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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg Kobold' Mode und Heim Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zn Radeb«»-. Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter-. Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Girokonto: Ottendorf-Okrilla ISS. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 127 Mittwoch, den 31. Oktober 1934 33. Jahrgang Fernruf: 231 DA. 9.34 411 ll fsgez.) Markin Mutschmann. ik. Pkt''* »n. vkr Spenden für das WinterhUfswerl find ein- zuzahlen auf das Konto: Reichsstatthalter Martin Mutschmann. Winterhilfswert des deutschen Boltes 1S34/35 bei der Sächsischen Staatsbank Dresden, Konto: K7S1. er- ^en er- k. Ausruf zum «atiouale« Spartag Unser Sachsenland ist von der Natur wohl mit land schaftlicher Schönheit bedacht worden, aber infolge der Dichte der Bevölkerung und der Beschaffenheit des Bodens ist die Versorgung aus eigener Scholle nicht möglich. Vas Brot, das gesegneteren Teilen des deutschen Vaterlandes im lieber- fiusz zur Verfügung steht, muh mühsam errungen werden. Der gröhere Teil ist Gebirge, und was der Fleiß des Bauer» gesät, wird nicht selten durch Kälte und Wasser zerstört. Mit der Zähigkeit und mit dem Fleiß des Bauers ringt auch der Gewerbetreibende und Industriearbeiter um sein täg liches Brot. Alle haben durch Geschlechter hindurch den Wert und Segen der Arbeit erlebt und die Bedeutung des Spa rens für die Zeiten der Rot erkannt. So konnte Sachsens Bevölkerung zu einer der sparsam sten im deutschen vaterlande werden; nur durch Fleiß, Ein schränkung und Sparen konnte es sich Scholle, Betrieb und Brot schaffen und erhalten und die für Sachsen als Export land besonders fühlbar gewordenen wirtschaftlichen Unbil den der Nachkriegszeit mildern und überdauern. Darum begrüßt auch das sächsische Volk besonders den nationalen Spartag, weil es aus harter Lebenserfahrung weiß, was Sparen bedeutet. Sparen ist der Ausdruck einer disziplinierten Lharakker- haltung, ist Verantwortung für Gegenwart und Zukunft. Nur so meistern wir unser Schicksal; se mehr wir Vorsorgen durch Sparen, desto leichter und schneller befreien wir uns von internationalem Kapital und Zinsdruck, desto rascher kommen wir wieder zu wirtschaftlicher Freiheit und zu Wohlstand. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum S Alles weitere üb« Rabatte usw. laut aufliegenden Taris. Anzeigen-Annahme bis spätestens 9 Uhr vor mittags des Erscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen An zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Jeder Anspruch aus Nachlaß erlischt d«t Klage od. Konkurs. Amtlicher Tei! Spülung der Wasserleitung. Das Leitungsnetz wird am 1. und 2. November d. Js Spilit werden. Es ist dabei mit einer vorübergehenden ge- llngen Trübung des Wassers zu rechnen. Httkudorf-HLrilla, am 29. Oktober 1934. Der Gemeinderat. Achs ler, der s nieder' en. wird sterreichr- ün, Plün' zt führt- einen m l in der gesuchten nmenden ndarmen i, an der Bauern rtraf alle lten der ig harter daß das !, die zn Urheber' hung «in .ölkerung in erster ntenkow' iche Der- Mnptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — Postscheckkonto: Leipzig 29148. E:;cheinungs:age: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ZF emschl. Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Be zieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. — Mit den Bild-Beilagen „Neue Illustrierte' Die Handwerlerkundgebung in Dresden Am Tag des deutschen Handwerks wurde in Dresden eine große Kundgebung der NS-HAGO und der Dresdener Innungen im Zirkus Sarrasani abgehalten: im Ausstel lungspalast mußte der großen Teilnahme wegen eine Ne benversammlung stattfinden. Nach dem Einmarsch der Hakenkreuzbanner und der Innungsfahnen begrüßte Kreis amtsleiter der NS-HAGO, Pg Lorenz, die Handwerker sowie die Vertreter der Gau- und Kreisleitung, der DAF, der Reichs-, Staats- und städtischen Behörden. Der Gauamtsleiter der NS-HAGO, Pg. Köhler, führte u. a. aus, daß die NSDAP in ihrem jahrelangen poli tischen Kampf auch für die Sammlung des Handwerks gekämpft habe. In der NS-HAGO habe das Handwerk seine besondere politische Führung im Rahmen der Gesamt bewegung erhalten. Die NS-HAGO werde darüber wachen, daß die Innungen nur in Verbindung mit dem Staat und mit der Politischen Organi- iation der Bewegung arbeiten. Die enge Verbindung mit der Partei finde ihren Ausdruck darin, daß der Landes handwerksführer, ebenso wie die Kreishandwerksmeister, ihre Obmänner und alle Obermeister, die in Sachsen in die neuen Innungen berufen worden sind, bewährte National sozialisten seien. Sie hätten die Verpflichtung auf sich genommen, nach besten Kräften an dem großen Werk des Führers zu arbeiten und müßten Sorge tragen, daß das Handwerk aus dem Boden einer geschlossenen und einheit lichen Weltanschauung seinen einstmaligen hohen Stand wieder erreiche und eme neue Blütezeit einsetze. Niemals dürfe der Grundsatz der Volksgemeinschaft vergessen werden, und der Dreiklang „Meister, Geselle, Lehrling" dürfe durch keinen Mißton gestört werden. Für Menschen anderer Ge sinnung werde im Handwerk künftig kein Raum mehr sein. Die Grundlage für den Neubau des deutschen Handwerks seien die Innungen. Ein jeder müsse nun unter Einsatz aller Kräfte daran arbeiten, daß dieser Neubau ein Wahrzeichen für den deutschen Geist und den deutschen Willen werde. In das Treuegelöbnis und das Sieg-Heil des Gauamtsleiters für Adolf Hitler stimmten die Tausende einmütig ein. In der Jnnungsversammlung verlas Kreishandwerks meister Jacobi den Ausruf des Reichshandwerksmeisters, worauf die Versammelten die Uebertragung der Reichshand werkstagung aus Braunschweig hörten. et wird, Mander ustralien ckbleiben m Kraft' )e Fahr- Flieger strletzun- r schwer Minute« cheS ;abe> r B' mE erh-, >rt ng Dresden. Kraftwagenbrandstifter verhaf- A t. Wie berichtet, waren nachts an verschiedenen Stellen Lastwagen in Brand gesetzt worden. Die Kriminalpolizei ^haftete jetzt einen 28 Jahre alten Mann, der im dringen- Zd Verdacht steht, die Brände angelegt zu haben; er stellt zwar entschieden in Abrede, es ist aber festgestellt wor- daß er sich zur fraglichen Zeit an einzelnen'der Brand- ausgehalten und von einer Zivilperson Streichhölzer Ödeten hatte. Er ist der Kriminalpolizei auch dafür bekannt, M er oft nach Genuß von Alkohol die Feuermelder ohne in Tätigkeit setzte. » Radeburg. DasEndeeinerLiebesgeschichte. M Volkersdorf fand man eine 36 Jahre alte geschiedene ^rtnerssrau von hier mit durchschnittener Pulsader tot Ihr Geliebter, ein 19jähriger Mann, der sich ebenfalls Pulsader durchschnitten hatte, wurde mit geringfügigen Setzungen dem Krankenhaus zugeführt. Das ungleiche .«ar hatte, nachdem der Mann auf Drängen seiner Ver- y«Men das Verhältnis lösen sollte, beschlossen, aus dem zu scheiden. Die Frau hatte bereits im Jahre 1930 einer Liebesangelegenheit mit einem anderen Mann ^ünal erfolglos Selbstmordversuche unternommen. 4 Zittau. Drei Verletzte. In Weigsdorf überholte Kraftradfahrer Alfred Pöllwitz einen Radfahrer, der tzD links einbiegen wollte, streifte ihn und stürzte. Er 4'" schwere Kopfverletzungen. Sein Mitfahrer stürzte in likc Liegenden Dorfbäch und wurde ebenfalls schwer ver- M Radfahrer, der sich am Geländer festgehalten kws' Verletzungen zu. Die beiden Schwerverletzten Men ms Krankenhaus gebracht werden. HerLtiches und Sächsisches. Vttendorf-Mkrilla, am zo. Vktober MH. — Der ältesten Ortseinwohnerin, Frau Julianne Leh mann, wohnhaft bei Klepsch, An der Vier, ist es vergönnt A Reformationstage im Kreise ihrer Verwandtschaft ihren Geburtstag zu begehen. Mit unseren herzlichem Glück wunsch verbinden wir die Hoffnung, daß der hochbetagten Anwohnerin auch fernerhin ein unbeschwerter Lebensabend schieden sein möge. — Die Freiw. Feuerwehr Süd hielt am 27. d. M. eine "ersammtung ab, in deren Mittelpunkt die Ehrung eines Aktien Wehrmannes stand. Dem Rottenführer Herrn Ernst Mel wurde das Ehrendiplom des Landesausschliffes sächs oeurrwehren für 20 jährige treue Dienste überreicht. In flNer Ansprache würdigte Herr Bürgermeister Richter die ?reue und stete Opferbereitschaft des Jubilars und sprach Hm Dank und Anerkennung der Gemeinde aus. Namens der Aehr beglückwünschte Herr Hauptmann Rüger den treuen Kameraden und bat ihn, der Wehr auch weiterhin die Treue !u bewahren. is varleftenrruteilMg dri arr Lanaervaurparnasre Zacdren in vresäen. Bei der Landesbausparkaffe Sachsen, der öffentlichrecht- Mn Anstalt ffür 2. Hypotheken in Sachsen, hat am 15. Stober die 18. Darlehenszuteilung stattgefunden, wobei u. a. °uch alle diejenigen Sparer berücksichtigt worden sind, die 10°/, ihrer .Vertragssumme angespart hatten, bisher aber W zugeteilt worden waren und nunmehr Antrag auf Schluß- Teilung gestellt hatten. Insgesamt wurden ZSI llektkäge M I4SZ00S IW. zugeteilt; ihre Inhaber wohnen in allen feilen Sachsens. Mit dieser Zuteilung hat die Landesbau- Mkaffe Sachsen nach 4 V, jährigen Bestehen der sächsischen und Wohnungswirtschaft bereits den Betrag von U 007000 RM. zugeführt, der sich auf 2741 Verträge ver alt. Die nächste Zuteilung findet am 21. Januar ^Uten Jahres statt. Der zweite Räuber von Wolfersgrün verhaftet ..„ Der an dem Raubüberfall in Wolfersgrün beteiligte jährige Edwin Zeidler ist in Kirchberg festgenommen "Mrden. Zeidler war umhergeirrt und wollte sich, als er ^gegriffen wurde, nach seinen Angaben selbst stellen. Sein "»ubgenosse hatte sich bei dem Ueberfall erschossen. Sebnitz. Wie wird die Winterhilfe-Aster hergestellt? Hier in der Stadt der künstlichen Blumen wird jetzt das WHW-Abzeichen für den Monat November, die Aster, hergestellt. Um den Rundsunkhörern über die Herstellung dieses kleinen Kunstwerkes einen Begriff zu übermitteln, stellte der Reichsiender Leipzig in einem hie sigen Betrieb einen Funkbericht zusammen, der am Sonn tag, 4. November, um 14,45 Uhr, vom Leipziger Sender wiedergegeben wird. Bautzen. Erwerbslose bauten sich ihr Heim. Hinter der Landesstrafanstalt wurde eine aus fünfzehn Doppelhäusern mit dreißig Wohnungen bestehende Stadtrandsiedlung von dreißig Erwerbslosenfamilien bezo gen. Diese Siedlung stellt das Ergebnis eines einzigartigen Gemeinschaftswerkes dar: Dreißig Erwerbslose aller Berufe, zum größten Teil Baufacharbeiter, schufen in vierzehnmona tiger gemeinsamer Arbeit ihren Familien ein dauerndes Heim. Die Kosten jedes Einzelhauses betragen 3000 Hier sind noch zwei Gemeinschaftssiedlungen im Entstehen begriffen; am Herrenteich errichten vierunddreißig erwerbs lose Kinderreiche und ehemalige Kriegsgefangene siebzehn Doppelhäuser mit vierunddreißig Wohnungen, und aus dem Uebungsplatz der Technischen Nothilfe bauen Mitglieder der Teno vier Doppelhäuser mit acht Wohnungen. Bautzen. Schwer verletzt liegenlassen. Auf der Wilthener Straße fuhr der 30jährige Gastwirt Hanisch aus Obergurig beim Ausweichen mit seinem Kraft rad gegen ein Fuhrwerk und blieb schwerverletzt liegen; er starb im hiesigen Stadtkrankenhaus. Der Geschirrführer, der den Unfall bemerkt haben muhte, kümmerte sich nicht tim den Verletzten, sondern fuhr unerkannt weiter. Bischofswerda. Stahlhelmgründungsfeier. Unter Anteilnahme der Einwohnerschaft beging die Orts gruppe des NSDFB die Feier ihres zehnjährigen Bestehens. In der Festansprache betonte Landesführer Hauffe, daß der Stahlhelm in echtem Frontsoldatengeist sich für das Vater« : land eingesetzt habe und dies auch weiter tun werde. Aus dem Erlebnis des Frontsoldatentums sei in den schweren Zeiten des Verfalls dem neuen staatserhaltenden Gedanken der Weg gebaut worden durch den Führer Adolf Hitler und den Bundesführer Reichsminister Selote. Der NSDFB bilde heute im Dritten Reich einen festen grauen Block, der in unverbrüchlicher Treue hinter dem Führer und Reichs kanzler stehe. Chemnitz. Auf der Tagung der politischen Leiter des Kreises Chemnitz-Stadt und -Land bezeichnete Kreisleiter Mutz als die Hauptaufgabe der PO das Winter hilfswerk; es müsse gelingen, den vorjährigen Erfolg noch zu übertreffen. Chemnitz. Reichsbahnausstellung eröffnet. In den Räumen der früheren Aktienspinnerei am Schiller platz wurde eine von der Reichsbahndirektion Dresden ver anstaltete Reichsvahnausstellung durch den Reichsbahndirek tionspräsidenten Dr. Domsch-Dresden eröffnet. Dieser schil derte ausführlich den Ausbau der Reichsbahnbetriebe in Chemnitz, für den bereits 20 Millionen K.A aufgewendet worden seien. Niederwürschnitz l. E. Die Wirtschafterin nie dergeschlagen, dann Selbstmord. Im hiesigen Badeteich nahm sich der Berginvalide Hugo Fimmel das Leben. Der Grund dazu ist in Streitigkeiten mit seiner früheren Haushälterin zu suchen, die er kurz vor dem Selbst mord im Keller mit einem großen Hammer niedergeschlagen hatte. In der Annahme, daß die Frau tot sei, beging Fim mel Selbstmord. Die Haushälterin liegt schwerverletzt im Krankenhaus. Waldheim. Deutschlands wertvoll st erSchä- serhund. Auf der großen Reichssieger-Ausstellung für alle Hunderassen, zu der als beste Auswahl des Reiches 270 Schäferhunde gemeldet waren, wurde als Deutschlandiieger der Rüde „Kuno vom Georgentor"", Besitzer Arthur Gieß ner von hier, ausgezeichnet und bewertet; damit ist dieser Hund Deutschlands wertvollster Schäferhund. KM dem Schuhmacherhandwerl Arbeit! Vom Sächsischen Schuhmacher-Innungsverband wird uns geschrieben: Das von altersher mit der Volksseele und Kultur eng verbundene Schuhmacherhandwerk kämpft heute auf das schwerste um die Erhaltung seiner Existenz. Vor zwanzig und dreißig Jahren» schätzte man noch die unverwüst- licheMei st erarbeit; man kannte es gar nicht anders: es mußte eben ein handgearbeiteter Schuh nach Maß sein. Infolgedessen kannte man damals nicht den großen Prozent satz an Fußkranken, wie ihn die heutige Zeit aufweist. Cs gibt aber heute viele Volksgenossen, die nicht einmal die Reparaturen von Meisterhand anfertigen lassen, son dern zur sogenannten Selbstschusterei greifen! obwohl sie es gär nicht nötig hätten. Ein jeder sollte es sich zur Pflicht machen, die anfallenden handwerklichen Arbeiten auch rest los dem Handwerk zukommen zu lassen. Möge deshalb jeder Volksgenosse den Grundsatz verwirklichen: Deine Hand dem Handwerk!