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Admer Grenzome Mes Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Oelsnitz, des Amtsgerichts, der Amts, anwaltschaft und des Stadtrates zu Adorf. Arse Selt»«, erscheint an t-dem W»che«t«ge »achmittag mit dem Dat«» de» folgenden Tage». Sonnabend» liegt die 8seitige Roman.Beilage ^Neue Illustrierte- bei. Femprecher Nr. l 4 Verantwortlicher Schriftleiter und Verleger Otto Meyer in Adorf. Postscheck-Kw. Leipzig 373 69 Ur. 202, MMmoch, drrr L?. September 1024. IstzrA. 80. - ^s Dlatt 263 des Handelsregisters, die Firma Anton Haber in Adorf be- .Mnd, ist heute eingetragen worden: Die Prokura des Hermann August Schön- E^tr in Adorf ist erloschrn. — ä ksx. 221/24. Amtsgericht Bborf, am 15- September 1924. Nutzholzversteigerung. Staatsforttreviere Erlbach und Adorf. Dienstag, den 23. September 1924, von vorm. 10 Uhr an im SchLtzenhans » TchSvktk i. Dvgtl. "evisr Älbach: 1273 fi. u. ki. Stämme 10/36 om; 373 fi. Klötze 714 om; 185 si. Klötze 13,43 om; 17 bu. Klötze 16 50 om; 13 rin Nutzknüppel. Abt. 22, 23, 26, 26, 36, 39, 63, 67, 71, 95, 133, 136, 137. Abt. 27, 28 u. 30 Kahlschlag. II. Revier Adorf: L. Revierteil 1: 1640 fi. u. ki. Stämme 10/29 em; 2097 si. u. ki. Klötze 7/12 em; 215 si. Klötze 13/29 em; 1759 Derbstangen 5/6 u. 8/15 om. Abt. 3, 8, 13, 41, 45, 47/49, 54, 55, 57 61 (Abt. 8, 13, 57 Kahlschlag). b. Revierteil 2: 111 si. Stämme 10/19 em; 659 si. Klötze 7/12 om; 3 tq. Klötze, 23/37 em; 4104 fi. Derbstangen 8/15 om; 6620 si. Reisstangen 3/7 em. Sbt. 24, 82, 89, 90, 97, 98, 112, 113, 114 Durchforstungen Forstamt Erlbach «. Adorf. Forstkafse Anerbach. Vamre. rg.. Nner der hervorragendsten Helfershelfer Poin- !ik^ Entfachung des Weltkrieges, der ftanzö- Botschafter Barrere beim Königreich Italien, der z°s^.'o37 in Rom tätig war, ist jetzt aus seinem Amt Es ist /für un« Deutsch« von Interesse die , ^66 auf die Tätigkeit dieses Mannes zu werfen l^tgt, was ein energischer Diplomat zu leisten »^^8- Es sollen gewiß nicht die Mittel, die Barrere ^"andte, als empfehlenswert bezeichnet werden, aber ih^Hen, baß die deutsche Diplomatie, wenn sie nicht Gegner unterschätzte, vor dem Weltkriege ganz hätte auftretcn müssen. Mit Vornehmheit und Enswürdigkcit allein werden keine politischen Kundschaften errungen, und noch weniger mit über- ^>n Vertrauen, wie es bei uns in Berlin üblich war. Ltz,.Barrere war ein mit allen Wassern gewaschener ^es?^ Journalist. Bis 1900 lebte König Humbert, Überzeugte Deutschenfreund, aber nach dessen Er- setzte am Tiber die uns feindliche Agitation Freres ein. Mit französischem Golde gewann er it», und nach Einfluß aus eine ganze Anzahl von h^?nischen Zeitungen, die das Volk für die Wieder- 9 der historischen Freundschaft zwischen den schen Nationen bearbeiten mutzten. Nach der s>, »Oe kamen bie Politiker Italiens an die Reihe, und 1902 der neue französisch-italienische Handels- sisch 8 zustande, den Reichskanzler Bülow humori- eine „italienische Extratour" nannte. Aber schon ^8 s erklärte in einer geheimen Klausel Italien, M esan einem deutschen Kriege gegen Frankreich ösia? „ "ktiv beteiligen würde. Die veränderte Lage zE? .siih schon 1906 auf der Konferenz von Alge- ülgd über Marokko, in der Italien unverblümt auf Seite trat. Als in Berlin darüber einige ^nis^ Worte fielen, folgten heftige Angriffe der ita- >5".Bresse gegen Deutschland, die von Barrere ge- , dirigiert wurden. Ebenso wußte er auch die na- Zwistigkeiten zwischen Rom und Wien zu ^x^ldn. Deutschland hätte einen Strich durch den ^s.und machen sollen, aber in Berlin kannte die ücht «ns das „alliierte" Italien kein Ende. der Weltkrieg in Sicht kam, arbeitete der Ver- Frankreichs beim Qnirinal mit Hochdruck. Zahl- h<>ij für finanzielle Hilfeleistungen sehr empfängliche sie falsche Politiker und Deputierte wurden für gewonnen und Fünflirescheinc säckeweise Nq,., das römische Volk verteilt, um Kundgebungen für veranstalten. Während man in Deutsch- "such noch auf die militärische Hilfe Italiens dies schon der Entente handelseins Oesterreich und damit zugleich gegen loszuschlagen. Fürst Bülow, der die römi- kZ^^rerung hatte zur Uebcrlcgung bringen sollen, MNne, E gegen Barreres Einfluß nicht aufzukommen. ^^den 5 erklärte die italienische Regierung an si dem Weltkriege begann dann Barreres Stern ?t, m-Italien hatte größere Vorteile crwar- ^vr q»,^m zugebilligt waren, und namentlich der Dik« wssolmi konnte sich mit dem Botschafter Frank, Was gibt es Aeues. Präsident der Reparationskommifsion, Lonis si voraussichtlich z«m französische» Botschafter Bertin ernrnnt werden. Montag fand irr Berlik unter dem Vorsitz Keichskanglers ein Kabinettsrat statt. 'silnaTVBe! einem kommunistische« UebersaLl auf Stahl- vek Stettin wurde ein Mann geMet und zehn IvNen größtenteils schwer verletzt. Reichsministevium hat die Verlängerung der izelstund- über 1 Uhr nachts hinaus abgelebnt. reichs nicht mehr stellen. Barrere hatte auch mit oem neuen Ministerpräsidenten Herriot in Paris Meinungs verschiedenheiten, und da hat er es dann vorgezogen zu gehen. Wir sshen, was für Leute gearbeitet haben um uns immer mehr Feinde im Weltkriege zu verschah sen, und leider haben sie Erfolg gehabt. Es wurd« nicht geglaubt, daß mit solcher Skrupellosigkeit die Völ ker regiert und verführt werden könnten. pvincare hetzt weiter. Die Ermneruug a« Sedan. Eine Dimkmalswoihe in Sedan hat dem frühere« Ministerpräsidenten Poincaro wieder einmal Gelegerv heit gegeben, eine Hetzrede gegen Deutschland loszulaf« ssn. Er erinnerte au das Sedan von 187V und sagt; „Während langer Fahre hat -er finstere Schlag von 1870 Frankreich vor Augen gestanden. Deutsch land settist hat dafür gesorgt, »aß man die Nieder lage von Sedan nicht vergaß. Unsere Nachbar« fei erten jedes Jahr mit einer lärmende» Indiskretion ihren Sieg vo« Seda«. Aber das, was sie auf diese »eise mit einer svstematischen Regelmäßigkeit «n» Aufdringslichkeit feierte«, war nicht der Erfolg eines Defensivkrieges, war nicht die Befreiung ihres vom ( Feinde «verfallen en Bodens, nicht der Triumph der Gerechtigkeit, sonder« es war die Vernichtung eines Volkes." Dann kam Poincarv auf den Weltkrieg 1914—18 zu sprechen und behauptete ganz einfach in seiner überheblichen Art, diesesmal seien es die Deutschen gewesen, die auf dem Schlachtfelde kapituliert hätten, denn: „Sie ließen in unseren Händen eine so große Zahl von Verwundeten und Gefangenen, daß es fast ein Drittel ihrer Armee war. Sie baten den Marschall Foch um Gnade für den Rest ihres Heeres, und nur der Großmut der Alliierten verdanken sie es, wenn ihnen die grüßte Militär-Kata strophe, die jemals über eiue Nation hereingebrochen wäre, erspart geblieben ist." Pvincare schloß damit, daß er erklärte, Deutschland, das man auf dem Schlacht feld vor sechs Jahren geschont habe, dürfe nicht allzu schnell vergessen, daß man es besiegt habe. Damals wäre es leicht gewesen, Deutschland noch härtere Be dingungen aufzulegen. Sine ZneWrung. Wic dik fravzösische „Abrüstimg" »«»sieht. In der Antwortnote der französischen Regierung j auf den Garanticpaktvorschlag des Völkerbundes wird j behauptet, der gute Wille Frankreichs zur Abrüstung l zeige sich darin, daß es die Zahl seiner Divisionen ge gen die Vorkriegszeit um-25 Proz. herabgesetzt habe. Das ist an und für sich richtig. Es wird aber vergessen, daß der Mannschasts- stand des französischen Heeres lange nicht in dem Maße, nämlich nur von 882 000 auf 786 000, also um 12,5 Proz. gesunken ist, und daß der Kampfwert eines neuzeitlichen Heeres nicht nur von seiner Mann- , schaftsstärke, sondern wesentlich mehr als in der Vor- j kriegszeit von seiner technischen Kampfrüstung l abhängt. Durch diese ist aber schon jede französische Division jeder gleichen Einheit aller übrigen Staa- ten — selbstverständlich vor allem Deutschlands — weit überlegen. Auch umfaßt das französische Heer eine große Anzahl von M.-G.-Bataillonen. Kampf wagen-Regimentern, Artillerie-Regimentern jeden Ka libers, Pionieren, Verkehrstruppen und Fiiegerforma- tionen, die nicht im Divisionsverband stehen, ober dadurch, daß sic die Masse der technischen Waffen enthalten, die Hauptkampfkraft des französi schen Heeres ausmachen. Die Lage -er Landwirtschaft. Eine englische Stimme. Die Londoner „Times" hat soeben eine Artikel serie begonnen, die sich mit der Lage der deutschen Landwirtschaft befaßt. Der Berliner Korrespondent des Blattes versucht dabei, den tatsächlichen Verhältnissen möglichst gerecht zu werden. Er betont gleich eingangs seiner Ausführungen, die deutsche Landwirtschaft wäre ein Kunstprodukt und bedürfe zu ihrer Fortführung der fortgesetzten Verwen dung von künstlichen Düngemittel«. Die gegenwärtige landwirtschaftliche Politik in Deutschland bezweckt eine Sicherstellung -eS Binnenmarktes und man hofft, diese zu erreichen. Zum zweiten bestände das Ziel der Landwirtschaft darin, nach Möglichkeit alle Produk tionsmittel von der deutschen Industrie zu beschaffen und drittens einen gleichförmigen Produktionskreis zu erzielen. Der Korrespondent verweist dann auf den Unterschied von früher und jetzt und hebt die niedrige« Preise für die landwirtschaftlichen Produkte und die andererseits stark gestiegenen Produktionsmittelpreise hervor. Die Behauptung über die großen Jnflations» gewinne der Landwirtschaft beruhe auf einem Rechen fehler, insofern, als das angesammelte Kapital gegen wärtig nicht liquidiert werden könne und die ganz« Landwirtschaft von der Hand in den Mund lebe. Das deutsche Agrarkapital, so heißt es weiter in dem Artikel, sei auch fast ganz aufgebraucht und die Inflationszeit sowie die angeblichen Vorteile durch die Rückzahlung der Hypotheken lösen nicht das Pro blem. wie man heute das vorhandene immobile Be triebskapital mobilisieren könne und die Zinsen, die man für das Kapital zahlen müsse, seien enorm. In folgedessen würde in Kreisen der deutschen Landwirt schaft die Möglichkeit der Beschaffung ausländischer Grundkredite erwogen und man hoffe dabei gleich zeitig die Rückkehr deutschen Auslandskapitals z« er möglichen. Wie man sieht, versucht selbst die ausgesprochen deutschfeindliche „Times" der Lage unserer Landwirt schaft gerecht zu werden. prodllltion und Lebenshaltung. Erhöhte Arvcitsintensität. Der bekannte Berliner Großindustrielle, Reichs tagsabgeordneter v. Siemens, befaßt sich in eine» längeren Aufsatz mit der Frage, wie Produktion uw- Lebenshaltung in Deutschland in Einklang gebra«^ werden können. Er kommt dabei zu dem folgenden Er gebnis: „Die Lebenshaltung »es »entschen Bölkes kau« bei »cn nnS auferlcgtcn ins Ausland abgcwanderte» Lasten nur »er anvcrer, nicht so belasteter Völker gleich sein, wenn entsprechend der Belastung die Pro. duktiou pro Kopf größer ist, als die der andere« Völ ker. Um die Lebenshaltung des deutschen Volkes a»f einer, seiner kultnrcllcn Bildung entsprechenden Stufe zu halten, ist die Ausgabe, die Arbeitsintensität, als« die Produktion pro Kopf, ans die höchste EntwicklnngS« stufe zu treiben. Diese zn erreichen, mutz das nur ge meinsam zn erreichende Ziel der Führer auf «rbett» zcbcr- und Arbeitnchmcrseitc sein." Im übrigen stellt der Verfasser nachstehend« Grundsätze auf, die ohne Zweifel einen gesunden Ker« m sich schließen: „Die Lebenshaltung eines Polkes in seiner Ge samtheit kann nur wachsen, wenn seine Produktion sich vermehrt. Der stärkste Slbbau sozialgedachter, unsozilü wirkender Maßnabmen. die arößte Ernüchteruna der