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S7. Iahrg Dienstag, den 16. Mai 18S9 Ib- ten. »ütllhlnkl fiil KilsSril Marandt, Mollen, Sieömtehn und die Umgegenden. Amtsblatt !lgl. Amtshauptmannschcrft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Milsdruff sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Bnrkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönbera, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- Kg, Niederwartha, Oberhermsdors, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. WocventUch oreimat uno zwar Diensiags, Lonnersiags uno ^ounaveuos. — Bezugspreis orerletiayrucy I Mr. Ps., ourcy me Pog oezogen iMl. 55Ps. Mate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. I Dmck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. So sagt der Kurfürst von der neu von En Ordnung, er behalte sich die Bestätigung Stadthäupter vor. Der Kaiser wohnte ' s Kobe bei und gab verschiedene Aenderungs- ' Antag Abend fand die erste Aufführung statt. ,A hat der Autor hiermit mehr Glüst, als Mheren Drama „Der Burggraf", das ihm ^litische Rundschau. Aiserhofe. Der Aufenthalt des Kaiserpaares " gilt, wie bekannt, vor Allem der Aufführung Kuff'schen Dramas „Der Eisenzahn", für Mer persönlich verschiedene Skizzen gezeichnet Zama behandelt den Konflikt zwischen dem Wedrich dem Eisernen und der Stadt Berlin; M cs so gefügt, daß darin einzelne Sätze K auch den heutigen Streit wegen des Fried- Ar die Märzgefallenen und die Nichtbestätigung Ksters Kirschner als Oberbürgermeister ganz - "uv "Au Kn durch den Kaiser, aber ein einstimmig Aheil der Kritik cinbrachte; Lauff ist ein guter - A kein Künstler und Dichter. l Atagung des Reichstages um die Juni- i 10. November steht fest, war auch bei der f, Age gar nicht anders möglich, und nun be- i Aon ernsthaft zu erwägen, ob nicht auch der » Mdtag nach Hause gehen und im Oktober j A zusammentreten soll. Eine trockene Auf- I ^ Arbeitsleistungen ergiebt, daß der Schluß bei Ausarbeitung der nothwendigen Gesetze A August erfolgen könne und bis dahin ein M zusammenzuhalten, ist trotz der 15 Mark ^.schwer. Dem Reichstag liegt vor Allem Oliven Fertigstellung der Reform der Älters- Alwersicherung und des Nachtragsetats. Biel ig auch die neuen Postgesetze noch im Geschwind- 'AHerr von Podbielski steht sich sa mit allen As Allerbeste, so gut, wie kaum vor ihm irgend Aigen Schwankungen hat uns der Mai für -F eit Mn wirklich schönes Psingstwetter gebracht, - ' blauen Himmel eine solche Wärme, daß AZ das junge Grün wachsen sehen zu können »usZ Mntlich tritt nicht wieder ein Umschlag ein, dann, da auch in der Politik keinerlei Heber in Aussicht stehen, im Gegentheil sich jetzt Feiertags-Stille geltend macht, recht frohe Aden. Die Eisenbahnen, die Wirthe und Alle, Festtagen einen Verdienst erwarten, rüsten Aach Kräften. .daßhafte Geschichte wird den „Berl. Reuest. Altenburg berichtet: „Genosse" Stücklen, A der „Altenburger Volksztg.", hatte sich eines ^Kontroll-Versammlung zn stellen; allein er A davor, daß seine „Umsturz-Thätigkeit" in AK ihn in Konflikt mit den Militär-Gesetzen AK. Darum fragte er bei der Militär-Behörde Aer Redaktions-Thätigkeit am Kontroll-Ver- AK kein Hinderniß in den Weg gelegt werden A Bescheid lautete, daß dem Erscheinen der -A Hinderniß im Wege liege, nur dürfe der A Segen die Militär-Gesetze verstoßen. Augen- ijAAe sich Herr Stücklen nicht die Fähigkeit zu, Ki lang ohne Verstoß zu redigiren, er ließ AS diejenige ganze Seite, die er hätte füllen A.A'uckt und bemerkte, indem er dieses drollige An Lesern in lamentirendem Tone erzählte: Ar können daraus ersehen, wie der Militaris- 'A Zeiten tiefsten Friedens in das bürgerliche »2 eingreift." (!) lzAlhundertjährigen Geburtstage Hans r ? n Zieten, des berühmten Reiter - Generals Ad Großen und großen Menschen, wurde am Rathenow das Denkmal feierlich enthüllt, welches das dort garnisonirende Regiment der Zieten- Husaren dein kühnen Feldherrn errichtet hat. Es ist ein Werk des Berliner Bildhauers Werner Begas und besteht in einer monumentalen Bronzebüste. In Berlin war das Denkmal Zielens auf dem nach ihni genannten Platz mit Kränzen und Guirlanden geschmückt. Kapitän Gustav Schmidt, der heldenmüthige Führer der „Bulgaria", der bekanntlich von der Hamburg- Amerika-Linie einen dreimonatlichen Erholungs-Urlaub er halten hat, wird von diesem auf seinen Posten nicht wieder zurückkehren, da ihm sein Gesuch um Entlassung aus dem Seemannsdienste genehmigt ist. Im Verlaufe seiner 42- jährigen Berufsthätigkeit hat der jetzt 57 Jahre alte See fahrer 97 Ozeanreisen zurückgelegt; seine Seeoffizierslauf bahn begann er im Jahre 1882 als Führer des Dampfers „Borussia". Hierauf erhielt er nach einander das Kommando über die Dampfer „Cyklop", „Albingia", „Bavaria", „Gellert", „Rhenania", „Lesstng", „Polaria", „Italia", bis er schließlich mit der „Bulgaria" seine 97 und letzte Seefahrt unternahm. Aus Paris: In Paris rechnet man nun allgemein mit der Rückkehr des Ex-Kapitäns Dreyfus von der Teufels-Insel und zwar etwa für den Anfang Juli. Frei ist er dann noch nicht, denn das bevorstehende Urtheil des Kassationshofes kann nur die Frage entscheiden, ob das frühere Prozeß-Verfahren revidirt werden soll oder nicht. Nach der erwarteten Bejahung wird Dreyfus dann vor ein neues Kriegsgericht gestellt werden, welches die in ¬ zwischen bekannt gewordenen Thatsachen zu Gunsten des Angeklagten zu prüfen hat. Um keinen Spektakel in Paris hervorzurufen, wird der neue Dreyfus-Prozeß wahrschein lich in dem Hafenplatze Lorient in der Bretagne ver handelt werden, wo der Kapitän also bis zur definitiven Entscheidung seines Schicksals verharrt. Ob ein Vorgehen gegen die kompromittirten Offiziere beschlossen wird, muß sich zeigen. Englische und amerikanische Schwindeleien. Englische und amerikanische Blätter haben seit geraumer Zeit gegen Deutschland eine Fülle von Flunkereien ver übt, die allgemach jeden Glauben an die Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit jener Presse erschüttert. Am Freitag ver breitete der große „Londoner Daily-Telegraph" die Meldung, daß der deutsche Kaiser am Tage zuvor bei Metz einen Berichterstatter der New-Iorker World em pfangen und ihm eine Botschaft an das amerikanische Volk aufgetragen habe. Auch diese Meldung ist nichts als eine plumpe Erfindung. Der Kaiser hat überhaupt mit keinem Berichterstatter gesprochen. Hat denn die englische Presse keine Mittel, die Urheber solcher frivolen Erfindungen öffentlich an den Pranger zu stellen? Der Daily-Telegraph hatte den Wortlaut der angeblichen Botschaft des Kaisers veröffentlicht. Mit ähnlicher Dreistig keit werden Tag für Tag von englischen und amerikanischen Zeitungen Mittheilungen verbreitet, die nichts sind als Schwindeleien. Die deutschen Frie ensdelegirten Haag vorerst nur die Grundlage, auf welcher sich die Ver Handlungen bewegen sollen, festgestellt werden dürfte. Pro fessor von Stengel, welcher im Jahre 1840 geboren wurde, hat in München die Rechte studirt und trat dann in den Justizdienst. Im Jahre 1871 wurde er zum kaiserlichen Landgerichtsratb in Mühlhausen i. E. ernannt und 1879 in gleicher Eigenschaft nach Straßburg i. E. versetzt. Zwei Jahredaraufwidmeteersich dem akademischen Lehrberuf,zuerst in Breslau, dann 1890 in Würzburg und seit 1895 in München. Den genannten beiden Männern gesellt sich als Dritter der Königsberger Professor für Staats- und Kirchenrecht Dr. Philipp Zorn zu, welcher seit 20 Jahren mit der Politik eng verwachsen ist und in schwierigen staats- und völkerrechtlichen Fragen schon mehrfach um seine Meinung befragt wurde, so erst kürzlich bei der Lippe'schen Thron streitigkeitsfrage. Er wurde im Jahre 1850 zu Bayreuth geboren, studirte in München und Leipzig, wurde 1875 an der Münchener Juristenfakultät Privatdocent, bekam in demselben Jahre eine außerordentliche Professur für Staats- und Kirchenrecht in Bern und wurde 2 Jahre darauf ordentlicher Professor. Im Jahre 1878 siedelte er als solcher nach Königsberg über, wo seine anregende Lehr tätigkeit außerordentlich geschätzt wird. Er ist Verfasser mehrerer bedeutender staatswissenschaftlicher Werke. o Schon sind die Augen der ganzen zivilisirten Welt auf das bevorstehende große Ereigniß, die Friedenskonferenz im Haag, gerichtet, und dürfte es wohl für unsere Leser von Interesse sein, die Männer im Bilde zu sehen, welche das deutsche Reich bei der Friedenskonferenz vertreten. Einer der geachtetsten und an Erfahrungen reichsten Diplomaten von ganz Europa, unser Botschafter in Paris, der 79jährige Graf Münster steht an der Spitze. Derselbe ist am 23. März 1820 geboren und wurde nach Vollendung seiner Studien Mitglied der hannoversch, ersten Kammer; alsdann ftbte er 8 Jahre als außerordentlicher hanuover'scher Gesandter in Petersburg, trat im Jahre 1867 in den preußischen Staatsdienst und wurde Mitglied des Herren hauses. Von 1867—1870 war er Mitglied des Nord deutschen Reichstages für den Wahlkreis Goslar, von 1871—1873 gehörte er dem deutschen Reichstag an. Im Jahre 1873 wurde er zum deutschen Botschafter in London ernannt, wo er 12 Jahre blieb, bis er an Stelle des Fürsten Hohenlohe, unsern jetzigen Reichskanzler, auf den Panier Botschafterposten berufen wurde. — Der zweite Delegirte Professor Karl Freiherr von Stengel hat durch die Veröffentlichung seiner Anschauungen über die auf dem Kongreß zu behandelnden Fragen viel von sich reden gemacht;zer vertritt die Meinung, daß im