Volltext Seite (XML)
Nr 52 Weißeritz-Zcitunq Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Freitag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstal- trn. Preis pro Quart. 10 Ngr. Ein unterhütendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann 8. Zati 18S3. Inserate werden mit 8 Pf. str die Zeile berechnet und in allen Expeditionen angenommen. Der landwirthschaftliche Verein der Umge gend von Dippoldiswalde begann in dem verflossenen Jahre seine Thätigkeit in der am 30. November 1852 abgehaltenen Versamm lung, welcher sodann noch 4 Sitzungen und zwar am 25. Januar, I. und 22. März und 24. Mai dieses JahreS folgten. Wie in den früheren Jahren, so waren es auch in dem letztverfloffenen vornehmlich die Erlasse des General - SecretairS der landwirthschaftlichen Vereine in Sachsen, Herrn RegierungSrathS und Ritters Reuning, sowie des landwirhschaftlichen KreiSvercinS zu Dresden, welche in diesen Versammlungen zum Gegenstand der Verhandlungen gemacht wurden. Von diesen sind namentlich hervorzuhcben die Communwate: , 1) die Versicherung landwirthschaftlicher Erzeugnisse gegen Hagel- und Feuerschaden, 2) die Mittheilung von Beobachtungen und Ersah» rungen über Be- und Entwässerungen, sowie über die etwaigen nachtheiligen Wirkungen der Land gemeindeordnung auf iaS Gedeihen der Land» wirthschast, 3) den Erfolg eines in Sadisdorf unternommenen Versuchs der Einführung eines veränderten Frucht- Wechsels, 4) die Ergebnisse der mit dem Erbaue mehrer frem der Getraide- und anderer Fruchtarten gemachten Versuche, 5) die zur Beantwortung gestellten, 32 verschiedene landwirthschaftliche Angelegenheiten und Interessen behandelnden Fragen, 0) die Anwendung der Alban'schen Säemaschine, 7) den Bezug verschiedener Sämereien aus Holstein, und 8) die Zunahme und Verhinderung der Brandschäden auf dem Lande betreffend. Wenn eö sachgemäß erscheinen muß, daS Resul- tat der Berathuizgen über diese Vorlagen in der Kurze wenigstens zu rcfrriren, so ist zunächst zu gedenken, daß eine größere Benutzung der Vorhände- nen Anstalten zur Versicherung landwirthschaftlicher Erzeugnisse gegen unabwendbare Ereignisse, wie Ha- ael- und Feuerschäden, im Interesse der Landwirthe selbst für um so wunschenöwerther gehalten wurde, als gerade eine größere Ausdehnung solcher Versiche rungen neben der Concurxenz hauptsächlich die Beiträge niedriger zu stellen, geeignet ist, und eS demnach nothwendig erscheint, durch Worte und Schrift auf eine auSgebreitetere Theilnahme an fraglichen Versi- cherungö-Jnftituten hinzuwirken. Wie sodann bezüglich der in ihrem Werthe für die Landwirthschaft keineswegs zu verkennenden Be- und Entwässerungen es, so oft auch diese Anaelegen- heit bereits im Schooße des Vereins zur Sprache gekommen ist, an den erforderlichen Grundlagen er mangelte, um der Anforderung des KreiSvereinS in der gewünschten Weise entiprechen zu können, die Ansicht daher dahin ging, daß man diese Sache un ter diesen Verhältnissen auf sich beruhen zu lassen habe, so fand im Laufe der Berathung über die wei ter in Ansehung der Landgemeindeordnung von dem selben gestellten Fragen die Meinung allseitige Zu stimmung, daß sich von der Ausführung und Hand habung dieses LandeSgesetzeS im Bereiche deS hiesigen Vereins irgend wie erhebliche Nachtheile für daS Ge deihen der Landwirthschaft nicht haben wahrnehmen lassen. ' Rücksicktlich des von zwei Gutsbesitzern in Sa disdorf angestellten Versubs der Einführung eines veränderten Fruchtwechsels ist von einem in unmittel barer Nähe derselben wohnenden VereinSmitgliede der Auftrag übernommen worden, über die bieSfallstgcn Erfahrungen, sobald dies mit größerer Sicherheit wird geschehen können, dem Vereine nähere Mittheilungen zu machen, und ist denselben noch entgegen zu sehen. In Ansehung der verschiedenen Getraide- und anderen Fruchtarten aber, welche zu Anstellung von Versuchen empfohlen waren, so ist von Seiten Derer, welche sich dem unterzogen, hinsichtlich des Probstei- roggenS und des schwedischen KleeS ein Urtheil vor läufig dahin abgegeben worden, daß erstere, wenn auch nicht im Stroh, doch in Körnern einen sehr zu friedenstellenden Ertrag geliefert habe, und daß ge- dachttr Klee sich besonders als Mischsaat und zum Dürrmachen empfehlen lasse, wogegen die Cultur der Altrinham-Möhre den Erwartungen nicht entsprochen hat. Anbau-Versuche mit der Pferdebohne, der schwarzen Linse, der mericanischen Bohne, der Fari- nose, den Rauhkarden und dem Taback sind nicht ge macht worden, sowie in Beziehung auf den Mais anbau zurZeit noch keine genügenden Erfahrungen vor liegen. Die unter Nr. 5 erwähnten Fragen, deren Zahl und Umfänglichkeit eine Verhandlung darüber in den Vereinsversammlungen unthunlich machte, sind dem Beschlüsse gemäß in der hier erscheinenden Weißeritz zeitung zum Abdruck gelangt, doch ist eine Beant wortung derselben im Ganzen, oder doch einzelner, als wozu an die VereinSmitglieder zugleich Auffor derung erlassen worden war, bis jetzt nicht eingc- ggngen. , Von der empfohlenen Anschaffung der Alban',