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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. 'M/V Erscheiat mit »u»>ah«t der »mm. .1» ^4^ 'b'»----»>« Sonntag, den L8. October. " 'd durch all» Poftanstalten ,» deztthea. " — — Preis für da» vierteljabr rhaler. Insertion»-Gebühren für den Rau einer gespaltenen Zeile l Reugroschen. 18S7 Amtlicher Lheil. Dr«sd««, 16. October. Se. Majestät der König haben im Reffort de- Ministerium» de» Innern nachstehende Br förderungen allergnädigst zu beschließen geruht: 1) zum geheimen RegierungSrathe im Ministerium des Innern, den Polijeidirektor zu Dresden, von Pflugk; 2) zum Polizeidirektor zu Dre»dea, den ersten Rath bei der Kreisdirektion zu Zwickau, Skegieruug-rath von Carlowih; 3) zu Regier«ng»räthen, ») im Ministerium de« Innern: den Supernumerarregierungsrath Kuhn, den Supernumerarregierungsrath Eppendorfs, b) bei der Krei»direktion zu Zwickau: den Supernumerarregierungsrath vonThümmel; 4) zu Amtshauptleuten, ») im 1. amtshauptmannschaftlichrn Bezirkt de» Re gierungsbezirk» Dresden: den Amtshauptmann von Vieth, unter Versetzung von Döbeln nach Dresden, K) im 4. amtshauptmannschaftlichrn Brzirkr drS Re- gierungsdrzirks Leipzig (Döbrln): drn Rrgierungsrath bri drr KrriSdirrktion zu Zwickau, von Sandersleben, c) im 3. amtshauptmannschaftlichrn Brzirkr drs Re- girrungsbrzirks Lripzig (Rochlitz): drn Suprrnumrrarrrgirrungsrath vonEinsiedrl, 6) im 2. amtshauptmannschaftlichrn Brzirkr des Re- girrckngsbezirk» Budisstn (Zittau-Löbau): aus erfolgte Präsentation der Provincialstände des Markgraf thum« Oberlausttz, drn LandrSbrstalltrn von Nostitz Wallwitz; 5) zu Supernumerarregierungsräthen, n) bri dem Ministerium dr- Innern drn Referendar von Charpentier, b) bei drr Kreisdirrktion zu Dresden: drn Referendar bri der Kreisdirrktion zu Zwickau, Königsheim, drn Refrrrndar bri der Kreisdirrktion zu Zwickau, Grafen zu Münster, den Referendar bei der Kreisdirrktion zu Budisstn von Berlepsch, c) bei drr Kreisdirrktion zu Zwickau: den Referendar bri drr KrriSdirrktion zu DrrSden, Schmalz, drn Refrrrndar bri derselben KrriSdirrktion, von Schönberg. Nichtamtlicher Thcil. Nebrrsicht. TageSgeschichte. Telegraphische Nachrichten. — DrrSden. Das Befinden der Erbgroßherzogin von Tos cana- Fürst Metternich. — Leipzig: Entwurf rinks NachdruckSgesetzrs. — Wien: Der Großherzog von Oldenburg. Baron v. Bourqueney. Eisenbahnangrlegen- heiten. — Venedig: Eisenbahnverbindung mit Mailand herg,stellt. — Berlin: Da» Befinden de» Königs. Die Deputieren der Provinzialbanken. Bevorstehende Ein ladungen zur belgisch-französischen Telegraph,nconferenz. — Bremen: Erhöhung der Dotation der Gesandtschaft in Kopenhagen. — Paris: Opposition gegen die Union der Donaufürstenthümer. Annäherung zwischen Rußland und England. Kammereinberufung wahrscheinlich. Adresse an Herrn Barman. Erträge der indirekten Steuern. — Zürich: DaS Budget. — Madrid: Neuer Conseil präsident. — London: Vom Hofe. Eisenbahnunfall. Schiffbruch. — Kopenhagen: EtutSrath Prehn. — Athen: Der König reist der Königin entgegen. — Kon stantinopel: Aus der neuesten Post-— Teheran: Auf stand der Turkomanen. Unterschleift eine« Armeecomman- danten. — Ostindien: Ergänzen», Mittheilungen aus der neuesten Post. Local- und Proviazialan-eleßs«HÄten. Dresden: Begnadigungen. — Chemnitzr StadtrathSwahlen be stätigt. Der neue Sitzungssaal der Stadtverordneten. — Zittau: Die Gesundheitsverhältnifle. — Schandau: Stromverkehr. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) Feuilleton. Inserate. TageSkalevder. Börsennachrichten. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Sonnabend, 17. Oktober, Mittags ^2 Uhr. Das heute Vormittag um 11 Uhr veröffentlichte Bul letin lautet: „Der Verlauf der Krankheit Sr. Ma jestät de» Königs war auch in den letzten 24l Stun den den Umständen nach befriedigend." Berlin, Sonnabend, 17. Octbr. Nachmittags 3 Uhr. Die officielle „Preußische Correspondenz" be richtet: Die k. preußische Negierung habe vor einiger Zeit eine Conferenz zur Regelung des Bankuotevwe- sevS in den Staaten des Zollvereins angeregt. Sämmt- liehe Zollvereinsstaateu haben sich emverßauden er klärt und eS sei nunmehr von Preußen zur Confrrenz- eröffnung eingeladen worden. Die Conferenz werde Mitte November stattfiuden. Dresden, 17. Oktober. Die neuesten telegraphischen Nachrichten über da» Befinden Ihrer k. k. Hoheit der Erbgroß- herzogin von Toscana lauten: Florenz, 16. Oktober, Morgen». Ihre k- k. Hoheit haben eine ruhige Nacht gehabt. Im Uebrigen ist das Be finden wie gestern. Dresden, 17. Oktober. Gestevi Mittag 12 Uhr ist Se. Du'«hlauck>e der Fürst Mrtt.rnich, von seiner Toehter der Prinzessin Hermine und seinem jüngsten Sohne dem Prinzen Lothar, auf der Rückreise von Schloß Johannisberg nach Wien, von Leipzig kommend hier eingetroffen, um einige Tage hierselbst bei seinem ältesten Sohn», dem k. k. österrei chischen Gesandten am hiesigen kgl. Hofe, zu verweilen und sodann die Reise nach Wien fortzusetzrn. Leipzig, 16. Oktober. (L. Z.) Gestern haben im Lorale der hiesigen Buchhändlerbörse die Schlußverhandlungen der Abgeordneten des Börsenvereins deutscher Buchhändler über den im Auftrage de» Verein- von den Herren Professoren vr. Hevdemann, Justizrath HinschiuS und KammergerichtS- rath v- Rönne auSgeaibeiteten Entwurf eines allgemeinen deutschen Nachdrucksgesetz,« unter dem Präsidium d,S Vor sitzenden de« Börsenvereins, Buchhändler« vr. Veit zu Ber lin, und in Gegenwart d,S Justizraths HinschiuS ihren An fang genommen. Auf einen von dem Börsenverein der kö niglich sächsischen StaatSregierung eröffneten Wunsch, daß dieselbe an diesen Beratungen sich betheiligen wolle, nehmen im Auftrage drr königlichen StaatSregierung der AbtheilungS- dirertor im Ministerium deS Innern, Geh. Rath vr. Wein- lig und drr RegirrungSrath v. Witzlrben von hier an den Verhandlungen Theil. Wien, 15. Ort. <W. Bl.) Se- k. Hoheit der Groß herzog von Oldenburg ist inkognito unter dem Namen Graf v. Delmenhorst, in Begleitung der Adjutanten Graf Wedel und Freih. v. Egloffstein, auf der Durchreise nach Graz ein getroffen, wo derselbe morgen seine Schwester, Ihre Maj. die Königin von Griechenland, trifft. — Der kais. französische Botschafter, Baron v. Bourqueney, wird nächsten Dienstag, den 20. Oct-, sammt Gemahlin mittelst Nordbahn nach Pari« abreisen. Es wurde demselben «in dreimonatlicher Urlaub bewilligt. In seiner Abwesenheit wird der erste Botschafts sekretär, Marquis Bannville, fungiren. — Der heutige Tag ist für di, Geschichte der österreichischen Eisenbahnen ein be deutungsvoller. Die erste Maschine ist nämlich heute inner halb der Linien Wiens durch einen Theil der Vorstädte vom Südbahnhofe zum Hauptzollamte einher gebraust. Die Fahr ten haben anstandslos stattgefunden. Drr Verkehr ist regel mäßig vor sich gegangen- — Dir k. k. priv. StcralSrisenbahn- gtsrllschaft wird die auf der Raaber Eisenbahn einlangenden Frachten gleichfall« auf der Wiener Verbindungsbahn bi« zum Hauptzollamte befördern lasten. — Die „Oest. Z " ver nimmt mit großer Befriedigung und aus der sichersten Quelle, daß daS Erscheinen der Aktien der galizischen, kroatischen, westböhmischen und kärnlhnerischen Bahnen vor dem Jahre 1850 sicherlich nicht bevorsieht. — Dem „T.-B. a. B." wird telegraphirt: „Die Credit- anftalt proponirt den Gläubigern der Firma Jofef L. Bos- kowitz u. Comp. eine Million zu zahlen, wegen der sie die Priorität an den Aktiven behält. Weitere fünfundzwanzig eingelaufen, so GeschäftSabwickelung an Boskowitz zurück." (Die Redaktion bemerkt hierzu: Der letzte PaffuS ist nicht recht klar. Es soll dies wohl heißen, baß, wenn 25 Prorenc über die von der Creditanstalt geleisteten 50 Proc. sich aus den Aktiven als Deckung ergeben haben, die ferner, Geschäfts abwickelung BoSkowitz anheimgestellt werden soll ) Venedig, 13. Oct. (Tr. A.) Heute Nacht ist der erste direkte Personenzug von Mailand hier eingetroffen. U Berlin, 16. Ort. Außer dem einen amtlichen Bulle tin, welches über da» Befinden Tr. Maj. des Königs gestern Morgen auSgegeben wurde, hat daS k. Polizeipräsidium (wie- wohl ohne Unterschrift) rin zweites veröffentlicht, welches auch durch die in den Theatern diensthabenden Polizeileutnants zur Vertheilung kam. Daffelbe lautet: „Ueber da« Befinden Sr. Maj. de« Königs im Laufe deS heutigen TageS ist so eben die erfreuliche Nachrlchr etiigrgangen» daß di- sr-»..,..».,, in stetigem, wenn auch unighnmm F»»rz<e>«tU-o befristen ist- Berlin, 15. Oct. 1857, Nachmittags 4 Uhr." DaS heute auf dem Hofmarschallamte auslieqende «im gestrigen Blatte bereits telegraphisch mitgetheilte) Bulletin lautet: „Das Be finden Sr. Maj. deS König« bot während deS gestrigen Ta geS einige erfreuliche Zeichen der allmählich fortschreitenden Besserung. Die vergangene Nacht verbrachte Allerhöchstder- selbe wieder in einem ruhigen und erquickenden Schlafe. Sanssouci, 16. Oct. 1857, Morgens 9 Uhr. (qez.) Vr. Grimm, vr. Weiß." Es hat hier beute allgemeine Verwunderung erregt, daß der Name deS Geb. Rath« Pros. Vr. Schönlein unter dem neuesten Bulletin fehlt. Schon vor einigen Ta gen hieß eS hier, daß über da« Wesen und die Behandlung der Krankheit deS Königs zwischen dem vr. Schönlein und dem vr. Weiß ein Conflict entstanden sei. Wie weit dies gegründet und ob eS daS Fehlen der Unterschrift Schönlein's unter dem heutigen Bulletin veranlaßt hat, muß dabinqestellt bleiben. Man erfährt jetzt nachträglich, daß Se- Maj. der König vor seiner Erkrankung sich einer übermäßigen An strengung in Erledigung von Staatsgeschäften unterzogen hat, welche den Geist wie den Körper in gleichem Maße an greifen mußte. Bei der übrigen«, wie ich Ihnen zur Zeit Feuilleton. Dresden, 17. Oktober. Unsre literarischen und künst lerischen Notabiliiäten sind nun meisten» von ihren Studien- und Erholungsreisen zurückqekehrt. vr. Gutzkow weilte den Som mer über am Rhein. Dir. Prof. vr. Heltner, die Professoren Hähnrl, Gönne und Zul. Hübner besuchten die AuS- stellung in Manchester. Hettner gab in der Augsb. „Allgemeinen Zeitung" eine Charakteristik der englischen Plastik und von Julius Hübner lasen wir in den „Gutzkow'schen Unterhaltungen" in teressante Berichte über die Manchester-Ausstellung. Ein Schüler Hübner'», Thumann, zog in den letzten Tagen der hiesigen Ausstellung durch ein recht gelungene» Bild die Aufmerksamkeit auf fich. Da» Bild hatte viel Gute» in Zeichnung und Compofition; vorzüglich besaß die Farbe »ine Wärme und Tiefe, dabei eine Ruhr und Gewalt, die so recht zur Seele sprach. — In den Atelier» herrscht jetzt wieder ein rege» Leben, und wir können uns nicht versagen, die der Vollendung nahen, hervorragendsten Schöpfungen zu erwähnen. Prof. Peschel arbeitet an einem großen Altarbild, Christu» am Kreuze darstellend, für die königl. Schloßkaprlle. Dasselbe Sujet behandelt auch Gönne, durch reffen kürzliche Ernennung zum Professor eine neue, frische Kraft der Akademie zugeführt wurde. Prof. Bendemann malt im Auftrage Sr. Majestät de» König» von Preußen: „Raustkaa, wir ste, von der Wäsche heimkehrend, den schiffbrüchig gefundenen Odysseus in die Burg de» Vater» sühn". Da» Bild ist der Vollendung ziemlich nahe, und die mit klassischer Ein fachheit angeordnete, mit großem SchünhritSgefühl durchgeführte Compofition, von griechischer Heiterkeit, Homerischem Geist durchweht, verspricht eine der besten Leistungen Bendemann'» zu werden. Prof. L- Richter ist mit Zeichnungen zu einigen Groth'schen Gedichten beschäftigt. Seine Zeichnungen zu Schil ler'» „Glocke" erschienen in diesen Tagen im Kunsthandel und unter dem Titel „AuS Ludwig Richter'» Skizzenbuche" stehen von diesem Meister Vorlagen zum Zeichnenunterricht zu er warten. — Adolph Stahr, welcher sich einige Wochen hier aufhielt, veröffentlicht im Feuilleton der „Kölnischen Zeitung" „Dresdner Skizzen", di« fich unter Anderm mit dem Museum beschäftigen; vorzüglich rühmt er die geschmackvolle und praktische Aufstellung der GypSabgüssc. Dresden, 17. Oktober. Wie bereit» gemeldet, eröffnete vorgestern die hiesige Gesellschaft „Flora" für Botanik und Gartenbau im Königreiche Sachsen ihre diesjährige Herbstaus stellung in dem auch schon früher innegehabtrn Lorale auf der Brühl'schen Terrasse. Der mit Pflanzen, Statuen und Draperien finnig decorirte Saal gewährte dem Beschauer einen freundlichen, gegen unsre durch den Frost schon früh de» Blumenschmucks be raubten Ganrnflurrn angenehm contrastirendrn Anblick. Eine an den Wänden hinlaufende Estrade war mit den schönsten und auserlesensten Obstsorten bedeckt, während in der Mitte de» Saale» au» einem mit Georginenblumen eingefaßten MooSbeete fich eine imposante Gruppe von Zier- und Speisekürbiffen er hob, umgeben von einzelnen interessanten Pflanzeneremplaren, Früchten und Blumen. Mit künstlerischem Geschmack auSgeführt zeigten fich mehrere Blumen- und Fruchtarrangement» und die LandschaftSgärtnerri war durch ein Modell einer hirstgen Park- anlage vertreten. Dor der allgemeinen Eröffnung der Ausstellung fand eine Erthrilung von auSgrsetzten Preisen statt und r» erhielten deren nachstehend genannte Herren Aussteller für da» reichhaltigste Sortiment Aepfel der al» Pomologe rühmlichst bekannte Herr Geh. Rath v. Flotow und die Herren HandelSgäriner Gebr. Maibier; für daS beste Sortiment Birnen dieselben Herren Maibier und der königl. Obstbaumschulgärtner Herr Mieth. Steinobst war gar nicht und Weintraube» nicht in dem Maße zur Ausstellung gebracht, wie fich bei den« guten Weinjahre er warten ließ. Für ausgezeichnete» Obst einer Gattung erhielten Preise Herr Kunst- und Handelsgärtner Himmel stoß für Birnen, Herr v. Zehmen auf Schleinitz bei Meißen und Herr Pastor Hering in AltgerSdorf für Aepfel ; für eine im Inland« gezogene gute Obstsorte Herr Gutsbesitzer Ehrlich in Rötha, für ein schöne» Aepfelsortiment Herr königl. Baumscbulgärlner Mieth, für Aleranderäpfel (6Iori, munäi) Herr vr. Hempel in PulSnitz. für Aepfel und Birnen Herr Kaufmann Vollsack, für die grüßten Birnen Herr Rittergutsbesitzer Preißler und für verschiedene Obstsorten die Herren Pastor Köhler in Jahn»-- dorf, Kaufmann Treutler in Naundorf bei Altenberg, Handels- gärtner Seyderholm in Freiberg. An Gemüsen war wenig vorhanden; eS wurden Preise verthrilt für Rosenkohl und Roth- kraut Herrn HandelSgärtner Gey er, für Kraut und Runkel rüben Herrn Kammerherrn v. Könneritz auf Nöthnitz und Herrn Freiherr» v. Streit für drei große Kohlrabi. Für Riesenkürbiffe, an ILO Pfd. schwer, erhielt Herr HandelSgärtner Mötz, für ein Sortiment Zierkürbiffe Herr Dähne in der Hof- lößnitz und für rin» desgleichen au- dem Garten Ihrer Durch laucht der Prinzessin vonSchleSwig-Holstein -AugustenburgHerr Knackfuß je »inen Preis. Von Sortimenten krautartiger Warm- oder Kalthauspflanzen einer Gattung wurden prämiirt die herrlichen vegonieo dr» Herrn Inspektor» Krause am