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K Bom deutschen Kolonialelend. Es können selbst die eifrigsten Kolonialfreunde nicht leugnen, daß ein tiefer Zug der Unzufriedenheit mit unserer Kolonialpolitik durch das deutsche Volk geht. Es ist uns leicht erklärlich: seit einigen Jahren folgt Schlag auf Schlag. Da steht an der Spitze der endlose Krieg in Südwest - afrika mit seinen fast unermeßlichen Opfern. Dann mußte für Kamerun eine Verstärkung von zwei Kom pagnien herausgesendet werden. Aus Ostafrika kommen auf einmal höchst bedenkliche Nachrichten. Die Marshall. Inseln sind von einem schweren Orkan heimgesucht worden nnd internationale Rücksichten werden das Reich wohl leider dazu zwingen, an den Grundlagen der bisher leidlich erfolg reichen Arbeit der Jaluit-Gesellschast zu rütteln; auf Samoa gibt es häßliche Zwistigkeiten unter den deutschen Elementen, und man gewinnt allmählich doch den Eindruck, als ob der zunächst mit so viel Vertrauen begrüßte Gouverneur mit dem Zäsarenkopf ettvas zu stark mit Herrscherinstinkten ans gestaltet wäre; und selbst die kleine Freude an unserer rasch u. kräftig sich entwickelnden chinesischen Kolonie ist uns durch die Unsicherheit der Zukunft Ostasiens einigermaßen getrübt. Angesichts dieser Tatsaclien schreibt selbst der Hamburger Korrespondent: „So bleibt in der Tat wenig, tvas uns für unsere immer recht stattlichen finanziellen Opfer, die bezüg- lich Südwestafrikas allmählich geradezu ins Unheimliche steigen, entschädigen könnte, und so mag in den gegen wärtigen traurigen Zeiten wohl auch einem sonst aufrichtig kolonialfreundlichen Mann der Gedanke sich aufdrängen, ob wir nicht besser die Hände von der Kolonialpolitik gelassen hätten, nachdem der Zeitpunkt für ein wirklich erfolgreiches Eingreifen doch einmal verpaßt lvar." Das genannte Blatt verneint diese Frage; auch in der Münch. Allg. Ztg. läßt sich ein Warnungsruf vor einem „Ko lonialpessimismus" hören, ein Beweis, daß es selbst in den Reihen der Kolonialfreunde bedenklich schnxmkt. Was sagen wir dazu? Das Zentrum ist durch diesen Gang der Dinge nicht im mindesten überrascht; es hat die deutsche Kolonial politik nicht einleiten helfen, es hat sich aber, nachdem wir einmal Kolonien hatten, auf den Boden gestellt, daß diese nun nach Maßgabe der Mittel des Reiches gefördert werden müssen. Solche harte Schläge, wie die in der letzten Zeit, sah es schon vor 16 Jahren kommen. Windthorst vor allem lvar es, der immer und immer wieder vor der Kolonial begeisterung warnte: er war viel zu sehr Realpolitiker, um nicht auch die Schattenseiten der Kolonialpolitik sofort ins Auge zu halten. Deshalb hat er es als erste Konsequenz der Erwerbung von Deutschostafrika aufgefaßt, daß daselbst der Sklavenhandel unterdrückt werden müßte, und auf seinen Antrag hin hat der Reichstag die Mittel hierfür genehmigt. Als dann daselbst der Sklavenhändleraufstand unter der Führung des kürzlich verstorbenen Banschiri ansbrach, da war es Dr. Lieber, der betonte, daß solche Kämpfe mit eder Kolonialpolitik in den Kauf zu nehmen seien; das Zen trum sei sogar auf noch viel schlimmere Dinge gefaßt. So Dr. Lieber schon vor 13 Jahren! Nun sind diese eingetreten: schlimmer kann es nicht mehr kommen. Südwestafrika ist unter allen unserer Kolonien der wundeste Punkt, weil es einerseits eine menschenleere Sandwüste in seinem großen Teile ist und andererseits wieder an eine solche n,-,'nzt. Da zu kommt noch die große Ausdehnung dieses Gebietsteiles. Mir das Zentrum liegt deshalb auch kein Grund zu einem Jammer über unser „Kolonialelend" vor; es hat die Kolonialpolitik stets mit dem kühlen Kopf getrieben und nicht mit dem hochschlagenden Herzen! Nur Leute der letzten Richtung können sehr enttäuscht sein. Freilich ist die ver flossene 20 jährige Geschichte deutscher Kolonialpolitik kein Ruhmesblatt in der Geschichte des neugeeinten deutschen Reiches. Aber aus der jetzigen Stimmung gegen die Ko lonien folgt für uns etwas anderes und das ist die sofortig«, Einberufug des Reichstages. Das deutsche Volk kann kein Vertrauen zu unserer Kolonialpolitik ge winnen, wenn es sieht, wie hier die Rechte des Reichstages, die auch seine Rechte sind, nicht geachtet werden. Sobald der Reichstag erhöhten Einfluß hat, steigt auch das Vertrauen des Volkes. Es ist ja nicht so, daß unsere Kolonien lvertlos sind; Südwestafrika allerdings würden wir keine Träne nachweinen, wenn wir es nie erworben hätten; aber die drei mittelafrikanischen Kolonien haben Bedeutung. Togo. Kamerun und Deutsch-Ostafrika sind uns in der Zukunft sehr viel wert. Wir erinnern nur an die Frage der Baum- wollversorgung und der Kakaolieferung. Freilich entwickeln sich solche exotischen Länder langsam; das war bei allen Ko lonien der Fall. Aber die heutigen Erfolge, die hier und dort schon errungen sind, lassen doch das beste hoffen. Wir stimmen deshalb auch nicht in den Ruf von unserem Ko lonialelend mit ein, weil wir von einer raschen Blüte der Kolonien gesprochen haben, weil wir stets kühles Blut be hielten. Wenn man gegen die Einberufung des Reichstages geltend macht, daß dieser nicht beschlußfähig sein werde, so ist dies nicht stichhaltig. Man versirche es doch einmal! Gut, sollte dies eintreten, so kann die Regierung sagen: Wir wollen die Rechte des Reichstages wahren. Freilich wird man ihr entgegenhaltcn, daß bei Gewährung von AiNvesen- heitsgeldern der Reichstag auch beschlußfähig gewesen »väre. Aber alle diese Fragen stehen doch erst in zweiter Linie. Zu erst muß der Reichstag beisammen sein! Wenn die Re gierung diesem Wunsche nicht folgt, dann wird allerdings der Kolonialpessimismus sehr zunehmen und die Folgen hat die Regierung selbst zu tragen. Politische Rundschau. Dresden, den 12 August 190k. — Seine Majestät der Kaiser hörte Donnerstag den Vortrag des Cyefs des Zivilkabinetts. Gegen Abend unternahmen die Majestäten eine Ausfahrt. Freitag früh einen Spazierritt. — Berspattung katholischer Eiurichtnngc«. Das so- genannte Witzblatt des ..Bert. Tagebl.". der „Ulk", leistet sich wieder eine jener Gemeinheiten gegen eine katholische Einrichtung, deren nur ein jüdisches Blatt fähig ist. Da sind die beiden Bankiers Mendelssohn und Rothschild als Heilige abgebildet mit Heiligenschein auf einer Kirchen fahne. Jeder hält einen riesigen Geldsack in der Hand; darunter kniet der russische Friedensunterhändler Witte in andächtiger Haltung und unter dem Ganzen stehen die Sätze: >Orn et laboru!" Auch dem Manne, der in Portsmouth für den Ruhm seines Landes streitet, hat der Zar Heiligenschein milgegeden. Täglich vor Beginn der Friedensunterhandlnngen stärkt er sich im Gebet." Selbst wenn es gegen die Russen geht, so muß man sich diese Verspottung verbitten. Für Juden mögen ja die reichen Bankiers die „sonderbaren Heiligen" sein, ein Katholik aber protestiert gegen diese Verunglimpfung, die um so widerlicher ist, als sie sich in einem jüdischen Blatte findet. — Der deatsche Gewerbe- und HaudwerkSkammertag faßte noch folgenden Beschluß: Der Kainmertag wolle im Anschluß an die Beschlußfassung über den von der Gewerbe kammer in Hamburg vorgelegten Gesetzentwurf betreffend der Bevorrechtung des Meistertitels zum Ausdruck zu bringen, daß er an dem auf dein Handwerkskaminertage in Lübeck vorgenommenen Gesetzentwürfe betr, ffend den Schutz des Gesellentitels und die obligatorische Gesellenprüfung sesthält und seine baldige Gesetzwerdung wünscht. Ferner beschaff tigte sich der Kainmertag mit dem Ausbau der freiwilligen Jnvaliditälsversichern-g sür selbständige Hantwerkcr, Kon« sumvereinswesen und anderem. Hierauf wurde der Kainmertag geschlossen. — Das graße Sprembergrr (Liseubaynnnglück legt ans alle Lippen die Frage: Wer ist schuld? Die nächste Ursache war die Unachtsamkeit des anfsichlssühc enden Beamten, der den Berliner Zug abließ. obwohl er wußte, daß der Gör- litzer Zug unterwegs war. Aber dieses Versehen, das nach den bisher vorliegenden Feststellungen fast unentschuldbar erscheint, hätte nun freilich keine so entsetzlichen Folgen zeitigen können, wenn es sich nicht um eine eingleisige Strecke gehandelt hätte. Die Verwaltung vertritt allerdings den Standpunkt, daß der Verkehr auf einer einer eingleisigen Strecke bei Beobachtung der amtlichen Vorschriften genau so sicher ist, wie auf einer zweigleisigen Strecke. Es will uns aber scheinen, als ob bei der Beibehaltung des einen Gleises doch fiskalische Rüksichten mitgesprochen haben, denn inan darf doch nicht übersehen, daß die Strecke Berlin— Görlitz besonders zur Reisezeit von zahllosen Touristen benutzt wird, die nach den: Rieiengebirge fahren. Don diesen Reisenden ist schon oft darüber geklagt worden, daß die Fahrt so lange dauert. Das liegt an dem einen Gleise. Wir glauben deshalb auch nicht, daß der Verkehr durch den Bau eines zweiten Gleises völlig »»berührt bleiben würde, wenir die Fahrgelegenheit verbessert wird. dann werden sich auch die Passagiere vermehren. Aelmliche Erfahrungen hat inan seit den Zeiten des seligen Postmeisters Nagel schon oft gemacht. Man baue nur ein zweites Gleis und der Verkehr wird kommen. Immerhin geben wi, zu, daß die eingleisige Bahn an sich an der Katastrophe bei Spremberg keine Schuld trägt. — Stand des ländlichen Genossenschaftswesens. Die Zahl der ländlichen Genossenschaften zeigt für das vergan gene Halbjahr einen erfreulichen Zntvachs. Am 1. Juli 1906 waren 19 323 ländliche Genossenschaften vorhanden, wogegen am 31. Dezember 1904 18 674 dem Genossen schaftsgesetze unterstellt waren. Von der Gesamtzahl ent fallen 13 18! ans Spar- nnd Darlehnskasscn, 1867 ans Be zugs- nnd Absatzgenossenschaften, 2646 ans Molkerei genossenschaften, 186 ans Milchverwertungsgenossenschaften, 1443 ans sonstige Genossenschaften. Die Zunahme beträgt 649. Diese Entwickelung zeigt, daß der Gedanke eines ge nossenschaftlichen Zusammenschlusses mit neuer Kraft in immer tveitere Kreise der ländlichen Bevölkerung eindringt. Trotzdem gibt es ans dem Gebiete des Genossenschaftswesens noch viel Arbeit. Mehrere Millionen Landbewohner nnd weit mehr als die Hälfte der selbständigen Landwirte stehen dem Genossenschaftswesen noch fern. Und doch ist es in einer Zeit, in welcher die einzelnen Stände durch Organisa tionen ihre Interessen zu wahren suchen, besonders auch für den Landwirt geboten, ans dem Wege der Selbsthilfe seine materielle Lage zu verbessern. Ganz besonders ist ans eine weitere Ausdehnung der Bezugs- und Absatzgenossenschaften hinznarbeiten, der Beitritt zu diesen kann den Landwirten nicht genug empfohlen werden. Die Genossenschaft liefert zu niedrigen Preisen gute Ware, wohingegen beim Einzel- bezug der Landivirt nur noch zu leicht über das Ohr ge hauen werden kann. Jnwielveit Ucbcrvorteilnngen im Handel mit Dung- und Futtermittel Vorkommen, mag der Bericht des Verbandes landwirtschaftlicher Genossenschaften in Baden zeigen. Von 1190 chemischen Untersuchungen von Futter- und Dungmitteln wurden .490 oder 41 Prozent der Untersuchungen beanstandet. Der weitaus größte Teil der Beanstandungen entfiel auf Thomasmehl. Die Rückver gütung betrug die ansehnliche Summe von 9016 Mark. Den besten Schutz gegen derartige Uebervorteilungen gewährt der genossenschaftliche Zusammenschluß! — Wo blieb der Erzbischof? Ein schreckliches Vergehen hat das Berliner Tageblatt entdeckt; es ist sonst freisinnig nnd kennt seinen „Männerstolz vor Königsthronen", aber jetzt schreibt er ans Anlaß des Gnesener Kaiserbesuches: „Alles in allein: die Gnesener Rede ist eine erfreuliche Kund- gebnng des Kaisers, die von allen deutschsühlenden Staats bürgern freudig ausgenommen werden wird. Hier sei nur noch eine Frage gestellt: Wo war, als der deutsche Kaiser die Stadt des heiligen Adalbert besuchte, der Nachfolger des Hei ligen im Priesteramte, wo rvar Herr Florian v. Stablewski? Er ist krank, heißt es. Nun, so krank ist er nicht, daß er seinem Könige nicht in der eigentlichen Hauptstadt des Erz bistums die pflichtschuldige Reverenz machen könnte. Und wenn er so krank »rare, wo blieb dann die offizielle Ent schuldigung? Tie Oeffentlichkeit hat ein Recht darauf, zu erfahren, weshalb der preußische Staatsdiener, der der Bischof von Gnesen ist, in Gnesen fehlt, wenn der deutsche Kaiser dort erscheint!" Schrecklich für einen freisinnigen Mann! Bekanntlich ist der Erzbischof seit Jahren leidend! Daß er ein „preußischer Slaatsdiener" in: Sinne eines preußischen Beamten ist, ist einfach unwahr; der Erzbischof ist ein Kirchenfürst, mag der preußische Staat ihn so oder anders behandeln! Aber für ein freisinniges Blatt muß es geradezu entsetzlich sein, daß der Erzbischof nicht erschienen ist. Wohin kommen wir noch im deutschen Reiche? — Das Leipziger Tageblatt berichtet noch) über eine weitere Rede des Kaisers ans dem Truppenübungsplätze Wcißenbnrg. Der Inhalt ist folgender: Es sei das erste Mal, daß der Kaiser das Gelände des Truppenübungsplatzes Weißenbnrg besichtige. Bon allein, was er gesehen, sei er überrascht nnd hocherfreut. Die Haltung der Bevölkerung und der herzliche Empsang, den er bei dieser und den Truppen gefunden habe, habe in ihm die Ueberzeugnng be festigt, es mit loyalen Untertanen zu tun zu haben. An gesichts der Versuche, Zwietracht zwischen den Bürgern deut scher nnd Polnischer Nation zu säen, sei es sein ernster und unerschütterlicher Wille, fest an der Ostmarkenpolitik zu halten. Posen sei früher Garnison seines Leibregimeutes genresen und solle auch jetzt wieder Garnison eines solchen werden. Zn diesem seinem Leibrcgiment ernenne er das Re giment Jäger zu Pferde in Posen, das von jetzt ab heißen noerde: Leibregiment Jäger zu Pferde Nr. 1 „Kaiser Wil helm II.". Er hoffe, daß das jüngste seiner Leibregimenter würdig der Taten seiner Regimenter sich anschließen und ein Hort deutscher Gesinnung in der Ostmark sein werde. — Ein auffallender Nedaktjonswechsel. Der sozial demokratische Neichstagsabgeordnete Stückle», bisher an der Altenburger Volkszeitnng, tritt am 1. Oktober in die Re daktion der Arbeiterzeitung in Dortmund ein. Der dortige Redakteur Hämich tritt an Stelle des Genossen Jäckh in die Leipziger Volkszeitnng ein. Dieser Personenwechsel bedeutet ein Systemwechsel, nicht bei der' Leipziger Volkszeitnng, sondern für Dortmund. Ter ansscheidende Jäckh ist bekannt lich jener hallwerrückte Genosse, der eine Kaltwasserheilan stalt anfsnchen muß, nnd ob seines knotigen Tones im Reichs tage non Bebel im Aufträge der Fraktion abgeschüttelt wor den ist. Wo er nun sein Unwesen treiben wird, steht noch nicht fest. An seine Stelle tritt der ebenso radikale .Hämisch, der sich namentlich im Kohlenrevier mit den sozialdemokra tischen GewertSschaftsführern überworfen hat. Nun muß er tvandern! Darin liegt der Systeniwechsel, zumal sein Nach folger Stückle» ein gemäßigter Mann ist. Man versucht offen, i», Westen zartere Saiten ansznzieben, um mehr Gimpel einznfangen. — Die sächsischen Landtcigswahler« „nd die Sozial demokratie. Die Sozialdemokraien veröffentlichen sitzt ihren Aufruf zu den Londtagewablen. Denn sprechen sie offen ans. daß sie n'ckrt die Abncht h >ben. Mandate zu erringen. Sie wallen lediglich bei dieser Gelegenheit gegen die in Sachsen herrschenden Znnörde protestieren. Die Freisinnigen hoffen daß sie ans dieser Wahlbeteiligung Gewinn ziehen werden. — Gin geriebener Gcschäftsgenosse. Ter Inhaber eines große» Schuhgeschäft^ j,i Stettin b,i, sich „-.st l-mem Rundschreiben an die Pastoren gewandt, in den, er diese ersucht, die Adressen ihrer Konfirmanden und Kens»man- dinnen ihm inrtzuteilen damit ,r deren kllmr Morenan- aebote machen könne. Der Absender dieses inn er st rr enrn Rundschreibens ist nun. wie die Parr,'pr, sie 'ckrri'It eine „ragende Säule der Stettnirr SozreO'sN'okrnlir". Ob die Stettiner Zielbewussten von der Findigkeit ihres G, nossen sehr erbaut sein werden w'sim wir nicht D'e Pastoren werden hoffentlich dem Manne d m Rel'chon mäst P'ivat- sackre, wohl aber Geschäftssache 'st. eine deutliche Anlwort geben. Ein interessanter sozialdemokratischer Beschluß. Die Genossen von Bochum beschäftigten sich am letzten Sonntage auch mit der Maifeierfrage und nahmen dazu folgende Reso- lntion an: „Der Parteitag wolle beschließen, daß sämtliche Parteiangestellte sowie die Angestellten der Gewerkschaften nnd Genossenschaften, die sich zur sozialdemokratischen Partei bekennen, verpflichtet sind, ihr Einkommen an Gehalt oder Lohn am ersten Mai der Parteikasse zu überweisen. Refe rate am ersten Mai dürfen nicht vergütet tverden, dahingegen sind aber die Baranslagen zu erstatten. Weiter sollen auch diejenigen Parteigenossen, die am ersten Mai die Arbeit