Volltext Seite (XML)
Men-M-tzätze vtrmta«. ». August «»28 »«a-InnschNft: NachNeUen »««de« sernfprechee-Sammelnummer: »»21t Nur für «nchtgelvetche: Nr. »»Olt Gchrtstl-Uung u. H-uptgefchLII-flelle: »retden-«. l, Marienstr-b- w/1» »-»>>«»0«bü-r No« l. b» rs. «ugnst l»»« r«l iL,lül, »weimaNger Zuteilung Iret Haut l.1« WI. V»ftt«»u»»prei« für Monat August ».L0 MI. ohne Bosttustelluns-gebühe. »in»«Inummek lo PIg. «n,et,en»retl«: Li« Nnzeigen worden »ach «oldmarl berechnet: dt« etnlpaltige so nim breite Zeile »b Vlg., Istr autwirtl «0 Psg. Familienanjeigen und Stellengeluche ohne Rabatt >» «lg.. außer- »alb l» lvsg., die »o mm breite Reklame,eile »oo Psg., außerhalb »so Pig. vilertengebühr »o P>g. Auswärtige Aufträge gegen Vorausbezahlung Druck u. Verlag: Liepich ck Neichardt, Dresden. Pofticheck-Kto. tos« Dresden Nachdruck nur mit deutl. Quellenangabe iDreSdn. Nach».) zulästig. Unverlangte Schriitstiicke werden nicht ausbewahrt ,M Wt -er Triumph Gaunern zu" keschlmost die „NreMii"Gieger «arschan, 7. Aug. Die polnische Presse ist noch immer mit Nachrichten über den mißglückten polnischen Ozeanslug an gefüllt, in denen die Flieger als Helden hingestellt werden, indem erklärt wirb, daß die Zeit, während der sie in der Lust Verhaftung eines Wahnsinnigen im Landhaus PilfudsktS gewesen seien, der zur Erreichung Amerikas notwendigen Zeit gletchkomme. und baß sie insofern ihr Ziel also doch er. reicht hätten. U. a. wird erklärt, noch niemals sei die Ueber- sliegung beS OzeanS von Ost nach West gelungen, wobei in bezug auf die deutschen Ozeanflieger ein Wort Shakespeares zitiert wird: »Oft fällt der Triumph Gaunern und Tyrannen t«." Ueber die Rettung der polnischen Flieger wird berichtet: Leiber habe das Geschick eS gewollt, daß ausgerechnet ein deutscher Dampfer die Flieger rettete. Um dl« Masse zu beruhigen, wird die Nachricht verbreitet, die Flieger hätten die Absicht, den Ozeanflug zum zweitenmal zu «ersuchen. Bon unterrichteter Seite wird allerdings erklärt, die polnischeu Flieger hätte« gar nicht genug Benzin mit- gefiihrt und seien nicht wegen schlechte» Wetters oder Motor- defekte» ««gekehrt, sondern weil sie eingeseheu hätten, daß sie infolge Mangels an Brennstoff Amerika gar nicht erreichen konnten. Wie weiter gemeldet wird, wollen zwei andere pol- Nische Flieger, Kowalczyk und Kotlickt, in den nächsten Tagen von vromberg oder Thorn aus zum Ozeanflug über Irland auf der gleichen Linie starten, die die deutschen Ozeanflicger benutzten. Das Flugzeug ist ein zweimotoriger Typ mit 1200?. 8. von der gleichen Bauart wie die »Bremen". Es soll sich bereits in Thorn befinden. Es erübrigt sich wohl, über die unerhörte Niedrigkeit der Gesinnung, in der sich die polnische Presse gefällt, ein Wort der Entrüstung zu Elirrrn, Polen hat damit nur bewiesen, daß es außerhalb deseuropätschen Kulturk»eiscS liegt. Warschau, 7. August. In den Abendstunden des ver gangenen Sonntags ist ein Wahnsinniger in das Landhaus Marschall PilsudskiS in Sulejuwek etngedrungen. Gcn- dgrmeriepostcn haben ihn sofort verhaftet. Der Geisteskranke hatte verschiedene Papiere bet sich und trug sich mit der Ab sicht, sich über ihm zugefügte angebliche Benachteiligungen beim Marschall zu beschweren. lWTB.f Keine Truppen an -er polnisch litauischen Grenze London, 7. A»g. Wegen der andauernden Gerüchte über militärische Vorbereitungen an der polnisch-litauischen Grenze haben zwei Korrespondenten der »E h i c a g o - T r i b u n c" die Lage an Ort und Stelle sorgfältig untersucht, und zwar der eine von der polnischen und der andere von der litauischen Seite her. Beide Korrespondenten berichten, daß weder auf der einen noch auf der anderen Grenzscite irgendwelche Truppenkonzcntrationen oder sonstige militärische Vor- bereitungcn wahrnehmbar seien. Vorbereitungen zur Wtlnaer LegtonarStagung Warschau, 7. August. Marschall Pilsndski wird sich bereits am Freitag wegen der am 12. August stattstndenden Legionärstagung nach Wilna begeben. Er ist schon vor einigen Tagen von seinem Sommersitz nach Warschau zurück- gekehrt. Am Freitag und Sonnabend werden Sonderzüge für die Teilnehmer von Warschau nach Wilna eingelegt werden. Außenminister Zaleski wirb Anfang nächster Woche, also nach der Legtonärstagung, nach Warschau zurückkehren, und am 15. August die Amtsgeschafte «Ketzer übernehmen. BMltmlibersall mf mlechlsche WM« Berlin, 7. August. Wie aus Athen gemeldet wirb, wurden drei auf einer Wahlreise befindliche Kammerkandtdaten der griechischen Fortschrittspartei außerhalb der Hauptstadt in einsamer Gegend im Auto von mehreren Banditen angehalten und entführt. Die Räuber sandten den einen Gefangenen mit dem Chauffeur zurück, um ihre Forderung ans S Millionen Drachmen Löscgcld zu überbrtngen. Sie erklärten, daß für die Kandidaten Lebensgefahr bestände, falls der Eingang des Lösegeldes sich verzögere. Die Gefangenen erbaten die Zahlung der ver langten Summe von ihren Angehörigen. Die griechische Regierung will nun die 5 Millionen Drachmen'Lösegeld, das sind etwa 275 000 Mark bezahlen. Es sind Verhandlungen ein- geleitet worden. Die Verfolgung der Banditen wnrde in zwischen gänzlich eingestellt, um das Leben der Gefangenen nicht z» gefährde». Außer dem Lösegeld verlangen die Räuber auch freien Abzug aus Griechenland. Sie sollen die Richtung nach der albanischen Grenze genommen haben. Es handelt sich um eine seit langer Zeit bekannte Bande, die unter Führung der Gebrüder Kumbi steht. Die auf sie ausgesetzten Kopf prämie« betrugen zuletzt 800 000 Mark. Die Bande zählt sieben Mitglieder. Mit Ausnahme der Gegend in Epirus und um den Olymp herrscht in ganz Griechenland Sicherheit. Amerika in Schwierigkeiten Ratlosigkeit in der Frage der Hinzuziehung Rußlands zum Kellogg-Pakt Londo«, 7. Aug. In Kreisen des amerikanischen Staats departements ist man über das russische Angebot, den Kellogg-Pakt mit zu unterzeichnen, stark überrascht und einigermaßen aus der Fassung geraten. Einerseits befürchtet man, daß, falls Sowsctrußland den Vertrag unterzetchnen werde, das gleichbedeutend sei mit der Anerkennung Sowjet- rußlands. Anderseits wünscht man die europäischen Länder, die mit Rußland auf freundschaftlichem Fuße stehe», nicht da- durch zu beleidigen, baß man Sowjetrußland nicht mit ein ladet. Voraussichtlich soll die Frage so gelüst werden, daß man Frankreich die Einladung überläßt. Die japanische Presse zur Tschitscherin-Erklärung über den Kellogg-Pakt Tschttschertns Aeußerungen über den Kellogg-Pakt haben In der japanischen Presse großes Aufsehen erregt. Die der Negierung nahestehenden Blätter schreiben, der russisch« Außenkommissar habe mit bemerkenswerter Offen heit den Standpunkt der Sowjetregierung in der Paktfrage dargelegt. Tschitscherin habe nicht unrecht, wenn er die Beteiligung der Sowjetregierung am Kellogg-Pakt fordere. Es müsse jedoch hinzugefügt werden, daß die Sowjetregierung einen sehr erheblichen Teil der Schuld daran habe, daß sie, wie bisher, von den Besprechungen der Mächte ausgeschlossen wurde. Japan zweifle nicht an der Friedensliebe der Sowjetregierung. Diese müsse aber dafür sorgen, daß aus ihrer Hauptstadt nicht fortwährend KriegSruse ertöne». Französische Spionage im besetzten Gebiet LudwigShascn, 7. August. Durch die Aufdeckung eines umfangreichen Spionagcfallcö ist in den letzten Wochen in der französischen Zone des besetzten Gebietes wiederum das Be stehen einer weitverzweigten französischen Spivnagcorgani- sation im besetzten Gebiet fcstgestellt worden, die sich neben der Militärspionage die Bespitzelung der verschiedenste» politischen Vereinigungen zur Aufgabe gemacht hat. Die französischen Surets-Beamte» sind als Angehörige der BesatzungSarmee, deren Schutz ihnen anaeblich anvertraut ist, dem Zugriff der deutschen Justiz und ihrem Vollzug entzogen. Ihre Sptonage- tätigkett erstreckt sich aus das Gebiet der Militärspionage. Obwohl es in der Reichswehr nichts zu spionieren gibt, erhalten die deutschen Agenten den Auftrag, »Geheim- akten und Gchetmbefehle" der Reichswehr, des Roten Frontkämpferbundcs und des Stahlhelms zu beschaffen, um festzustellen, ob nicht die verschiedenen Jugendwander- bünde etwa »geheime militärische Hebungen" ab halten. Auch die Kriegervereine und die Feuerwehr werden überwacht, desgleichen die Wirtschaft des besetzten Gebietes, ür die Industrie- und Handelsspionage besteht in Mainz, der entrale des französischen Spionagedienstes, eine besondere bteilung, die ihr Anweisunqen erteilt und bet der die durch die einzelnen Surets-Beamten und ihre deutschen Agenten beschafften Berichte zusammenlaufen und ausgewertet werden. Neuerdings werde» die Beamten der französischen Surets im besetzten Gebiet in Unterrtchtskursen in Paris für die Spionagetättgkeit besonders ausgebtldet. Roch keine Fufage Stresemanns für Parts lDrahtmeldung unsrer Berliner Schrtstleitung.) Berlin, 7. August. In einigen Zeitungen war die Nach richt verbreitet, daß Außenminister Dr. Stresemann seine Zusage zur Pariser Konferenz zur Unterzeichnung des Kellogg-Pakteö bereits gegeben hätte. Wie amtlich ver lautet, trifft dies nicht zu. Die Antwort steht nach wie vor aus und dürfte wohl Gegenstand der für Freitag festgesetzten Kabtnettösitzung sein. An dieser KavinettSsitzung nimmt der Außenminister nicht teil, während die anderen Minister ihren Urlaub unterbrechen und nach Berlin kommen, schon um am Sonnabend an der Verfaffungsfeter tetlzunehmen. Reichs- kauzlcr Müller fährt am Donnerstag nach Berlin zurück. Der Kabinettsrat wirb sich mit den laufenden politischen Fragen beschäftigen. Inzwischen wirkt sich das Interview aus, daö der russische Außenkommissar Tschitscherin der Oesfentltchkeit übergeben hatte und in der er unverblümt die Zulassung Rußlands zum Kellogg-Pakt fordert. Von deutscher Seite wird hierzu unterstrichen, daß cs im Interesse des ganzen Paktgedankens läge, wenn dessen Universalität dnrchgcsührt würde. Man begrüßt auch die Bereitwilligkeit Rußlands, dem Kellogg- Pakt beizntretc», betont aber, baß diese Hinzuziehung Ruß lands keine spezifisch deutsch-russische Frage sei, sondern eine Frage, die von den Initiatoren des Kellogg- Pakts zu regeln sei. Kriegsgerichtliches Urteil gegen einen englischen Marineoffizier Kapitän Macpherson, von dem am 2. Juli Im Hafen von Halifax gestrandeten britischen Kreuzer „Dauutlcß", wurde vom Kriegsgericht zum Verlust seines Kommandos verurteilt. Lnlgleilmig ein« sa««M<B bei AM Ein Schwer- und ein Leichtverletzter Kassel, 7. August. Heute morgen gegen 8,1V Uhr entgleiste der Gütcrzug 8818 Nordstemmcn—Göttingcu aus dem Äahn- hos Alfeld an der Leine in der Einsahrtsweiche mit Loko motive und den nachfolgenden vier Wagen. Die Lokomotive und der Postwagen sprangen aus bissicr noch unaufgeklärter Ursache ans dem Gleis und stürzten nm, wodurch drei weitere leere Güterwagen ineinander geschoben wurden. Der übrige Zugteil ist unbeschädigt geblieben. Tie beiden Hauptgleise der Richtung Kreiensen—Elze und Elze—Kreiensen wurden sofort gesperrt und der Zugverkehr wurde durch Umsteigen aufrechterhalten. Bei dem Unfall wurden die ans den Bremsen fahrenden Obcrschassner Heinrich Schütte auS Nort heim schwer und der Schaffner Fritz Herbst aus Northeim leicht verletzt; beide sind sofort in die Göttinger Klinik über- gcsührt worden. Die Ausräumungsarbeiten waren heute morgen gegen 7 Uhr so wett fortgeschritten, baß ein Gleis der Richtung Elze—Kreiensen um 7 Uhr sreigegeben werden konnte. Die sofort eingeleitete Untersuchung hat bis jetzt noch keinen Anhaltspunkt über die Ursache der Entgleisung er geben. sW.T.B.j Zngunsall in Estland. Drei Wagen eines von Reval nach Pernau fahrenden Zuges entgleisten aus unbekannter Ursache in der Nähe des Bahnhofes Moisakuela. Fünfzehn Personen wurden verletzt, darunter drei schwer. BerMleKteriml! im Befinden von SiineseldS Berlin, 7. August. Das Befinden des Ozeansliegers von Hünefeld, der sich bekanntlich einer Blinddarm operation unterziehen mußte, hat in den letzten Tagen gewisse Schwankungen gezeigt. Bei der immerhin recht erheb lichen Schwere des Befunds, der bereits bet der Operation festgestellt wurde, ist damit zu rechnen, daß der Verlauf nicht ganz ohne Komplikationen vor sich gehen würde. So erklärt sich auch eine in den letzten Tagen bemerk- bar gewordene Reizung in den Bauchdecken, die den Heilungsverlauf verzögert. Im Hinblick auf den Ansangsbefund liegt aber in dem bisherigen Verlauf durchaus nichts Ueberraschendes. Man hofft jedoch, daß die Komplikation von dem Patienten glatt überjtanden wird. Erplosionskatastrophe auf einem Dampfer Tacoma Washingtons, 7. Angnst. Durch die Explosion einer Ladung von 12 Tonnen Pulver auf dem Dampfe« »La Bianca" wurde in der Stadt beträchtlicher Schaden an- gerichtet. Die Mannschaft des in Brand geratene« Schiffes war nach einigen vergeblichen Löschvcrsuchen ins Wasser ge sprungen, um schwimmend die Küste zn erreichen. Gleichzeitig wurde durch eine gewaltige Explosion an Bord des Schisses der Kajiitenansbau der »La Bianca" ans den Strand ge schlendert. sW. T. B.» Durch eine etnstürzen-e Mauer getötet Berlin. 7. August. Bei Ausschachtungsarbeiten zu einem Neubau auf dem Hofe des Grundstücks Ehauffeestraße 1v stürzte plötzlich eine ncuausgerichtcte Mauer ein Während cs verschiedenen Arbeitern gelang, noch rechtzeitig aus der Baugrube herauszuspringen, wurde ein SS Jahre alter Ar beiter durch einige Mauerstücke wieder herabgerissen and von den nachstürzenden Masse« in der etwa drei Meter tiefe« Grube begraben. Die sofort herbcigerufene Feuerwehr ging mit größter Beschleunigung an die Rettungsarbeiten, doch gab der Verunglückte, als man ihn endlich bergen konnte, keinerlei Lebenszeichen mehr von sich. Seine Leiche wurde in das Schauhaus gebracht. Die Untersuchung wegen der Schuldsrage ist eingelcitct. sW. T. B.) Wolkenflüge -er Rhön-Segelflieger Frankfurt a. M.. 7. August. Die gestrigen Segelflüge bet der Wasserkuppc zeichneten sich dady/ch auS, daß es zum ersten Male mehreren Fliegern gelang, anßerordentlich« Höhen bis 1KVV Meter über dem Meere zu erreichen. Rechnet man die Höhe der Wasserkuppe ab, so erreichten die Segel- flicger eine Höhe von 650 Meter. Der gestrige Tag hat somit dem Segelflnge ncue Möglichkeiten eröffnet. Der Erfolg wurde von den Fliegern im Lager festlich begangen. lWTB.) Gelungener Probeflug öes RiesenflugbooteS „Roma" Travemünde, 7. August. Heute früh kurz nach 6 Uhr er. folgt« der erste Aufstieg des deutsche» RiesenflugbooteS »Roma" unter Führung des Rohrbach-Piloten Steindorff und des früheren türkischen Hauptmanns Ssaumt. Die Maschine, die etwa 15 Sekunden brauchte, um sich vom Master in di« Lust zu erheben, umkreiste mehrere Male den Flughafen, machte einen kurzen Abstecher über die Ostsee und landet« glatt und sicher nach etwa einstündigem Fluge. Ueber das Ergebnis beS ersten Probeflugcs äußert man sich in Fachkreisen sehr be friedigt. Es findet heute noch ein weiterer Hrobeflug statt. Sine amerikanische Stimme gegen -a« Versailler Diktat Nenyork, 7. August. Wie aus Wtlltamstown sMaffa- chusettSj berichtet wird, hielt Professor Borcharb von der Universität ?1ale t»i Institut für Politik eine Rede, tn der er nachdrücklich eine Aenderung des Versailler Vertrages ver langte. Der Vertrag gefährde die im Ausland »ntergebrachten amerikanischen Einlagen die tm Kriegsfälle ohne weitereA beschlagnahmt werden könnten. Hindenburg fährt nach Kiel. Der Reichspräsident begibt sich heiite abend „ach Kiel, ,»» dort a» dem Kaltberschießen der Flotte tcllzlinchmen. (W. T. B.j ,