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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.05.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130523028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913052302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913052302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-23
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
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^tbend »/luegabe • für trtpjlg und Dorort« Aurd) unftrt Irügtr uni • 0p*dtt*urr 1 mal tdglld) Ino Qauo gtbraAft 44 Df. ol«rt«liäbrlld). 6tl unfern Jillalrn und Rnna^mt- Itt 73 pf. monatlich. *•« Ult. ol«rt«l|abrUd>. DorA dltDofti Innerhalb Drntfdjlanfts olttttljdbrllch 3.44 tnt„ monatlid) 1.20 Ulf., Dm («tpjlgn Vagrblatt «rfarlnt (mal tdglld) RrOattton und e«f<hürton*U*i Jobannlogaff« ffr. «. Jrrufpr«<h.Jtn|chluB tlr. I4W4, 14443 und 14444. Öejuaepreife monatlid), t.74 Olt. fttlitn abatbol und dtr d«utfd>«n Kolonien auofdilltgild) poflbtfttllgtld. ,0onn> u.$ci<rtago nur 1 mal. Amtsblatt bes Rates und besPoli^eiamtes ber Stadt ieipjio 107.7oi>rgang Rnjtfgtnprtifc: ton auomärto 30 Pf., Ittflamrn l.to ntf. Jnftral« oon Othirdrn im amtlich«« <tll dl« Pttltjtil« 34 Pf. e«fAdftoans*lgcn mit ptaboorfdiclft Im Pr*t(« «rbdbt- Rabatt nad) Cartf. 6*llag«gebübr: «tfamtauftog« 3 Dir. pro (auftnd «oft. Poftgtbübr. ffcltbrllagr bdbtr. flng*ig«n. Rnnabmci 7obannlogaDt 0. bti Ifimtflditn flUaltn und aUtn Rnnon*tn>C«p«dltlonen ito Jn- und Ruolandro. Dtrllnrr Rrdaftlon. 3n bin Zrltrn o. Jrrnfprrd).fln|d)lu8; Rml Dloobit tlr. «47. m. 256 1913. .Freitag, öen 23. Hlai. Die fiochzcitsfeier im Kaiserbause. Taö Programm für beute ftreitafl. Bor mit tags 11 llßr: tJeierlicfjer (Empfang unb Gratulation beim Brautpaar in ber Braur.fdjweigifdjen Galerie im Beifein bet Kaifcrin für bie Abordnungen ber Beicßsßaupt» frabt, ber Befibenjfrabt Botsbam unb bie Bertreter bes 4Jteuf|iftfjen Stäbtetages. ber Bitterfcßaften unb anberer Korporationen. SRittags 1 Hb*: 33efucf) bes Königs Georg in ber (E n g l i f d) e n Botfchaft jur grüßfrüds« täfel bei Sir (Ebuarb Gofdjen unb (Empfang ber Gnglifchen Kolonie. Glei^eitig Befudj bes Boren beim Kaifer« Alejanber»Be» g i m e n t. hierbei werben aud) bie Vereine eße« maliger Angehöriger bes M(ej:anber=Begiments, ber 2. Garbe»Dragoner unb Bifolaus«Kürafftere oertreten fein. Badjmittags 6 U f) r: gamilien« unb Btarfdjall« täfel im Königlichen Schloß. Abends 8 Ußr: Jefrvorfrellung im Königlichen Opernhaus; jur Sluffüljrung gelangt ber 1. Alt aus „öoßengrin". * Bad)mittagslee beim $rinjenpaat Heinrich oon Breußen. Der Kaifer vonBußlanb unb bas eng« Itfdje Königspaar ftatteten am Donnerstag nachmittag im Hotel Kaiferßof bem '-Prinzen unb ber iprinjcffin Heinrich oon Breußen einen Befud) ab unb nahmen ben I e e bort ein. Aud) ber Großßerjog unb bie Großßerjogin oon fjeffen, ber (Erbprinz unb bie Erbprinzelfin von Sadjfen=3)Jei« ningen [owte Bnnj unb ^rin^eifin Sriebrid) Karl oon Heilen nahmen an bem Ice teil, lieber eine Stunbc währte bas 3ufammenfein ber Jiirfrlicß« leiten. * Siirfrenbefucße. Der Kaifer oon Rußland mad)te ferner im Saufe bes 3lacßmittags bein im Schlöffe wohnen« ben Großßerjog von Baben, bem Kronprinzen, ben Brinjen (Eitcl=Jriebricß, Augufr Wilhelm fowie bem Betißsfanjler einen B e f udj. Der Herzog unb bie Herjogin von G u m b c r « lanb befudjtcn ben Kronprinzen unb anbere (5ürftlid)teiten unb gaben beim Beidjstanjler unb ftrau von Betfimann Ejolhoeg ihre Karten ab. Ser König unb bie Königin non (E n g l a n b machten nad) bem Tee beim Brinjen unb ber Brüt« jejfin Heinrid) ber Großherzogin fiuifc von 'Baben einen Befud). * fturrfit vor einem 'Mtudjlaj auf ben 3«rcn? Sie befonberr. ftrengen 'Abipcrrungsmaßregelii auf bem Anßalter Bahnhof beim (Empfang bes 3aren bürfttn noch eine bejonbere Urfndje haben. So ließ mau tur.z vor Slntunft bes 3uges mit bem 3aren förmliche freie Baßnfreige baburd) fperren, baß man Leerzüge ßineinfdjob. (Es war bemjufolge nur möglid), über ben Berron, ber für bie empfangenden Sürfrlicßteiten referviert war, an ben 3ug mit bem 3nren ßeranjutommen. Biel be« mertt würbe es auch, baß ber Kaifer bei Gin« treffen bes 3uges feinen Stanbplaß wed)« feite unb ben 3oif’» “n einem anberen als bem ?,eplanten (Enbe bes Bahnhofs empfing. Ejierju omnit noch als merfwürbige Satfachc, baß beim Empfang bes ruffifchen Gaftes nur männliche Biit« glichet bes Kaiferhaufes zugegen waren. Sie völlige polizeiliche Bäumung bes Bahnhofsplatjes unb felbft ber aitgtenzenben Bürgerfteige bei Sin« lunft bes 3U0CS gehört fchließlidj auch in bie Kate« gorie ber felbft bem ßaien aufgefallenen befonberen Maßnahmen. Saß bie Jährt bes 3<nen zum Schloß in feljr fdjarfem Sempo zurüctgelegt würbe, wäre in Unfeniunis obiger Satfachen weniger aufgefallen. * X>vdi;cit6flefchenFe. Ejeute vormittag 11 llljr fanb in ber Braun« idjweigifchen Galerie bes Königl. Stoffes unter Jührung bes Botsbamcr Oberbürgermeisters Boßberg burd) eine Seputation bes 3Ragi|trats bie Heber« retdjuna bes ^odhzeitsßefthentes ber Stabt Botsbam ftdtt. Sas Gefchent ift auf Befchluß bes Stabtparlaments für bie Kaifcrtochter, eine geborene Botobamerin, angefertigt unb befiehl aus einer fdjweren filbernen 3 a r b i n i e r e mit golbenem Ginfaß. 'Huf jwei größeren Schilbern be« finbet fid) bie Sßibmungsinfchrift „3um 24. Biai 1913. Sie iRefibenzftabt Botsbam"; auf zmei Heineren Schilbern finb bas UBappen ber Stabt Botsbam unb bie Snitialen ber Biinzefl’n cingraviert. Sas 6e« fchent entfprid)t einem BJunjchc ber Braut. Selbft« veritänblich nehmen aud) bie Bcrtreter ber zweiten Beflbenzitabt, unb zmar ber Bürgcrmeifter Boßberg unb ber Stabtverorbuetenv , »riteher Bolle an ben £>od)« Zeitsfeierlichfciteii teil. Sas Slngebinbc bes Bteußifchen Stähle« t a g e 5 für bie BniWJi» Biltoria Cuife unb ben perzog Grnit 'lluauit 311 Braunid;weig«Vüneburg be« ftcht, wie jchon fur.z mitgeteilt, in einem teftbaren a 11 n i c b e r l ä n b i j d) e n S d) r a n t, in Gießen« holz reich gefchnitzt. Sas Ober« unb Untergeftcll hat je zwei Suren mit brei halbrunben tanneliertcn Säulen mit ionifeßen Kapitälen. Ser Sluffaß wirb verziert burd) einen reid)en Jries von Blattornamen« ten, bie in ber SRitte eine vafenartige Kartujche mit einem Gngdstopf zeigen. Sie Süren, ornamental ge« frfjnißt, werben burd) Gbenholzleiften eingefaßt. Sie 1 Schieblabe, welche Ober« unb llntergeftell trennt, ijt, wie bie beiben unteren Sdjieblabeii, burd) Blatt« Ornamente unb je brei ßöwenföpfc verziert. Siefes Wobei ift nieberlänbiiche 'llrbeit aus bem Beginn bes 17. ^aßrhunberts. Ser '43erferteppiri», bas Gefchent ber 31 c 1 d) s h a u p t it a b t, ift aus Säbris mit creme« Schule uuä Dolkskuhur. Bon IRcttor B- §ocf,e. . 3n mancher Beziehung nimmt unfere Boltsfdjulc noch immer eine 'irphenbröbelitellung ein; von vielen, bie fie leihet nie fennen gelernt haben, wirb fic als bie 'Hrmelcutcidjule verachtet, unb borf) ift fie von höchftem SVert, ba ohne ihre Arbeit an unfere jetzige Boltsfultur gar nidjt zu benfen wäre. Sie ift bie große Bilbungsanftalt von SRiHionen unb aber Wil« Honen; man erinnere fid) nur, beß etwa 95 Btozent unferes Boltes in ihr bie Schulung fürs lieben er« halten. Sie hebt bie ganze Waffe empor, wie fie es audj wieher i|t, bie ben einzelnen von ben ßufällen ;ber Geburt unb bes Staubes erlöft unb iljm ein üluffteigen uad> oben ermöglicht. 3hre Gefamtauf» gäbe ift mit ber 3cit ganz 9 c hörig gemachten. Sas notbürftige liefen unb S.hreiben, bie Ginprägung non Bibelfprüchen, bas finb nidjt mehr wie einft vor Jahrhunberten ihre ^auptza-le. '-Mud) troßbem cs fid, um bie Erziehung non Waffen hanbelt, foll fie heute bod) Gualitäisarbntcr hetausbilben helfen. Unb man barf wohl zugeitefjen, baß bie heutige geiftige Bilbung bet Wer.je auf einem wefentlid) höheren 'Jiivcau fteht als früher. Schon bie Gr« fcheinung ber 'Analphabeten gibt bafür einen uh« trüglidjen Grabmeffer ab. Tiefe finb aber heute in Teutfdjlanb zurüdgegangen bis auf 0,3 pro Wille, währenb auf Jrantreid) 3,5, auf Stalien 30, auf 3ui= mänien gar 60 pro Wille tomn.cn. Jrcilid) bie in« tellettuelle Bilbung eines Boltes allein beftimmt feinen SBert noch nidjt. Sod) es barf, trotz ber Beben oon ber „guten, alten 3eit“ wohl behauptet werben, baß es banf ber Boltsjchulc and) mit ber Eichung ber Stttlidjteit vorwärts gegangen ift. Sic 3ahl bet idjweren Berbredjen hot abgenommen, wicl Wahn unb unglüdlidjer 'Aberglaube ift gewichen, unb bie Entwidlung hat ben Wännern Stein, Jicßte unb Beftalo^i recht gegeben, bic not einem Jahrhunbert bie grogc Bebeutung ber Boltsfchule ertannten unb ihr bcshalb höhere Aufgaben zuwicfcii. Unfer beutfdjcs Batcrlanb muß bic übcrichüjjigcn Kräfte, bie wir erfrculidjerweife nod) höben, in in« buitrieller JPcife bejcfyiftigcn. Aber in bem volts« wirtichaftlidjen Kampfe begegnet cs ber fcharfen Konturrcnz anberer Bölter, unb bei biefem 3Bctt« bewerb tann unfer Bolt nur geheihen, wenn es mit qualifizierten Arbeitern gute Arbeiten zu Iciften im« ftanbe ift. Wit faft 50 Btozent gewerblich bejehäftig« ter Arbeiter, nämlich mit über 11 Willioncn non 2« Willionen Arbeitern überhaupt, finb wir an Ar. beitsträften fogar Gnglanb unb um nod) meßt Jrant« reich überlegen. Wan bente, was bieie Willionen — für jicf) felber wie Tür ben Staat — gewinnen tönnen, wenn fie eben möqlidjft bod) gefdjult finb, wenn fie närnlid) in geiftiqer, ftttlidjer unb förper« lieber Beziehung gleidj tüchtig gemadjt worben finb. Unb biefe große Bilbungsfrage ber Waffen tann heute nidjt mehr allein von ber Jamilie gelöft wer« ben, fic ift vielmehr infolge veränbener Berbältniffc in viel höherem 'JRaße als früher Sadje ber Schule geworben. Sßenn bas alles recht erwogen wirb, fo tann ber Boltsfchule gar nicht genug Auimertfamtcit zu« gewenbet werben. Sas joll freilid) nicht in ber Art gefebeben, baß man fie in hödjft einfeitiger '.Keife zum Barteipolititum mad)t, baß fie zum viclbegebrten ßantapfel ber Jrattionen wirb, baß man fie Sonber« intercifen biefer ober jener politifdjen B«rtei auf« opfert, ober baß man fie in ihrer Gntwidlung wieber nad) rüdwärts brängt. Bon joldjer Art Seilnaljmc bat bic Boltsfdjulc gerabe im oerfloffenen Jahr« hunbert unb bis jeßt viel zu viel erfahren unb gewiß nidjt zu ihrem unb bes beutfdjen Boltes Beiten. iRot tut unjerer Boltsfdjule vielmehr ein viel große« res Waß oon Sßoblwollen uns Bcrftänbnis, entgegen bet Bertcnnung, unter ber He nidjt feiten arg zu leiben bot- Boltsfdjule muß Sadje bes ganzen Boltes werben, cs muß bet allen, aud) ben Beidjcren unb Bornebmeren, 3”terefic für fic vorljanbcn fein. Erft bann verbient fie ihren 'Jlamen nolltommen. And) zu befferr gibt’s an ihr nod) fo mancherlei. Eine größere Jiirforge zum Bei'o el müßte bem 'Wangcl an feßlenben Klaffen abljelfen. Ser Bolts« fdjullcfjreritanb ijt troß feiner ßunahme nidjt »0 niet gewachten wie anbere Berufsftänbc unb wie man nad) ber Boltsvermebrung fdjließen bürfte. Bodj gibt es Xaufenbe von Klaffen, bie teincn eigenen Seiner höben. 3Bie oft muß ferner ein Sebrer mehr als hunbert Kinber in einer Klaffe unterrichten. Ein ganz befonberer Uebclftanb ift es, baß wir nod) immer nidjt überall bic Einheits«, bie allgemeine Bolfsfdiule höben, für bie ibeelle wie finanzielle Grünbc in gleichem Waßc fprcchcn Ein Unrecht ift es aud), baß bem begabten Schüler ber Boltsjdjule bie höhere Schule immer verfdjlofien bleibt, wenn er nicht wieber mit öen Sertanern zujammenfißen will. Ueber bie 3lotwenbig!eit einer allgemeinen Jadjauf« ficht, bie nur jold)e i’euct ausüben, benen bie Bolts« irfjule noliitänbig betannt ift, braucht wohl taum nodj ein SBort verloren zu werben. Stänbe unfere Boltsfdjule auf ber £>öt)c, auf bie fie gebracht werben tann, fo würben ihre Sciftungen and) balb eine nod) höhere Boltstultur jur Jolgc haben. Es wimmelt heute non Schulreformen aller Art, übet bie burchau« nod) nicht völlige Klarheit ßerrfcht. an beren Berwitflicbuna man abet bod) mit allem Eifer geht. Sollte es aber nicht Diel näßer forbenem Jonb, tleingemuitert, in hellblau unb fraife« färben. Sie Borbürc hat einen cremefarbenen Grunb« ton unb ift in janftej»-'Jarben, altperfifcß rot, blau unb etwas fdjwarz gemuftert. Es hanbelt fid) um ein in ber Jarbenzufammenftellung feiten jdjönes Ejemplar. Set Seppid) ijt burchweg fjanbgetnüpfr, 6,55 Weter lang unb 4,56 Weter breit. Sie An« jertigung hat ungefähr zwei ^aljre gebauert. Audj ber Bcrein ehemaliger ßeib« h u ja r e 11 zu Berlin hat ein E)üd)zcitsgefd)ent geftiftet. Sas Angebinbe befteht aus einer Beiter« ftatuette in Bronze, bic einen 2. 2eib« hufaren, beren Ghef bie Bnnzeffin ift, in felbmarfch« mäßiget 'Ausrüftung auf einem BötrouiUcnritt zeigt. Schöpfer bes Kunftwerfes ift ber Bilbljauet Bidjter» Elsner. * Tie 'Jltiöffeiier ber ^rnt;effin 'Bifturia Vinfe. Sic gefamte Ausftattung ber Brinzeffin würbe, wie fdjort berietet, in S e u t f d) l a n b hergeftcllt. Sas E>aus Spißer fertigte 21 Toiletten. Sas Wa» terial bes B r a u 111 e i b e 9 ift befonbers be« merfenswert. Ser Stoff, ein Gefchent einer Kre« felber Seibenweberei, würbe befonbers gewebt. Sie Silberftirfcreien finb in bem Atelier ber Jrau von 'Ißebel ausgeführt. Ser B r a u t f d) l e i e t ift in ber fchlefijchen Spißenfdiule zu Sdjmiebeberg an» gefertigt unb foll einen SBert von 25 000 .< haben. Eine anbere Beihe von Toiletten würbe bei HRabe« moifelle Baientine SRoreau beftellt, bie auch ben offi« Ziellen öodHeitsftaat ber Kaiferin geliefert hat. Sie vorherrfchenbe jarbe ber Kleiber ift hellblau, bie ßieblingsfarbe bes Bräutigams. Auch bie Braut» Jungfrauen werben in Ejeftblau gefleibet fein. Straßentleiber würben oon ben Jranfjurter fjäuf.’tn wie jureit geliefert, bagegen bie gefamte Sport« ausitattunq fowie bie Beittleiber von ber Berliner Jirma Ejerttnann Ejoffmann. Ußeiter wirb vom „SBolfffdjen Bureau" gemclbct: Sie Ausfteuer ber Brinzefjin Bittoria liuife war nut wenige TRge für Berwanbte unb Jreunbe bet Braut fichtbar. ißährenb Brautfdjleppe unb Schleier fpäter ausgeftellt werben, wirb ber übrige Irouffeau in alle bie zweefmäßigen Koffer verpadt, bie bie Jirmen Btager, Stäbler unb Wtargot nach Angabe in allen Größen anfertigten. Sie perfönudjfte 'ASäWecfüsftattung würbe von ad/t Jirmen, bem Kaffelcr Jrauenoerein vom Boten Kreuz »nb ben Heimarbeiterinnen von Botsbam unb Berlin $= fertigt unb bilbet troß ber vielen Ejänbe ein einheit« lidjes Ganzes. Si« vielfach verwenbeten echten Spißen aus allen namhaften Spißenfd)ulen Seutfdj« lanbs würben zu fchönen Stüden Verarbeitet,.ebenjo verbicnen bie jchönen Stidereien bes ßettchaufes un« einqeichrähttes 2ob. 5wt ®rkt'anßung des Sailers Don Japan. Aus ber Ejauptfta^t Japans bringen wiber« iprudjsvolle Gerüdjte nach Europa. Ser Kaifer 3 0 f d; i I) i t 0 foll unter gleichzeitigen ftarten Jiebercridjcinung’n an 12 u n g e n e n t z ü it b u n g ertrantt fein; eine jopanifche 3«itung in San liegen, erft einmal mit aller Kraft biejenigen oben« genannten Beformen burchzuführen. bie bod) ganz Zweifellos burchführbar finb unb bie aud) alle zum Segen unferes Boltes ausfdjlagen müßetn. Saßer meßt SBoßlwollen, meßr fncßlid)c Teil« naßme aud) für unfere Boltsfdjule! Jeßt, wo wir bic Jaßrßunbertfeicr ber großen 3eit bet Befreiung Seutfcßlanbs begoßen, iit es befonbers angebracht, uns audj im Sinne Jid)tes, Beftalozys ins rechte Bcrhältnis zur Schule z« feßen. An biefem warmen Jntercfje wirb cs viel mit liegen, ob Seutfchlaub aud) in 3utunft bas fiob eines ßanbes ber Schulen wirtHd) verbient. ßitull und Willeulthaft. * Ser Seutfcße SJertbunb hält feine biesjährige Sahresverfammlung in ben Tagen vom 5. bis 7. Juni in Leipzig ab. Ser wachfenben Bebeu tung bes Seutfcßen üBertbunbes für bie beutfehe Boltswirticßaft wie für bie beutjeße Kunftentwidlung entspricht es, baß ein Bertreter bes Beidjsamtes bes Jnnern, Geßeinirat Albert, ber Beichsfominiffar jür bie Brüffeler 'IBeltausftellung, über bas intet« nationale Ausitellungswejen referiert. Ter Kölner Bürgcrmeiiter Beßorft wirb über bic „Seutfdje 'lBertbunb»Ausftellunß Köln 1914“ berichten, beten Ehtenptäfibium bie Staatsfetretäre ber Beichsämter unb bie Blinifterpräfibenten ber Bunbesftaaten bilren. Außerbem verjeldinct bie Tagesotbnung Borträge von Ejanbelstammeriijubifus Sr. Sietrid]« Blauen: „Seuticßlanbs Jnterefie an ber Ausfuhr qualifizierter 'IBarcn unb bie Jortbilbung bes internationalen Blufterfchußes", von 'profcfior S e I i g e r ■- ßeipjig übet „Sie idjulmäßige Bflegc ber Tedjnit als 'JRittel jur '-Lßcrtitcigcruiu ber beutfehen Ejanbwerfs« unb Jnbiiitriewerfc"; von Karl Gruft D ft h a u s =E>agen über „Sas beutiche 'JRufeum für Kumt in fjanbel unb Gewerbe“, bas betanntlid) ber Teutjdje VL'ertbunb mitbegriinbet hat. Ser anbere Tag bringt Beferate von Brofefior Stabt« baurat G r l w c i n «Sresben über „Staatliche unb ftäbtifdie Kunitpjlcge", unb als Grgänjung bazu von nerwaltungstechnUdjer Seite ein Korreferat von Stabtrat £> 0 ) m a n n »Ceipng über „Tic Kunft« pflege ber ctabt 12eipjig“. 3u gleicher 3«’t gibt ber beutfeße SBertbunb jein biesfäbriges 3ahtbud) her« aus, bas „Sie Kunit in Jnbuftrie unb Ejanbel“ bat« (teilt unb bie Beiträge oon fübrenben IBertbiinblern, wie Sr. Srtiebrtd) 3laumann, Geßeimrat Sr. 3Ruthe= gis, Brofeffor Beter Beßrens, Sabritant Hoftot Beter rudmann u. a. enthält Ser Geidjäftsberidjt von Sr. 3ädh legt 3euqnis ab von bem ließ itetiq meb« renben Einfluß, ben bet 3Berfbunb«Gebanie non ber Berpfltdjtnng ber beutfeßen Arbeit jur ßödjjten lleiftung in feinet tünftlerilcßen unb gewerblichen Bebeutung wie in feinet volfs- unb wirtfcßaftlidjen (Jrancisco melbet bazu, baß bereits ber Tob bes Kaifets eingetreten fei, unb eine Stunbe fpäter würbe biefe Siadjricßt w i b c r r u f c n. 3Bir Der« jeießnen, außer ben bereits in ber heutigen SRorgen« nummer wiebergegebenen Scpefcßen folgcnbe neue Sraßtnadjridjten: • San Stancieco, 23. 3Rai. (Beuterbureau.) Unter bet japanifeßen Bevölferung ßerrjcfjte geftern abenb große Beftütjung, als bas japanifeße Journal eine Sepefcße brachte, in ber mitgeteilt würbe, baß bet Tob bes Kaifets 3on Japan bevor ft eße. Kurz barauf lief eine neue SRelbung ein, welche befagte, baß bet Kaifer rußig fcßlummere. lionbon, 23. 3Rai Tas Beuterfdjc Bureau melbet: Tie 'Jladjridjt vom Tobe bes Kaifers von Japan ift über 'Kew ?)ort hier eingetroffen. Eine Betätigung liegt noch nidjt vor. ßonbon, 23. 9Rai. Tie 3Relbung vom Tobe bes Kaifers von Japan ift non einem japanifeßen Blatte in San Francisco ausgegan« gen, würbe jeboeß unmittelbar barauf wiberrufen. • Tie ganje Angelegenheit nimmt fid) einiger« maßen mertwürbig aus. Entweber liegt ein un« glaubliches Berfeßen bes japanijeßen Blattes in San Francisco vor, bas. von Senfationsjudjt meßt als von Bcrantwortlidjtcitsgefiiljl burdjbrungcn, feinen Cefern unbebingt etwas Beues bieten wollte, ober es i|t in Totio felbt mancherlei nicht in Drb« nung, fo baß bie verwitrenben, cinanber aufßeben« ben ^Reibungen verbreitet werben unb Glauben finben tonnten. Kaifer Jofdjißito beftieg am 30. Juli 1912 ben japanifeßen Thron, nahbem fein Batet Biutfußito nad) turzer Krantßeit im fedjjigften ßcbcnsjaßrc geftorben war. Ter Kaifer ift am 31. 'Anguß 1879 geboren, freßt alfo heute im 34. Vebensjahre. Er befitjt brei Sößne, von benen ber ältcfte, Kronprinz Hirößito, zwölf Jahre alt ift. Die Sruppenmeutereien in frattltteith. 'Jlach ben Berichten mehrerer Variier Blätter ßuben bie im 122. Jnfantericregimcnt vorgetonimeiien Kunbgebunqen in eine j e h r e r n fr c m i l i t ä • r i i d> e 'JReuterei ausgeartet. Ein Blajor faßte einen Hornifren, ber bus Signal zur Temonfrratioii gegeben hatte, unb warf ihn nicber. Ein Solont ftürzte ließ auf ben Offizier, worauf biefer bas Gc« weßr eines 'IBacßtpofrens ergriff unb mit einem Kolbenfcßlage ben Angreifer zu Bobeit frredte. 'Acht Offiziere eilten herbei unb brängten bie 3Reu« tcrer zurüd, worauf fieß ein Handgemenge ciitjpann, bas : !4. Stuiiben bauerte. Die 'JKeutercr hatten fid) bes B u l v e r m a g a z i n s b e in d eß = tigt, bodj gelang es, ihnen bics zu entreißen. 27 Bäbelsfüßrer würben jeftgenommen unb nad) bem 'JBirtung fid) ju iidjern veritanben hot, u. a and) burd) bie Heranziehung von Hnubels- unb H«nb« wertstammern, wie von veridjiebenen Berbänbcn ber tünftleriicßen, faufmänuifeßen unb ber inbufrriellen Organifationen. * Hermann Obrijt jiim 50. Geburtstag. Der in 'JRündjen lebciibc, leiber nod) immer nidjt genügend anertanntc Bilbljauer Hermann O b r i it feiert heute leinen Hinfjigfren Geburtstag. Jn Kildjberg bei 3üridj als Soßn eines Schweizer Batcrs unb einer idjottließen Blutter geboren, trägt er bie icßöpfc» rijeße Art unb bie pßantaiieoolle Grfinbungslraft in ließ, wie fie gliidltdje Baffenmifcßung ßcrvorju« bringen pflegt. Sein jünafter 'Appell beim Sßeimater Erzicßertage war ber betebte Ausbrud biefer angeborenen, innerlicßfr gefühlten 'Anlage, bie ißn vom wiijenfchaftlidjcn Grfenntniswege als Stu« bent ber 3laturwiiienidjaft (er itubiertc iit Heibelberq unb Berlin) zur Kunit trieb. Bon IViißelm Bobc entbedt, franb er als Biitarbeiter bes „Ban“ in ben Beißen ber Bortämpfer unferes mobernen Kunit« gewerbcs. Auf allen feinen Gebieten hat er fieß glüdlid) uub erfolgreich betätigt, aber allgemeine 'Anerlcnnung ift leicer ausgeblieben. 'JRöge er ben ßoßn feines üßollens unb Könnens an ber Büfre feines liebens nach Berbienfr ernten. * 3lapoleons 3<olle in Gerhart Hauptmanns »Jeit« ipiel. Gegenüber ber Behauptung ber Kölniidjen 3eitung, Gerhart Hauptmanns Jefripiel jur Bres« lauer Jahrßunbertieier enthalte eine un patrio« tifeße 'Apotßeoje '.Rapoleons, fonitatiert jeßt. wie aus Breslau gemelbet wirb, bie Breslauer 3eituiig auf Grunb genauer J it ß a 11 s t e n n t n t s. bas «reitipiel vertünbige bie 'Jlicberjwinqung Vlapo« leone burd) eine einjigartige Boltserßebung, werbe babei aber notgebrungen auch ber überragenben Berfönlicßteit 'Jlapoleons g e r e ch t. * Hebet ben Kongreß Des 3üingolfsbunbt» in Eiicnad) wirb jeßt weiter nod) berichtet: Die auf ben Konventen gepflogenen Bcrßanblungcn gefrab teteu bie Tagung ßöajft bebeutjam. Bet ber „Be« fpredjung wingolfitiidjer Angelegenheiten“ hielt etubienbirettor Schafft (Bonn) bas Hauptreferat übet bas Thema „Der Wingolf unb bic djrifrlidjcn Bcfrrebungcn in ber Stubentenjrtmft". in bem er bit Stellung bes Wingolfs jur Gßriftlicheii Stuöenten« Vereinigung, jum ocßwarjburgbunb unb ju ben tatßoliicßcn Berbiiibunacn jeßarf uniriß. Die Kon« vente bes „Bcrbanbes alter Wingolfiten", bic Bfarrer Wintlcr (Berlin) leitete, wie bie ber Aftivitas befaßten iirfj befonbers mit Berßanblungen über eine von r. Waiß (Darmfrabt) in Angriff genommene „Geidnchte ber Wingolfsverbinbunqen“ unb ben Ausbau ber „Wingolfs«Blätter“. liefen Etnbrurf machte bie von Brivatbojent llij H*in jelmann (Göttingen) bet ber „ernften Jeier" im Walbe gc« ßaltenc Anfprache.
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