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WGM-MWMMM «ezngsprrt, monaMq V». 4.7V, durch Boten ftü in« -0U2 iMesert, bei Abholung In dm »rschäfttstellm M. 4.V0, Wochen karten i.1t> M. Bet Postbezug vierteljährltch M. 1b.— auSschl. ^ustellungtgebühr. Einzelne Nummer Lb Pfg Ausgabe werktäg. tich nachn-tttag». Aall« durch höher, Gewalt, Betriebsstörung, Streit, Sperr«. Aussperrung Ler Anzeiger verspätet oder nicht erscheint, ist der Vertag nicht zum Ersatz verpflichtet. — Postscheckkonto Leipzig E14 Geschäftsstelle, Hohenstetn^knsttyal, «ahnstr. k zugleich OverlUWWttzer LWedwtt und GersKorfer LügesUM »8»»«-«q,r«i, bk SgespaUm, «orpus^tl, kL PsA, «rNm^r- -.M L— «»,; bei »tederholungm tartsmähiger Nachl»h «u«uNstSrrtetlung und Vermittlung van schristlichm «ng^-im Lü Pjg. — «nzetgenausgab, durch Fernsprecher schlicht jednu «rsatzanspruch au«. — Bei zwangsweiser Einziehung d» A»-' zeigengebüyrm durch «lag« oder im KonturSsall« gelanz' »olle Bettag unter Wegsall brr bet sosorttger «ezahlmis *- »illtgtm Abzüge tn Anrechtuwg. — Fernsprecher Nr. 1k h ÄR Hohenstein - Ernstthal. Oberlungwitz, Hersoors, Hermsdorf, Rüsdors, Bemsdorf- WüsLenLmRL Mittelbach,Grüna,Ursprung,Kirchberg,Erlbach-Meinsdorf,Langenberg,FalkemLangenchursdorkÄm Rk 1Z« Dieä§t««, -es 14. Mi Ml 18. Mrrm «MS» Auf Blatt 145 des diesigen Handelsregisters für die Dörfer, die Sächsische Elektriettiits- Lieferungs-Gesellschaft, Aktiengesellschaft in Oberlungwitz bett., ist heute eingetragen worden: „Der Kaufmann Franz Strandt in Eharlottenburg ist ntch: mehr Mitglied des Vorstands. Die Prokura des Ingenieurs vr. inß. Gustav Siegel in Berlin ist erloschen Das bisherige stellvertretende Vorstandsmitglied Ingenieur Otto Hallbauer m Oberlungwitz, jetzt in Schwärzendem, ist zum ordent lichen Vorstandsmitglied bestellt. Weiter sink zu Vorstandsmitgliedern bestellt der Kaufmann Richard Hille in Dresden, der Ingenieur Walter Berndt in Crimmitschau und der Kaufmann Fritz Bier mann daselbst." Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal, den 14. Juni I92l Dir die jährigen öffentlichen Impfungen finden in sollender Ordnung stakt: Zur Impfung zu bringen sind die Erstimpflinge u) aus dem Ortsteile Altstadt in der Mstödter Schuiturnhalle, Schulstriche, Donnerstag, de» 16. Juni, von 5—S Uhr nachmittags, soweit der Familiennamen mit 8 ansängt; Freitag, den 17. Juni, von 5—6 Uhr nachmittags, soweit der Familiennamen mit Z—R anfängt; Montag, den 20. Juni, von 5—6 Uhr nachmittags, soweit der Familiennamen mit 8—2 anfäng«; b) aus dem Ortsteile Neustadt tn der Neustädter Schultumhalle, Hermannftraße, Dienstag, den 21. Juni, von 4—5 Uhr nachm ittags, soweit der Familiennamen mit 1^ an- sängt; Mittwoch, den 22. Juni, von 4—5 Uhr nachmittags, soweit der Familiennamen mit N—2 snfängt Die Impfung der Erstimpfimge des Hüttengrundes wird Montag, den 20 Juni, von 4—'/,5 Uhr nachmittags, in der Hilttengrundschule vorgenommen. Die geimpften Kinder sind am 8. Lage nach der Impfung dem Impfarzt zur Nachschau tm Impslokale wieder norzustellen und zwar die Kinder der Alrstadt von ^6—S, die der Neustadt von /,5—5, und die des Hüttengrundes von 4— ,5 Uhr. Zurückstellungen sind bis zum 1. Oktober 1921 in Zimmer 19 des Rai Hauses nachzuweisen Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten herrschen, dürfen Kinder zum allgemeinen Impftermine nicht gebracht werden. Zu beachten ist such, daß die Kinder mit reinge- waschenem Körper und in reinen Kleidern zur Impfung zu dringen sind. Hinterziehung der Impfung wird mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder entsprechender Hast bestraft. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 14. Juni 1921. M-em utz LMM. Der französische Minister Loucheur und der deutsche Wiederaufbauminister Dr- Walter Ra thenau haben in Wiesbaden Bespreuungen a'- gehalten, bei denen es sich in der Hauptsache nin die Preisberechnung der deutschen Waren bandelte. Damit ist ein Problem anfgeroüt, das im Mittelpunkt der ganzen Entschädigung«- frage stebt und dessen ausschlaggebende Wich tigkeit sich immer mehr Herausstellen wird. Es betrisft die Preiswürdigkcit der deutschen Wa ren. Es ist ziemlich selbstverständlich, dast die Entente und namentlich Frankreich deutsche Wa ren nicht zu einen, höheren Preise in Zah lung nehmen werden, als der Weltmarktpreis beträgt. Aber auch der Absatz der deutschen Waren aus dem Weltmarkt, o° ne den uns jährliche Miliiardenzablungen nicht möglich sind, hängt in erster Linie davon ab, ob die deutsche Industrie nicht nur mit der Quali tät, sondern auch mit dem Preis den Wett bewerb der anderen Industriestaaten ge wachsen ist. Man siebt aus den ersten Blick, daß die Lösung dieses Problems mit der deutschen Steuer- und Wirtschaftspolitik aus das engste verknüpft ist. Es ist mit Sicherheit zu er warten, dast die Kohlensteuer ganz beträchtlich erhöht werden wird. Wir werden daraus den Vorteil zieben, dast die deutsche Neparations koble fast zu dem doppelten Betrage wie bis her unserem Konto gutgeschrieben wird, a^er anderseits wird unsere Industrieproduktion da durch austerordentlich verteuert werden. Da ferner die Anziehung der Steuerschraube eine ganz beträchtliche Anspannung der Le ensmit- relvreü'e zur Folge buben wird, so wird in Zukunft die deutsche Produktion nicht nur mi höheren Koklenpreisen, sondern auch mit erbe lieben Lobnstciacrungcn belastet sein. Es blei st abzuwarten, welche Folgen eine derartige Po litik bat, vor allem, ob damit eine nesteigerte Ausfubrmöglichkcit noch besteht. lieber die Besprechungen in Wiesbaden wird von französischer Seite u. a- gemeldet: Zweimal versuchte Ratbenau über Owrschle- sien zu sprechen. Er wollte beweisen, dast die Frage wirtschaftlichen Charakter ^abe. Wenn das Industriegebiet von Oberscklesicn Polen zusalle, so winde Deutschland Kohlenmangcl erleiden. Loucheur erinnerte an die Bestim mungen des Versailler Vertrages, nach den Deutschland !5 Jahre lang die Koblenlieserung, aus Oberschlesien durch Polen gesichert ist. Ausserdem sei dies eine politische Frage, und er habe nicht das Recht, sie zu be-aydeln. Rathenau sprach dann über die 26prozentige Ausfuhrabgabe. Allerdings konnte er noch kei nen festen Vorschlag wegen Aenderung dieses Inder machen, doch teilte er Loucheur mit, dast er das System vorzieben würde, wobei die festen Jahresraten höher werden. Ausserdem wünsche Ratbenau, dast das System der Schuldverschreibungen, wie es in London be sprochen wurde, durch ein anderes ersetzt wer den soll, wonach Deutschland selbst Anleihen aus dem Weltmarkt begeben könnte. Loucheur gab ibm zu verstehen, dast Deutschland sich nicht der Hoffnung bingeben dürfe, die deut schen Anleihen würden von den Alliierten ga rantiert werden. Endlich sprach Rathenau aus- sührlich über die Naturalleistungen, woraus er darauf hinwies, dast bei der gegenwärtigen Valuta diese Frage für Deutschland eine Frage auf Leben und Tod bedeute- „Petit Parisien" erklärt, dast man von dem Gedankenaustausch der beiden Minister keine sensationelle Entscheidung und vielleicht nicht einmal eine sofortige Entscheidung erwarten dürfe. Aber wichtig sei der Umstand, dast eine neue Methode versucht wurde. Der Vertreter Ratvenaus, Wolfs, wird in Paris die begon nenen Besprechungen fortsetzen. Cs ist möglich, dast sich Rathenau und Lomcheur wiederse cn werden. Vielleicht sei man am Anfang einer wirklichen Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland. Ueber die erste Vormittagsbesprechung er klärte Loucheur dem Vertreter des „Matin" in Wiesbaden: Wir sind auf dem Gebiete der Allaemeinbeiten geblieben. Gegenwärtig kann ich nur sagen, dast ich in Herrn Ratbenau, den ich zum ersten Male sab, einen Menschen wnd, der von den besten Absichten beseelt ist und der den deutlichen Willen bekmrdet, dast die Unterschritt Deutschlands respektiert wird. Als Geschäftsmann sucht Rathenau die prak tischen Mittel, um zu einem Ziele zu gelangen. Loucheur ist sehr befriedigt Paris, 18. Juni. Die heutigen Be sprechungen zwischen Loucheur und Ratbenau währten von 11 bis l Ubr mittags. Man sprach lediglick über die Reparationen und die Rückstellungen Man batte für heute eine Er örterung der Detailsragen erwartet, aber die französischen Berichterstatter melden, dast es den Anschein babc, als ob Ratbenau eine Erörte rung der Einzelsragen zu vermeiden wünsche- Dennoch bleibt der allgemeine Eindruck ein be- kriedigcnder- Loucheur erklärte bei Verlassen der Konferenz, dast er sebr besriedigt sei- Er sagte, in der Zukunft werden in Paris die Vertreter des deutschen Wiederaufbauministe- riums die Beratungen mit den französischen Sachverständigen kortsetzen. Rach einer Mcl- duna des Berichterstatters des „Intranfigeant" würden die deutschen Sachverständigen sich mit französischen in Wiesbaden zufammenfinden- Die Verteilung der Anftrüge für den Wiederaufbau. tu. Berlin, 14. Juni. Halbamtlich, wird mitgeteilt: Der Präsident der Reichsrück- lieferungskommission, Kommerzienrat Dr. jur Guggenbeimer, ist von? Reichspräsidenten bis auf weiteres mit der austragswcisen Wahnreh mung der Geschäfte des Reichskommissariats für die Verteiluna der industriellen Aufträge zum Wiederaufbau der zerstörten Gebiete be- : traut worden. j Mar Hölz vor Das Sondergericht 1 Berlin begann ge stern, wie schon kurz mitgeteilt, die Verhand lung im Prozeh gegen den Führer der Roten Armee und Leiter des mitteldeutschen Aufstan des Max .Hölz. Die Anklage lautet auf Mord, versuchten Totschlag, Aufruhr, Land- sriedensbrucb, Hochverrat, Freiheitsberaubung, räuberische Erpressung, Raub, Brandstiftung, Gefährdung von Eisenbahntransporten, Ver geben gegen das Sprengstoffgesetz, insgesamt 18 Verbrechen schwerster Art. Für die Verhandlung sind ganz außerge wöhnliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen wor den. Alle Zugänge zum Gericht sind durch Doppelposten der Schutzpolizei abgesperrt. Im Gerichtsgebäude selbst ist eine Hundertschaft der Schutzpolizei bereitgsstellt, um bei jeden: Störungsversuch von außen sofort eingreifen zu können. Ohne gerichtliche Genehmigung und obne Einlaßkarte darf niemand das Ge bäude betreten. Am Eingänge zum Verband- lungssaal werden die Eintretenden einer Lei besvisitation unterzogen. Rach Verlesung der Anklage beginnt das Verhör. Vorsitzender: Sie sind der Ange klagte Hölz? Hölz: Eks ich auf diese amtlich gestellte Frage antworte, möchte ich eine Erklärung abgeben. Während der Vor untersuchung habe ich prinzipiell jede Aussage abgelehnt- Wenn ich jetzt aussagen will, so ändere ich damit an meiner prinzipiellen Ge sinnung nichts. Ich fühle mich nicht als An geklagter, sondern ehe als Kläger gegen die bürgerliche Gesellschaft, de ren Vertreter Sie sind, find wenn Sie mich hierher zitiert haben, so geschah das nur, weil Sic die Macht und damit das Recht besitzen. Vors.: Wollen Sie zunächst sagen, wo und wann Sic geboren snrd. Hölz: 1889 zu Riesa in Sachsen. V o r s. : Wer war Ibr Vater? H ö l z: Soviel mir bekannt ist, ha ben sich meine Angehörigen an von mir be gangenen Taten nicht beteiligt. Ich verweigere die Aussaae- V o r s- : Sie sind verheiratet? Hölz: Fluch darüber verweigere ich die Aus sage. Vors. : Wollen Sie sich nun über die Anklage selbst äußern? Hölz: Soweit ich der Sache, der ich diene, nicht schade- V o r s- : Wie hat die Sacke angefangen mrd wie sind Sie dazu gekommen, fick an dem Auf stand in Mitteldeutschland zu beteiligen? H ölz : Ich habe bier in Berlin gehört, daß in Mitteldeutschland der- Generalstreik prokla miert wurde. Ich habe es für meine revolu tionäre Pflicht gehalten, binzugeben rind mich zur Verfügung zu stellen. Vors.: Wohin haben Sie sich zunächst beaebcn? Hölz: Darüber verweigere ich die Aussage. Vors. : Was haben Sie dort getan? Wie wurde dort über Ihre Person verfügt? Hölz: In den ersten Stunden der Aktion habe ick in Ver sammlungen gesprochen. Vors. : Was haben Sie gesprochen? Hölz: Darüber verweigere ich die Aussaae. Der Vorsitzende läßt nun einen Aufruf verlesen, der von Hölz gezeichnet ist und in dem die Arbeiter mrd Genoßen auf- gcsordert werden, die Schienen, die Gerichte und Gefängnisse zu sprenaen, alle Gefangenen zu befteien und die Bourgeoisie obne Unter schied des Gesckleckts und des Alters ahzu- schlackten. Ans der Verlesung eines Aufrufes, der im Voatlande erlaßen ist, ergibt lick, daß ebenfalls von der Abscklacktnnsr der Bnnrneolste die Rede ist Unterzeichnet ist dieser Amr ns mit' Die militärische Oberleitung. Mar Hölz. Vors: Wer war das. Oberleitung? Hölz: Darüber verweigere ick die Aussage- Vors.: Geben Sie- zu, derartige Bekanntmachungen erlaßen zu haben? Hölz: Sie sind mit meiner Einwilligung veröffentlicht worden. 3m allgemeinen bekenne ick mich zu diesen! Auftuken. Die Abscklachtung der Bürger oder die Tötung von Menschen war jedock nicht beabsichtigt Es Zollte durch derartige Einschüchterungen ver bindert werden, daß die Reickswehr weiter verrückte- Während des Kapv-Dutsches haben wir auck solche Ausritte erlassen Vors : Damit ikebt aber in Widerspruch, daß Sie ans einen Kaufmann Hildebrandt ans Berlin, der am Marktplatz in Eisleben aus dein Fen ster sab. vier Schliffe abgegeben haben, von -ev Wtern. denen einer Hildebrandt in den Arm traf Hölz: Ich habe nicht geschoßen. Vors.: Sie sollen auch aus die Kinder des Kaufmanns Schüsse abgegeben haben- Außerdem, wie ver hält es sich mit der Ermordung eines Guts besitzers in ManSfeld, die Ihnen auch zur Last gelegt wird? Hölz: Ich werde mich dazu äußern, wenn die einzelnen Fälle berankom- men. Vors.: Sind Sie Soldat gewesen? Hölz: Ich bin im Jahre 1914 freiwillig cingetreten und bei Amiens im Jahre 1918 verschüttet worden und dann wegen der Fol gen in nervöser Hinsicht als D. U entlasten worden. Vors-: Es liegt dem Gericht der Bericht eines Gefangenen aus einer Strafan stalt vor- Darin beißt es, daß der Ausstand in Mitteldeutschland von Rußland aus orga nisiert worden sei und daß nach dein Vogt lands 1 Million Mark in Gold gegangen sei. Hölz: Der Ausstand in Mitteldeutschland ist nickt von den Kommunisten, auck nickt von russischer Seite bervorgcrufen worden, sondern er wurde provoziert von den Behörden, und dann hat das Feuer um fick gegriffen. Ein Beisitzer: Was dachten Sie sich denn als Erfolg der ganzen Unternehmung? H ölz : Die Herrschaft des Proletariats. Es folgt dann die Vernehmung der ärzt lichen Sachverständigen. Gericktsarzt Dr. Hirsch bekundet: Von einer Geisteskrankheit könne keine Rede sein. Hölz sei kein geistig überragender Mensck, be sitze aber eine Durckschnittsintelligenz. Von Natur aus sei er nervös, psychiapathisck, im Felde hätten sich seine Nerven wahrscheinlich verschlechtert- Der nächste Sachverständige Dr. Bürger betont: Wenn auch bei Hölz jetzt nickt von einer Geisteskrankheit die Rede sein könne, so fei er also dock anderseits kein ge sunder Mensch. Rach allem halte er Hölz für einen Mann von erheblich verminderter Zu rechnungsfähigkeit. Der dritte Sachverständige Medizinalrat Dr. Störmer kommt zu dem Schluß, daß er bei Hölz kein Zeichen von Geisteskrankheit und auch keine verminderte Zu rechnungsfähigkeit erkennen könne. Dagegen, liege eine gewisse Hysterie vor- Auf Veranlastrmg der Verteidigung schil dert dann H ö l z, wie er in die kommunistisch« Bewegung gekommen sei. Ich bin, so saat er, Gefühlskommunist aus begeistertem Herzen Ick habe kein Henn und kein Haus gehabt. In Tausenden von Arbeiterfamilien, die das letzte mit mir teilten, wohnte ick, und was ick da sab, bestärkte nur meinen kommunistischen Glauben. Staatsanwalt Jäger: Da sich der Angeklagte hier als der ewig Verfolgte be- trachten lassen will, möge cr sich doch auch ein mal über die Plünderungen und Villen' rände äußern, die cr geleitet Kat- Hölz: Wir Kommunisten find im Prinzip gegen jede 3er störung, denn wir bettachten alles Vorhandene als Gesellschaftseigentum. In einigen Fällen mußte ich zu dem taktischen Mitte! der Zerstörung arciscn, um Opfer an Menschenleben zu ver meiden. Ick musste die Bourgeoisie einscküch- tcrn, und tatsächlich babe ick das auch erreicht, daß die Bürger selbst die Regierung ersuchten, keine Truppen zu schicken, aus Furcht vor wei teren Zerstörungen. Ich erhielt in Klostermans feld Kundschaft, daß in Eisleben Kämpfe statt fänden und brachte im Lastauto Verstärkungen dorthin. Unterwegs traf ich Genossen, die be reits aus den Känrpfen kamen und drei gefan gene Sipoleutc mit sich führten, die von der anderen militärischen Oberleitung bereits zum Tode verurteilt waren- Ich setzte durch, daß die Gefangenen mir ausgeliefert wurden und verhinderte sogar, daß ein anderer, aus dem Kampfe zurückkebrcndcr Trupp von Genossen, die sehr erbittert waren, diese Sipoleute er schossen. Ich unterhielt mich mit meinen Ge- »angenen und fragte sie, ob es möglich sei, daß idre Kameraden ihre Waffen ablegten. Die drei Leute erklärten sich bereit, einen Abgesand tcn nack Eisleben zu schicken, uw ihre Kame raden lagen. Einer von ihnen begab sich dort hin; er kehrte aber nickt zurück. Darauf schickte ick den zweiten Gefangenen, der auch nick wiederlam. Inzwischen waren wir nach Lis» leben bineingekommen rmd batten uns den Sipo bereits aus lOO Meter genähert. Wir