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Dresdner Journal : 08.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187902086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790208
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-02
- Tag 1879-02-08
-
Monat
1879-02
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 08.02.1879
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^32 Sonnabend, den 8. Februar. 187S ^konn«»«»t»pr«l»r l» r»»»«» L«rt»e^« L«t«L» iLbrliob: . . IS -l»rli )^)Ll>r'.iet>: 4 bv?s Lioreto« Kummers: 10?l ä«ä»M»clreo 8»iet»«» tritt ?«1 oaä 3t«wp»lru!xäil»<; tuuru. I»»»r»1e»pr«1»«r kür ä^a liLllm eurer jseeprUteueu ?«titL«ile ro kt. Oot«r „Lios««u»at" äio 2«I» bv kt. rr«rl>«I»»»r Tü^licli init ^u»n»kme ä«r 8oov- uoä ksiertL^e tbeoll« für Ueo sol^encleo DrcsdM Journal. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. lu»en>»t«n»»o»km<- Leipriz: ^r Lra»ut«tetter, «-on>wl»»tooLr ct«» Itrexiuer ^vurvsl»; S»»d»r» ->»rU» Vi»» S»»»I - Sri»!»» kr»»llsu t ». ».: Daa»«n»t«,- L ko-ier, S»rU» Vi«»-S»MdluU- ?r»G-I^ip»j, Sr»Lkturt ». ». «ü»«!»»oi /k««t Lt««, S«rlt»:L., >r»»«»: L Lc-tott«, Sr»»I»a: L. Äa«A«»i'» Lür«»»; cd»uuul» k«At; Sr»»>r1art ». ».: ««A^seke a. t?. tterrma»«»- »ctre tjuedturoUIuob! OorUt»: ü N»m»»v»r! <7 §c-a»»t««, k»rt» S«rU»-Sr»»kt»rt » ». Da«-« L c.o., SEdor,: k L7««<iA«n, ^ci Lt«,>»«r. Nvraus^edei'r kr6ni»r krpeäitjou 6e» I»re«ioer lounuä», DrexUeu, ^viuxer»Inu»«e k^o SO. Amtlicher Theil. Verordnung, eine Neuwahl für den Reichstag im 10. Wahl kreise des Königreichs Sachsen betr. Nachdem der zeitherige RelchStagsabaeordnete für den 10. Wahlkreis des Königreichs Sachsen da- ihm übertragene Mandat niedergelegt hat, so ist in Gemäß heit der Borschrist in tz 34 de» ReichStags-Wahl reglementS vom 28. Mai 1870 für den bezeichneten Wahlkreis die Neuwahl eines Abgeordneten zu be wirten. Vom Ministerium des Innern ist zu diesem Zwecke der 27. Februar 1879 als Wahltag sestgesetzt und der Amtshauptmann vr. Schmidt in Döbeln zum Wahlcommissar ernannt worden. Die betheiligten Obrigkeiten haben das weiter Erforderliche rechtzeitig vorzukehren. Der gedachte 10. Wahlkreis umfaßt, wie zeither, die zur Zeit des Erlasses des Wahlreglements vom 28. Mai 1870 zu den Bezirken der Gerichtsämter Nossen, Roßwein, Waldheim, LeiSnig, Döbeln und der damaligen Gerichtsämter Geringswalde und Hartha ge hörig gewesenen Städte und ländlichen Ortschaften. Die für die letzte ReichStagSwahl aufgestellten und »ach tz 34 in Verbindung mit tz 31 deS angezogenen Wahlreglements für die benormhcnde Wahl wieder an- zuwendenden Wählerlisten werden, unter Beifügung von Formularen zu den Wahlprolocollen und Gegenlisten den betreffenden Stadträthen und beziehentlich Bürger meister» von hier aus unmittelbar, in die ländlichen Ortschaften des Wahlkreises aber durch die Bezirks amtshauptmannschaften zurückgesendet. Gegenwärtige Verordnung ist sofort in allen Amtsblättern des 10. Wahlkreises zum Ab druck zu bringen. Dresden, am 6. Februar 1879. Ministerium des Innern. v. Nostitz Wallmitz. Forwerg. Nichtamtilchtr Theil. U e d e r s t ch t. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Karls ruhe. Aus Thüringen. Wien. Buda-Pest. Pari». London. Kopenhagen. St. Petersburg.) Hur Orientfrage. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Pirna.) Vermischte». Statistik und LolkSwirtksckaft. Eingesandtet. Feuilleton Inserate. Kirchennachrichten. TageSkalender. Beilage. Borträge über dir ReichSjustizgesetze. kV. Feuilleton. - ------ - - Ftnrlltlon. Siedigirt von Otto Banck. K. Hoftheater. — Neustadt. — Ani 6. Februar: „Die Tochter der Präsidenten*, Schauspiel in 5 Aufzügen von Robert Waldmüller (Ed. Duboc). (Zum ersten Male.) CS hatte sich zu diefer Novität ein für das Theater recht erfreulich zahlreiches Auditorium versammelt. Der in Dresden lebende Verfasser derselben erwarb sich seit längeren Jahren auf dem Gebiete deS Roman» und der Novelle durch mannichfaltige Arbeiten einen beliebten Namen und für seine Feder eine beträchtliche Routine. Jndeß lehren und verlangen es die Erfahrung und die Gerechtigkeit, daß die Errungenschaft jener litera rischen Fertigkeiten den Zuschauer keineswegs zu hohen Erwartungen veranlassen darf, sobald sich ein solcher Producent auf das ihm ganz oder beinah« fremde Ge biet de« DramaS wagt. Dasselbe verlangt wieder ganz andere Qualitäten und eine ganz ander« geartete lechnik, die in neuer Laufbahn sich zu entfalten und zu bewähren haben würde. Dieses bekannte Gesetz bestätigt sich auch wieder in dem vorliegenden, ihm äußerst tributpflichtigen Falle. Dem Novellisten, der so viel Raum und Erlaub- niß, wie e» ihm beliebt, zu breiten Ausführungen, schildernden Abschweifungen und retardirenden Capcteln hat, wird e« sehr leicht, den Leser für seine Perlon«-» zu erwärmen, ihnen wenigsten« Mitleidenschaft zu ge winnen; denn wenn er im Rochfall bei den incarvrr- Börsenuachrichteu. Telegraphische WitterungSberickte. Inserate. Lklegraphischk Nachrichten. Stuttgart, Donnerstag, 6. Februar, AbendS. <W. T. B.) Die Zweite Kammer berietb heute über den von dem Abg. Ebner und Genossen (Linke) eiugebrachten Antrag, daß die Negierung dem Gesetzentwürfe, betreffend die Strasgewalt deS NeichStagS, ihre Zustimmung im BundeSrathe versagen möge. Die Debatte dauerte etwa 8 Stunden. Im Verlaufe der Debatte erklärte der Minister präsident v. Mittnacht, daß die Regierung sich jetzt nicht in der Lage sehe, über den Stand der Sache Eröffnungen zu machen, und hob weiter hervor, die Regierung habe ihre Vertreter im BundeSrathe so in- struirt, wie sie es dem LandeSmleresse entsprechend erachte und nach dem Austrag der Sache vor den Landesverttetern verantworten zu können glaube. Die Möglichkeit, mit 14 Stimmen eine Verfassungsänderung im BundeSrathe zu hindern, sei eine schwer wiegende Waffe, deren Handhabung sorgfältig zu erwägen sei. Ec sei überzeugt, daß auch in dieser schwierigen Frage die jetzt hochgehenden Wogen sich wieder glätten wür den und daß eine Uebereinstimmung der maßgebenden Faktoren hergestellt werde. Schließlich wurde mit 55 gegen 22 Stimmen der Antrag Schmid und Genossen (Regierungs partei und deutsche Partei) angenommen: in der vertrauensvollen Erwartung, daß der Reichstag daS für die Redefreiheit seiner Mitglieder nöthige Maß der constitutionellen Rechte selbst aufrecht erhalten werde, über den Antrag der Linken zur Tagesordnung überzugehen. Luda-Pest, Freitag, 7. Februar. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Ministerialcouferenz verein barte mit den rumänischen Delegirten eine nach Rumänien zu schickende Commission, welche über die SanitätSverhältniffe in Bulgarien, Bessarabien und in den von den Russen besetzten Gebieten authentische und fortlaufende Berichte erstatten soll. Rumänien gestattet Rußland nur wenige EiabruchSstationen. Reisende über Rumänien auS Rußland müssen ein rumänischkS Certificat be sitzen, daß sie fich den «ntsprechenden Maßnahmen unterzogen haben. Rumänien wird danach trach ten, daß die russischen Etappenlinien weiter ost wärts verlegt werden, daß westlich derselben längs der Donau und dem Pruth der Cordon läuft und daß der Schiffsverkehr auf der obern Donau frei bleibt. Versailles, Donnerstag, 6. Februar, Nach mittags. (W. T. B.) Die heutige Sitzung der De- putirtenkammer eröffnete der Präsident Gambetta mit einer kurzen Ansprache, in welcher er der Kammer für seine Wahl zum Präsidenten dankte und hervorhob, daß Frankreich die Republik ge wollt habe, daß die Deputirten die Republik ge wollt Hütten und daß dir Deputirten die Republik gerettet hätten. Der Friede werde gesichert sein, ebenso wie die Freiheit, die in der öffentlichen Meinung und in der Gerechtigkeit ihre Grundlage haben. (Beifall.) Hieranf erfolgte die Verlesung der Botschaft deS Präsidenten der Republik, Gr^vy, in welcher eS heißt: „Indem die Nationalversammlung mich zum Prä sidenten der Republik erhob, legte sie mir große Pflich ¬ testen Bösewichtern bis hinter den Stein des Anstoßes zurückleuchtet, über den sie gefallen sind, so kommt er immer auf sympathische Momente, die als ein mensch liches Gnadengesuch vom Verbrechen nicht ganz ver löscht werden. Wie schwer solche Resultate der Dra matiker erreicht, dem die Minuten zugezählt und vie lerlei literarische Bewegungen verboten sind, trat wce bei so manchen Geleg'nheiten auch hier wieder anf allgemeine Unkosten hervor. Durch die Häufigkeit des Vorkommens verliert dasselbe für die betreffenden Schriftsteller manches Peinliche. Dagegen haben sie meistens Urfache, sich an einer auch für das Publicum erfreulichen Erscheinung herz lich zu betheiligen. Es ist die dankbare Anerkennung für die große Opferwilligkeit, welche die Schauspieler bei neuen Stücken zu deren Vortheil oder momentanem Halt bethätigen. Diese Pflichttreue kann nicht genug anerkannt werden. Die Motive de- Stückes liegen in der Vergangen heit, bewirken aber vom zweiten Aufzuge an die eigentliche Action: Eäcilie, die Tochter des Gerichts präsidenten v. Spiegel, war die Verlobte von Walter Reinerz, der dann wegen angeblicher Vergiftung seines Bruders zu 25 Jahren Zuchthaus begnadigt wurde. Die eigentliche, aber ungeahnte Verbrecherin ist jedoch eine Claviervirtuosin, ein Frl. Grimaldi, welche die Braut deS Ermordeten war, den Bruder jedoch durch erkaufte» Zeugniß (ich glaube au» Rache gegen sein kalte» Herz) zur Berurtheilung brachte. Der Präsi dent hat sich in die schöne für schuldlos gehaltene Heuchlerin verliebt und will sie heirathen, während er wünscht, daß seine Tochter einem ungeliebten Grafen Wolkenstein die Hand reiche. Gewissensbisse peinigen ten auf; ich werde mich unverzüglich daran begeben, dieselben zu erfüllen, und werde glücklich sein, wenn ich mit der sympathischen Unterstützung deS Senat» und der Kammer nicht hinter Dem zurückbleibe, was Frankreich von meinen Bemühungen und meiner Hin aebung erwarten darf. Da ich aufrichtig dem großen Gesetze de» parlamentarischen Regimes zugethan bin, so werde ich niemals in einen Kampf eintreten gegen den nationalen Willen, wie derselbe durch seine ver fassungsmäßigen Organe zum Ausdruck gelangt." ES heißt dann weiter: Bei den Gesetzentwürfen, welche dem Votum der Kammer unterbreitet werden würden, sowie bei den durch die parlamentarische Ini tiative aufgeworfenen Fragen würde die Regierung sich leiten lassen von den wirklichen Bedürfnissen und den bestimmten Wünschen des Landes, im Geiste deS Fort schritts und der Beruhigung; sie werde sich namentlich die Aufrechterhaltung der Ruhe, der Sicherheit und deS Vertrauens angelegen sein lassen; eS sei dies der glühendste Wunsch Frankreichs und das gebieterischste seiner Bedürfnisse. In der Anwendung der Gesetze, welche der allgemeinen Politik ihren Charakter und ihre Richtung gebe, werde sich der Gedanke auSprägen, der die Gesetze hervorgerufen. Die Regierung werde liberal und gerecht fein für Alle; sie werde sein der Beschützer aller legitimen Interessen und der entschlossene Verteidiger der Rechte des StaatS. In ihrer Sorg falt für die großen Institutionen, welche die Säulen deS socialen Gebäudes bilden, werde sie einen reichen Theil zuwenden der Armee, deren Ehre und deren Interessen der beständige Gegenstand ihrer theuersten Fürsorge seien. Die Regierung werde, indem sie er worbenen Rechten und geleisteten Diensten volle Rech nung trage, heute, wo die großen Gewalten der näm liche Geist beseele, welcher derjenige Frankreichs sei, darüber wachen, daß die Republik nicht von Beamten bedient werde, welche entweder deren Feinde, oder deren Verleumder seien. Die Regierung werde fort fahren, die guten Beziehungen zu erhalten und weiter zu entwickeln, die zwischen Frankreich und den fremden Mächten beständen, und auf diese Weise beizutragen zur Befestigung des allgemeinen Friedens. Mittelst dieser liberalen und wahrhaft erhabenen Politik wür den die großen Gewalten der Republik, stets einig, stets beseelt von demselben Geiste, stets mit Weisheit zu Werke gehend, bewirken, daß die naturgemäßen Früchte tzerjenigen Regierung zu Gute kämen, welche Frank reich, belehrt durch seine Unglücksfälle, sich gegeben habe, als die einzige, welche im Stande fei, seine Ruhe zu sichern, und bei welcher eS mit Nutzen arbeiten könne an der Entwicklung seines Wohlstandes, seiner Stärke, seiner Größe. Die Botschaft wurde mit großem Beifall aus genommen, besonders bei den Steven, welche die Armee und die der Republik ergebenen Beamten betreffen. Die Rechte verhielt sich schweigend. LouiS Blanc stellte den Antrag, daß die Amnestiefrage auf die Tagesordnung vom nächsten Dienstag gesetzt werde. Der Minister deS Innern beantragte, daß die Krage an die Abtheilungea verwiesen werde. Der Präsident Gambetta sprach sich für die Verweisung an die Abtheilungen auS, welche auch von der Kammer beschlossen wurde. Die Kammer vertagte sich hierauf bis zum Dienstag, an welchem Tage auch die Bubgetcom- Mission gewählt werden soll. Zm Senat wurde die Botschaft deS Präsiden ten ebenfalls sehr beifällig ausgenommen. Rom, Freitag, 7. Februar. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Durch einen Erlaß deS Minister» det Innern vom gestrigen Tage wird die für die auS dem schwarzen oder asowschen Meere kommenden Schiffe bereits eingeführte 7 tägige Quarantäne die Grimaldi, sie glaubt sich in ihrer Erregung ver- rathen zu haben, entflieht und tödtet sich durch Gist auf der Flucht. Indessen hat der falsche Zeuge auf dem Sterbebette ein Geständniß vom Thatbestande niedergelegt; die Freisprechung von Reinerz führt zu dessen Verbindung mit Cäcilie, und der junge Wolken stein heirathet eben ein anderes junges Mädchen. Eine sehr beängstigende Hauptscene des Stückes spielt im Zuchthaus, und es wurde dabei die Rolle des Gefangenen Reinerz mit bewunderungswürdiger Hingebung und künstlerischer Resignation von Hrn. Dettmer ausgeführt. Die andere wesentliche LeidenS- rolle deS Stückes, Cäcilie, eine gewiß qualvolle Auf gäbe, stellte Frl. Ellmenreich mit einer entzückenden Wahrheit und Kraft der Illusion dar, während Frl. Ulrich die böse Mörderin und deren Seelenangst mit einem hohen mimischen Aufwand auS dem künstlerischen Schatzkästlein der Lady Macbeth und Gräfin Orsina auSstattete. Hr. Porth gab den Präsidenten, Hr. Jaffe einen Hausarzt, Hr. Richelfen den Grafen Wolken stein mit natürlicher Haltung. Frau Bayer suchte aus der Schwester des Präsidenten eine scenisch wirk same Gestalt zu bilden, Frl. Zipser spielte mit jugendlicher Anmutb eine Nichte, Hr. Marcks einen Staatsanwalt, Hr. Walther einen ZuchthauSdirector, Hr. Erdmann einen alten Herrn, und Hr. Löber mit Frau Wolf gaben einen Gefängnißinspector nebst Gattin. Dft letzten drei Rollen würden zum Besten des Stückes zu streichen sein, welches durch einen feineren Dialog immer noch manche augenblickliche Haltpunkle gewonnen hätte. O. B. auf 2V Taue verstärkt und auf alle Häfen der Türkei, Griechenland» und Montenegro» ausge dehnt. Außer den Gegenständen, deren Einfuhr bereits durch frühere Decrete untersagt ist, wird durch den gegenwärtigen Erlaß auch die Einfuhr aller in den SanitätSgesetzen von 1871 aufgeführ- tev Gegenstände der ersten Kategorie verboten. London, Donner»tag, 6. Februar, Abend». (W. T. B.) Der bisherige diesseitige Botschafter in St. Petersburg, Lord Loftu», ist zum Gouver neur von Neu-Süd-Wale» ernannt worden. St. Petersburg, Freitag, 7. Februar. (Tel. d. Dresdn. Journ.) AuS Astrachan wird officiell gemeldet, daß am gestrigen Tage in Wrtljanka und Umgegend kein Kranker vorhanden war. Ja Tilitren ist von den daselbst am S. d. M. ver bliebenen 3 Kranken am 4 d M. einer gestorben, einer genesen und einer in Behandlung verblieben. Der Krankenzustand in TschrrnocarSk ist unver ändert. Za TschrrnocarSk 5 Grad, ia Jenotaje» 2 Grad Kälte. Konstantinopel, Donnerstag, 6. Febrnar, Vormittag». (W. T. B.) Gutem Vernehmen nach ist der türkiseh-rusfische AriedenSvertrag nunmehr vom Ministerrath genehmigt, und wird derselbe, sobald die Unterzeichnung erfolgt ist, dem Sultan zur Ratification unterbreitet werden. (Bgl. die Rubrik „Zur Orientfrage*) Sagesgeschichte. Dresden, 7. Februar. Ueber die zur Unterdrückung der in einigen Ortschaften des südlichen Rußland» ausgebrochenen Epidemie von der russischen Regie rung beschlossenen Maßnahmen gehen un» auf amt lichem Wege folgende zum Theil bereits bekannt ge wordene Mittbeimngen zu. DaS Dorf Wetljanka und, dafern eS erforderlich werden follte, auch andere etwa inficirte Ortschaften oder lsolirte Ansiedelungen sollen in dem für nöthig erkannten Umfange durch Feuer zerstört werden. Die Bewohner werden innerhalb deS Quarantänebezirk» anderweit untergebracht. Die Abschätzung der durch Feuer zerstörten Wohnungen und die Feststellung der »u zahlenden Vergütungen erfolgt durch eine besondere Commission, welcher zugleich die Sorge für die einst weilige Unterbringung und Verpflegung der Expropri- irten obliegt. Die Kosten, welche durch diese wie andere zur Unterdrückung der Epidemie erforderlichen Maß regeln erwachsen, fallen dem FiScuS zur Last. Der Generaladjutant Graf Loris-Melikow ist zum General- gouverneur aller von der Epidemie erariffenen Gebiete ernannt und mit den ausgedehntesten Vollmachten ver sehen worden. Es dürfte hiernach die in der Presse, namentlich auch in hiesigen Blättern, mehrfach erhobene Anschul digung, daß die russische Regierung die zu Unter drückung der Seuche geeigneten Maßregeln vernach lässige, eine unbegründete sein, umsomehr, al- die russische Regierung zudem noch an die Regierungen der angrenzenden Staaten die ausdrückliche Aufforde rung gerichtet hat, Aerzte abzusenden, um an Ort und Stelle den Charakter und den EntwickelungSgang der Krankheit beobachten zu lassen und sich hierdurch ein gehende und sichere Informationen über die Epidemie und die gegen dieselbe ergriffenen Maßregeln zu ver schaffen. * Berlin, 6. Februar. Der „Reichsanz.* meldet heute amtlich, daß Se. Durchlaucht der Reichskanzler und Präsident des StaatSministeriumS Fürst v. Bis marck aus Friedrichsruh angekommen ist. Nach der „N. Pr. Z." ist der Reichskanzler in Begleitung sei» Geographie. Wir kommen im Interesse de« Laienpublicums auf ein Lehrbuch zu sprechen, das in- structiv in ungewöhnlichem Sinne ist. Es betitelt sich: „Kleine Geographie, in drei Jahrescursen, ent worfen von S. Ruge. Dresden, Schönfeld* Da« Buch hat doppelte Vorzüge für den Laien in Geo graphie, und deren giebt eS nicht zu wenige: Eine«- theils trägt eS, weil es berechnet ist für junge Leute, den Stempel der einfachen Sprache an sich; andern- theils bietet es das Nothwendigste und Neueste in so klaren Definitionen, in so übersichtlicher Anordnung, mit so wohl berechnetem Aufsteigen vom Leichten zum Schweren sowohl in der Aufeinanderfolge der Länder als der verschiedenen DiSciplinen der geographischen Wissenschaft, daß wir eS Manchem »um Studium empfehlen möchten. Die Vorzüglichkeit für den Sckul- gebrauch ist über allem Zweifel erhaben. I>r. v. * Montag, den 10. Februar findet die Lauter - bach'sche Kammermusiksoiree (zweite Folge) im hiesigen „Börsensaale* Statt, in welcher zwei sehr in teressante Werke, ein Clavierquintett op 99 von A. Rubinstein und ein Clavierquartett op. 41 von C. Saint-SaenS (die Clavierpartie von Frl. Anna Mehlig gespielt) zum ersten Male zur Aufführung kommen. Letztere» wurde statt de» angezeigten Quin tett» von Goldmark gewählt, da die Edition de»selbea wegen plötzlicher Abreise Goldmark» nach Italien zur Ausführung seiner Oper „Königin von Saba* uner warteter Weise verschoben wurde. Am gleichen Tage (den 10. d.) spielt im k. Hoftheater der jugendliche Violinvirtuose Maurice Dengremont, dessen früh gereifte» außerordentliche» Talent allgemein Aufsehen
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