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Sächsische Volkszeitung : 18.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194001187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-18
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
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Nummer IS — 39. Iahra Dcc»«» »<it->St«pr«'K' »«< ll-oMg, « «« br«tt« S«»e I Pf»! silr fftmM-noavIe«» I PI» gl« P.l°tz«!InI4« S"«» Ki« KvW l»G«, - « «al «»»«lUN». M«saM»«r 8«t»g^>r»<, «ach Dch«« edttcht. * Vf». «, Ps^ rcI««N»», 17»; »«* »t« V«« l.7» «>nlchNe»Uch P»<»d«kw«Iti«gq«dih«, glich N Pf-. P«it-V«ft«lli«lk. k!»t«l-Ul, l» vk», Sese«»«»»- «i» geA»^.«« 18 VI«. «bdtll.omi^ii «IN.« Ip«!<»<»» «t- «»«» — «blal »« lchrlftNch »«>« Verl«, «tng'g-»-- kl» «*K- I,^k» »»«i- Kl« «testell»,«» SüüslWlk volksMuns Schrlftl,»««: L»«»<»chU, VlkrKkgtz* l7, 8«a«t «711 » VOUi ««schlftchklk, Druck «» v«I«l >«««»>« «u-hdrvka^ m» v«kch r-. I» «. wlckk«, v«a«tke»e l7, 8«r»ml vvlL VMHeck: Kr. ll». «a»I, Staetta»» veeede» M. «7S1 Donnerstag, 18. Januar 1848 Sm Falk »«1 tz»h««r »«walt, v-ctxe, MUc«M»i «kttled» st,«a,e» HU »«! »«ttrhn —i «kikiagtr»»«»« tewe AUp'llch«, sa»a »l« 8«»«« t» «xschil.klwi llach»««. «— K««t »»«e »Ich« «ychetick. »«slll»»,.»»« »I v e» »» „Kriegstage in Frankreich" Täglich eine Milliarde Frank Kriegskosten Aufschlußreiche Feststellungen eines Moskauer Vlattes Moskau, 18. Januar. Die Moskauer Zeitung „Krasny Flöt" schreibt in einem Artikel unter der Ueberschrift „Kriegs lage in Frankreich" u. a.: Kaum sind vier Monate seit Kriegs beginn verstrichen, und schon macht sich unter den führenden Kreisen in Frankreich eine grosse Beunruhigung bemerkbar. Sie sehen sich gezmnngen, den zunehmenden antimilitartstischen Tendenzen Rechnung zu tragen. Man seht alles daran und läht alle Mittel spielen, um eine Abkühlung der Kriegsbegeisterung zu verhindern. Man lanciert falsche Nachrichten in die Presse, lieber eine Million Franzosen, die die Grenzge biete im Osten geräumt haben, leben unter den schmie rigsten Bedingungen. Die meisten Evakuierten haben keine Arbeit. Der Krieg hat nicht nur nicht zur Verringerung der Arbeitslosigkeit beigetragen, sondern diese noch erhöht. Be reits im September war die Zahl der Arbeitslosen trok der Mobilmachung gestiegen. Nach den Angaben des französischen Rüstungsministers Dautry ko st et der Krieg Frankreich täglich eine Milliarde Francs. Obwohl die militä rischen Operationen noch kein grösseres Ausmaß angenommen haben, hat das Land bereits 149 Milliarden zn zahlen. Der französische Imverlalismus glaubt, sein Haupttrumpf sei ein langer Krieg, aber schon die ersten Kriegsmonate habe» bewie sen, daß dieser Gedanke mit einem grohen Risiko verbunden ist. Zynische Offenheit Lbamberlalns Amsterdam, 1». Januar. Die Erklärung, die der engltiche Premier minister im Unterhaus zu den militärischen Massnahmen der belgischen und holländischen Regierung abarb, ist geeignet, den Eindruck zu verstärken, daß der Grund für die Maßnahmen Fischfang eingestellt — Kopenhagen, 18. Januar. Der nun schon seit zwei Tagen andauernde strenge Frost beschleunigt die Bereisung der dänischen Gewässer. Infolge dessen ist eine Einziehung der die Schiffahrtsstraßen kennzeich nenden Leuchtbosen und Feuerschiffe in den Sunden und Beiten notinendig geworden. Das gilt insbesondere auch sür die Ab markung der dänischen Nentralitätssperren im Grohen und kleinen Belt sowie auf der Reede von Kopenhagen. Die Suche nach treibenden Minen in den Gewässern um die Sperrfelder, vor allem auch in der Koge- und der Fakse- Vucht, muhte eingestellt werden. Die grössten Schwierigkeiten für die Schiffahrt bestehen im ivesentlicipm im Llmford- und im Oere-Sund. Der westliche Teil des Liintord und vor allem der Aggersund sind völlig zugefroren, so dass Post und Güter über das drei Meter dicke Eis nur in Schlitten befördert werden können. Treibendes Eis liegt auch Uber dem ganzen Oere- Snnd. Die Dampfbootverbindungen zwischen Kopenhagen und AuWnmgW-e wer der schottischen Küste Berlin, 18. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Westen keln« besonderen Ereignisse. Di« Luftwaffe führt« neben Grenzüberwachungs- slügen an der Westfront Aufklärungsflüg« über der schottischen Küste durch. Moskauer Kätterekord seit 100 Zähren Moskau, 18. Januar. Seit 10V Jahren ist in Moskau das Thermometer nicht mehr so lies gefallen wie in den letzten Tagen. Dienstag nachmittag wurden in Moskau 40 Grad Minus gewesten, am abend 44 Grad. Für das europäts6>e Rußland ist das ein seltener Kälterekord. Um den Vergleichs punkt zu finden, muh man schon bis in die vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurückgeken. wo das Thermometer jedoch nur bis aus 42 Grad unter Null fiel. Leichte Grdbeben ln Oberttallen Padua registriert stark«» F«rnb«b«n Mailand, 18. Januar. Ain Mittwoch um 2.35 Uhr verzeih iicten dir Seismographen in Padua einen starken Erdbebenstoh, dem nach zehn Minuten ein weiterer folgte. Der Herd des ersten Bebens dürfte etwa 9999 Kilometer entfernt gelegen haben, während für das zweite Beben nur eine Entfernung von 8« Ki lometer festgestellt wurde. Wellenartige Erdbewegungen wurden um 2.4t» Uhr in Vi cenza, Verona und Brescia verspürt. Schäden dürste das Beben nirgends verursacht haben. beider Länder in englisch-französischen Zweckinformationen zu suchen ist. Im übrigen gab sich Chamberlain dazu her, noch einmal die längst eindeutig widerlegten Lügen über englische Erkun- dungsfliige bis nach der Ostmark und Böhmen und die deutschen Luftangriffe auf „unbewaffnete Fischkutter" auszufrtschen. Von den sonstigen, keine neuen Gesichtspunkte aufweisen den Ausführungen Chamberlains, sind nur die mit zynischer Offenheit ausgesprochenen Worte des Ministerpräsidenten fest- zuhaltcn. wonach England die Verletzung der Interessen neu traler Mächte nur insoweit zu vermeiden gewillt ist, als dies mit den englischen Kriegszielen vereinbar sei. Unruhen greifen auf Singapurs u. Zohore über Feststellungen einer Schanghaier amerikanischen Zeitschrift Schanghai, 18. Januar. „Englische Presseagenturen hüllen sich in Stillschweigen" ist die Ueberschrift eines hier großes Aufsehen erregenden Artikels der amerikanischen england freundlichen Zeitschrift „China Weckly Review", in dem scharfe Anklage gegen die Vogelstraußpolitik englischer Nachrichten agenturen zn den Ereignissen in Indien erhoben wird. Der Artikel erweckt um so größer« Beachtung, da die Be. hauptung, daß England bestrebt ist, Unangenehmes zu v«rb«rgen, erneut bewiesen wird durck eine enqlischerselts verschwiegene Meldung aus Singapur, wonach die Unruhen auf Singa pur« und Johoreii bergreifen, so daß sich die Regierung gezwungen gesehen habe, Gewaltanwendung zur Unterdrückung dort ausgebrochener Streiks anzudrohen. GIS zerquetschte Voote Malmö werden unter diesen Umständen von bisher täglich je vier auf eine in beiden Richtungen eingeschränkt. Auch für die Staatsbahn zwischen Helsingör und Helsingborg wer den Schwierigkeiten befürchtet. Wie im Oere-Sund, so nimmt auch die Eisbildung schnell zu In den verschiedenen Bassins des Kopenhagener Hafens. Die Eisbrecher der Hasenvcrwaltung haben bereits verschiedentlich zur Befreiung von Schissen ein gesetzt werden müssen. Als ganz ungewöhnlich wird endlich die Eisbil dung an der westjü tischen Küste gemeldet, wo in der Iammer-Nucht die Nordsee zum ersten Male seit Jahren über drei Kilometer hinaus ins offene Meer mit Packeis be deckt Ist. Der Fischfang muhe eingestellt werden. Von Süd lolland werden schwere Eisstauungen bei Errindlev berichtet, die die im Hafen liegenden Boote zerguetschten und sie bis aut die Krone des Sturmflntdelchcs hinausschoben, was seit den Sturmfluten von 1872 nicht mehr geschehen ist. Französische Artillerie schießt auf luxem« burqisches Gebiet Brüssel, 18. Januar. Der luxemburgisch« Grenzort Schengen, der bereits am Sonntag von drei Granaten getroffen wurde, muht« am Montag einen wahren Splitterregen über sich ergehen lassen. Wieder begann die französisch« Artillerie mörderisch zu feuern, wobei nach Meldungen aus Luxemburg «in« ganze Reihe von Geschossen auf luxemburgisches Gebiet fielen. Mehrer« Häuser von Schenqen seien hierbei von Granat splittern übersä« worden, so dah die Einwohner flüchten muhten. Staubregen setzt Hochspannungsleitungen außer Betrieb Mailand, 18. Januar. Ein merkwürdiges Naturereig- nl» hat sich in Bologna und Umgebung vor einigen Tagen zu- gelragen und am Mittwoch wiederholt, «s handelt sich um eine Art feinen Staubregen, durch welchen sechs von den sieben über Land fahrenden Hochspannungsleitungen auher Betrieb gesetzt wurden, so dah Bologna gänzlich ohne Licht und Be- trlebsstrom blieb. Mehrere groh« Fabriken muhten die Arbeit einstellen. Die «lektrijchen Eisenbahnlinien nach Florenz und Ancona erlitten starke Berspätungen, während der Verkehr auf der Kleinbahn nach Bignola vollständig stillag. Besonders un angenehm fühlbar für die Bevölkerung von Boloana macht« sich da. Versagen der Wafferversorgung in den höher gelegenen Teilen der Stad». Man nimmt an, dah der Staub eine Folge der Bora Ist, die in der vergangenen Woche in Triest und an der Oberen Adria herrschte. Oie Schweiz in der Zeitwende sDr. S.) Zürich, Milte Januar 1940. Obwohl die Schweiz nicht unmittelbar am Kriege beteiligt ist. wird bas öffentliche Leben des Landes weitgehend von militärischen und kriegswirtschaftlichen Mobilmachungsmaßnah- men beherrscht. Der Aktivüienst der gesamten Armee, Hilfs dienst- und Luftschutzpflicht usw. beanspruchen die überwiegende Mehrheit aller tauglichen Wehrpflichtigen vom 29. bis zum 69. Lebensjahre. Sämtliche Arbeitslosen in den wehrpflichtigen Altersklassen sind in besonderen Arbeitsabieilungen zusammen- gefaht, die vor allem zur Durchführung mililärischer üknivro- jekte herangezogen werden. Die beschleunigte Einführung des obligatorischen militärischen Vorunterrichts soll bereits die Ju gend im Alter von 16 bis 19 Jahren auf den Wehrdienst vor bereiten. In Turn-, Iungschützen- und militärischen Kursen unter der Leitung von Subalternofsizicrcn und Unteroffizieren der Wehrmacht. Um das Ausmaß der umfassenden Mobilmachung richtig zu verstehen, muß man berücksichtigen, daß sich die Schweiz in Friedens,zetten mit dem kurzdienenden Milizsystem (drei bis vier Monate Rekrutenschule und alle zwei Jahre Wiederholungskurse von drei bis vier Wachens begnügt. Heran gezogen werden lediglich die einwandfrei Militärtauglichen. Auf wirtschaftlichem Gebiete ist das System liberalistisckcr Frei zügigkeit weitgehend von einer plan- bzw. kriegswirtschaft lichen Ordnung abgelöst worden: Staatliche Kontrolle des Außenhandels, planmäßiger Einsatz von Industriebetrieben für den Rüstungsbedarf, Rationierung von Lebensmitteln und Verbrauchsgütcr», verschärfte Preisüberwachung, um nur die wichtigsten Maßnahmen zu nennen. Neben der Anspannung aller militärischen und wirtschaft lichen Kräfte führte die Entwicklung seit Kricgsbcginn zu einer weiteren Stärkung der Zentralgewalt. Die mehr oder weniger souveränen Kantone müssen sich mit der erweiterten Zuständig keit des Bundes abfinden. Da -er Bund die außergewöhnlich hohen Mobilmachungskosten <25 Milliarden Franken bis Ende 1949) und die bereits in Friedenszcit bewilligten, zusätzlichen Rüstungsausgabcn <779 Millionen Franken vom 1. Januar 1989 bis 31. Dezember 1949) zu tragen hat, muß er Steuerguellen erschließen, die bisher den Kantonen Vorbehalten waren. Er wähnt sei beispielsweise das Projekt eines ..Wehropfers". das eine einmalige Vermögensabgabe von 1.5 bis 3 v. H. Vorsicht und einen Betrag von 599 Millionen Franken ergaben soll. Dieser Einbruch in die kantonale Steuersouveränität trägt wesentlich dazu bei, daß sich die staatsrechtliche Struktur der Eidgenossenschaft immer mehr zugunsten zentralistischer Strö mungen verschiebt. Gerade die wichtigsten und ost cinlchneidcn- den Beschlüsse, die sich aus den gegebenen Verhältnissen rasch ausdrängen. Entscheidungen von folgenschwerer Tragw'ite sind dem zmrlamcntarischen Einfluß entzogen. Die bereits ver fassungsrechtlich festgelegte autoritäre Stellung des m-t neuen weitgehenden Vollmachten ausgestatteten Bundesrats iLandes- rcgierung) ist heute weniger denn je umstritten. Andererseits beschränkt sich die Tätigkeit der Wehrmacht nicht nur aus Aufgaben der militärischen Landesverteidigung. Anfang September v. I. übernahm die Abteilung Presse und Rundfunk im schweizerischen Armeeslab auch die Ueberwackung der Presse, wobei ihr ausdrücklich das Recht zugcbilligt wurde, bei politischen Entgleisungen, u. a. durch neutralitätswidrigcs Verhalten. Strafen bis zum dauernden Verbot periodischer Druckschriften aussprechen zu können. Die altüberliclerte. um fassende Neutralität steht nach wie vor an der Spitze aller außenpolitischen Grundsätze. In seiner Neujahrsansprache be tonte der Oberbefehlshaber der Armee, General Guisgn, erneut die Notwendigkeit einer strikten Neutralität, die dem Schwei- zcrvolke Zurückhaltung In „Worten. Taten und Gesten" auf erlegen. Abgesehen davon, daß die Westmächtc eine verhängnis volle Verfälschung dieses Grundsatzes verlangen — erinnert sei nur an die Zumutung, die Schweiz solle sich den völkerrechts widrigen Blockademaßnahmen unterwerfen und dem englisch- sranzöstsäzen Mirtsckaftsblock bcitrelen — erweist sich die Gen fer Liga als Gefahrenherd für die eidgenössische Neutralität. Die Schweizerdelegation gab zwar anläßlich der Ligatagung Mitte Dezember v. I. die Erklärung ab, daß die Eidgenosten schaft in keiner Weise an der Durchführung -er Paktbestim- mungen in bezug auf Sanktionen teilnehme", und „jede Mit wirkung der technischen Dienstzweige des Völkerbundssekreta- riats bei der Hilfsorganisation für Finnland" ablehne, „falls eine mit der schweizerischen Neutralität unvereinbare Tätigkeit entfaltet werde". Aber Vorbehalte und vielleicht Proteste allein genügen nicht, um das Verhältnis des neutralen Landes, in seiner Eigenschaft als Mitglied und Gastland -er Liga, zur Genfer Institution eindeutig zu klären. Zumal deren Tätigkeit im Dienste der engllsch-sranzösisären Mächtegruppe hinreichend bekannt ist. Die hier kurz skizzierte Entwicklung der eidgenössischen Politik setzte bereits in den Jahren vor Kriegsausbruch ein. Ihr Tempo wurde In den letzten Monaten nur beschleunigt, die außergewöhnlichen Verhältniste bewirkten gleichzeitig eine viel reibungslosere und tiefer greifende Umgestaltung des politi- Strenger Frost behindert dänische Schiffahrt
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