Man könnte da auch sage», das Glück sei nichts Anderes, alö das Schicksal. ES ist daö auch nur ein Wort, hinter dem wir unsere Umoissenhctt verbergen. Nehme» wir daher eine Vorsehung, eine Gottheit an, denn dieses höchste oder ursprüngliche Wese» Ist cs eigentlich, aus teste» nndcgreis- licheS Wirken und Walten alle jene Ausdrücke hindenten. E. O-, Freite rg. „Was bar dcr Bau der Dresdner Marlenbrücke nebst Viaduct gelöstst?" Dcr 'Anschlag bellst sich auf '.»<>7.«>4I Tblr. :i Ngr. st Ptgc. und zwar für die Baute, am Ncustädtcr liker 1(0.9««. Tl'».. >ür die eigentliche Brücke mit
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