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Nummer 1KV—38. Iaftrg. SachMe Volkssettuns tkiichelnt I mal wöchenlllk^ MonalllLei Bezugspreis durch Tröge, «Inschl. «0 Psg. dz«. « Psg. Tiögerlohi, 170; durch dl« Poll 1.70 elnichlletzllch Postübenoellungsgebühr, »uzügllch »S PIg. Post-Bestellgrld. Tlnzel-Nr. 10 Psg , Sonirabeiü» und Festiag»Ni. 10 Psg. Abbestellungen mlllsen spStesten, «In« Woche vor Ablaus der Bezugszelt schrlstllch beim Verlag elngegange« sein. Unser« Tröge, dürfen t«ln« Abbestellungen «nlgegennehmen, verlagsort Dresden. Anzelgennrels«: dl, lspaltlg« rr mm breit« gell« S Psg.j sür Famlllenan,eigen » Psg Fg, Platzwünjch« Unnen n>lr t«ln« DewLhr leiste». Schrtstleltung: Dresden-«., Polierstrab« 17, 8«rnrus «711 ». ilOIL Teschästsstell«, Druck und Verlag: Termanla Buchdruckerel und Verlag DH. und D. Winkel, Pollerstrab« 17. Femrus 11011. Postscheck: Nr. 10», Ban«: Stadlbank Dreien Nr. «707 Dienstag» -en 11. Juli 1939 2m Falle von höherer Sewalt, verbot, elntretender Betrieb» störunzen hat der Bezieh«, »der Werbunglrelbend« letn« Anspriiche, soll» die Zeitung tn beschränktem Umlang«, ver spätet oder nicht erscheint, ikrtllllnngrorl lst Dr«»d«» Das war Mild in die polnischen Segel! Ehamberlain-Rede wirkt scharfmacherisch Inhaltlich hat dle Erklärung des englischen Wnifierpräsldenten über Danzig nichts AeueS gebracht Warschau. 11. Juli. Die polnische Presse registriert natür lich mit Genugtuung die Erklärungen Chamberlains zur Danzig-Frage. sVgl. darüber den Bericht auf Seite 8!) Die Worte, mit denen England seinen Trabanten immer bereit willig zu Hilfe kommt, werden den polnisclsen Lesern als „ent schlossenes Bekenntnis Großbritanniens zu den Polen gegenüber übernommenen Verpflichtungen" ausgelegt. Der polnische Chauvinismus fühlt sich durch diese Erklärungen offen sichtlich neu gestärkt. „Kurjer Warczawski" sieht in ihnen die „kategorische Feststellung, daß Danzig ein Teil des polni schen Lebensraumes darstelle, ohne den eine politische «nd wirtsck>aftliche Unabhängigkeit Polens nicht aufrechterhallen werden könne". — Im Sinne dieser scharfmacherischen Wirk u n g hat „Kurjer Polski" doppelt recht, wenn er — wie auch andere — feststellt, die Rede bringe „zur politischen Lage nichts Neues". London, 11. Juli. Bei der Besprechung der Chamberlain- Erklärung über das deutsche Danzig versucht die Londoner Morgcnpresse den Premierminister noch an Verständnislosigkeit zu übertrumpfen. So begnügt sich die „Times" Im wesentlichen damit, die alten polnischen Zwecklügen über die Stellung und Bedeutung Danzigs erneut aufzuwärmen. * Paris, 11. Juli. Daß das bestellte Lob für Chamberlain in der französischen Presse nicht ausblicb, war klar. Während einerseits die Polen durch starke Redensarten weiter aufge- putscht werden, ist es andererseits den Pariser Zeitungen nicht London, 11. Juli. Dle Berichte -er englischen Morgenpresse aus -cm Fernen Osten verraten sichtlich das Unbeha gen, mit -em die britische Oeffentlichkeit die Vorgänge dort weiter verfolgt. Zu den Meldungen über die geringen Aus sichten für die baldige Eröffnung der britisch-japanischen Ver handlungen tn Tokio und das Umsichgreifen der aniibritischen Bewegung im Fernen Osten kommt heute sür die britische Oeffentlichkeit die schockierende Nachricht hinzu, daß der seit dem 26. Mai in japanischer Haft befindliche britische Mi litärattache in China, Oberst Spears, der wegen Spio« nagevcrdacht festgenommen worden war, vor ein Kriegs gericht gestellt werde. „Daily Telegraph" meldet ferner, daß die Japaner jetzt in Schanghai ähnlich vorgingen wie in Tientsin und drei britische Fabriken mit Stacheldraht umsäumt worden seien. Die aniibritische Propaganda werde immer stärker. In den Provinzen Schantung und Hunan bereite man einen Wirtschaftsboykott vor. Große antibritWe Kundgebungen ln Tflngtau Schanghai, 11. Iull. In Tsingtau fanden am Dienstag große gegen England gerichtete Kundgebungen statt. Tausende von antienglischen Flugblättern wurden durch Chinesen verteilt. Chinesische Demonstranten bewarfen das englische Generalkon sulat und englische Banken mit Steinen und Feuerwerkskör- pern. Schließlich rückte ein japanisches Landungskorps an, um die Gebäude vor größeren Schäden zu bewahren. Für Mörder nur - Gesängui- Briten letsten Vorschub für jüdische Umtriebe Haifa, 11. Juli. Bezeichnend für die englische Unterstützung -pr jüdischen Umtriebe in Palästina sind folgende Nachrichten: Das britische Militärgericht in Tel Aviv verurteilte 13 jüdische Terroristen wegen Ermordung mehrere Araber zu sage und schreibe drei Monaten Gefängnis. Nach einer Meldung der englisch-jüdischen .Palestine Post" werden „zur Entlastung der überfüllten Gefängnislager von Akko 60 Gefangene, darunter hauptsächlich jüdische Terroristen und andere Feinde der arabischen Freiheitsbewegung, in das britische Militärgefangenenlager Sarafand itbergefllhrt, offen bar, um dle endgültige Freilassung vorzuberelten. Unter diesen Umständen ist es nicht verwunderltch, daß der jüdische Terror in dem berüchtigten Ortsviertel von Haifa weltergeht und dort schon wieder «in erschossener Araber auf- gesunden wurde. Aur u»ch weuis Soffmms... Paris und London zur neuen Panne in Moskau Paris, 11. Juli. Dle Kommentare der Pariser Blätter scheinen die Leser darauf vorzubereiten, daß mit dem Abschluß eines Paktes zwischen den Westmächten und der Sowjetunion nicht wehr z» rechnen ist. Man spricht von der Sackgasse der Verhandlungen. Mehrfach werden „entscheidende Beschlüsse" zur Bändigung des „demütigenden Zustand«s" gefordert. entgangen, daß die Rede Chamberlains wieder einmal nicht den gewünschten Eindruck in Deutschland ge macht hat. Papierböller! Die italienisch« Presse zur Chamberlain-Erklärung Mailand, 11. Juli. Chamberlains Ausführungen über das deutscl)e Danzig werden von der norditalicnischcn Presse dahin kommentiert, daß sie in keiner Weise zu einer Klärung der schwebenden Angelegenheit beigetragen haben. Der „Corriere della Sera" erklärt, die Worte Chamber lains hätten alle unbefriedigt gelassen. Der Premierminister hat die Haltung seiner Regierung definiert, als ob er eine von der polnischen Regierung an das Forcign Office gerichtete Mitteilung erläutern wollte. Er habe nur die alten Argumente wiederholt. — Der „Popolo d'Italia" stellt fest, daß die Haltung der britischen Regierung in einer noch allge meineren Farm als in den vorhergegangenen Reden Chamber lains zum Ausdruck gekommen sei. — Die „Gazzetta del Povolo" schreibt, die Rede habe den Eindruck einer jener Papierböller gemacht, die viel Lärm erzeugten, denen aber jede Zerstörungswirkung fehle. Chamberlain habe weder der Sache des Friedens noch der Sache Polens einen guten Dienst geleistet. Er habe nur das Leben seines Kabinetts um einige Wochen und damit die lächerliche Komödie eines Eng lands verlängert, das schwätze und viel Geschrei mache, aber sich letzten Endes weder rühre noch rühren werde. London, 11. Juli. Angesichts der neuen Unterbrechung der Verhandlungen in Moskau schweigt sich die Londoner Morgen presse heute auf einen Wink von oben hin völlig über die Mis sion Strangs aus. Nur Vernon Vartlett sagt, Einzelheiten über die jüngste Phase seien zwar nicht zu erhalten, aber es werde immer zweifelhafter, ob selbst ein Beschluß Lord Hali fax'. in letzter Minute selbst nach Moskau zu gehen, noch Zweck« haben würde. Ich bin nickt einmal sickzer. so erklärte er, ob jetzt das zuerst rorgeschlagem-^infache Militärbündnis der drei Staa ten zustande kommen würde. Wirbelsturm ln Padua Garagenneubau elngestürzt Mailand, 11. Juli. In Padua richtete ein Wirbelsturm großen Schaden an. Der Sturm brachte ein« große im Stau be findliche Autogarage zum Einsturz. Hierbei wurden 20 im Innern der Halle beschäftigte Arbeiter von den Trümmern verschüttet. Einer der Arbeiter wurde getötet, sieben verletzt. An anderen Stellen der Stadt wurden Bäume entwur zelt, Fensterscheiben eingedrückt und mehrere Dächer abaedeckt. De« Telephonverkehr in der Stadt mar sür einige Stunden unterdrücken. Auch tn der Umgebung von Padua ereigneten sich schwere Schäden durch Unwetter. Ein Haus In Pordenone wurde vollkommen zerstört. Am Montagabend wurde in Vittorio-Deneto ein Erd bebenstoß bemerkt. Kurz vorher verzeichnete auch Triest das Beben. Es wurde besonders in den höhergelegcnen Punkten der Stadt bemerkt. Man schätzt, daß der Herd des V-ckens etwa 160 Kilometer von Triest entfernt gelegen haben dürfte. 150 Tote ln penaranda Die Opfer des Explosionsunglücks in Spanien Madrid, 11. Juli. Die Explosion, die den Ort Nenaranda de Bracamonte heimgesucht hat, hat fast die ganze Stadt ver nichtet. Don 1300 Häusern wurden 1100 zerstört. Die Ein wohner des völlig geräumten Ortes wurden tn Salamanca und Umgebung untergebracht. Die Zahl der Opfer wird bisher auf 150 Tote und 1500 Verletzte geschätzt. Die Lösch- und Bergungsarbeiten dauern im unverminderten Umfange an. Die zugunsten der Opfer in ganz Spanien eingeleitete nationale Sammlung brachte als ersten Beitrag eine Spende des Caudillo in Höhe von 200 000 Peseten. Die Verpflegung der Obdachlosen über nimmt di« Sozialhilfe -er Falange. Srfi verjagt, dann »er-afiet Deutsche aus der Fluch« vor polnischem Terror Warschau, 11. Juli. Bei Adelnau im Süden der Provinz Posen wurden von polnischen Grenzbeamten elf deutsche Män ner und Frauen aus dem bei Lodz gelegenen Ort Rusa Pabja- nicka verhaftet, die sich vor dem polnischen Terror, der gerade in der Lodzer Wojwodschaft schärfst« Ausmaße angenommen hat, in Sicherheit bringen wollten. Freundschaft, mit Blut besiegelt Graf Ciano, Italiens Außenminister, ist zU einem Staatsbesuch in Spanien eingetrassen, »an den maßgebenden Persönlichkeiten des neuen Spaniens ebenso herzlich begrüßt wie »om spanischen Volke selbst. So verhielt es sich auch bei dem Besuch, den Spanier - Innenminister Suner vor wenigen Wochen in Rom und Italien machte. Die Freundschaft zwischen Italien und Spanien ist keine Konstruktion der Staatsmänner, sondern für beide Völker Sache des Herzens. Ita lien und Spanien sind Anrainer des Mittelmeeres, die gerade deswegen und im Widerstand gegen die heute erschütterte Usurpation Englands im Mittelmeer auf einander angewiesen sind. England konnte diese Usur pation aufrechterhalten, solange seine Politik direkt oder indirekt es fertigbrachte, die Mittelmeerländer entweder gegeneinander oder doch auseinander zu ma növrieren. England hat dies auch in den Jahren des spanischen Bürgerkrieges wiederholt versucht: aber es hat dabei lernen müssen, daß die Zeiten endgültig vor bei sind, in denen England sich als der unbeschränkte Herr über alle Meere aufspielen konnte. Das gewaltig erstarkte Italien ist heute die Mittel mcermacht schlechthin, ohne die von den Säulen des Herkules bis zu den Dardanellen keine Entscheidung fallen kann. Der englisch-türkische Vertrag erkennt diese Tatsache widerwillig an. Wäre es vor zehn oder gar vor zwanzig Jahren der englischen Regie rung eingefallen, mit einem vorderasiatischen Staate einen Vertrag auf gegenseitige Sicherung einzugehen, wie es 1939 zwischen London und Ankara geschehen ist? England hat zwar alle möglichen Versuche gemacht, Italien daran zu hindern, den nationalen Kräften Spa niens den Sieg über Anarchie sowie äußeren Verfall zu sichern. Das nationale Spanien aber hat sich, von Deutschland und Italien kraftvoll untorstiUzt, über innere und äußere Zerrüttung erheben können, um gleichzeitig mit dem sozialen und wirtschaftlichen Wieder aufbau des Landes zu beginnen. Der Staatschef des neuen Spaniens, General Franco, bat das wiederholt anerkannt, hat wiederholt unterstrichen, daß die Gefühle des nationalen Spaniens da zu finden seien, wo die Ach senmächte gemeinsam marschieren. Das neue Spanien hat die Waffengemein schaft mit den Achsenmächten erlebt. Eine Ge meinschaft, die sich auf eine Solidarität aller sozialen und kulturellen Interessen gründete, die sich jeder Para phierung entzieht. So gut wie es während des national spanischen Befreiungskrieges keine Staatsverträge zwischen Deutschland, Italien und Spanien gegeben hat, so gut braucht es heute und in Zukunft keine Instru mente dieser Art. Während des Befreiungskrieges wurde von den drei befreundeten Mächten gehandelt lind nicht verhandelt, wurde das getan, was unbedingt notwendig war und getan werden mußte. Das hat dein nationalen Spanien den Sieg gesichert, hat seinen Wiederaufstieg vorbereitet, der damit nicht abgeschlossen ist, daß Madrid wieder als die Hauptstadt des Landes gilt, daß in Bar celona und Valencia wieder die nationalspanische Triko lore weht. Ebensowenig wie England heute Spanien noch bedrohen kann, ebensowenig kann dies trotz der Pnrenäengrenze von Frankreich ans geschehen. Wenn sich gewisse Kreise in London und Paris damit trösten, daß das neue Spanien noch nicht in einem Bündnisver trag zu den Achsenmächten stünde, so verrät das mehr Angst vor den politischen Realitäten als ein Sicheln« stellen auf die Dinge, wie sie wirklich sind. In Madrid oder San Sebastian braucht bestimmt nicht monatelang verhandelt werden, denn das neue Spanien weiß, daß die Achsenmächte einen Block bilden, der an innerer und äußerer Kraft, an der Solidarität aller seiner In teressen gemessen, unüberwindlich ist. Italiens Außen minister braucht diesen Tatbestand nicht schriftlich ln Spanien aufzunehmen, denn was hierzu an politischen Realitäten erforderlich ist, das ist in den Jahren des spanischen Befreiungskrieges mit Blut besiegelt worden. Relchsparteltag vom 2. bis 11. September München, 11. Juli. Die Reichspressestelle der NSDAP teilt mit: Der diesjährige Reichsparteitag der NSDAP wird In Nürnberg In der Zeit vom 2. bis einschließlich 11. September ab gehalten. Die Dauer des Rcichsparteitages ist verlängert war- den, doch werden die einzelnen Teile des Reichsparteitagspro- gramms keine wesentlichen Veränderungen, wohl aber gegen- itder der Einteilung bet frühere« Reichsparteitaga, zeitliche Verlegungen erfahren. Englischer Attache kommt vors Kriegsgericht Wegen Spionage gegen Japan ln China - Auch in Schanghai Stacheldraht um englische Fabriken