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JnsentkN-vnnaljM« aulwürtt: !!»»»«>»- »t«t» » Vo»>» t« HM»»»«, L«rlin, Mk», LelpUg. Pasel, vcetlau, Frankfurt a.M-Luil.il»»», in Berlin,LkWo.Wik». Hamburg. Flaiiksurt a. M., Miinckrii. — v»ud»ckc,.tn Frank furt a. It. — k». V°I»t tn abkmnitz — s«»». l-uiM«, Üul- Um t Co. in Pari«. TaMatt für Niiterhliltunz und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch ^ Neichnrd! in Dresden. Verantwortl. Redactcur: Julius Rklchardt. nv^der^^crat« Nicht gcgrdttt. «ubwLrUge Unn»«r«t» «uftrbgc dan u»I «««- rannten Firmen u. Per ionen inseriren wir »Utr aegen Pranmnerando- Aablun, durch 8rief- marken ober Pofietn»«-» lung. IS Silbe, koste» Nt, kstar. Lutwtichi^ kbnne« die Fahluna «ui eine rriidner? -nweifen. Die ( Rr. 33. Achtzehnter Jahrgang. Riitrebaeteur: vr. Hiutl IN«»'«)'. Für daS Feuilleton: L,«»IEvlz; »n.rtui»»n. Dresden, Sonntag, S. Februar 1873. ... s ! katholisch, in den 5> anderen Eantoncn besitzen die Katholiken nur PoMrstykS. ^ j» Solothurn die Mehrheit. Dort leben neben 62,000 Kätho- BerlinS Bevölkerung bereitet sich vor, dem Kronprinzen, dcr >liken 12,000 Protestanten; jene aber sind äußerst ruhig. Von nach seiner völligen Genesung bald von Wiesbaden nach d-r Landes-> den Katholiken Solothurns ging 1844 die Vertreibung der Je hauptstadt übcrsiedtln wird, einen feierlichen Empfang zu be- § suiten aus; Solothurn war der einzige katholische Canton, der reiten. Bis dahin erörtert man eifrig den Beschluß der Berliners 1847 im Sonderbundälricge treu zur Eidgenossenschaft stand. Stadtverordneten, in diesem Jahre als städtische Einnahme die! Es wird sich darum handeln, ob die Einschüchterungen der Einkommensteuer in einer Höhe von nicht weniger als 00-Z Ultramontancn Proccnt zu erheben. Die Leichtigkeit, mit der man den Procent- werden, satz der Einkommensteuer festsetzt, ist keiner der geringsten Uebel- stände dieser Steuergatlung, wenn sie die ausschließliche ist. Bei dem Vorhandensein mehrerer Sleuergattungen erwägt man reif licher ihr verschiedenes Verhältnis;, ihre gegenseitige Abstufung, sowie die No'thwendigleit der Ausgaben, ehe man den Steuersatz normirl. Bei der Einkommensteuer geht das Ding viel glatter: so und soviel wird gebraucht, man diridirt in di : Summe, und die Bürgerschaft mag nun sehen, wie sie so und soviel Proccnte der Einkommensteuer aufbringt. — lieber den Ordnungsruf, den Windlhorst deshalb erhielt, weil er das preußische Abgeordneten haus mit dem Pndclhnnd verglich, welche der Regierung Gesetz- vorschlägc apportire, lese man die TagcSgeschichte nach. — Als eine schwere Gefährdung politischer Errungenschaften müssen wir cö bezeichnen, daß der preußische Jnstizm.inisler Lerachardt in der künftigen Strafprozcßorknnng für das deutsche Reich die Schivur- gerichte beseitigen und sic durch die ungenügend« -si-chösfcrr- gerichte ersetzen will. Nachdem sich die würtembergische Abge ordnetenkammer diesem Projekte entschieden widersetzt hat, wäre es umsomehr augezeigt, daß auch der sächsische Landtag ein Wort für Erhaltung der Schwurgerichte cinlcate, weil der Vater der sächsischen Schöffengerichte, Generalstaatsanwalt Oe. Schwarze, offenbar dem Leonhardt'schen Gedanken ziemlich nahe steht. Endlich sind die Budgetdebatten in Ungarn zu Ende. Die ganze Scala menschlicher Empfindungen, von der verzagtesten Resignation bis zur LLcrmÜthlgstrn Hoffnu'igsse'Okeit wurde v-m denRednern desunganschenAbgeordnelcnhaustsonrchst'irmI Wie niedergeschmcttert waren sie von dem kläglichen FiaSco der letzten ungarischen Anleihe, dann jauchzten sie wieder himmelhoch, wenn ihnen ein Weltstaat Ungarn voraespiegclt wurde. Und doch sollte die Unmöglichkeit, den Ackerbaustaat Ungarn im Handumdrehen zu einem kräftigen Industriestaat zu machen und ihm ans dem Weltmärkte eine dominircnde Stellung anzuweisen, aller Welt einleuchten. Das tiefe Mißgcsnhl über den Widerspruch .-wischen Können und Wollen ist der psychologische Grund des jähen Stimmungswechsels der Ungarn. Die republikanische Presse Frankreichs speit Feuer und Flamme gegen die „verbrecherischen, ans die Verstümmelung des allgemeinen Stimmrechts'' gerichteten Pläne der Conservatiocn. Man geht nämlich damit um, daS Wahlrecht zu beschranken, um im Nachfolger der jetzigen Naiionalvcrtrelung nicht den Radi kalen die Mehrheit znzuwendcn. Das Odium für die Einbring ung eines auf die Beschränkung des Wahlrechts gerichteten Ge setzes soll jedoch Thiers auf sich nehmen. Wollten wir aus dem Papierkorbe, den die englische Presse täglich über die centralasiatische Frage und über das Verhältnis; zwischen England und Rußland ausschüttet, auch nur das Wesentlichstes mittheilen, so würden wir schwerlich damit unseren Lesern einen Dienst erweisen. Woher auf einmal der Eifer, mit der sich die Engländer gegen das Vordringen der Russen er klären, das doch ein nie unterbrochenes war? Das Volk Eng lands fühlt instinktmäßig, wie tief sein Einfluß in der Welt ge sunken ist. Jetzt erklärt es einmüthig, daß cs noch in dem euro »äischen Concerte ein bedeutsames Instrument zu spielen ge denke; die Welt soll von dem falschen Glauben kurirt werden, daß England schwach, trag und untüchtig sei, daß cs sich mit der bescheidenen Rolle Hollands zufrieden gebe. Diese Krastäußer urigen sind nicht blos an die Adresse Rußlands gerichtet, um cs vor weiteren Versuchen, England zu demüthigen, abzubringen, sondem auch vorzugsweise an Deutschland, wo man sich aller dings mit Recht daran gewöhnt hat, Krämergeist und Politik in England für gleichbedeutend zu erachten. ZurOrientirung über die Conflicte zwischen der katholischen Kirche und der Staatsgewalt in der Schweiz entnehmen wir der N. Z. folgende Angaben: Die'Schweiz zählt 6 Bischöfe, die zu den strammsten und dem päpstlichen Stuhle ergebensten Ultra montanen gehören. Sie rangiren unmittelbar hinter den ita lienischen Bischöfen als Kostgänger. Einzig der Bischof Greith in St. Gallen zeigte sich, ehe er sich völlig unterwarf, als selbst ständiger Geist. Als stupidester und zugleich der Curie devotester Bischof galt der abgesetzte Bischof von Basel, Lachat, der in seinem herrlichen Palaste in Solothurn die allsgezeichnetste Küche führte, aber sich gar nicht um seine Diöcese kümmerte, die sein Viear verwaltete. Die von ihm bewirkte Absetzung zweier Pfarrer, welche die Unfehlbarkeit nicht anerkennen wollten, gab den Anlaß zu der Bewegung, die jetzt mit seinem Sturze eine erste Etappe erreichte. Wir sind uns nicht zweifelhaft, daß die altkatholische Kirche eine mächtige Förderung erhält, wenn die Bevölkerung ihrer Ueberzeugung treu bleibt. Die beiden Cantone, die den obgesctzten Bischof Lachat stützen, Zug und Luzern, sind fast ganz die freie Denkart der Solothurner umändern Locales und Sächsisches. — Der Assessor des Bezirksgerichts Dresden und dermalige HülfSarbciter beim Appellationsgericht zu Dresden, Neiße, hat den Charakter eines VerichtsrathZ in der IV. Klasse der Hof- rangordnnng erhalten. — Der Legationssecretär von Thielau wird in diesen Ta gen aus Berlin hier cintrcfstn, um die Vertretung des beurlaub ten k. preußischen Gesandten von Eichmann zu übernehmen. Der bisher in der Eanzlci der k. Generalstaatsanwaltschaft allhier angcstclitc Steinmetz ist als Secretär beim statistischen Amte des deutschen Reiches in Berlin angestcllt worden. - L andt a g. Die Generaldebatte über die Steuer reform in dcr Ersten Kammer crösinctc Bürgermeister De. Keesi unter freudiger Anerkennung der Vorzüge des b. Erd- ma.>:ne,corsi'sck)cn Berichts, in dem er ictzr viele neue und glück liebe Gedanken verwirklicht sinket. Einzelne Bemerkungen desselben seien freilich nicht stichhaltig; große Banksirmen zablen z. B. nicht bloS 5»k>, sondern blö zu Okx>Thlr. Renten- ftcuer, womit er kiese Stcucrhöhe durchaus nicht alö eine ent f; rechende bezeichnen wolle. Redner erklärt sich im Ganzen dem vorgcschlagencn Eompromisse anschließen z» wollen, wenn eieicd gleich dem ländlichen Grundbesitze wesentliche Vortheile biete und in der ungeschlagenen bopvclten Steuerart: Er trags- und Einkommensteuer vielerlei Schwierigkeiten mit sich iüvrr. Bester hätte ihm ein Vorschlag zugesagt, der die Grund stencr ermäßigte, sie aber alö eine nicht zu erhöhende Boden re ckc bei bedielte, dann aber die Besteuerung des landwirtb schasitichcn Gewerbes zur Gewerbesteuer hcrangczogcn und diese, nebst Personal- und Rcntcnsteiicr verbessert beibcbaltcn hätte. Bürgermeister M artinI hätte die Aufstellung all aemci'ncr Grundsätze dcr künftigenStcucrrcsonn liebergcscbcn alö die Ausarbeitung eines StenergcsctzcS selbst, über welches eine Verständigung mit der Zweiten Kammer ziemlich schwie rig werde, zmnal im Landtage nach so langer Tauer und so beißen Kämpfen eine gewisse Ermattung Platz grelle. Er stelle aui dem Boden dcö bekannten Penzig'schcn Antrags: Beibehaltung deö jetzigen Eirund-, Gewerbe- und Pcrional- stcncrihstcms, Ermäßigung ihrer abseitigen Sätze und Ersetz ung des Ausfalls durch Einiübrung einer ergänzenden Ein kommensteuer. An dcr Hand dieser Anschauungen kritisirt er die Vorschläge des Berichts, indem er namentlich den Gc- wcrbcstand und seine Interesse» vertritt. Geb. Finanzrath v. R ostitz - W a l l w i tz beginnt mit der wahren Bemerkung, daß eine Stcncrrciorm eine Lebensfrage iür den sächsischen Staat sei. Unsere Finanztage sei keineswegs so günstig, als man sic schildere: gegenüber der Steuerpolitik des Reichs und dem Sinken des Geldvorrates sieben die Einnahmen aus den Steuern inSaehscn nicht imVerhälluiß mit den unbedingtnotl'wcndigcn Ausgaben. Ganz imabwcislieh sei cmcgauz uamhallcErhöhung dcrBcamtcugebaltc, in dieser Frage solle sich nicht Lachsen immer vom Reiche und Preußen überflügeln lassen, sonst werde eS bald namentlich in den höheren Beamtenstcllcn Bangucrott machen. Im Ganzen gestalte ihm dcr von .Koch vorgcsehlagcne Weg einer attmähllgen Steuerreform bester alö der boii rer De putation vorgeschlagcne, doch wolle er sich dein letzteren nicht verschließen. Dabei verkenne er die Länge und Schwierigkeit dcö Wegs keinesfalls; die Ausführung der neuenSkeucrgcsctze könne leicht große Unzuiricdcnhclt Hervorrufen. Das alte, wem, auch lrrationcllc -steuerlvssem, habe wenigstens den Vorzug, daß cö eingelevt sei, und daß die Sleucrpfsichigcn lehr wenig mit seiner Veranlagung zu lhun gehabt hatten. In Zukunft solle aber die Sreuerpslieht alle 2 Jahre Patinen. 'Auch er befreundet sich mehr mit der Idee, allgemeine Grund sätzc. wenn auch im Dciail durchgearbciiet, als Material der Regierung sür ein künftiges e-stciicrgesctz zu bictcn, als ein neues Gesetz sofort seitens dcö Landrags auszuarbeiten. Schließ lich weist er die Unrichtigkeit der Koch'ichcn Ansicht von dcr Eigenschaft dcr Grundsteuer alö eine Gruudrcutc nach, indem er aus die vielen Steuerznickstäge Bezug nimmt, die der Grundbesitz nach und nach gczabit und womit er das Ab- löfuuaSkapital iür Aufhebung dcr irühcrcn Stcucrbcsreiungc» dem Staate zurückersiattet babe. iSebluß folgt.f — Bei Gelegenheit der Debatte über die Concessionirung der projcctirten rechten Elbuferbahn betonte dcr Abg. Schreck ganz besonders auch die Entwickelung dcr Bau-Industrie in dem Elbthale. Er bemerkt, daß im vergangenen Jahre auf der Strecke von Meißen bis Pirna bei den betreffenden Behörden nicht we niger als 153 Gesuche um Errichtung von Ziegeleien An gegangen sind, sowie, daß ein einziger Sandsteinbruchimter- nehmcr bereits jetzt 170 italienische Steinarbciter beschäftigt und die Zahl derselben baldigst auf 500 bringen wird. — In diesen Tagen und bis längstens zum 1,5. Februar ist die Grundsteuer für ersten Termin dieses Jahres mit 3 Pfennigen von jeder Steuer-Einheit zu entrichten. — Meteorologische Notizen und Andeutung desWitterungSganges. In den ersten Tagen des Mo nats Februar herrscht in dcr Regel kalte Temperatur und er pflegt die Kälte, mit kurzen Unterbrechungen, bis in die dritte Woche dieses Monats znzunehnun. In der dritten Woche be ginnt Külte-Abnahme und bis Ende des Monats sindet allinäliger Uebergang in gelinde Witterung statt. Die Temperatur im All' gemeinen ist im Mittel um etwa 2 Grad höher als im Januar' Die Wafserverdunstung vermehrt sich und es treten schon größere Schwankungen in den Feuchtigkeits-Zuständen der Atmosphäre ein. Gewitter sind selten im Februar, aber wenn sie statthaben, so sind sie sehr heftig. Von 893 Gewittertagen in 40 Jahren beobachtet zu Dresden) kommen nur 4 Gewittertage auf den Monat Februar. — In dieser Woche wird zunächst bei öst licher Luftströmung kalte Temperatur statthaben, dann wird bei Fortschreitung der Windrichtung über Süden nach Westen zeit weilig gelinderes Wetter mit Schneien entstehen. Lrrometriu». — Nun ist es Winter: Nur leise, kaum merkbar, puksirt das Leben der Natur fort, unter der Decke von Eis und Schnee. Todt, öde, stumm ward es in Wald und Flur. Kein Räder- gebrause der schmuckenElbdampfer mehr, ivelche eiligst dm Hafen suchen mußten. Das mag nun sein wie es will: Die süße Lenzeshoffnung gewinnt erst ihre Bedeutung durch die ernste Ruhe des Winters und wir wollen letzterem nicht grollen, wenn er zunächst dm vorwitzigen Veilchen und knospenden Pfirsichblüthen ein jähes Ende bereitete. Die Aktien der Schlittschuhläufer steigen: die Schollen Eis, welche majestätisch den Elbstrom hinab treiben, sind doch schon 4—5 Zoll stark. Im Nitz'schen Turn- gartm wimmelt es von Kindern und Damen, die theilS in sehr gewählter Toilette auf stahlbeschwingten Füßen über die Fläche dahingleiten. Auf dem Zwingerteich soll heute, auf dem Großen Gartenteich Montag daSSchlittschuhlausen durch di« WohlfahrtS- polizci gestattet werden. Daß letztere mit aller Vorsicht daS EiS erst prüft, ist sehr dankmswerth und sollte nicht, wie es gestern von Hunderten EiSpilgern, die enttäuscht den Teich umstanden, geschah, getadelt werden. — Heute beginnt Fräul. Anna Schramm ihr Gastspiü im Hermmia-Thee.ter. Wer sich an drei gar lustigen Stücken einmal recht gründlich erheitern will, wird heute seinen Zweck nicht vcrscb.si".:. — In der Unic.'.nficierschule zu Kleinstruppen sind zu Ostern noch einige Stellen zu besetzen. Das Kricgsministeriu« fordert Bewerber um diese Stellen auf, sich bei ihm zu melden. — Bei rem Be;>'--sge'.icl'ts zu Nürnberg kam am 22. d. ein Fall zur Verhandlung, bei welchem eine für alle Angehörigen des deutschen Theaters wichtige Pr ineipimfrage entschieden wuä>e. Es ist bekanntlich in der 2H. arerwelt Sitte oder besser gesagt Unsitte, das; den 2hea!ecaaenten von den Thcatermitgliedern Reverse ausgestellt werden, wonach die Letzteren sich verpflichten müssen, für die Dauer einer gewissen Zeit den Agenten einen bestimmten Procentsatz sür jedes Engagement oder Gastspiel — selbst wenn hierbei die Vermittelung des Agenten nicht in An spruch genommen wurde — zu zahlen. Dcr am Nürnberger Stadtthcater engogirte Tenorist Riese hatte nun bei dem Theater agenten Hrn. Röder in Berlin einen Schein ausgestellt, wonach sich Niese zur Bezahlung von 5 Procent sür jedes Engagement und von 10 Proeent für jedes Gastspiel aus die Dauer von 6 Jahren verpflichtete, wenn auch die Röder'sche Thätigkeit bei diesen Abschlüssen nicht mitwirkcnd war. Hr. Riese gastirte nun im Lause des vergangenen Sommers am Dresdener Hoftheater, und .Hr. Röder verlangte dic Proeente von dem Erträgnisse dieses ohne seine Vermittelung abgeschlossenen Gastspiels. Da Hr. Niese die Bezahlung verweigerte, erhob Hr. Röder Klage beim Bezirksgerichte zu Nürnberg. Die Klage wurde jedoch abgcwie- sen, da der Gerichtshof von der Ansicht allsging, daß ei« Ver trag bei dem ein Versprechen abgefordert werde, ohne daß ein« Gegenleistung gcwährnvürde, als gegen die guteSitte verstoßend zu betrachten sei und in den» betrcffeitden Falle außerdem der Anschein vorlicge, das; der Vertrag nur abgeschlossen worden f«, um eine ungünstige Kritik zu verhüten. — Die gestern zum ersten Riale wieder zwischen Dresden und Plauen fahrenden Omnibusse warm sogar — ob von den Einwohnern Plauens, wissen wir nicht — mit Guirlanden und Kränzen behängen. — Endlich hat unser zoologischer Garten auch sein Rhino- ceros. Vorgestern Abend traf ein solches Eremplar, weiblichen Geschlechts, noch sehr jung, ca. 3 Fuß hoch, hier ein. Es wurde durch den Zoologen Hagenbeck in London zu ziemlich hohem Preise, angeblich über 3000 Thlr., gekauft und hierher trans- portirt. — Repcrtoir des Kgl. .Hoftheaters. Sonntag: Maria und Magdalena. — Montag: Dcr Troubadour. — Dienstag: Doctor Robin. — Er muß auf's Land. — Mitt woch: Aschenbrödel, -f-Donnerstag: Des Teufels Antheil.— Freitag: Maria und Magdalena. — Sonnabend: Der Prophet. — Ein schon vielfach bestrafter Mensch, Stelzner aus Alt- sranken, welcher am 15. v. Ri. erst aus dem Zuchthause ent lassen, vorgestern Abend aber schon wieder wegen eines in hiesiger Stadt verübten Diebstahls verhaftet worden war. hat sich gestern Vormittag in seinerPolizcigefüngnißzclle durch Erhängen entleibt. — Am Freitag Mittag ist in einer Beamtenwohnung der Feldsckilößchcn Bierbralierei, und zwar ans dem Abtritte ein der Esse zu nahe liegender Balken in Brand gerathcn. Durch schleu niges Dazuthun war die Gefahr sehr bald wieder beseitigt.