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Frankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger MW fSr w MM MftuMmW M, t« MM MimHt M tm ZMrit r» IlMMg i. ZL «rrautworllich« Redakteur: «euft Roßberg tu Frankenberg i. va. — rmck «ab Verlag von E. G. Voßbarg tu -rauvubarg t, Sa. Freitag, reu 19. Januar 1917 14 76. Jahrgangs an der Stirn. Gleise, di« anderen sich opfern zu lassen.und selber sein Schäf chen in's Trockene zu 'bringen, aus den wird man mit Fingern zeigen als auf «inen, der unwert war, in der gewaltigsten Zeit der Menschengeschichte zu leben, in Deutschlands größter Zeit ein Deutscher zu sein. Zuww-rhandlunam gegen diese Bestimmungen werde» Brlanntmachung der RetchLbeLeidungSstelle bestraft; auch habe« GeschüstSbttriebe» zu gewärtigen. Flöha, de« 11. Januar 1917.Die Königliche ««tShmchtmmmschgft. Por Einreichung der Bestandsaufnahme dürfe» die EivkausLbüch« nicht abgrstemprlt werden. Zuwid- rhandlungen gegen diese Bestimmungen werde» gemäß 8 7 der einganaSnwäLntm erhandelnde Schließung ihre» Bedingung wünschen wir das deutsche Bott nicht ausreichender, wirtschaftlicher Gelegenheiten außerhalb seiner Grenzen zu berauben. Wahrscheinlich würde es das Beste sein, in der Türkei und in Afrika ein internationales Gebiet zu schaffen, welches gegen gleiche Bedingungen sowohl Deutschland wk allen anderen Ländern, einschließlich der Bereinigten Staa ten natürlich, offen steht. kW enMcder hetrimicdi wtb Berlin, 17. Januar. (Amtlich.) Nach den Times vom 30. Dezember 1916 macht die englische Admiralität mit Bezug auf die Versenkung des Dampfers „Westminster" durch ein deutsches Unterseeboot und die Beschießung der in den Booten befindlichen Besatzung bekannt, der Grad der Wild heit, den die Deutschen in ihrer llnterseeboottaktik erreicht hätten, scheine auf das höchste gestiegen zu sein bei der Ver senkung des englischen Dampfers „Westminster". Am 14. Dezember 1916 wäre er von einem deutschen Unterseeboot ohne Warnung angegriffen, als er sich 180 Mellen von Land befand, und er wäre schnell hintereinander von zwei Torpedos getroffen word«n, die vier Mann töteten. Offi ziere und Besatzung des Dampfers wären, während sie sich von dem sinkenden Schiff« zu retten suchten, von dem Unter seeboot auf 2700 Meter Entfernung beschossen worden. Ka pitän und leitender Maschinist wären auf der Stelle getötet worden, ihr Boot wäre gesunken. Der zweite und dritte Maschinist und drei Mann der Besatzung wären nicht auf gefischt worden. Es folgen dann die üblichen Ausdrücke der Entrüstung über „kaltblütiges Morden", Beweis für den „Tiefstand der deutschen Ehre" usw., offenbar mit dem Zwecke, die Erinnerung an den Baralong-, King-Stephen- und Crompton-Fall zu ersticken. Demgegenüber wird, nachdem dir dienstliche Meldung des betreffenden Unterseebootskommandanten vorliegt, fest gestellt: 1) Es ist nur ein Torpedo auf den bewaffneten Dampfer „Westminster" abgefeuert worden. 2) Mit der Kanone ist überhaupt nicht geschossen worden. 3) Als das Unterseeboot nach dem Torpedoschusse auftauchte, war das Schiff schon gesunken. Die Angabe, die Besatzung wäre, als sie sich von dem sinkenden Dampfer zu retten suchte, beschossen worden, ist somit frei erfunden. 4) Das Unterseeboot ver suchte, nach der Versenkung sich den Rettungsbooten zu nähern. Bei diesem Versuche kam ein feindlicher Bewachungsdampser in Sicht. Das Unterseeboot mußte sich im Interesse der eigenen Sicherheit entfernen. Dies konnte um so unbedenk licher geschehen, als die Aufnahme d«r Besatzung des Damp fers durch den Bewachungsdampfer gesichert erschien. Der Bericht der englischen Admiralität ist somit in allen Einzelheiten falsch und trägt den Stempel tendenziöser Stimmungsmache im eigenen Lande und bei den Neutralen llbwmeäe m Scbweckr« Stockholm, 16. Jan. Der Reichstag wurde heute vom König mit einer Thronrede eröffnet, in welcher es u. a. heißt: Schwer ist die Zeit, in welcher König und Reichstag der verantwortungsvollen Arbeit für die Sicherheit und Zukunft des Reiches dienen. Mein Ziel, welchem ich unter Zustimmung des ganzen Landes zuzustreben mir gesteckt habe, ist, di« Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht des Reiches zu si chern und seine Neutralität zu bewahren. Die vermehrteWehr- bereitschaft der Land- und Seestreitkräfte des Reiches muß immer noch aufrecht erhalten werden. Die einstimmigen Aeu- tzerungen während des letzten Reichstages zur Frage der Alandsinseln sind für mich eine Stütze b«i meinen Bemühun gen, sie zu einer Lösung zu bringen, wie die Lebensinteressen Schwedens sie verlangen. Die Thronrede kommt dann auf die Schwierigkeiten der Lebensmittelbeschaffung zu sprechen und stellt besondere Kriegsbeihilfen m Aussicht. Weiter wird eine Verstärkung der Wehrmacht unter Ausnutzung aller im Kriege gemachten Erfahrungen verlangt. Außerdem werden erwähnt «in Gesetzentwurf für die Regelung der Verhältnis^ zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, neu« Eisenbahn anlagen in Norrland, Erhöhung der Leistungen der Staats eisenbahnen und Erweiterung des Telephonnetzes. Zspam heMcbatl in Lbina In diplomatischen Kreisen im Haag, die mit den poli tischen Interessen der Vereinigten Staaten sehr gut vertraut sind, verlautet mit Bestimmtheit, daß die japanische Regie rung feit einiger Zeit einen scharfen Druck auf die chinesisch« Regierung ausübt, und daß auch Verhandlungen zwischen Tokio und Peking stattfinden, wodurch Japan China zwingen will, eine von Japan vorgeschlagen« Erklärung zu veröffmt- lichen, die ein« Art ostasiatischer Monroedoktrin sein soll, also eine Proklamation, womit Japan und China gemeinsam an- kündigen, daß all« ostasiatischen Fragen Angelegenheiten der inneren Politik Japans und Chinas sind und daß beid« Mächte keinerlei Einmischung auswärtiger Staaten zulassen werden. Daß diese, natürlich mit einem gewissen Vorbehalt aufzunehmende Nachricht im Haag bekannt geworden ist, braucht nicht weiter Wunder zu nehmen, da bekanntlich di« Regierung der Vereinigten Staat«» fortgesetzt mit Holland in enger Beziehung steht, um gemeinschaftlich bei der Zurück- drängung des japanischen Einflusses in Holländtsch-Jndten oorzugehen. Auch wird nm» sich «tnnorn, daß im «s»m Nudel-Verkauf Sonnabend, den 20. d. M., Hei sämtliche» Materialwarenhändlern argen Ntahrnng»n«M«l- marke Nr. 14, je ISO »r. Preise: I. Sorte 7» Pfg. für da« Mund. 11. Sorte S1 Pf», für da« Mund. Stadtrat Frankenberg, am 18. Januar 1917. knglsnä lcbiebt M Kolonien vsk Tu London, 16. Jan. Garvin schreibt im „Observer": Gs wird in der Not« der Entente nichts über England und ebenso nichts über die Zukunft der deutschen Kolonien bemerkt^ Im allgemeinen verlangt das englische Mutterland nichts für ich. Südafrika, Australien und Neuseeland sind freie Repu- »liken, jede mit ihrer eigenen Monroelehre, und sie werden es niemals mehr erlauben, daß die Bedrohung durch Deutsch land von neuem in ihrer jNLH« auftaucht. Mas die an anderen Stellen gelegenen feindlichen Kolonien anbetrifft, so wird viel von dem in Deutschland selbst bestehenden Prinzip abhängen, und von dem Wert der Bürgschaft«», welche für di« Er haltung des Friedens in der Akunft gegeben werden sollen. Niemand denkt daran, das deutsche Volk seines Handels zu berauben, doch niemals mehr darf der Handel d«m Mili tarismus dienstbar gemacht werden. Deutschland wird keinen Zoll von seimm ehemaligen Kolonialbesitz zurückerhalten, wenn es nicht vollkommen sichere Bürgschaften für «in gutes Botrave» kn der Zukunft gewährt. Abgesehen von diofer Var belekrte leimlerlaml Berkin, 17. Januar. Anfang des Jahres 1917 waren von uns besetzt: In Belgien 29000 Quadratkilometer, in Frankreich 22 310 Quadratkilometer, während von deutschem Boden 900 Quadratkilometer m den Händen der Franzosen waren; in Rußland waren besetzt 280 4S0 Quadratkilometer, in Rumänien 100 000 Quadratkilometer, während 28 231 Quadratkilometer österreichisch-ungarischen Bodens in den Hän den der Russen waren. In Serbien waren es 85 867, in Montenegro 14180, in Albanien 20040 Quadratkilometer, die von unseren Truppen besetzt waren. Angesichts dieser gewaltigen Gebietsstrecken, die wir und unsere Verbündeten besetzt halten, sind die maßlosen Frie densbedingungen der Entente erst recht nicht zu begreifen und wirken geradezu grotesk. ZetrtigM'ri Von Walter Bloem, Hauptmann im Felde, Nie war der Deutsche größer als in der Not. Das Glück scheint ihm weit weniger zu bekommen. Jahrzehnte lang haben wir im Lichte leben dürfen. Länger als jemals ein« Gen«ration von D«utschen vor uns. Nun ist «s finster geworden um uns her. Schon zwei lange, harte Jahre hindurch und länger. Immer neue Wolken, immer schwärzere sind herausgezogen. Wohl haben wir ihrer schon gar manch« zerrissen und verscheucht mit dem Sturmhauch unserer ge waltigen nationalen Sonnensehnsucht. Doch umdüstert ist noch immer der Himmel unseres Volkstums. Noch immer sinnen die Feinde Vernichtung unseres Reiches, unserer Kraft und Einigkeit. Aber ist es nicht gut so? Der Sinn dieses Krieges ist an gar manchem in unserem Volke noch nicht völlig er füllt. Ihrer noch zu viele sind äußerlich oder innerlich un beteiligt geblieben an der ungeheuersten Schickung, die je mals üb«r eine Menschengemeinschaft verhängt war. Nur darum, will's mir scheinen, geht es noch nicht zu End« — wird so lange nicht zu Ende gehen, bis das große Gottes gericht wirksam geworden ist am ganzen deutschen Volle bis in seine tiefsten Tiefen und bis in seine sturmgemiedenen Höhen. Versteht, ihr deutschen Menschen, den Sinn der Stunde! Begreift, daß ihr noch nicht vom Ende träumen dürft! Wir haben die Erlösung noch nicht verdient. Wenigstens viele noch nicht, allzu viel« unter uns noch nicht. Und die — die müssen noch ganz anders gepackt und geschüttelt werden, bis sie begreifen lernen, was eigentlich vor sich geht um sie hemm. Die sollen endlich auch herausgerissen werden aus ihrer Alltäglichkeit. Die sollen unsicher und irre werden an ihrer ganzen Lebensauffassung. Di« sötten nun auch erkennen lernen, daß ihr kleines Eintagsschickjal nun und nimmermehr der Mittelpunkt ist, um den Volk, Erd«, Welt zu kreisen hät ten. Daß jeder Mensch seine Bedeutung und seinen Wert nicht in sich selber trägt, sondern in der Beziehung, die er herzu stellen vermag zwischen sich und der Gesamtheit. Und was ist diese Gesamtheit anders als „der Gottheit lebendiges Kleid?" Schlage jeder an seine Bmst und frage sich: Was tatest du, ja gerade du, um des Opfers der Brüder wert zu werden, die zu vielen Hunderttausend«« da draußen ge blutet haben und gestorben sind für dich, auch für dich? Rie war der Deutsche größer als in der Not — so war es in allen vergangenen Jahrhunderten, so muß, so wird es jetzt wieder werden. Und ihr, die ihr euch bisher noch nicht bis zur vollen Größe der Zeit emporgerafft — ihr sollt ent schuldigt sein, wenn ihr jetzt wenigstens begrerft und euch wandelt. Jetzt, da der Feind seine Mask« hat fallen lassen und euch sein haßentstelltes Antlitz zeigt. Ihr hattet es ja bisher noch immer so gut, ihr wußtet, ihr ahntet nicht einmal, was Krieg ist, „Unsere braven Feldgrauen werden's schon machen." Daraus habt ihr euch bisher verlassen dürfen. Und sie haben's ja auch gemacht. Aber der Feind ist eben auch da. Er hat uns alles, alles ab gelauscht und allmählich nachgemacht: unsere rettende allge meine Wehrpflicht unsere Heeresorganisation, unsere Kamps- methvden und unser« Waffen, unser schweres Geschütz und unseren Munitionseinsatz. Und da er nun doch einmal gegen jeden von uns fünf Mann zu stellen in der Lage war, da er wenig danach fragte, ob es recht fei, die Gehörn, Braunen und Schwarzen gegen uns zu Hetzen, so ist eben doch einmal! d« Punkt gekommen, wo „unsere braven Feldgrauen" es allein nicht mehr machen können: wo es nicht weiter angeht, daß die eine Hälfte des Bottes für die andere kämpft und blutet, und di« ander« sich'» freundlich lächelnd und tatenlos gefallen läßt. Jetzt müssen alle ran! Alle. Wer nun stoch zurücksteht, ist kein gewöhnlicher Drückeber«r — er ist «in Verräter an der Sache des Batev- lvnd-. »er »«» noch wagst, w«iwrleb«n zu wolle« d» alte« «ekmmtmachMg über, Einlaufsbücher.mw, Beftaudsauf- «ahme von Web», Wirk- MH Strickwareu durch,Schneider, Schneiderümen.anli Wcmdergewervetreibeade. , Auf Grund von 8 4 brr Bekanntmachung de» Stellvertreters deS^ReichSkanzler-üüber Be- zuaSschetne vom 31. Oktober 1916 (Reich-gesetzblatt S. 1218) und der Bäauntmachung der Reichs« bekleidunaSstelle über EtukausSbücher vom 8. Dezember 1916 wirb folgendes bestimmt: ... Sämtlich« Schneider, Schnetd erste»«« und Wandergewerbetreib ende, di« i» de» länd lichen Gemeinden des amwhauplmanuschastiichen Bezirk- Flöha..ihren. Wohnst- beziehentlich ihre gewerblich« Riednlaffuna habe», find verpflichtet: 1. bl« »«» einzurtchtenbe« Gst»km»fsbucher vor ihrrr Jna«brauch»ahme mit sorllausrnden Blattzahle» und auf dem erst« Blatte mit Name», Firma und Sitz de» Geschäftsbetriebes z» ver sehr» und sie dann unverzüglich bei br» Gemeindebehörden ihr«S Wohnsitz«! brztrhrntlich ihrrr . grwrrblichrn Niederlassung znr Abstemprlung vorzulrgrn, 2. gemäß 8 6 brr eingangSerwähnte» Bekanntmachung der ReichSbrkleidungSstell« rine Be- stemdsanfnahn»« sämtlicher i» ihrem Besitze befindlichen Borräte an bezugsscheinpflichtigen Web-, Wirk- und Strtckware» samt der aus ihnen geftrtigten Erzeugnifle vorzunehmen. Hierbei find die einzelnen Längen und Stückzahl,» unter genauer Bezeichnung der Gearnstände und uuter Hinzufügung de- RameuS oder der Firma des Lieferer» einzusetze». Am Schluff« ist dir BrstandSausuahme mit der Versicherung, daß die Angaben »ach bestem Wisse» und Gewissen gemacht find, zu versehen unb unter Angabe d»S Tages der Bestandsaufnahme zu unterschreiben. Die Bestandsaufnahme ist allenthalbrn spätesten» bi» zum LS. Januar 1017 (den unter 1.) genannte» Stellen zur Abstempelung vorzulegen. Ein Stück davon wird von dies«« Behörde» zum Zweck« der Ueberwachung ausbewahrt. Erlaubnis zum Handel mit Sämereien. Der Handel mit Klee-, BraS«, Futterrüben« und gutterkräutersamen ist nur fokchru Persone» a«ftatt«t, denen «in« besondere Erlaubui» »um Betrieb« dies«» Handel» rrtrilt worb,» ist, oh« Rück ficht auf rin« berrltS »ach d«r B«rorduuug über dm Handel mit Leben»- mW Futtermitteln uub zur Bekämpfung de» KittenhandelS vom 24. Juni 1916 «teilte Erlaubui», jedoch mst Ausnahme derjenigen, welche 1. Sämereien verkaufen, di« i» der eigene» Wirtschaft gezüchtet stab, sowie 2. Inhabern vo» KleinhandelSgeschäfteo, die Sämereien auSschlteßuch im Slrinvnkauf dr Mengen bi» zu KO mx an Verbraucher absetze». Gesuche um Erteilung der Erlaubnis find US zrm» LS. Jam»«r d. I. bet un» einzureich«». Ueber die Angabe», welche di« Gesuch« zu enthalt«» habe», «ub üb«r die für dm Fall der ErlaubniSerteilungzu brachtmdm Höchstpreis« wird in uns«« Polizrigrschästlstelle—Rathau»,Lstmn«r Nr. 6 — »Arre Auskunft «ttilt. Stadtrat Frankenberg, dm 18. Januar 1917. M MMni les Ta MM U W oder nach Inlands-Garnison«» erfolgt pünktlich in allabendlicher Ablieferung durch die Poft Bezugspreis einschließlich Versand-Spesen für dm Monat 1.10 Marl. Bestellungen auf einzelne Monate ob« längere Zeitabschnitt« könnt» täglich bewirkt wtrdrr». Für di« bisherigen Empfang« im MonatSbezug wolle man die Neubestellungen vom 1K. Jauuar au (halber Monat) baldigst erneuern I ««1« de» Frankenberger Tageblattes. C. G. Roßberg.