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Dresdner Journal : 07.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189810072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18981007
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18981007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-10
- Tag 1898-10-07
-
Monat
1898-10
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Journal : 07.10.1898
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emden- »b 7«12 . Frei, at» vou , Amster- don SH . PelerS- > Zeug- linischen offen teriu« -1 Uhr a«pl. 1) »r «—«, in >cht Ve:ein »önig- Gunsten erg 2l1. abend» »esell- -«Uhr »hre nu, au» den na- und ) täglich s 6 Ubr. Gerung-- Sicher- «0 Tage) echscl aus hsel auf Topeka- anadian- sic Aktien jaul-Akt. tzreferred i, Lake ille und Lake Erie > llb,. ue Em.) reserred') ng First ien (neue Ctaaten- r, Com- PittSburg 1 Hqpo- i»uS70a !iter. so«, iter. ne » er Seminar, e i»pt, Nr. 18, r. »7 pt., Sedan- krbergstr. Uhr. geltlich) -6 Uhr igreich r. Ein. eststeht, I de» n auf >r Per- oldaten Besten en Jn- ergeht , dem- ufttäge o», die in ge- daher u -ri- I»-rl- hiesige npl be- : seinen ei» für kettne- Heater il. Hof er und >'/«. do., i-August öeneral -ramm samten nieder- Lunss und Wissenschaft. teuer erkauft ist. m. da» ater * Au» Münster, S. Oktober, wird un» geschrieben: Der gestrige zweite Tag der die»jährigen General versammlung de» Gesamtverein» der deutschen Geschicht«- und Lltertum»vereiue begann früh 8Uhr mit einer Sitzung der vereinigten Sektionen, in der Architekt Wallü Berlin den nach den Beschlüssen der vor- jährigen Versammlung ausgestellte« Entwurf zu einem '-.cky über Denkmalschutz vorlegte; dieser Entwurf wird demnächst unter den Mitgliedern der für diese» Zweck ge bildeten Kommission zur Begutachtung umlaufen Walle berichtet« ferner über den Stand der Inventarisation und der Denkmalpflege überhaupt i» Deurschland; zahlreiche nach Meydenbauerschem Verfahren gemachte p'uoilxrr . bi-ch> Denkmaltausnahmen — darunter auch solche de» Meißner Dom» — wurden vorgelegt Archivrat vr Bailleu H elt einen Vortrag über seine Forschungen in Privatarchive» zur Geschichte der Rosenkreuzer An di« S«ktiou»sitzung schloß sich eine Delegiertensitzung an, in der beschlossen wurde, i« nächsten Jahre euf den Tag vor der General- Seele und mit dem lebendigen Sinn für die Schönheit der Natur, die malerischen Autdrucktmittel frei beherr schend, hat Unger seine Aufgabe erfaßt und durchgesührt Er hat mit gutem Blick für die Reinheit der Form seine Gestaltungen vor der Natur abgeprüst und sie mit feiner Empfindung in Farbe gekleidet Ob und inwieweit er sich zuweilen bei dem großen Farbenhero» Böcklin Rat» geholt hat, kommt hierbei nicht in Betracht Jedenfall» kann man sich freuen, daß ein junger zielbewußter Künstler Gelegenheit gehabt habt, sein Können an einer großen, schwierigen, aber auch dankbaren Aufgabe zu erproben Wenn, wie kaum zu bezweifeln, der Vorhang unter de« Glanze der künstlichen Beleuchtung den gleichen Farben zauber entfaltet, wie unter Tageslicht, so wird da« neue Theater damit einen prächtigen künstlerischen Schmuck empfangen, der mit dem ausgewendeten Preise nicht zu * Dem hiesigen Maler Hrn Han« Unger war seiner Zeit der Auftrag geworden, den Bühnenvorhang de« neuen Zentraltheater«, womit unsere Stadt dem nächst eine Speualitätenbühne ersten Ranges erhält, künstlerisch auSzuschmücken. Muß e« dem maßgebenden Bauherrn nachgeruhmt werden, daß er diese wichtige Auf gabe nicht in die Hände eine« gewöhnlichen Dekoration«- künstlerS legte, sondern einen Maler von beglaubigtem Können übertrug, so ist e» weiter erfreulich, daß er ihm dabei auch keinerlei Beschränkung auferlegt«, sondern ihn seine künstlerischen Absichten frei und unge hindert entfalten ließ Mit wärmster Hingabe an den Gegenstand und nach eingehenden gründlichen Vor studien hat sich der Künstler an die Arbeit gemacht und nach dreivierteljährlicher, emsiger Thätigkeit eine Kunstschöpfung zu stände gebracht, die ihm zum Ruhme und dem neuen Theater zur dauernden Zierde gereichen wird Der neue Vorhang war gestern in den Räumen der König! Kunstakademie einem kleinen Kreis« zur Be sichtigung zugängig gemacht worden, sodaß wir in den Stand gesetzt sind, schon vor der Eröffnung de« Theater« selbst darüber berichten zu können. E« bedarf keiner ein gehenden Beweisführung, daß ein gut gemalter Bahnen vorhang und eine schön auSgrschmückte Deck« über dem Zuschauerraum die vornehmste Zierde jede« Theater« bilden Beide wirken stimmunggebend, und ihre künstlerische Au«gestaltung sollte füglich in eine Hand gelegt werden Vor allem ist e« der Bühnenvorhang, auf den sich Augenmerk de« Besucher« richtet, wenn er da« Theu... betritt Dahin wendet er zuerst den Blick, dort sammelt er sein Interesse, weil ihm von da au« di« Bühnenwelt enthüllt werden soll E« verschlägt dabei nicht«, ob er sich im Tempel der hohen Kunst oder im Heime der leicht ¬ geschürzten Muse befindet Naturgemäß haben sich unter dem Glanze de« elektrischen Schics und der ver schwenderischen Pracht des scenischen Apparates im modernen Theater auch die Ansprüche an die malerische Ausschmückung gesteigert, und der Bühnenvorhang steht bei Befriedigung dieser Ansprüche an erster Stelle. Daß hierbei die herrschende Kunstrichtung zur Geltung gebracht wird, ist selbstverständlich, weil durch da» moderne Kunstprinzip auch der monumentalen Richtung in der bil denden Kunst neue Ziele gewiesen sind. Der Künstler, von dessen Schöpfung hier gesprochen wird, hat diesen Zielen kräftig und bewußt zuaesteuert Er hat bei Aus führung seiner Arbeit vor allem mit der herkömmlichen Anschauung gebrochen, al« müsse der Lösung von Auf gaben der hier in Rede stehenden Art immer eine be stimmte Ide« zu Grunde gelegt werden; al« genüge nicht vielmehr die einfache, klare Aussprache eine« künstleri'chcn Gedankens Man wird daher auch bei Betrachtung de« neuen Vorhang« vergeblich nach den gewohnten unmittel baren Beziehungen zur Hauptsache selbst, dem Spezialitäten theater, suchen, und sich zugleich dabei beruhten müssen, daß den herkömmlich n Theaterengeln, Genien, Fackel trägern und wie di« Hilf«truppen der Alltgorienmalrr noch heißen mögen, di« Thür dir«mal ganz verschloff«n worden ist. In der heiteren Schönheit der dargestellten Landschaft und der sie belebenden lustigen Faungcsellschan allein liegt die einzige Beziehung zur Sach« Hier ist der Au«gang«punkt der ganzen künstlerischen Anlage zu suchen, hier muß anknüpfen, wer die Absichten de« Künst ler« verstehen will Heitere, froh« Stimmung soll i« Theater herrschen, sie soll auch durch da» Innere d«» Zu- schaurrraumes, nicht zum wenigsten durch den Anblick de» Bühnenvorhangs angeregt werden Unger hat für den 13 m breiten und 11 m hohen Vorhang di« Dreiteilung gewählt Man kann diesbezüglich anderer Meinung sei«, I«densall» aber wirkt seine Arbeit so, wie er di« drri Teile organisch miteinander verbunden und farbig zu ¬ tammengestimmt Hai, vollständig geschlossen Da» breite Mittelbild stellt eine Landschaft von paradiesischer Schönheit dar. Hochaufstrebend« Cypressen von wuchtigen Formen schließen den Hintergrund Die Sonne geht zur Neige, mit ihren letzten Strahlen malt sie die Wipfel der Bäume glühend rot. Eine vollsaftige, grüne Wiese, mit bunten Blumen reich bestanden, bildet da» Terrain, da» ein Flüßchen von tiefer Bläue quer durchrieselt. Eine heiter« Gesellschaft von Faunen und Jungfrauen in teilweise durchscheinender Umhüllung belebt die Scene E» ist ein Bacchantenzug, der sich über die lachende Aue hin bewegt. Man führt einen weinseligen alten Knaben au» der sagenhaften Ge sellschaft der Faune unter Jub«l und Scherzen nach einem altarähnlichen Aufbau, wo zwei bock«beinige Gesellen mit Lärminstrumenten seiner harren und ihm wahrscheinlich einen betäubenden Ohrenschmau« bereiten werden In den beiden Eeitenbildern klingt der Stimmuna»akkord de« Mittelbild«« wirksam und harmonisch au« Reicher, orna- mentalrr Schmuck, phantastisch und antikisierend zugleich au« Seetieren, Wasserrosen und Masken verschiedener Art gebildet, giebt dem Ganzen einen eigenartigen Halt und Rahmen — Läßt man nach dieser Einzelbetrachlung da« Vorhanggemäld« in seinem Totalemdruck auf sich wirke», so macht sich zunächst de« Maler« großzügige Auffassung de« Borwurf« und eine vornehme Naturanschauung gellend, die sowohl in der Behandlung de» landschaftliche« Teile« al» auch, und die» mit großem Nachdruck, bei den dargestellte» Figuren zur Geltung kommt Schwung und Anmut zu gleich offenbart sich in der Haltung der Gestalten, die körperlich« Nacktheit ist geadelt durch de« edlen Fl»ß der Linie, und kein Mißton in zeichnerischer «nd farbiger Be ziehung stört die klare Konzeption de» Borwurf« Di« außerordentliche Leuchtkraft der Temperafarde ist den Gegensätzen ungemein förderlich und kommt de, Figuren, gruppe in hervorragend«» Maß« zu g»1« Si« löst sich außerordentlich lebendig und plastisch von dem feierlichen schweren Grün de« Hintergründe« los Mit farbenfroher M233. 1898 Freitag, den 7. Oktober abends. Amtlicher Teil Nichtamtlicher Teil welche von den Erdarbeitern schon auf verschiedene andere Arbeiterkategorien übergesprungen ist, trägt einen so ausgesprochen agitatorischen Charakter, daß für jeden urteilsfähigen Beobachter der Dinge ihr Zusammenhang mit der allgemeinen politischen Kon stellation außer Zweifel steht. Es handelt sich um nicht- geringeres, als das „Volk von Paris" in un mittelbar feindlichen Gegensatz zur Armee zu bringen. Bereits ist es an mehreren Stellen zu Ausschreitungen gekommen, deren die Polizei nicht Herr zu werden vermochte, sodaß militärische Hilfe zur Wiederherstell ung der Ordnung herangezogen werden mußte. Die alles vergiftende Wirkung des DreyfuS-ProzesseS zeigt sich auch in diesem Falle. Den Pariser Umsturzhetzern, die mit unfehlbarer Sicherheit alles herauSwittern, was eine Gefährdung deS Ansehens dcr Regierung in sich schließt, dünkte der DreyfuS Handel von allem Anbeginn ein für ihre Zwecke höchst ausnutzungsfähiger Gegenstand zu sein Mag sich die Unschuld de» Verurteilten heraus- nehmen muß — da allerdings wird sich die Opera tion vielfach in der gedachten Weise auSsühren lassen. Mo aber auch der Gegner ungebrochen mit starkem Selbstgefühl die Initiative operativ zu behaupten sucht, wo sich das mögliche Schlachtfeld von Tag zu Tag verschiebt, wo sich demnach der Punkt gar nicht berechnen läßt, gegen den die konzentrische Ver einigung angesetzt werden kann, da würde der Versuch ... nur zur Zersplitterung der Kräfte und damit zu partiellen Niederlagen führen." Demgemäß kommt auch Bernhardi zu der Bevorzugung eines Aufmarsches auf einem Bezirke, von dem aus man operieren, handeln, wirken kann. Auch Verfasser warnt vor Zersplitterung der Ziele, vor der Uebeischätzung deS Wertes der Zahlen, vor einer zu weit gehenden Berücksichtigung sekundärer Forderungen rc. Wie v. Bernhardi die Operations freiheit als Zweck deS Aufmarsches hinstellt, so will er auch die „Vorbereitungen" zum Kriege hauptsächlich auf die Rücksicht auf operative Kriegführung gestellt wissen, und in diesem Sinne hält auch er nur die- jenigen Befestigungen für gerechtferligt, die der opera tiven Kriegführung zu gute kommen. „Jede Festung, die dieser Forderung nicht entspricht, oder in ihrem Ausbau über diese hinauSgeht, erscheint als eine dem entscheidenden Schlachtfelde entzogene tote Kraft, und ich kann nicht leugnen, daß mit denjenigen Ausnahmen, welche die Regel bestätigen, mir das spartanische Gesetz, das jede Befestigung verbot, eine tiefe militärische Be deutung zu haben scheint." Gegen die Verkürzung der Dienstzeit spricht sich v. Bernhardi sehr entschieden aus. Auf den vom Grasen Moltke angestrebten, immer breiter werdenden Ausbau des Eisenbasin- brziehentlich auch Feldeisenbahnwcscns weist Verfasser als wichtigsten Bewegung?- und Erhaltungsfaktor der Armee besonders hin und endet mit dem bekannten herrlichen Ausspruche Luthers über die moralische Be deutung der Kriegsleute und deS Kriegsamtes. Das Bild, da» Verfasser vom zukünftigen Kriege entwirft, ist ebenso fesselnd wie es treffend erscheint. Tagesgeschichte. Tre-deu, 7. Oktober. Ee. Majestät der König gedenken morgen, Sonnabend, Rehefeld wieder zu verlassen und mit Sonderzug abends 7 Uhr 20 Min. von Bahnstation Hermsdorf-Rehefeld abzureisen. Die Ankunft in DreSden-Strehlen erfolgt abend» 9 Uhr 46 Min. Gleichzeitig mit Sr. Majestät wird Se. König!. Hoheit der Prinz Albert von Sachsen-Alten burg hier eintreffen und in Villa Strehlen Wohnung nehmen. Dresden, 7. Oktober. An der Tafel, welche heute nachmittag H5 Uhr in der Prinzlichen Villa zu Hosterwitz stattfand, nahm Ihre Kaiserl. und König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August in Begleitung der Hofdame Frl. v. Carlowitz teil. Dresden, 7. Oktober. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg ist heute früh 2 Uhr 45 Min. von Gmunden wieder hier eingetroffen. Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin hat hingegen Ihren Aufenthalt in Gmunden um einige Tage verlängert. Deutsch es Reich. * Berlin. Sr. Majestät der Kaiser hörten gestern vormittag den Vortrag de« KriegSminifter«, General- lieutenant« v. Goßler, und des Ehest de« Militarkabinett«, Generals v. Hahnke Um s412 Uhr begaben Sich die Kaiserlichen Majestäten nach Berlin, di« Kaiserin, um die Ausstellung vom Roten Kreuz zu besichtigen, der Kaiser, um nach der Frühstück«tafel im Königl Schlosse zu Berlin Prof Doepler jun. zu empfangen und danach da« Atelier des Prof Siemering zu besuchen — Der Bundesrat trat gestern wieder zu einer Plenarsitzung zusammen Der stellvertretende Vorsitzende stellen oder nicht, in jedem Falle bleibt die Autorität der Regierung „auf der Strecke", und darauf allein kommt e» den Führern der „oouveUsn couekev socislso" an. Jetzt, wo der Winter vor der Thür steht, wo die Arbeiter ein dringliches Interesse daran Haden, jeden Verdienst mitzunehmen, wo überdies nirgends ein ernsterer sachlicher Streitpunkt zwischen ihnen und den Arbeitgebern vorliegt, kann der Be weggrund deS Streiks einzig und allein aus politi-, scheu Absichten erklärt weiden. Die Lage in Pari» ist schon seit Wochen eine gespannte; Armee und DreyfuS-Syndikat sind die beiden entgegengesetzten Pole, zwischen denen die öffentliche Meinung un entschlossen hin und her schwankt. Jeder T:g kann einen Zwischenfall herbeiführen, der eine Lage schafft, welcher mit den verfassungsmäßigen AuskunftSmitteln nicht zu begegnen ist. Da» ist für die Umstürzler da» Zeichen, sich zu sammeln, ihre Mannen in eine Stimmung zu versetzen, welche sie zu gefügigen Werkzeugen der Agitatoren macht und selbst vor Aufruhr nicht zurückschreckt. Bei der jetzigen Aus dehnung deS Streiks fehlt nicht mehr viel, daß er einen allgemeinen Charakter annimmt Dann aber wären e» nicht mehr allein die 15000 Erdarbeiter, welche feiern, sondern 100000, vielleicht 150000 Mann, und in Voraussicht der alsdann möglichen Ereignisse richten die republikanischen Blätter Auf forderungen dringendster Art an die erregten Massen, zur Vernunft zurückzukehren und nicht sich, vielleicht aber auch das Vaterland, in unabsehbare Wirren zu stürzen. Die Elemente des modernen Krieges war der Titel eines Vortrages, den Oberst v. Bern hardi, Chef des Generalslabes des 16. Armeecorp», (veröffentlicht im 9. Beihefte zum „Militär Wochen blatt dieses Jahres) vor einiger Zeit in der Militärischen Gesellschaft gehalten hat. Einige der hier ausgesprocheren Grundsätze seien auSzüglich wiedergegeben. Nachdem Verfasser die allgemeinen Grundlagen aufgestellt hat, die den modernen Krieg ander» gestalten, als die letztgeführten Feldzüge, führt er den Beweis, daß, trotz der Massenheere der Neuzeit, auch fernerhin der Angriff die überlegene Kampfweise ist und bleiben wird, da er den Verteidiger zwingt, von den „geplanten" Vorbereitungen abzuweichen, eine Aufgabe, die um so schwieriger wird, je ungefüger in Zukunft die Massen mit ihren „iwpecjiiuvnt»" sind und sein werden. Derjenigen Partei wird daher un bedingt die „Ueberlegenhen" zukommen, „die sich in der Initiative behauptet und mit der größeren Kühn heit operiert." „Nur der Angriff ermöglicht die Er langung relativer Ueberlegenheit; er ist daher recht eigentlich für den numerisch Schwächeren geboten." Die „Ueberraschung wird von überwiegender Bedeutung sein", und Verfasser glaubt, „daß der Reiterei eine hochgesteigerte Bedeutung beizumessen sei." Da in der Kavallerie zugleich ein Mittel zu weitreichender Zer störung der gegnerischen Verbindungen gegeben sein dürste, so glaubt Bernhardi, daß der Reiterkrieg um diese Zwecke sich zu einem nicht unwesentlichen neuen Momente des modernen Krieges gestalten wird. WaS die strategischen Aufmärsche anlangt, so scheint es dem Verfasser am günstigsten, dem Gegner die Armeeflanke abzugewinnen. Anderseits aber sagt er: „Menn die Vereinigung auf dem Schlachtfelde selbst als der operativ und taktisch günstigste Fall bezeichnet worden ist, so gilt dieser Satz lediglich, wo eS sich um Operationen auf äußeren Linien handelt; fraglich aber bleibt eS immer, ob eine solche günstigste Bereinigung allemal zu erreichen ist. Wo ein Gegner von Hause aus Stellungsreiterei treibt, oder die Ini tiative verloren hat und das gegebene Gesetz an- Staatssekretär Graf PosadowSky gedachte vor dem Eintritt in die Tagesordnung de« Hinsche,den« de« Fürsten v Bis marck, widmete ihm einen ehrenden Nachruf und teilte der Versammlung da« feiten des Fürsten Herbert v Bis marck eingegangene Dankschreiben mit Dem Anträge Baden«, betreffend die Errichtung eine« weiteren Schied«- gericht« für den Bezirk der badischen landwirtschaftlichen Berufsgenoffenschaft, und dem Ausschußantraa, betreffend die Anwendbarkeit de« § 12 Abs. 2 de« Neichsstempel- gesetze«, wurde die Zustimmung erteilt und die Uebersicht der Ergebnisse de« HeeresergänzungSgeschäftS sür 18S7 zur Kenntnis genommen Den zuständigen Ausschüßen wurden überwiesen: der Antrag Baden«, betreffend die Abänderung der Ausführungsvorschriften zu dem Gesetz über die Besteuerung des Tabak« vom 6. Juli 187S; die Vorlage, betreffend die Abänderung der Au«führungS- vorschristen zu dem Gesetz vom 10. Mai I8S2 über die Unterstützung von Familien der zu FriedenSübungen ein gezogenen Mannschaften; ebenso die Vorlage, betreffend den Entwurf einer neuen MilitärtranSportordnung nebst zugehöriger Einführungsverordnung, und eines neuen Militärtarifs für Eisenbahnen. Schließlich wurde über eine Reihe von Eingaben Beschluß gefaßt — Nachdem die Etatsentwürfe für da» Jahr 1899 seit einigen Tagen festgestellt sind, wird jetzt mit ihrer Drucklegung begonnen. Dem Bundesrat soll, wie es heißt, der gesamte Reichtetat sür 1899 im ersten Drittel de» November vorliegen. — Die Ergebnisse de« HeereSergänzungs- geschäst« für 1897 stellen sich folgendermaßen: In den alphabetischen und Restanten! isten werden geführt 1624 385 Personen, und zwar 720460 20jährige, 481400 21jährige, 336 734 22jährige und 85 791 ältere. Da von sind al« unermittelt in den Restanten listen geführt 52 948, ohne Entschuldigung ausgeblieben 105 903, ander wärt« gestellungspflichtig geworden 407 203, zurückgestellt 571550, ausgeschlossen 1210, auigemustert 40431, Lem Landsturm ersten Aufgebot« überwiesen 108167, der Er satzreserve überwiesen 83534, der Marineersatzreserve über wiesen 953. Ausgehoben sind 224 838, überzählig ge blieben 5673, freiwillig tingetreten in das Heer 21194, in die Marine 781. Von den Ausgehobenen sind sür daS Heer zum Dienst mit der Waffe ausgehoben 214 616, zum Dienst ohne Waffe 4512; für die Marine au« der Landbevölkerung 2787, au« der seemännischen und halb seemännischen Bevölkerung 2923. Es sind ferner vor Beginn de« militärpflichtigen Alters eingetreten in da« Heer 21284, in die Marin« 1023. Wegen unerlaubter Auswanderung sind verurteilt au« der Landbevölkerung 24 360, aus der seemännischen und halbseemännischen Be völkerung 276; noch in Untersuchung sind au« der Land bevölkerung 14639, aus der seemännischen Bevölkerung 225 Personen. — Von zuverlässiger Seite hat die „Post" erfahren, daß der Reichstag um die Mitte nächsten Monat« ein berufen werden soll. Ein bestimmter Tag ist noch nicht festgesetzt, doch gilt der 15. November für wahrscheinlich Die Eröffnung erfolgt durch den Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe — Bei der Reichstagsersatzwahl im 7. hannover schen Reichstagswahlkreise Nienburg ist der welsische Kandidat Frhr. A. v Schele mit 6397 Stimmen ge wählt worden Der Kandidat de« Bunde« der Landwirte, Brandt, erhielt 4660, der Sozialdemokrat Wiehle 1369 Stimmen Bei der Hauptwahl im Juni war Graf v. d. Decken - Ringelheim (Welfe) mit 10115 Stimmen gegen den Kompromißkandidaten Brandt mit 8179 Stimmen gewählt worden — Die Regierung dcr Republik Bolivien, die bi«- her beim Deutschen Reiche nicht vertreten war, hat Hrn. Francisco Argandosa zum außerordentlichen Gesandte» und bevollmächtigten Minister in Berlin ernannt. Hr Francisco Argandoüa, welcher Bolivien auch in Paris und Et Petersburg vertritt, ist bekanntlich vor einigen Tagen von Sr Majestät dem Kaiser behuf» Abgabe seine« Beglaubigungsschreibens in Audienz empfange» worden Da sich dl« Handelsbeziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und Bolivien von Jahr zu Jahr aus- dehnen und viel deutsches Kapital in jenem Lande in Dresden, 7. Oktober. Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, ist heute früh 2 Uhr 45 Min. von Gmunden nach Dresden zurückgekehrt. Se. Majestät der König haben den zum Konsul von Paraguay in Dresden ernannten Ingenieur v. Fischer-Treuenfeld daselbst in dieser Eigen schaft anzurrkennen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Waagesteiaer bei der fiskalischen Muldner Schmelzhütie, Heinrich Wilhelm Schulzedas AlbrechtS- kreuz zu verleihen. Srnemmuge», Bersetzuuge» rc. im öffentliche» Dienste. I» Geschäftsbereiche »es Mintstertnms de» Kultus an» -ffentltch'N Uuterrtcht«. Zu besetzen: die Reben- schulstelle zu Lautewalde. Kollator: die oberste Schul behörde Einkommen der Stelle außer freier Wohnung im Schulhause und Nutznießung de» Schulgarten«: l000 M. Be halt, 108 M. für Turn- nnd FortbildungSschulunterricht, dcz. 200 M. voiauSgewöhrte erste Alterszulage. BewerbungS- gesuche mit den erforderlichen Unterlagen (AmlSsührungS- zeugni» bis in die neueste Zeit) sind bi» zum 2S. Oktober bei dem König!. BezirkSfchulinspektor Schulrat Schütze in Bautzen einzurcichen. — Erledigt: die Schulpelle in Pfaff en- grün b. Treuen, Kollator: das Königl. Ministerium de« Kultus und öffentlichen Unterricht». Einkommen: 10«» M Gehalt, 10 M. sür lirchendienstliche Verrichtungen, SS M. für Sommerturne», 72 M für FortbildungSfchulunterricht, lO M. an die Frau des Lehrer» sür Handarbeitsunterricht und Amtswohnung mit hübschem großen Obst- und Eemüsegarten, außerdem wird persönliche Zulage in Aussicht gepellt, besuche sind mit den erforderlichen Unterlagen bi» zum 20. Oktober bei dem Königl BezirkSschulinspeltor Schulrat I)r. Braeutigam in Auerbach i.B einzureichen; die Schulstelle zu PechtelS» grün bei Lengenfeld i. B. Sollator: da» Königl. Ministerium deS Kultus und öffentlichen Unterricht». Einkommen 1000 M Gehalt, Amtswohnung, 72 M. sür Fortbildung«fchulunterricht, 36 M. sür Turnunterricht, >2 M. für Singen bei Begräb nissen, 101 M sür Heizung, Reinigung und Beleuchtung und 72 M an die Frau des Lehrer- sür Unterricht in den weiblichen Handarbeiten Gesuche mit den erforderlichen Unter lagen sind bi« zum 20. Oktober bei dem König! VezirkSschul- inspektor Schulrat vr. Braeutigam in Auerbach i. B. einzureichen. — die Schulstelle zu Wafchleiihe bei Grünhain. Sollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1000 M Gehalt, 72 M. sür FortbildungSschulunterricht, SOM. sür Leichensiugen, 2VM. sür Lauten, sowie freit Wohnung und Gartengenuß Be- werbung-gesuche nebst den erforderlichen Beilagen sind bi« 22 Oktober an den Königl. Bezirk-schulinspektor vr. Hann» in Schwarzenberg einzureichen. Dresdner v«»»»«pretS: Für Dresden vierteljährlich: 2 Mark SO Ps, bei den Kaiser- lich deutsche» Postanstalten vierteljährlich » Mark; außer- bald de« Deutschen Reiche« -oft- und Stempelzuschlag. Einzeln« Nummern: 10 Pf. Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend«. Frrnspr..«nschluß:«r 1S»S. Journal. AnküubtgnngSgebßDre«: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf Unter „Eingesandt" di« Zeile bv Ps. Bei Tabellen- und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber: Königliche Expedition dr» DreSdner Journal- Dre-den, Zwingerstr. 20. Fernspr -Anschluß: Nr. 1295.
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