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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 23.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192109231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19210923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19210923
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-23
-
Monat
1921-09
-
Jahr
1921
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IV21. Sächsische LIchWl Str. 223. Tageszeitung Le1^«h»eff-r Sl»««»»refs- Vlaservttz eines völlig aut eiten a»-', ieobacbtuni T massige» beiden als« reies AW >e Schweis- Ende und r vielmebl oschke ent- nige Lohn' Lntfühn»^ m Wagt» kl risi l^Ä ios uit ?tl,s tN »l, ivii r. Danket' steht'S vk! >r 3. Straf« Jahr Ep : Frau gai > rückte mit ühnen; dat wenigsten! z's, dabdn i7. Februar, nelhock. it jten.weilel n i.nd bliei !7. Februar ihm auld en Führuni verbübter atser von«, »brüsten soll » Mart rv« in lieber h« bzurüsten. m. (tsdih in.' e Detektii! »kohl dum mer Platze i bestimmte krrnordetei, Uicht« A trug. Vorsitzende! ist Herr Dti n « ill». t der Pud igeria, Hal > nvon Statt iadt zu besi c Besuch en leben,' ries letscher zu,. taunen lvanl Automobil i m lotfteuen n den Ltiihl n Dolmetsch chasten klar i , Stößer' u st und Wliut cht al« juck recht m k ist im 8rü Ansang Les also im Lü M tun. >eitrag?woch in sie dir H Ihnen dem Anspruchet i en. Uedrizü Luskunft 3 ürie. ). 9. -rld )6,65 25,65 9/3 23,«0 U.7S l4,55 »lkO )5.2. auch kräftiger heraugezogen werden muß. Die ungeheuren Äu»fuhrgewinue müssen entspreche nid besteuert werden. Fe er neuen Erhöhung der Verbrauchssteuern must eine Erlös ung der sogen. Goldwerte »oraugeheu. (Äeraide die Sachver mögen. sind von Ser Entwertung verschont geblieben. Es bleibt nichts übrig, als der Zugriff in einen Teil -er 2-er. Mögenssubstanz, und zwar auf gesetzlichem Wege, nicht frei- wiUtg. DaS Angebot der Banken und Großindustrie sei ein Beweis -daß sie viel mehr als bisher leisten können. Unsere Fraktion wir- mit aller Schärfe gesetzliche Maßnahmen sor- ix»-n und keine freiwilligen Opfer. (Lolch. Zustimmung.) Der Redner faßte seine AuSfüthrungen in der bereits mttgc- teiltcn Steuerresolution zusammen. Bor Eröffnung -er Debatte über die Steuer fragen, Teuerung usw. erhält daS Wort Professor Ra-bruch zur Slegriindung einer langen Resolutton, die unter lebhaftem Tadel -er jetzigen 9(echt«pflege eine u m f a ss e n d e I u st i z - re form fordert, insbesondere Besetzung der Strafgerichte aller Arten mit Laienbeisitzern, Wahl der Schöffen und Ge- chmorenen nach Verhältniswahl, Erlassung der Frauen zu allen Iustizämtern, Neuordnung -es Strafrechts, Strafvoll zugs usw. Redner erwähnt u. a. den Fall der vorübergehen den Entlassung Oltwig v. Hrrschfelds aus -cm Gefängnis. Wir verlangen nicht, daß die Richter E)esinnungsrep»tblikaner, wohl aber, -aß fie Berstandsrepublikaner sind. Der juri stische Nachwuchs muß so erzogen werden, daß jeder Jurist mindestens zur Hälfte auch Sozialpolrtiker ist. Sämtliche Ur teile der außerordentlichen Gerichte muffen nachgeprüft »ver- -en. Die Todesstrafe muß abgeschafft werden, ebenso alle Rechte der Polizeiaufsicht. (Lebhafter Beifall.) Der Vorsitzende teilte darauf mit, daß in -er Chemischen Fabrik Oppau bet Ludwigshafen das Stickstoffwerk in die Lust geflogen ist, wobei 700 Tote zu beklagen seien. (Die Ver sammelten erbeben sich) Im Namen -es Parteitages spricht der Vorsitzende WelS allen Opfern der Katastrophe -aS tiefste Mitgefühl aus. Er teilte ferner mit, daß für die Opfer der Oppaner Katastrophe eine Sammlung eingeleitet werde. Der Parteivorstand habe 5000 Mark gezeichnet. Daraus wurde die Debatte iiber die wirtschaftlichen Fra gen, Stauerfragen und Rechtsfragen eröffnet. Frau Zabe - Hamburg führte aus, es genüge nicht, nur mit Reden die Ver teuerung aller notwendigen Lebensbedürfnisse zu bekämpfen. Die Profitsucht -er Bürgerlichen müsse energischer gegeißelt rverden. Frauen müßten deswegen Richter werden, weil sie bester die Verzweiflungstaten von Frauen beurteilen könn ten. — Löb- Frankfurt a. M. beantragt Errichtung Reichskommissariats gegen Steuerhinterziehung und erhebt Borwürfe gegen die Saumseligkeit der Finanzämter. Das Reich müsse unablösbar am Besitz beteiligt werden. — Bte st e r-Wolfenbüttel verlangt größere .hrrvendungen des Rei ches an die Selbstverwaltungskörper und bezeichnet es in be zug auf das Getreideumlageverfahren als bedenklich, -aß die Fraktion sich auf das Zwangsverfahren festlegt. — Weitere Redner wenden sich gegen die Erhöhung der indirekten Steu er,'.. — Tregner bezeichnet es als Schande, daß das deutsche Volk sich noch heute einen Helfferich gefallen laste. (!) In der Nachmittagssitzung überbrachte de Vrvuqu<re die Grüße -er belgischen Parteigenoffen. Treu-Nürnberg kommt auf die bayrischen Verhältnisse zu sprechen und erklärt, daß Bayern neben Ungarn das reaktionärste Land in Europa (?) sei. Aendert sich jetzt -aK System, dann wird ein Kampf entbrennen, den man noch nicht gesehen hat. Kommt es zum Kampf, -am, bitte ich auch Die alle, hinter uns zu stehen. Uns stehen Kampfmittel z» Gebote, wie fie im politischen Kamps noch nicht gebraucht morden find. (Was wür den -ie Linksparteien wohl sagen, wenn auf einem Parteitag -er Rechtsparteien solche Drohungen gehalten wären? Die Schriftltg.) — Körner- LüdwigShcrfen bläst in dasselbe Horn. — Vorsitzender Wels konstatiert -en starken Beifall, den die Vorredner gefunden und fährt fort: Alle die es wagen sollten, die bayrische Arbeiterschaft um die Früchte der Revolution zu betrügen »rnd damit die republikanische Ver fassung zu demolieren, sind gewarnt durch viele Demonstra tionen der größten Partei im Reiche. Die deutsche Sozial demokratie blufft nicht. Nus ist es ernst, unsere Borkehrnn- ae« für den Kamps find getrostem Wir Sozialdemokraten sind Fanatiker der Gewaltlosigkeit (?'?). Unsere Maßnahmen machen jede reaktionäre Regierung in Bayern, auch nur für kurze Zett, zur Unmöglichkeit. Wir sehen die itzesahren und Wunden voraus, aber stehen mit eiserner Entschlossenheit in diesem Kampfe zusammen. — Diese blutrünstige !ltede fand selbstverständlich großen Beifall, und a!ls dieser sich gelegt, ver tagte man sich auf Donnerstag. Blasewitz Freitag, 23. September 1821 Zu» Oppa»rr Explofioa»»glüek, über welches ,vir gestern schon kurz berichteten, liegen jetzb noch nachstelnndc Einzelheiten vor: Die Direktton der Ba dischen Anilin- »rnd Sodafudriken teilt zu der Explosion Skala- strophe folgendes mit: ES ist nunmehr einwandfrei festgesteltt, -aß die Oppauer Explosion in einem Silo stattgefunden hat, in dein 1000 Tonnen Am mon-Sulp Han-Salpeter lagerten. Bevor zur Einlagerung dieses Produktes geschritten wurde, war dasselbe sowohl in der Slnrlinfabrik als auch ander wärts eingehend untersucht und keinerlei explosive Eigen schaften festgestellt uwrden, so daß man eine Explosionsgefahr Mr vollkommen ausgeschlossen hielt, lieber die näheren Um stände der Entstehung der Explosion ist die Untersuchung ine Gange. Zu dem großen Unglück wind unS noch genveldet: Der Ammoniakbau und die Werke 110 und Ist sind vom Erd boden völlig verschwunden. Am Explosionsort befindet sich ein Trichter von etwa 100 Meter D-urchmefier und., über 50 Meter Tiefe Die Absperrung dec Unglücksstelle wird jetzt von französischen Truppen vollständig übernommen. Lei» heute nachmittag sind etwa MO Leichen geborgen, doch ist die Zahl der Töten ivett höher. Man spricht schon von 1800 To ten und etwa 1500 Verwundeten. DaS dem Explosionsort am nächsten liegende Dorf Oppau mit ettva 6500 Einwohnern wurde am schiversren betroffen. ^Zahlreiche Häuser sind ern- gestürzt, ihre Bewohner darunter begraben, hauptsächlich Kin der, die noch im Bett lagen. Viel« Familien kampieren im Freien. Die in der Nähe im Freien arbeitenden Landwirt* und Arbeiter der Fabrik wurden ivett sortgefchleudert und als Leichen wieder eingesammeft. ^Zentnerschwere Eisenstücke wurden Hunderte von Metern weit geschleudert. Die bei der Aniltnfadrik tm Rhein liegenden Schiff« sind schwer beschä- Erscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für den folgenden Tag »ezugSpreiS: durch die Post viertelj. 12.90 einschließlich Bestellgeld; durch Boten frei inS Haus vierteljährlich 12.—, monatlich 4 —: bei Abbk'lnno in derGesmäftssielle vierteljährlich! 1.— monatlich 3 75 jte. Jetzt werden. l , von Sarps lufsehen ery n dar feste ttmeter lang mg hatte » Riesenkarps, US Fünfmai N GipSmod, bewahrt wir einem Lien »orden; so p US der «ritz wog 4« »ist über dem st ogenen Ern, daS fabti-ast :tn Budapest« >n 1ÜÜÜ0«tt rber, die M sand man u L. in sie» in llustn» nacht, all ZS Politische Rachrichte«. Gras Lerchenseld zu« bayrischen Ministerpräsidenten aeuoätzlt. München, 21. September. Bei -er Wahl des Minister präsidenten wurden in Anwesenheit von 145 Abgeordneten 66 Stimmen (Bayrische BolkSpartei, Bauernbund imd Demo kraten) für den Grafen Lerchcivfeld, 20 Stimmen -er Bayrischen Mittelpvrtei lDcutschnattonale und Deutsche Volkspartei) für Herrn v. Kahr und M weiße .Zettel der Linken abgegeben. Graf Lerchenseld würbe in den Saal geholt und erklärt« mit kurzen Wort«n, daß er bic Wahl aunehme. In der morgigen Sitzung wird er sein Programm entwickeln und die Bildung des Ministeriums verbünden. Die Mittelpartei fft auS der K oa lition ausgeschiedeu. — Der Kampf um das Amt des bayrischen Ministerpräsidenten ist so ausgegangen, wie wir eS bereits vorausgesagt haben. Die alte Koalition ist dabei in die Brüche gegangen, indem die Mitte (Partei, in der sich die Deutsch* nationalen und die Deutsche VokkSpartti zusammengefunden lmben, aus -er Niederlage ihres Schützlings Kahr die Folge rungen gezogen hat und ausgetreten ist. Dem neuen bayri- sHcv Ministerpräsidenten Gräf Lerchenfeld werden liberale Neigungen nachgesagt. Dieser Umstand ist nicht unwesentlich, weil dadurch den Niehrheitssozialisten, falls in Bayern eine „Politik der Mitte" erngeleitet werden sollte, der Eintritt in die Koalition erleichtert würde. Der KoalttiouSrumps halte auch allen Anlaß, für eine derartige Verbreitung der Regie- rungSbasiS zu sorgen, denn der Auszug der Mittelpartei. har natürlich die parlamentarische Grundlage Les Kabinetts ver engert, und die Mtttelpartei wird sich nunmehr zweifellos als chärfste Oppositionspartei betätigen. Hoffentlich beschränkt sie ich aber darauf, ihre Gegensätzlichkeit rn parlamentarischen Formen zur Geltung zu bri'lgen. Bei der Gereiztheit, die in rechtsradikalen Kreisen Bayerns besteht, ist freilich auch mit unliebsamen Ueberraschungen zu rechnen. Aufruf ». Kahrs. München. Ä. September. Als eine seiner letzten AmtSl-andlungen hat Nttnisterpräsident v. Kahr an die Be völkerung folgenden Aufruf erlassen: Die politische Hochspan nung und die Erregung der letzten Tage darf nicht za Uudc- onnenheiten verleiten. Ich ivarne dringend alle Teile des Volkes vor unbesonnenen Schritten und etwaigen Versuchen gewaltsamen Eingreffens in den verfassungsmäßigen Gang der politischen Ereignisse. Di« Polizeibehörden werden etwai gen Störungen -er Ruhe und Ordnung, von welcher Seite auch kommen mögen, mtt allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln unterdrücken. — Nkan wird wohl kaum fehlgehen, ivenn man diesen Aufruf in Zusammenhang bringt mit den in »en letzten Tagen verbreiteten Flugblättern aufreizenden In halts, die die Beökkrrung zu Unbesonnenheiten verleite:: soll en. Die Polizei hat in den letzten beiden Tage» ein« Anzahl derartiger Flugblattverteiler sestgenommen. Verschiedene dieser Verhafteten gehören der Nationalsozialistischen Arbeiter partei Ml. Politisches Mtmuttx« an Rußlaud. Helsingfors, 21. September. Der hiesige Vertreter der S-owjetregierrrn« teilt mtt, die polnffche Revierun» Hude am 19. September an die Sowjetregierung ein Ultimatum gerichtet, rn -em sie droht, die Beziehungen addrechen zu wol len, wenn Rußland nicht bis zum 10. Oktober die polnischen Forderungen einer ersten vertragsgemäßen Teilzahlung un ter Rückgabe polnischen Eigentums erfülle. Die Sowjetregv' rung könne das Ultimatum nicht billigen, zumal die polnische Regierung die russische Forderung, bis zu demselben Zeit punkt -er Tätigkeit SawrnkowS sowie bei den Getreidetrans port störenden Banden Einhalt zu tun, abgeschlagen habe. Unger»-Ster »der« tzi»«erichtei. Moskau. 21. September. Die Sowjet regiert» ng gib» bekannt: ^Fn NowoNikolajewsk hat eine öffentliche Gerichts Verhandlung gegen den weißgardiftischen Führer Baron Un gern stattgefunden. Der Gerichtsverhandlung wohnten Tan- sende von Arbeitern und Soldaten der Roten Armee bei. Ba- ron Ungern wurde zum Tode verurteilt. DaS Urteil ist voll streckt worben. Die Anklage wurde gegen ihn erhoben: 1. wegen Unterstützung und Durchführung der räuberischen (!» Pläne Japans gegen die Sowjetrepublik; 2. wegen der Bor berertungen zum Sturze der Sowjetmacht und zur Errichtung der Monarchie in Sibirien unter Michael Romanow; 4. ivege u dcS Massenmordes (!) an russischen Bauern und Arbeitern in Sibirien und der Ermordung chinesischer Revolutionäre " Einfall der Serben nach Albanien. Paris, 21. September. Aus Genf berichtet der alba nische Vertreter Fan Noüli, daß er zwei Telegramme seiner Regierung erhalten hab«, wonach die südslawischen Truppen an mehreren Punkten -er Grenze Albanien angegriffen un albanische Dörfer bombardierten. Er erklärte, daß in der Tat der Kriegszustand zwischen Albanien und Südslcuvien existiert. Der Zwischenfall rier in der Kommission große Er regung hervor. Lord Cecil wandte sich an den serbische.: Ver treter und Verlangt« Aufklärung. Dieser antwortete aber, daß er die Aufklärung von seiner Regierung erbitten müsse. Lord Robert Cecil führt aus, daß er sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden geben könne. Sozialdemokratischer Parteitag. G örlitz, 21. Septeniber ' Der Abg. Keil erstattete in der heutigen Bormittagssitzung den Bericht über die Steuer sragen. Er führte u. a. aus: Der ivesamtvedarf des Reiches erreicht, nach dem letzten Valutasturz gerechnet, die phan- tistische Höhe von 158 NMilliarden. An Einnahmen seien nur 55 Milliarden da. Es fehlen mindestens lOO Milliarden. Das fei nicht (!) Schuld der rttevolution, sondern des fluchwürdigen Krieges und der gewissenlosen Kriegsfinanzpoltttk eines Helf- serich, wozu dann die 'Niederlage kam. Helfferichs ganze Wut hat sich, so sagte Redner, gegen Erzberger gerichtet. Er war -er Hetzer, der das Wild vor die Mündung des Brownings getrieben hat. (!) Wäre noch ein Funken von Mannesehre in ihm, erwürbe sich bitten, den Boden der deutschen Volksver tretung wieder zu betreten. (Lebh. Beifall.) Helfferich und Konsorten jammern über Zermalmung des Großkapitals und Gruudb^ltzeS; Luxusbader, lllennplätze, Herrschaftssitze lassen aber nichts von dieser angeblichen Zermalmung erkennen. Tie Sanierung unserer Finanzen kann mit den neuen Steuer- vlanen nicht erreicht werden. Auch indirekte Stevern rverden wir schlucken müssen. Hundert, Milliarden laufender Mehr ertrage kaffen sich aus dem Besitz nicht herauSholen, wenn er Diese» Blatt enthält die amtkche» Bekanntmachungen <H"i^ha,iutmanusckiafte»» Dreaden-Altst. und Dresden-Nevft., de» Amtsgericht» Dresden, der Snperintendentnr Dresden II, des Forstrentamt» Dresden, ^AerNWd" BWi^ÄsAitz,Bitzer Hirsch, «ochwitz, BühlaN'Deitzig, SchSnfe^ inlck UN- Kerl»«: Slbam-Vnchdruckkrei UN- Verla,»eukutt Herm-inl Beyer ä So., Wasewitz. / »erantwortlich für -te ESttftleiNnl« Ott, Kr. zttunen»»»,, Dres-e»; fftt -tu «»»etyeutrtt: Paul Le.-ol-, Dret-ey. Aufhetzung der wendisch-sprechenden Bevölkerung. In der sächsischen Oberlausitz werden die Versuche fort- acsetzt, eine wendisch-nationale, gegen das Deutschtum und so gar gegen den Bestand des Deutschen Reiches gerichtete Be wegung zu entfachen. Da die Mehrzahl der wendisch sprechen- »en Bevölkerung von solchen Treibereien nichts wissen will, scheuen die Aufwiegler jetzt selbst vor Machenschaften nicht zu rück die unmittelbar au Hochverrat grenzen. Die Verurteilung ihres Führers Barth wegen Hochverrats scheint sie, da der Ver urteilte hinterher amnestiert wurde, nicht belehrt zu haben. In dem Organ dieser Nationalwenden, in der »Serbske Rowlny" Kr 196 vom 25. August, war ein Artikel enthalten, der behaup tet: »Oberschlesten ist und bleibt polnischer Boden . . . ganz Schlesien ist slavisches Land". Nur durch brutale Germanisie- rung sei Schlesien ein deutsches Antlitz aufgezwungen worben, tzbenso wie die Polen, sollten, heißt es dann Wetter, auch die «enden gewürgt und vernichtet werden. Und der Schluß des Artikels lautet: „Wir wenden uns an den Völkerbund. Der »rutsche Staat gibt uns nicht, was zu fordern unser schriftlich jUgestcherteS Recht ist. Mit der Ordnung der oberschlesischen Krage fordern auch wir hinreichende Bestimmungen wie für die Polen, so für uns Lausitzer Wenden. Dafür seid ihr Völker olle moralisch verantwortlich!" Man muß sich klar machen, welchen ungeheuren Schaden solche Veröffentlichungen anrichten können. In Parts kann man sie jedenfalls als willkommenes Material benutzen, um Ober schlesien, oder doch einen großen Teil davon, Deutschland zu entreißen und um im Namen von Recht und Gerechtigkeit einen «eiteren Druck auf Deutschland auszuüben, um der angeblich brutal unterdrückten wendischen Minderheit willen. Man wird in Paris dabei selbstverständlich nicht fragen, welche Bedeutung »te Kundgebung der „Serbske Rowtny" zukommt und ob die Behauptungen des Blatte» der Wahrheit entsprechen. ES ist »eshalb nötig, den Tatbestand im folgenden festzustellen. Was zunächst „SerbSke Rowinh" betrifft, so ist dies ein ,änzlich unter Ausschluß der Oeffentlichkett erscheinendes Blätt chen, das selbst im Erscheinungsort Bautzen der ganz überwie- ,enden Mehrzahl der Einwohner völlig unbekannt ist. Nur dem Umstande, daß dies Blatt so ganz unbeachtet sein Dasein fristet, ist es wohl zuzuschreiben, daß es jemand wagt, darin etwas wie »te obigen Auslassungen zu „veröffentlichen". Diese hatten zweifellos nur den Zweck, nach Parts geschickt zu werden, wo ja auch der „Wendenführer" Barth Beziehungen anzuknüpfen versucht hatte. Die große Mehrzahl der wendisch sprechenden Lausitzer bekommt das Blättchen „Serbske Rowiny" nie zu sehen und würde vermutlich über obigen Artikel sehr empört sein. Denn die Wenden im allgemeinen haben stets mit den Deutschen in der Lausitz im besten Einvernehmen gelebt, und daran haben auch die Hetzereien der wenigen sogenannten Rattonalwenden kaum etwas geändert. Das kann auch gar nicht anders sein. Denn ein geschloffen wendisches Wohn- oder Sprachgebiet gibt es nirgends, überall wohnen Wenden und Deutsche (wenn man diesen Unterschied überhaupt machen kann) vermischt mit einander, ja es gkbt kaum eine wendische Familie, die nicht mit Deutschen verwandt und verschwägert ist. Vor allem aber ist es durchaus erlogen, daß das Aendentum, in der Oberlausitz unter drückt und erwürgt worden ist. Im Gegenteil! Es ist in Sach sen seit langem geradezu Regierungsgrundsatz gewesen, das Wendentum zu erhalten und zu fördern. Man sah in der wen disch sprechenden Bevölkerung ein besonders monarchisch gesinn tes und staatserhattenbes Element, das man im „roten König reich" erklärlicherweise schätzte. Es wurden daher wendisch sprechende Lehrer auch angesteltt, wo kein Bedürfnis vorhan den war, wendisch lesen und schreiben lernten zahlreiche Kinder, deren Eltern durchaus keinen Wett darauf legten. Richt unter drückt wurde das Wendentum, sondern als eine erwünschte Eigenart künstlich erhalten, soweit das in der Macht des Staa tes liegt. Die Bevölkerung selbst hat weit weniger Wert au sie gelegt; sie hat die wendische Bauart fast allenthalben gänzlicl, und die alle Volkstracht größtenteils aufgegeben. Auch sprechen die Wenden allenthalben auch deutsch und lesen und schreiben meist, trotz des wendischen Schulunterrichts, besser deutsch al» wendisch. Es ist also eine durchaus unwahre Hetze, wenn jetzt von einer Unterdrückung der Wenden geredet wird. Und da diese Treibereien nunmehr sogar mtt der oberschlestschen Frage in einer Weise, die verhängnisvoll Witten kann, in Verbindung ge bracht werden, wäre es Zeit, daß dem Unfug wirksam entgegen getreten würde. Anzeigen-Preis die 6 gespaltene Grundzeile oder deren Rau« 1.— Mark, im Tertteile die Zeile 2.50 Mark, für Tabellen un schwierigen Satz 5Oo/o Aufschlag. Anieinen-Annakme ffir die nächste Nummer bis vorm. N Mr.
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