Volltext Seite (XML)
DmWc Ailgmciilt Zcituiig. s sacht MchLDD kr Deutsche» MeMu»^ EtzNUG Olail, da« sei« ÜeberU! tro« mit ypst-rreich-Un-Lr» I Wenzu «stffeNd«»." / I v« - Mi. KeychM M »Och. Wry «nMuMtz r«e an der 6WM AuSpahmtz^ M-Ä Klarheit, keine Zweideutigkeit! ' — Leipzig, 28. Juni. Auf diplomatischem Gebiete mag Ueberlistung eine nützliche und, weil sie allseits in Uebung, sogar bisweilen nothwendige Waffe sein; in Sachen der inner» Politik sollte man immer, auch hei den hitzigsten Interessen- oder Parteikämpfen, ein „ehrlich Spiel" treiben, denn schließlich sind es doch die allgemeinen Interessen des ganzen Vaterlandes, um die eS sich handelt. Wenn aber bei diesem verhängnißvollen Francken- stein'schen Anträge nicht so etwas wie ein gegenseitiger Versuch der Ueberlistung im Spiele ist, so müßten wir an aller Logik, ja an unserm gesunden Menschen verstände verzweifeln. Vergegenwärtigen wir uns doch die Sachlage! a-lt<«Oebte«» Ott M tidttftriel gespaUykt« M nMtzttW der Finanz- edor, welche chaMsnund „ dem Khedive seine MGO-Khsdive ersOhtr die Müllst« m ztt bt«ben. Wit di« Dallh R«VS au« «fepackdrin vi« ««stern meldm^ ist di?Civilliste Ismail!- ans S6000 Psd. St. festgesetzt würden; jed« seiner Söhn« echAt isovo Pfd. St. Mit dem entthrontenKhediv« w«den auch d« Prinz Hasst»» und der FinaNzminist« nach Konstantiuopel überfiedeür, Md hiesigen Morgenblätt« spreche« Htt Befriedigung * tvashi»gton> 2^. Juni. DäS R eprgsen tan- ^nhauS hat das Jüsthzdndget Mw dMrMMnmtt cularbeiträge. ' „ Warum das Centrum so viel Gewicht Lior ob es sich «twa die. krike denkt, indem die Einzesstaaüm d«M Haltung, der MaMOst^L ReichSrej selbst ln könnte», Wer Consulw v, . . dankte dem Morste - - seitens de» btitMag, rs. Amii 187S. . . Pu» »» »V Lr»«diti„ ta ke«,,>a 1» ft»»«». 2»s«rti»»»»»t-tze Da- Centtum verlangt „föderative Garantien", d. h. Bürgschaften gegen eine zu große UedrkMacht de» Reich« über die Einzelstaate». Zu diesem Zwecke watt> ausgesprochenermaßen der Franckensteiuffche An trag gestalt. Die Annahme dieses Antrag« betrachtet die «Germania» als eine» „Sieg der ReichSvttfaffnNtz über dit liberalen CentralisationSgelüste". Dew «M Veste also, was das Centrum «reichen wollt« und tM reicht glaubt, ist der Fyttbestand dds Ltth^ häÜütffrS Mischt» EinzelsttateN und Reich im Fina«^ punkte, also der Fortbestand des Shst-m- der Msteft- Telegraphische Depeschen. «t-HHeit «ld Recht, Freiheit »ich Arsch!» . «a A»»aeatt« sdie dtshengru e» Postiimler» «dszugrden, d«m kl»« , reich« Kille znströ««dea Stsff ihre, kZvditte«. Me n««t in dieser Veziehsug eme MiUetstellnsg Mische, No, und glaubt damit den Wünschen ei«- große« Theil« -er Zert«g-- etzentwürfs betretend die Rev^stvndrs Artikels 7 der Verfassung zu beauftragen. * Wien, 12. Juni abends. Meldungen der Poli- üschen Correspondenz. Aus Konstantinopel von heute: „Der Erwirkung des die Absetzung des Khe- dive betreffenden Jrade des Sultans gingen sehr stür mische Scenen im Mimsterrathe voran und der Sturz Khereddin-Paschq'S wurde von vielen Seiten als un vermeidlich angesehen. Die mit dem Absetzungsirade gleichzeitig decretirte Aufhebung des Fermans von 1873, welcher dem Khedive gewisse Prärogative, na mentlich in Finanzangelegenheiten, einräumt, wird all gemein als ein aus der Initiative des Sultans her vorgegangener Schritt interpretirt, dessen Tendenz gegen die Politik Englands und Frankreichs gerichtet sei." ANS Belgrad von heute: „Der Ministerrath beschloß,, zu Verhandlungen über eine Eisenbahnconven-> LHe M üwöittel- Aufjeden Fall sind ^altupg und ^Aufhebung eines bestimmten Zustande- (der Matrieulärbnträge) nicht dasselbe, sondern ein Gegensatz. Wenn nun von zweien der eine sagt: durch den Vertrag, de» wir geschloffen, ist ein gewisses RechtSverhältniß, das bis her zwischen uns bestand, anerkannt und bekräftigt worden, der andere aber: durch diesen Vertrag ist eS aufgehoben worden, so liegt auf der Hand, daß beide den Vertrag ganz verschieden auslegen und daß, wenn sie sich nicht noch verständigen, der eine davon der Betrogene sein wird. Gerade so aber steht eS zwischen dem Centrum und den Conservativen rücksichtlich des Franckenstein'- schen Antrages. Das Centrum behauptet: die Einzel staaten bekommen vom Reiche alle Mehreinnahmen über den jetzigen Durchschnitt zu ihrem freien Eigen thum „überwiesen", und der Artikel der ReichSvetsas- , HO WMtzM vor dieselbe sein: fit ist ein entschiede« sreisiiuiae», «»ch o- vtrtheidigt, «der amh de« Gegner« Gerechtigkeit wlderfahre« Ui-t. . .elegraphische« Borseabenchteuj 5 V, Uhr. Rach a»s»itrt-«ird fic ASgrmewe «ettht zu diese« do« de« weiteste« Kreise« u«d namentlich vo« de« größer» S, die a", tW-iGte A«d«ttMz die JisertiouSgebühr bettägt für de« Nau« eis« viermal ,dt" 30 Ps. * Mkr bremal Die Enthüllung des Cornelius-Denkmals in Düsseldorf. Der Kölnischen Zeitung berichtet man aus Düffel dorf vom 25. Juni: „Gestern war ein großer Festtag in der freundlichen Kunststadt an der Düssel; es galt, ihren größten Sohn zu feiern, Peter Cornelius, wel chem seine Verehrer auS Nähe und Ferne ein schöne- Monument errichtet haben. Die Hauptstraßen prangten i» lustigem Flaggenschmuck, und zum Glück war der Himmel gnädig und sandte keine Regengüsse herab; sondern Hellen Sonnenschein. Um 11 Uhr morgens begann die Feier, indem sich die officiellen Theilnehmer an derselben im Hofe der alten Akademie versammelten. Wir sagen: die officiellen Theilnehmer, denn nichtoffi- ciell betheiligte sich die ganze Einwohnerschaft, welche in den Straßen, an den Fenstern und selbst auf den Dächern den Festzug erwartete. Dieser setzte sich denn auch um 11'/, Uhr in Bewegung. ES war ein selt sam gemischter Zug, malerisch und unmaletisch, denn bunte Gruppen von historisch costümirten Figuren wech selten ab mit solchen von feierlich fchwarzbefrackten Herren mit weißen Cravatten und blanken Cylinder- hüten. Außer den Künstlern Düffeldorf» und vielen auswärtigen Kunstgenoffen befanden sich aber auch noch viele andere im Züge, Deputirte von Akademien und städtischen Corporationen, der Oberbürgermeister mit dem Stadtrath von Düsseldorf, Vertreter von Kunst vereinen und viele Kunstfreunde und Verehrer deS großen Meisters. Die bunten Gestalten deS Zuge» aber waren Herolde, Landsknechte, Fahnenträger mit Begleitung zu Pferde und zu Fuß, Pagen, welche Embleme und Jnschrifttafeln trugen, und zwei berittene MusikcorpS, alle in dem höchst malerischen form- und farbenreichen Costüm vom Ende deS 15. Jahrhunderts; es war eine wahre Pracht. So bewegte sich denn der lange Zug unter den Klängen der Musik zunächst an Cornelius' GeburtS- hause vorüber, welches sehr unscheinbar in einer kleinen Straße nahe der alten Akademie liegt, und dann auf weitem Umwege durch die schönen Alleen nach dem Platze, wo das Denkmal noch verhüllt und auf drei Seiten von Tribünen umgeben stand. Man hat dem selben einen sehr schönen Standort gegeben, wo die herrlichen Baumgruppen deS Hofgartens einen vor trefflichen Hintergrund bilden. Hier nun gruppirte sich alles in schön« Ordnung; Prinz Wilhelm von Preußen «schien mit Gefolge und nahm auf der Tri büne zur rechten Seite Platz, neben ihm die höchsten Behörden der Rheinlands und Westfalens. Professor Wilhelm Camphausen betrat die Redner bühne und leitete die Feier in längerer Rede ein. Er charakterisirte den Meister und seine Kunst, erzählte seinen Lebenslauf, nannte seine großen Werke in der Folge ihrer Entstehung und betonte ganz besonders den nationalen Charakter derselben, durch welchen Cor nelius der eigentliche Urheber und Begründer der neuern deutschen Kunst geworden ist. Auch als Re generator der Düsseldorfer Akademie pries er den Alt meister, wobei aber auch seines hochverdienten Nach folgers Schadow nicht vergessen wurde. Am Schluffe wandte sich der Redn« der Gegenwart zu und sagte, Corneliu«' Künstlerwirken gehöre schon der Geschichte an: «In unsere Zeit, die ja auch andere und nicht minder ruhmvolle Devisen auf ihrer Kahne führt, ragt er hinein wie der erzgepanzerte Heros, der inmitten eines leichter geschürzten FestreigenS in farbenreichern Gewändern und anmuthigerer Gestaltung gewappnet steht hoch auf einsamer Warte. So harrt sein Ge nius künftiger Tage, die auch seiner «nstern Muse einmal wieder das Feld zu größer« Herrschaft üb« die nationale Geschmacksrichtung öffnen werden. Denn unsere Zeit, die in schwerem politischen und socialen Ringen um die Neugestaltung des Vaterlandes rastlo« erregt ist, sie ist der größern Entfaltung einer Monu mentalen Richtung bisher weniger günstig gewesen.... Erst die jüngste Gegenwart regt sich wieder in beleb- terai, zukunftverheißendem Streben auch auf diesem Gebiete . . . überall treibt, grünt und blüht ein frischer, thatcnlustiger Nachwuchs, und die verklärten Geist« derer, welche das Hohepriesteramk deutsch« Kunst hier geübt haben, dürfen sich der Frucht ihrer Aussaat wahrlich in alle Ewigkeit freuen.» Nach dieser Rtde fiel die Hülle deS Denkmals. Dann sprach der Regierungspräsident v. Hage meister, welcher allen Förderern de» Werkes Dank sagte und namens des Cornelius-Vereins dasselbe dem Vertreter der Stadt, Oberbürgermeister Becker, über gab. Dieser erwiderte in kurzer, klarer Rede, worin er den Charakter der Stadt Düsseldorf als Kunststadt hervorhob und versicherte, daß die Bürger derselben, wenn auch nicht der Kunst angehörig, doch deren Werth und Bedeutung für Düsseldorf wohl erkennten und diesen Charakter ihrer Stadt auch ferner bewahren würden. Er schloß mit einem Hoch auf den Kais«, welches von den Versammelten mit lautem Rufe wieder-