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Momer« Tageblatt und Anzeiger AG grüße die Jugend der Wellt Wegbereiter wahren Friedens KWuMlU iw MmAlM SWWl KMees Ganz Perlin ein WWemeer Da»., Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. R'vnatl Bezugspreis 1.7>>RM. Zustellgeb. SoPsg Bestellungen werden in uns.GeschäitSÜ.,von den Boten, sowievonallenPostansialten angenommen Im nie gesehenen Festschmuck prangt die .Hauptstadt des Reiches. Zu der einzigartigen Ausschmückung der Pia triumphalis, zu dem bezaubernden Bunt der National flaggen, die vor den Fernbahnhöfen in friedlicher Gemein schaft von hohen Masten wehen, und zu dem Schaufenster schmuck in Form der olympischen Ringe ist seit Mittwoch der Flaggenschmuck gekommen, den die gesamte Bevölkerung in stolzer Festesfreude zum Gruß angelegt hat. Haus aus .Haus wehen die leuchtend roten Banner des Dritten Rei ches, und dann und wann wirkungsvoll ergänzt durch die Weiße Olympiaflagge. In dem Olympiaviertel belebt sich dieses bunte Bild noch wesentlich durch die National flagge, die die Quartiergcber zu Ehren ihrer Gäste gesetzt haben. Das Glanzstück aber ist und bleibt die Pia triumpha lis, diese mehr als zehn Kilometer lange Feststraße, die sich vom Nathans über die Linden und durch den Tiergar ten in schnurgerader Linie hinauszieht bis zu den Kampf stätten des Reichssportseldes. Hier ist in der Tat in wachen- langer Arbeit eine Triumphstraße entstanden, die ihres gleichen wohl noch nicht gesunden hat und bei jedem Be sucher einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen wird. hat das Organisationskomitee versucht, eine Festsolge zu sammenzustellen, die, wie uns scheint, höchst zufrieden stellend ausgefallen ist. Von dem großen olympischen Ideal erfaßt, haben wir unermüdlich an der Vorberei tung dieser Darbietungen gearbeitet, und wir haben dabei die Mitarbeit des ganzen Landes zur Verfügung gehabt, das diese Spiele als eine nationale Aufgabe betrachtet. Oie Schlußanfprache von Graf Baillet Latour. Als letzter Redner nahm der Präsident des Orga- nisationskomitces Graf Baillet-Latour das Wort. Wieder einmal sind wir in diesem Saal vereint, wo vor sechs Jahren der Olympische Kongreß eröffnet wurde, bei dem die 1925 in Prag begonnene Festlegung der Grund sätze der Olympischen Spiele zu Ende geführt wurde. Di« internationalen Verbände haben seitdem, wie der Redner aussührlc, einen neuen und lobenswerten Versuch ge macht, um einen einstimmigen Beschluß über eine einheit liche Amateurbestimmung herbeizuführen. Aus dem in Anschluß an die im Mai des vorigen Jahres in Brüste! abgchaltene Sitzung verfaßten Bericht werden Sie er- sehen, daß die Sache sich von neuem als unmöglich er wiesen hat. Bevor die Vertreter der internationalen Verbände anseinandergingen, haben sie anerkennen müssen, daß es keine andere Lösung gab als die, einem jeden Verband daS Selbftentschcidungsrccht zu gewähren über die mehr oder weniger strenge Fassung seiner Amateurbestimmungcn. Der Olympische Kongreß hatte das gleiche Recht dem Olympischen Komitee zuerkannt, bevor er zur Wahl übet die Qualifikationsbestimmungen bei den Olympischen Spielen schritt. Jeder ist in seinem eigenen Hause Herr!- Möge es uns gelingen, mit dem Beistand all derer, di« gegen die Kommerzialisierung des Sports kämpfen, die sem seinen Adel, seine Schönheit und sein Berechtigungs- dascin zu erhalten. Die Unwandelbarkeit seiner Lehre ist cs, die dem Internationalen Olympischen Komitee seine Kraft, sein« Autorität und sein Ansehen erhalten hat, ohne die es ihm nicht gelungen wäre, seiner Verfassung Respekt zu ver schaffen, noch den Sieg über alle Boykottvcrsuche gegen die XI. Olympiade zu erringen, wie es ihm auch nicht gelungen wäre, in den kritischen Tagen, in denen wir jetzt leben, sich frei von jedem politischen oder religiösen Einfluß zu halten. Die olympische Idee wirft ihre Strahlen ans das ganze Weltall. Sie hat eine Mystik geschaffen und eine solche Kraft entfaltet, die jetzt nichts mehr aufhallen kann. Alle, .die an den Spielen teilgenommen haben, wissen, welchen Nutzen die Jugend der Länder, wo Olym pische Spiele gefeiert wurden, daraus gezogen hat. Darum haben auch heute so viele Städte den Wunsch, einmal der Schauplatz der Spiele zu sein. Die Bedeutung einer jeden einzelnen ist so groß, daß Ihnen, meine lieben Kollegen, die Wahl besonders schwerfallen wird. Darum bitte ich Sie, unter Ausschluß jeglicher anderen Betrachtung nur das zu erwägen, was Ihnen nach bestem Gewissen als von größtem Interesse für das Wellwerk, dessen Hüter Sie sind, erscheint. — Mit einem Konzertstück von Robert Schumann schloß die festliche Sitzung. Am Rathaus, wo die Flaggen und Wappen der an den Olympischen Spielen teilnehmenden Nationen ein farbenprächtiges Bild abgeben, nimmt diese Straße ihren Anfang. .Hakenkreuzfähnchen und Olvmpiawimpel span nen sich quer über die Perbindungsstrecke zum Lustgarten. Den schönsten Schmuck erhielt die Straße Unter den Linden. Fast haushohe Hakenkreuzflaagen umsäumen die Mittelpromenade und am Rand der Bürgersteige wehen im vielfältigen Bunt die Flaggen von mehr als 3M deut schen Städten, die auch durch hübsche Gemälde vertreten sind. Girlanden aus Eichenlaub winden sich oberhalb der Läden in ununterbrochener Kette von Fenster zu Fenster Auf dem weiten Piercck des Pariser Platzes vereinigen sich wieder die Nationalflaggen zu einem herrlichen Far bcnmeer. Als das Wahrzeichen Berlins erhielt das Brau denburger Tor einen seinem Stil würdig angepaßle» schlichten Schmuck. In ihrer Einheitlichkeit bildet auch die anschließend durch den Tiergarten führende Charlottenburger Chauisec einen eindrucksvollen Anblick. * Anzeigenpreise: Die <6 mm breite Bullimeierzeile 7 Psq.: die 93 mm breue Millimeierzeile inr TertteU 25 P'g.: Naäüaßnanet Ziner- und Rachweisgebühr 2Ü Psg zuzügl. Porto Das „Zschopau er Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlicben Bekanntmachungen brr AmtshauptmannschaÜ Flöha und des Stodtruts zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthalt die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau —Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G. m. b H Zjchopau Gemeindegirokonto: Zschopau Rr. 41: Postscheckkonto: Leipzig Rr. 428,4 — Fernsvrecher Rr. 7-2 Zeitung für die Orte: Krumhermecsdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendvrs Nelchsfportführer von Tschammer und Osten, eine Ansprache, in der er u. a. sagte: Allzu oft haben sick in der Welt edle menschliche Neigungen durch tragische Umstände oder Ungeschick gegeneinander erhoben und be kämpft. Es muß deshalb dem Internationalen Olympi schen Komitee die höchste Anerkennung und größte Achtun« gezollt werden, weil es, wie selten ein anderes internatio nales Gremium, verstanden hat, dasedleFeuerdes Sports zu hüten, es zu immer stärkerer Glut zu ent fachen und ihm die gemeinsame Liebe aller Nationen dei Welt zu erhalten. Schlagen Sie, meine Herren, mit dei Durchsetzung des olympischen Gedankens neueBrücken des Friedens, und seien Sie versichert, daß cs für den deutschen Sport stets eine hohe Ehre sein wird, Sic hierbei mit voller Kraft und mit Heller Begeisterung zu unterstützen. Wo finden die nächsten Olympischen Spiele statt? Staatssekretär a. D. Dr. Th. Lewald hieß hieraus im Namen des Organisationskomitees und der deutschen Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees die Teilnehmer und Ehrengäste willkommen. * Der Kon greß des Jahres 1930 hat, so führte er aus, dis Entschei dung des Internationalen Olympischen Komitees vorbe reitet, die Stadt Berlin mit der Durchführung der Spiele der XI. Olympiade zu betrauen. Die unter Ihnen, meine lieben Kollegen, die vor sechs Jahren in Berlin weilten, fühlen nicht nur, sondern sehen vor ihren Augen die tief greifenden Veränderungen, die sich in der Hauptstadt des Reiches und in ganz Deutschland in diesen dreieinhalb Jahren vollzogen haben, seitdem der starke Wille des Führers und Reichskanzlers das ganze Volk in nationaler Begeistern» z zusammengeschlossen und dem Leben der völkischen Gemeinschaft neue Ziele gesetzt hat. DaS Internationale Olympische Komitee hat viele schwierige Aufgaben zu lösen. Die bedeutendste ist, zu ent scheiden, welches Land nach Deutschland die Ehre haben wird, die nächsten Olympischen Spiele auszurichtcn. Drei Städte müssen in Erwägung gezogen werden; zwei von ihnen sind Hauptstädte mächtiger Reiche, und eine ist die Hauptstadt eines kleinen Landes, das indessen dem Sport begeistert ergeben ist und dessen Athleten welt berühmt sind. Die Nationalflagge der Nation, die zur Durchführung der XII. Olympischen Spiele ausgewählt ist, wird nach der Schlußzeremonie am 16. August auf dem höchsten Fahnenmast des Olympischen Stadions gehißt werden. Die Wettbewerbe und Festlichkeiten der XI. Olympischen Spiele finden in der kurzen Spanne von 16 Tagen statt, aber Jahre der Vorbereitung waren nötig, nicht nur in Deutschland, sondern - praktisch in jedem Lande, um den Erfolg dieser Spiele sicherzustellen. Ge stützt auf die Erfahrungen, die vor allen Dingen bei den Spielen in Amsterdam und Los Angeles gemacht.wurden, Berlin, 29. Juli. lDrahtmelöung). In der festlich geschmückten Aula der Berliner Fried rich Wilhelm-Universität begann in feierlichem Nahmen Vie allen Olympischen Spielen voraufgehcnde Tagung dcS Internationalen Olympischen Komitees, Vie von ihrem Präsidenten, Graf de Baillet-La» tour geleitet wurde. Im Auftrage des Führers hieß sein Stellvertreter, Reichsminister Hetz, die Mitglieder des Internationalen Komitees, die Teilnehmer an den Olym pischen Spielen und alle ausländischen Gäste willkommen. Dem Festakt wohnten das Präsidium, der Vollzugs ausschuß und fast alle Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees, ferner die d i p l o m a t i f ch e n Vertretungen fast aller an den Olympischen Spielen beteiligten Länder, die Präsidenten der internationalen Sportverbände, die Mannschaftsführer der bereits in Ber lin eingetrosfenen olympischen Kämpfer und deutscherseits viele führende Persönlichkeiten aus Staat und Bewegung bei. Die Festsitzung begann mit dem Einzug der Komitee mitglieder, die zum erstenmal die von einem deutschen Künstler entworfene Amtske 1 te als Zeichen ihrer Würde trugen. Mit dem Andante Cantabile aus der -^-Dur-Sinfonie von Ludwig van Beethoven, gespielt von, Dresdener Streichquartett, wurde die Sitzung eingeleitei. Dann nahm der Stellvertreter des Füh rers das Wort. Als Vertreter des Führers des deut schen Volkes und Deutschen Reichskanzlers, des Schirm herrn der XI. Olympischen Spiele, und in seinem beson deren Auftrage heiße ich, so führte er u. a. aus, die Mit glieder des Internationalen Komitees sowie die Teil nehmer an den Olympischen Spielen aus dem In- und Auslände herzlich willkommen. Ganz besonders begrüße ich namens des Führers und zugleich namens des deutschen Volkes unsere Gäste aus dem Ausland, Vie zu diesem friedlichen Wettbewerb der Völker hier in ver deutschen Neichshauptstadt erschienen sind. Wir freuen uns, mit ihnen sportliche Kameradschaft zn pflegen und Persönliche Beziehungen anzuknüpfen. Dieser Wettkampf wird ausgetragen im Stolz auf die eigene Leistung, verbunden mit der Achtung vor deck Leistungen der Mitkämpfer und den Nationen, für die sie antreien. Möge dieser Geist sich immer mehr auf die Nationen selbst übertragen, daß sie bei allem Stolz auf die eigene Leistung ehrlich und neidlos die Leistungen der anderen anerkennen und Achtung hegen vor deren nationalen Eigenarten. Dieser Geist ist würdig des hervorragenden Grün ders der modernen Olympischen Spiele, des Barons de Eoubertin, der heute mit berechtigtem Stolz auf das vou ihm geschaffene Werk blicken kann. Diesen Geist a l s Wegbereiter wahren Friedens, der unserer gequälten Welt so bitter not tut, aus Anlaß der Olym pischen Spiele- besonderen Ausdruck verleihen zu können, ist nicht nur den aktiven deutschen Teilnehmern, sondern dem ganzen deutschen Volke als Gastgeber eine tiefe Be friedigung. Die olympische Glock« ist eine Glocke des Friedens. Sie trägt die Worte: „Ich rufe die Jugend der Welt." Namens des Führers und des deutschen Volkes darf ich diese Worte variieren in: „Ich grütze die Jugend der Welt!" Das Olympische Komitee hat den Dank des deutschen Volkes für den vollen Einsatz verdient, mit dem es die Organisation der XI. Olympischen Spiele in Berlin vor bereitet Hal. Wir wissen um die Schwierigkeiten vielsei tigster Art und sind glücklich darüber, daß sie überwunden sind und die Olympischen Spiele nun ihren Lauf nehmen können in Erfüllung ihrer Mission an den Völkern. Der Gruß der Neichshauptstadt. Nach dem Stellvertreter des Führers nahm der Ber- liuer Staatskommissar D r. Lippert das Wort, der dic Grütze der Neichshauptstadt übermittelte. Berlin grütze die olympischen Kämpfer aus aller Welt. Es grüße' dar über hinaus in ihnen und mit ihnen aber, auch die Ver treter vou übet 50: Nationen, mit denen allen Deutschland als ein Bollwerk des Friedens, im Geiste gegenseitiger Verständnisses zu leben wünsche. Berlin sei bereit, nack sorgfältigster organisatorischer und technischer Porberel tung, allen Olympiagästen für zwei Wochen eine zweit, Heimat zn sein. Für den Deutschen Olympia-Ausschuß hielt besser Präsident, der