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Vesper in der Ällphienkirliie. Dresden, Sonnabend, den 30. Septbr. 1899, nachm. 2 Uhr. 1. Präludium für Orgel (8-moI1) von Joh. Seb. Bach. 2. Motette für achtstimmigen Chor von W. Nust (7 1892 als Cantor der Thomasschule zu Leipzig). Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer. Und mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht dein Erlöser. Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden. Amen. 3. Solo sür Sopran mit Solo-Violine und Orgelbegleitung von F. Woyrsch, gesungen von Fräulein Anna Klotz. Das Violin-Solo hat Herr Conccrtmeister A. Mahr gefälligst übernommen. Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 312, 1. Einer ist König, Immanuel sieget, bebet ihr Feinde und gebet die Flucht! Zion hingegen, sei innig vergnüget, labe dein Herze mit himmlischer Frucht! Ewiges Leben, unend lichen Frieden, Freude die Fülle hat er uns beschieden. Vorlesung. 5. Geistliches Lied von Oskar Wermann (op. 117, Nr. 2), gesungen von Fräulein Anna Klotz. Ich bin des Herrn! Wo soll ich anders hin? Niein Jesus nur hat ew'ge Lebensworte! Hang ich an ihm, blickt meine Seel' auf ihn, so öffnet Gott mir seine Iriedenspforte und sel'ges Licht umglänzt mich nah und fern. Ich bin des Herrn! Ich bin des Herrn! Er, der die Sünder liebt, tritt vor mein Herz mit seinen Todeswunden; er, der durch sie mir freie Gnade giebt, der große König aller Freudenstunden, will auch mein König sein. Das hör' ich gern! Ich bin des Herrn! Ich bin des Herrn! O Liebe, du bist groß, du Trägerin der Gottesmajestäten! Auf's Lieblichste gefallen ist mein Loos; dich will ich lieben, dich preisen und anbeten, und jauchzen nach dem Tod von Stern zu Stern: Ich bin des Herrn! 6. Motette für Chor und Solostimmen von M. Blumner. Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich und seine Wahrheit verkündigen mit meinem Munde für und für. Herr, deine Güte reichet, so weit der Himmel ist und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich und seine Wahrheit verkündigen mit meinem Munde für und für. Druck von Lievich <d Reichardt in Dresden.