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SECHZEHNTES ABONNEMENT- KONZERT IM SAALE DES GEWANDHAUSES ZU LEIPZIG DONNERSTAG, DEN 8. FEBRUAR 1906. Dirigent: Professor Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Hamlet. Phantasie-Ouvertüre (Op. 67) von P. Tschaikowsky. (Zum 1. Male.) Fünf Gedichte in Musik gesetzt von R. Wagner (instrumentiert von Felix Mottl) , vorgetragen von Frau Maikki Järnefelt aus Stockholm. a) Der In der Kindheit frühen Tagen Hört’ ich oft von Engeln sagen, Die des Himmels hehre Wonne Tauschen mit der Erdensonne, Daß, wo bang ein Herz in Sorgen Schmachtet vor der Welt verborgen, Daß, wo still es will verbluten, Und vergehn in Tränenfluten, Engel. Daß, wo brünstig sein Gebet Einzig um Erlösung fleht, Da der Engel nieder schwebt, Und es sanft gen Himmel hebt. Ja, es stieg auch mir ein Engel nieder, Und auf leuchtendem Gefieder Führt er, ferne jedem Schmerz, Meinen Geist nun himmelwärts! b) Sausendes, brausendes Rad der Zeit, Messer du der Ewigkeit; Leuchtende Sphären im weiten All, Die ihr umringt den Weltenball; Urewige Schöpfung, halte doch ein, Genug des Werdens, laß mich sein! Halte an dich, zeugende Kraft, Urgedanke, der ewig schafft! Hemmet den Atem, stillet den Drang, Schweiget nur eine Sekunde lang! Schwellende Pulse, fesselt den Schlag; Ende, des Wollens ew’ger Tag! c) Im Hochgewölbte Blätterkronen, Baldachine von Smaragd, Kinder ihr aus fernen Zonen, Saget mir, warum ihr klagt? Stehe still! Daß in selig süßem Vergessen Ich mög’ alle Wonnen ermessen! Wenn Aug’ in Auge wonnig trinken, Seele ganz in Seele versinken; Wesen in Wesen sich wieder findet, Und alles Hoffens Ende sich kündet; Die Lippe verstummt in staunendem Schweigen. Keinen Wunsch mehr will das Inn’re zeugen: Erkennt der Mensch des Ew’gen Spur, Und lös’t dein Rätsel, heil’ge Natur! Treibhaus. Schweigend neiget ihr die Zweige, Malet Zeichen in die Luft, Und, der Leiden stummer Zeuge, Steiget aufwärts süßer Duft. Den Inhabern von Freikarten ist der Zutritt zu den Hauptproben nur durch den Haupteingang (Wilhelm Seyfferth-Straße) gestattet.