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0L N'orIw»l>I.üt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg «nd Umgegend. II Uhr hier au' Verantwortliche Redaction. Druck und Verlag vonErnstLudwigFörfterin Pulsnitz ^Z41 Sonnabend SA. Mai 1874 von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. Lxpea. ü«8 ^nrlsbLatte«. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M Tschersich. Dresden: Annoncen bureau von C. Graf und Haasen stein L Vogler. Leipzig: Bernhard Freher, Rudolph Moffe, Haasenstein L Vogler und Eugen Fort daselbst. AmtSV latt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. SrljMnkuwcUyigster Iahsgüng. Erscheint: Mittwoch« u. «onnabend« früh 8 Uhr. Abonnementspreis: Vierteljährlich I2j Ngr., auch ö Anserat« werden mit I Ngr. für den Raum einer gespaltenen Corpus-Zeile berechnet und sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags II Uhr hier aufzugeben. I. Der Tag der heil'gen Pfingsten ist erfüllt! Das milde Morgenlicht verklärt den Schmuck Des bräutlichen Jerusalem, die Hallen Erleuchtet hauchen süßen Blumenduft; Und rings heran die frommen Pilger wallen; Ihr Frohgemurmel füllt die weite Luft. Auf Morea steh'n betend und geschmückt Die Priester um den heil'gen Opferheerd, Und blutend sinkt schon der bekränzte Farren, Wo rings umher in stiller Sehnsucht harren Die Opfernden mit reichgefüllten Händen Des Jahres Erstlingssegen fromm zu spenden. II. Doch ohne Festgepräng' in stiller Halle Weilt Jesu treue, kleine Schaar einmüthig. — Die Welt ist für sie leer, denn heimgegangen Ist der Geliebte, Göttliche, ihr Meister! Und ihre Herzen schmückt der Liebe Sehnen Zum innern Heiligthum, zum Tempel aus, Den nahen Tröster festlich zu empfangen. Doch wortlos ist ihr glühendes Verlangen. III. Den Himmel, im strahlenden Aetergewand Der Hoffnung, erfüllt ein Gebrause! Gewaltig von Oben herniedergesandt, Durchweht es die Räume im Hause. Im Brausen ein feurig zuckender Strahl In züngelnden Flämmlein sich theilet, Und auf den heiligen Häuptern im Saal Verklärend ein Flämmlein nur weilet. Das ist es, was staunend das Auge sieht, Was das horchende Ohr vernommen; Doch was nun selig erfüllt das Gemüth — Wie hat es den Sinn überkommen? Nun ist der heilige Tröster da! Das zeugen die jubelnden Zungen; Der Geist der ewigen Liebe ist nah, Hat Alles Eitle bezwungen. Und das ewige Wort, das er zeugend spricht, Die Bande der Zunge gewaltig bricht. IV. Der Ruf verbreitet bald das heil'ge Wunder, Und gottesfürcht'ge Männer eilen bald Aus allen: Volk, das unterm Himmel ist, Jetzt weilend in Jerusalem, herbei; Wir staunen Alle! denn ein Jeder hört Die schlichten ungelehrten Galiläer In seiner Muttersprache heil'ge Worte Voll hohen Sinnes reden, Gottesthaten Mit allverstünd'gem Jubel preisen. „Was will das werden?" fragt bedeutungsvoll Ein Jeder. — Doch ein ander kluges Häuflein Sagt spottend laut: „Sie sind voll süßen Wein's!" Der muth'ge Petrus hört's, im Geist entbrannt, Im Geist der Gottesliebe tritt hervor Und redet freudig so das hohe Zeugniß: V. „Ihr Männer, lieben Brüder! hört mein Wort! „Wie mag man um die dritte Stunde schon „Vom Geist des Weines taumeln — dennoch faßlich „Von diesem heil'gen Feste zu Euch reden? — „Vergleicht des hohen Sehers Joel Zeugniß, „Mit dem, was Ihr heute seht und hört: „„Nach diesen Tagen will ich meinen Geist „„Auf alles Fleisch ausgießen, das in Geist „„Und Wahrheit freudig, kindlich mich verehrt. „„Wie himmlische Geschichte, fromme Träume „„Soll's Alt und Jung beseligend ergreifen!" „So spricht durch ihn der heil'ge Gott der Väter. „Ihr Männer Israels, vernehmt mein Wort! „Der gottgesandte Nazarener Jesus „Hat seinen Willen liebend Euch verkündet, „Und wie Ihr Alle wisset, dieses Zeugniß „Durch wunderbare Gotteskraft besiegelt. „Verscheucht' er nicht die Geister Eurer Plagen — „Und heilte nicht sein mächtig Wort die Kranken? „Erschloß er nicht des Blindgebor'nen Auge „Dem Hellen Sonnenstrahl mit heil'gem Finger? „Entwand er nicht des Todes kalten Armen „Den Heißgeliebten, daß an eurer Brust „Erwachend er in neuer Liebeslust „In Wonn' und sel'gem Glücke möcht' erwärmen? „Wo war ein trauernd, banges, reu'ges Herz, „Mit dem er nicht den zartgefühlten. Schmerz „So schonend und so freudig gerne theilte? — „Und das sein göttlich Wort nicht liebend heilte? „Und diesen Jesum, Ihr habt ihn gekreuzigt! „Die reinste Liebe hat der Haß erwürgt! „Des Vaters Willen stets verehrend, ward „Sein schmerzlich klagen noch Gebet für Euch. „Doch Gott hat ihn vom Tode auferwecket, „Des sind wir freudig Zeugen bis zum Tod! „Und forschet, ob von diesem Zeugniß nicht „Der frommen Väter Vorverkündigung stimme? „Hat David nicht — sein königlicher Ahnherr — „Von ihm gesagt, prophetisch schön und wahr: „„Dein Heiliger wird nicht im Grab verwesen!" „Sagt, wem wohl Anders gilt dies hohe Zeugniß? „Denn Davids Grab ist noch in uns'rer Mitte. „Auf ihn zielt auch daS königliche Wort: „„Es sprach der Herr zu meinem Herrn, komm! setze „„Dich zu meiner Rechten, bis Deine Feinde „„Zum Schemel deiner Füße ich gelegt!" „Stieg David wie Ihr wißt ja nicht gen Himmel, „Doch Gott erhob den theuren Auferstand'nen „Vor wenig Tagen sichtbar auf gen Himmel, „Von Glanz und rosigem Gewölk umgeben, schwebt' „Er langsam himmelan, das Auge strebt' „Ihm nach — noch segnend lächelt er hernieder, „Und sehnend heben wir die Hände wieder." Da ergreift das mächtig geredete Wort Der Horcher bewegte Herzen; Durch die Menge fluthet es fort und fort, Schafft göttliche Reue und Schmerzen. Die neue Kirche gegründet nun ist, Dreitausend Seelen gewonnen! Sie weihen sich Alle dem heiligen Christ, Wie hat sie so herrlich begonnen! — Die auf den UH. SS. dieses Monats »beraumte Subhastation der dem Gasthvfsbcsitzer Friedrich Dheodor Heber in Großröhrsdorf gehörigen Immobilien findet nicht Statt. Pultznitz, am 22. Mai 1874. Das Königliche Gerichtsamt. __ Wolf,' Assessor. Bekanntmachung. , unk gewesen, daß den über die Feier der Sonn-, Fest- und Bußtage im Gesetze vom 10. September 1870 erlassenen Anordnungen vielfach zuwider g ^"^äbrend dc« m in Töpfereiwerkstätten an Sonn- und Festtagen ungestört fortgearbeitet, sowie in Kaufs- und Gewerbsläden der Handel an den gedachten Tagen auch --Hs, und Nachmittagsgottesdienstes betrieben, und daß ferner auch namentlich an den Vorabenden der Sonn-, Fest- und Bußtage, sowie an den Abenden dieser ! > öffentlichen Schänkwirthschasten ungebührlich lange und bis weit über die Mitternachtsstunde hinaus verkehrt und hierbei nicht selten lärmender, oder sonstiger g . ' 'A. wird, so werden bez. in Folge höherer Anordnung die Eingangsgedachten sowie sonst dießfalls bestehenden gesetzlichen Vorschriften unter Hinweis älls , . 88 ^"0,,., 365, 366,. des Reichsstrafgesetzbuchs für Zuwiderhandlungen der gedachten Art angedrohten Geld- und Haftstrafen hierdurch mit dem Bemerken in Er ng gebracht, daß die Auffichtsvrgane zur Revision und bez. Anzeigeerstattung angewiesen worden sind. KöNlAdvmu, um Io. NtlU Iv«4. KöniglichesGerichtsamtdaselbst. —Meusel. Bekanntmachung. Den Kirchenvorstand zu Hauswalde bilden zur Zeit folgende Personen: Gemeindevorstand August «Korner ja Hauswalde, Hausbesitzer Friedrich Richter, ebendaselbst, Hausbesitzer Carl «Körner, ebendaselbst, Gemeindevorstand Vhregott Hartmann in Bretnig, Hausbesitzer und Kramer Gotthold Horn, ebendaselbst, Fabrikant Gotthold Detzold, ebendaselbst und der Unterzeichnete, U, «Kottfchau, ?