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für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Dehärden zn Pulsnitz und Königsbrück. IV.Sonnabend, den 27. Februar.1884. Dieses Blatt erscheint Mittwochs und Sonnabends. —Preis vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Postanstalten. — Inserate re., welche die gespaltene Corpus Zeile, oder de>e» Raum, mit 1 Ncugroschen berechnet werden, sind in Pulsnitz spätestens bis Montags und Donnerstags Abende 8 Uhr einiusenden. — Expeditionen sind: )n Pulsnitz beim Herausgeber, in Königsbrück bei Herrn Kaufmann Andreas Grahl, in Radeberg bei Herrn Kaufmann Friedrich Gärtner und in Radeburg bei Herrn Buchbindmueistcr Carl Günther. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Seiten des unterzeichneten Königlichen Gerichtsamis soll den lö. März 18li4 daS Carolinen Ernestinen verehel. Görner in Rohna zugehörige Bauergul Rr. 15 cutt, daselbst nud Nr. 7 des Grund- und Hhpothe- tcnbuchs, welches am 2. November 1863 ohne Berücksichtigung der Oblasten ans 2750 Thaler — - — - gemürdert worden ist, nvth- weukiger Weise versteigert werben, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger GerichiSstelle aushängendeu Anschlag hierdurch bekannt gemacht wirb. Königsbrück, am 19. Tecember 1863. Kölliglicheö Gmcdtsarnt daselbst. Hartung. Nichtamtli Zeitereignisse. Dresden, 22. Febr. (Dr. I.) Se. Excellenz der Herr Staatsminister Freiherr von Beust ist in voriger Nacht, von Frankfurt tommend, zurückgekehrt. — (Dr. N.) Heute forderte die Elbe wiederum ein trauri ges Opfer. Zwei Mädchen, wie wir hören aus Loschwitz gebür tig, wollten nach Dresden gehen. Nachdem sie glücklich über die Elbe gekommen, traten sie ihren Landweg längs des Ufers hin an. Die Mädchen schienen sehr sprünglustig zu sein und kletter ten auf den am Ufer dicht hingestreutcn, mitunter sehr starken Eisschollen herum. Da plötzlich rutscht die eine Scholle in die Elbe und mit ihr eines der Mädchen, welches sofort unter dem Wasser verschwand. Budissin. Wie wir aus zuverlässiger Quelle hören, soll im Monat Juli oder August dieses Jahres, wenn sonst die poli tischen Verhältnisse nichi hindernd einlretcn, in unserer Stadt ein „allgemeines oberlausitzer Turnfest" abgehalten wer den, hierzu auch bereits die Genehmigung deS hohen Ministeri ums erlangt sein. Leipzig, 21. Febr. Die heutige Volksversammlung in Sachen Schleswig-Holsteins im Odeon hat folgende Re solutionen einstimmig angenommen: Die Volksversammlung zu Leipzig erklärt: 1) Nachdem Dänemark die Schiffe der deutschen Staaten als feindliche behandelt, ist es ein Gebot ver Ehre, daß der Bund unverweilt den Krieg an Dänemark erklärt. 2) In- cher Theil- folge dessen werden die beiden deutschen Großmächte, welche bis her auf eigene Hand gegen Dänemark Krieg fürten, aufzusordern sein, in Erfüllung ihrer Bundespflicht sich mit ihren deutschen Bundesgenossen zu einem nach Ziel und Mitteln gemeinsamen Vorgehen zu vereinigen. 3) Dieses Ziel darf unter allen Um ständen kein anderes sein als die völlige Trennung der Herzog- thümcr von Dänemark. 4) Erst dieser Zweck kann den ruhm vollen Waffenthatcn der tapferen Heere Oesterreichs und Preu ßens, die unsere volle Sympathie und Anerkennung haben, die wahre patriotische Weihe geben. Ohne ein solches Ziel würden wir das vergossene edle Blut doppelt beklagen müssen. 5) Sollte jedoch auch dieser letzte Versuch einer Verständigung scheitern, sollten die Regierungen der beiden Großstaalen sich auch ferner vom Bunde sondern, ja sogar die klaren Rechte und Interessen Deutschlands preisgeben wollen, dann allerdings würde das üb rige Deutschland sich in die traurige Nothwendigk^t versetzt se hen, diese Rechte und Interessen allseitig, selbst gegen diese beiden Mächte, mit dem vollen Aufgebot aller seiner Kräfte zu schützen; dann würden die bundestreuen Regierungen nicht säumen dürfen, ihre ganze Mllitairmacht zu mobilisiren und alle die Einricht ungen zu treffen, welche eine einheitliche Action verbürgen." — Der Abschluß der Rechnung für das dritte deutsche Turn fest ist nun erfolgt. DaS im Voranschlags in Aussicht genom mene Desicit von 29,000 Thlr. hat sich nach der unö vorliegen den „Zusammenstellung" deSEcutralfestausschusses nur auf 17,511