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LS8S Sonntag, den 4. Juni M ^EU l- OK« l» r»i«u» »»10.1 IR> ItL »s»»»»«>»r 8»«drt»t>tE< «M- »«,»i tt» »«,«»I»»W t» »»«c»» llMLExrd ), l» Ud««, t» »»U», WNxL» t» ».I»«, dl, dü , v», t»L«> ,«>» :Hw »d«1» ,»"d««d«L„ MitzcncrDWfiÄß« BerordnuugSvlatt der Kreishauptmannschaft Bautzen zugleich als KonfistorialbehSrde der vverlaufitz Rr. 127 IN, »>««»,«« n«»»»«»»»- der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt, Ostritz und Reichenau, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Organ der Handeis- und Gewerbekammer zu Zittau. Bekanntmachung, die Anmeldung zu dem ein der Königlichen Turnlehrcr-BildungSanstalt zu Dresden abzu- haltendcn Lehrcursus zur Ausbildung von Turnlehrern betreffend. Kn der Königlichen Tnrnlehrer-Bilvungsanstall beginnt am 19. Juni e. der diesjöhnge CursuS jur Ausbildung non Turnlehrern. Gesuche um Zulavung zu demselben sind unter Beifügung des Geburls- oder Taufscheines, eines ärztlichen Zeugnisses, eines amtlichen Zeugnisses über sittliche Führung, eines selbst, gefertigten LebenSlaufeS, sowie der Zeugnisse über genossene wlssenschastliche bez. turnerische Vorbildung bei dem unterzeichneten Ministerium bis zum tk. Juni einzureichen. Dresden, am 30. Mai 1882. Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts. ». Gerber. Fiedler. Bekanntmachung, die Bezirksarztstelle in Löbau betr. Nachdem sich Herr Mcdizinalrath vr. Steinhäuser in Löbau bereit erklärt hat, ungeachtet seiner vom 1. dieses Monats an cingctrctcnen Emeritirung, die von ihm bisher bekleidete Function als Bezirksamt im II. Mcdizinalbczirk bis zu der baldigst zu erwarten den Wicdcrbcschung dieser Stelle fortzuvcrwalten, so wird dies; hierdurch zur öffentlichen Kenntnis; gebracht. Bautzen, am I. Juni 1882. Aie Kreisliattplmannschaft. von Beust. Be^anntmachung. Am 5. dss. Mts. ist nach Maaßgabe des Reichsgesches vom 13. Februar dss. Ihrs, eine allgemeine Erhebung der BerufSstattsttk der Bevölkerung in Verbindung mit einer Erhebung der land- wtrthschastltchen und gewerblichen Betriebe vorzunekmen. Kn die selbstständigen Bewohner des hiesigen Bezirks ergeht hierdurch die Ausforderung, die Behörden bei diesen Erhebungen nach Möglichkeit zu unterstützen und die an sie gestellten Fragen wahrheitsgetreu zu beantworten. Hierbei wird auf die in 8 5 des gedachten Reichsgesetz-s enthaltene folgende Strafbestimmung auf merksam gemacht: „Wer die auf Grund dieses Gesetzes an ihn gerichteten Fragen wissentlich wahrbeils- widrig beantwortet, oder diejenigen Angaben zu machen verweigert, welche ihm nach diesem Gesetze und den zur Ausführung desselben erlassenen und bekannt gemachten Vorschriften ob liegen, ist mit Geldstrafe bis zu 30 zu bestrafen." Königliche Amtshauptmannschaft Löbau, den 1. Juni 1882. I. V.: von Witzleben, Reg.-Rath. Hippner. S t e ck v r i - f. Gegen den unten beschriebenen Handarbeiter Ernst Rudolph Fischer, gebürtig aus Annaberg, zu letzt wohnhaft in Bischofswerda, welcher flüchtig ist, soll der Rest einer durch Urtheil des König!. Schöffen gerichts zu Kamenz vom 29ten März 1882 erkannte» Gesängnihstrafe vollstreckt werden, Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das hiesige Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern. Kamenz, den 1.Juni 1832. Königliches Amtsgericht. Philipp. Beschreibung: Alter: 43-,» Jahre. Größe: 1,69 m. Statur: mittel, aber stark, haare: schwarz- braun. Stirn: hoch. Bart: glattcasirt Augenbrauen: schwarz Augen: graublau Nase: groß Mund: dicklippig. Zähne: vorn gut. Kinn: rund. Gesicht: groß oval. Gesichtsfarbe: gesund. Sprache: deutsch, erzgeb. Dialect. Kleidung: dunkelgraue Gurthose, braunwollene Iagdweste, Turnertuchjaquet. Be sondere Kennzeichen: trägt lange Haare (sog. Schwedenkopf). Bekanntmachung, die Revision der Landtagswahlliste betreffend. Die Liste der bei den Landtagswahlen stimmberechtigten Einwohner hiesiger Stadt wird im Lause dieses Monats einer Revision unterworfen werden. Indem man hierauf aufmerksam macht, bemerkt man zugleich, daß jeder B-theiligte in diese Liste Einsicht nehmen kann und daß Einsprüche gegen deren Inhalt bei Verlust derselben nach 8 26 des Wahlgesetzes vom 3. December 1868 bis zum Ende des siebenten Tages nach dem Abdruck- des Wablausschreibens in der Leipziger Zeitung be, dem unterzeichneten Stadtrathe an gebracht werden müssen. » n Bautzen, am 2. Ium 1882. Der Stadtrat h. Löhr, Bürgermeister. M ehrgebotstermiu. Für die zum Nachlass- weil. Gotthelf Heinrich Kittner'S in Grostbrüseru gehörige «arten- nabruim Eal.-No. I Fol. 1 des Grundbuchs für diesen Ort, welche einen F achenraum von 4 Hector 42 2 Ar umfaßt und mit 136,41 Steuereinheiten belegt ist, ist einschließlich des lebenden und todten Inventars die Summe von 10500 - - geboten und hieraus der 13. Juni 1882 als Mehracbotötermin anberaumt worden. ,. Diejenigen, welche gesonnen sind, dieses Gebot zu übersetzen, werden hierdurch geladen, gedachten Tages Vormittags II Uhr an hiesiger Amtsgerichtsstelle zu erscheinen, ihre Gebote zu eröffnen und hierauf des Weiteren gewärtig zu sein. m , Bautzen, am 30.Mai 1882. Königliches Amtsgericht. MtUsel. Trbr. Bekanntmachung. Aus Antrag der Erben der verstorbenen Johanne Karoline d-rw. Keilt« geb. Stertzel in Hochkirch soll die zu deren Nachlaß gehörige, in Hochkirch gelegene, aus Fol. s' des Grund^ und hvpotbekenbuchS für genannten Ort eingetragene HäuSlernahrung Cat.-Nr. 65, welche bei 6,6 Ar Flächeninhalt mit 33,2, Steue.- einheiten belegt und in der Landesimmobiliarbrandkasse mit 1980 ./t abgeschätzt ist, dc» 12. Juni 1882, Bormittags 10 tthr, an Ort und Stelle unter den im Termine bekannt zu gebenden Bedingungen auf das Meistgebot gerichtlich versteigert werde», wozu man Erstehungslustige andur« einladel. Königliches Amtsgericht Löbau, den I. Juni 1882. Meher. Auctions-Bekanntmachung. Durch Unterzeichneten soll Mittwoch, den 7. Juni 1882, 4 Uhr Nachmittags, da« anstehende GraS aus 2 dem Restaurateur Schneider auf der weiten Bleiche hier gehörigen Wiesen gegen sofortige Bezahlung versteigert werden, was andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Versammlungsort: Restauration zur weiten Bleiche Bautzen, den 2 Juni 1882. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Hänsch. Auctions-Bekanntmachung. Durch Unterzeichneten sollen Freitag, den 0. Juni 1882, von 0 Uhr Bormittags an und nach Befinden auch an dem darauf folgenden Tage, im Parterre des Echwurgerichtsgebäudes. Schloß Ortenburg hier, große Quantitäten Stroh- und Filzhüte mit und ohne Aufputz, Blumen, 4 Schaukasten, I Waarenschrank, I Ladentisch. 1 GlaSschrank, 2 Spiegel. I Regal, I Bettstelle, I Sopba, 4 Rohrstühle, I Wanduhr, I Kommode, I Näktis b, I Waschtisch, I Kleider schrank, 3 Tische, I Blumentisch und verschiedene andere Gegenstände gegen sofortige B zahlung versteigen werden, was andurch zur öffentliche» Kenntniß gebracht wird. Bautzen, den 2. Ium 1882. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Hänsch Anctions-Bekanntmachung. Dienstag, den t». Juni 1882, Bormittags j!) Uhr, soll an hiesiger Amtsgerichtsstelle eine goldene Eylinderuhr mit langer goldener Kelte gegen sofortige Baar zahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Herrnhut, den I. Juni 1882. Dcr Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts das. Frenzel. Telegraphisch, Korrespondenz. Karlsruhe, 2. Juni. Dcr päpstliche Hausprälat Spolverini ist aus Darmstadt heute hier eingctroffcn. München, 2. Juni. Das heute vom Landgericht I zu München publizierte Urteil in dem Socialistcnprozesse lautet gegen einen Angeklagten auf 6 Monate, gegen zwei auf 5j Monate und gegen die übrigen 15 auf 5 Monate Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Den ErkcnntniSgründen zufolge gewann der Gerichtshof die Überzeugung, daß sämtliche Angeklagte Mitglieder einer hiesigen Socialistenorganisation seien, welche laut vorgefun denen, von der Wera Sassulitsch und Peter Lawrow unter zeichneten Sammellisten mit den Nihilisten in Verbindung ständen. Rom, 1. Juni In einem weiteren Schreiben an die „Riforma" hält Crispi das Dementi, welches er der von dem „Voltaire" über die Unterredung zwischen ihm und einem Korrespondenten dieses Blattes in Luzern veröffent lichten Version — wonach Crispi sich als ein warmer Freund und Verehrer Frankreichs aufgespielt haben sollte — bereits gegeben hat, mit Entschiedenheit aufrecht. Der Arzt Albanese ist plötzlich nach Caprcra berufen worden. Die Nachrichten über Garibaldis Gesundheit lauten bedenklich. * Rom, 3. Juni. «Telegramm der Bautzener Nach richten.) Garibaldi ist gestern abend 6H Uhr in Caprera gestorben. Paris, 2. Juni. (N.-Z.) Die gesamte Presse verhält sich beinahe ausnahmslos kühl zu dem gestrigen Siege Frey einets. Die Gambettisten bezeichnen diesen Sieg als einen Pyrrhussieg und behaupten, daß selbst mehrere Minister das Auftreten Freycinets gemißbilligt hätten. All gemein herrscht die Ansicht, daß Gambetta gestern aufs neue die Bezeichnung „ton tnrwnx" verdient hat. Alles in ollem beweist der Eindruck der gestrigen Debatte, daß die Kammer, sowie das Publikum der friedlichen Politik Frey cinets zustimmen, aber von demselben mehr hochtönende, patriotische Phrasen gewünscht hätten. London, 1. Juni, abends. Im Unterhause er klärte Unterstaatssekretär Dilke: Die Basis für die Kon ferenz dcr Mächte und dcr Pforte sei Aufrechterhaltung dcr Rechte dcS Souveräns und des Khcdive, sowie dcr inter nationalen Engagements und der unter diesen bestehenden Arrangements; Wahrung dcr durch Firman dcS Sultans gesicherten Freiheiten, zusammen mit einer weisen Entwickel ung der ägyptischen Institutionen und Entscheidung über die zur Herstellung der Ordnung nötigen Maßregeln. Die Ne- gicrnng glaube, daß die Konferenz keine Vcrzvzerung ver ursache, sondern das schnellste Mittel zur Herstellung der Ordnung sein werde. Znm Schutze des Suez-Kanals seien Maßregeln ergriffen, ein englisches und ein französisches Kriegsschiff seien an jedem Endpunkte stationiert. England habe beim ssultan angeregt, daß cs wünschenswert sei, die türkische Flagge in den ägyptischen Gewässern zu haben, und daß ein türkisches Kriegsschiff einen türkischen Kommissar nach Ägypten bringe. Dcr Schriftwechsel bis zum 7. Januar werde heute vorgclcgt und die Regierung werde sofort bei Frankreich anfragcn, ob dieses in die Vorlegung des Schrift wechsels bis heute willige. Die seiner Zeit abgegebene Er klärung völligen Einvernehmens mit Frankreich sei damals vollkommen korrekt gewesen: seitdem seien Umstände ein getreten, die, wie aus den vorzulegcndcn Schriftstücken hcr- vorgehe, obschon Englands Ansichten sich in keiner Weise geändert, einen Einfluß anderen Orts gehabt haben dürsten: heute aber habe die Negierung von dem Minister Frcycmct die Versicherung empfangen, daß die Ansichten dcr französi schen Regierung mit denjenigen übercinstimmcn, mit denen wir die Konferenz beschicken. Dcr Premier Glad stone er klärte: Er halte es für das Weiseste, in Übereinstimmung mit den anderen Mächten die zu ergreifenden Maßregeln zu erwägen. Die gemeinsame Aufgabe Englands und Frank reichs sei die Initiative für die Vorschläge ans dcr Kon ferenz. Jetzt sei eine Mitteilung derselben untyunlich. Die Konferenz verursache keinen Verzug, weil vom Orte dcr Zu sammenkunft die vom Sultan zu ergreifenden Maßregeln ausgehcn müßten. Der Hauptzweck dcr nach Ägypten ge sandten Kriegsschiffe sei dcr Schutz von Personen und Eigen tum; cs seien keine Truppen gelandet und auch deren Landung unwahrscheinlich, wenn nicht eine unmittelbare Gc fahr vorhanden sei. Eine Landung könnte die politische Situation verwickeln; wenn dieselbe aber zum Schutze von Personen notwendig, werde dieselbe erfolgen. In betreff der Stellung des Khedivc besage ein Telegramm, daß Arabi Bey die Maske gänzlich abgcworfcn habe, und, von der vor geblichen Absetzung des Khcdive ausgehend, wahrscheinlich Halim Pascha als Khcdive proklamieren werde. Aber die Regierung erachte sich für verpflichtet, den jetzigen Khcdive zu unterstützen. Die europäische Einmischung — er sage europäische, um sic von cincr türkischen zu unterscheiden — würde, heiße cs, den Fanatismus des Volkes anfachen, die selbe sei daher nur nach reiflicher Erwägung thnnlich. Er glaube, die Person des Khedivc sei nicht in Gefahr. — Auf eine Anfrage Labouchcrcö antwortete Dilke: der Gerüchte von cincr direkten oder indirekten Unterstützung ArabiS durch die Pforte sei in den Konsnlarbcrichtcn Erwähnung ge schchm; daraus aber sei nicht zu schließen, daß diese Gc rächte korrekt seien. — DaS Haub setzte hierauf die Einzel beratung dcr irischen Zwangsbill fort. In dcr Oberhaus sitzung antwortete Lord Gran ville auf eine Anfrage Salisburys bezüglich Ägyptens: Der Zustand daselbst sei ein sehr bedenklicher^ ungeachtet dcr Entschlossenheit und des Akutes des Kbedive. Arabi Bey sei ilo kacto Herrscher. Die Mächte hätten dem Sultan den Rat gegeben, den Khcdive zu unterstützen und die An klagen der Minister gegen denselben znrückzuwciscn, sowie die drei an der Spitze der militärischen Bewegung stehenden Offiziere nach Konstantinopel zu berufen. Dieser Nat sei nicht nur von Frankreich, sondern ausdrücklich auch von allen anderen Mächten unterstützt worden. Dcr Marguis von Salisbury kritisierte diese Erklärung und bemerkte: Was auch immer die Entscheidung dcr Konferenz bringen werde, die Ehre, der Negierung sei darauf verpfändet, daß Arabi Bey aus Ägypten entfernt und seine Kollegen in das Innere des Landes verbannt würden. London, 2. Juni. Unterhaus. In Beantwort ung mehrerer Anfragen teilt Dilke mit, Arabi Pascha habe noch keine weiteren Schritte behufs Absetzung dcb. Khedivc gcthan, auch die formelle Anzeige von der An