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II n r n Fernsprecher Nr.NV. Tel.-Adr.: Amtsblatt. n IVIS. r n c u n Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeiledie gespaltene Zeile 30 Pfennige. Drucker und Verleger. Emil H«nn«bohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. —— 6». Satz»-««-. — ---- -' ' -- - - Domtkrstag, den 18. Februar - . i. e für Eibenstoa, Eorlsfeld, Hundshübel, s LÄNESLLL Eügkvlllkk Neuheide,Gberstützengrün,Schönheide, ; zchönhSderhammer, Sosa, UnterBtzengrün, MIdenthal usw. r Amts- und Anzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Etngrgangen find: a) p«« Gesetz, ««d G«,«»v«««-»»I«tt für da» K»«i-reich Sachse» die Nrn. 180 bi» mit 188 vom Jahre 1914 u. die Nrn. 1 bis mit 4 vom Jahre 1915; d) p«« «eich-gesetztlatt die Nrn. 117 bi» mit 188 vom Jahre 1914 u. die Nrn. 1 bi» mit S vom Jahre 1915. Die Gesetzblätter, deren Inhalt au» dem im AuShingekasten de» Rathause» befindlichen Anschlag« ersichtlich ist, liegen 14 Lag« lang zur Einsicht an Rat»stelle au». Stadtrat Eibenstock, am 15. Februar 1915. Unsere Feind» wollen da» deutsche Volk durch Au»hungern zu einem schändlichen Frie den zwingen. Di« Maßnahmen unser«« Reich»regtemng gegen den Au»hungerung»plan geben an» die Gewißheit, daß dieser Anschlag mißlingen wird. Bei diesen Retch»maßnahmen darf e» aber nicht allein verbleiben. Ein jeder Staatsbürger hat vielmehr die vaterländische Pflicht, daß er an seinem Teile mitwirke, da» Reich auch wmschaftlich unbesiegbar zu machen. Da zu vermag di« deutsche Landwirtschaft besonder» wirksam beizutragen, wenn sie durch wett- aehendst» Ausnutzung de» Ackerboden» die höchsten Erträge an Brotgetreide und an Kartof feln im Krieg»jahr 1915 zu «zielen sucht. Aber auch der vesttze» eines kleiue« Gar» tens «de» eines sch» de« U«b«« geeignete« ««deren L«»dfiecke«t r««« a« der Sicher««- der »oikserxähr««- mitwirike«, we«x er sei« Land i« «ägttchst »»irtschasütcher »eise für de« Sartossel- ««d Se«»seda« verwendet. Di« Land und Gartenwirtschaft in unser« Stadt ist für solche tätige Mitarbeit in diesem Falle durch aus nicht zu unbedeutend und unsere Höhenlage ist einer verständigen KriegSbewtrtschaflung de» Boden» noch keineSweg» zuwider. Wir richten hiermit an alle Besitzer von Grundstücken, großen und kleinen, di« Mah nung, in^dirsrm Jahr« 1) die SudausUiche« sehr zeitig ««d -»»«blich vorz«»tchte«, 8) du» Land gut z« dii«-e«, 3) jede« ausnutzbare« Mecke« mit Getreide, Kartoffel«, Gemüse «sw. z« deda«e«, 4) möglichst a«ch Frühkartoffeln a»sz«lege« und 5) sei«er Zett «ach Ader»t«»g ei«zel»er Flüche« t««lichft sosort -eet-- «ete «e»e A«ssaate« «der Anpflanzungen z« bewirke«. ES kann in der jetzigen Zeit niemals zuviel an Nahrung»- und Futtermitteln heran- gezogen werden. Da» Gegenteil ist höchsten» zu befürchten. Eibenstock, den 15. Februar 1915. Der Stadtrat. H-ffe. M UM HMMchmM z. Km Höhne Abteilung mit Berechtigung zur Erteilung des Zeugnisses zum eintühng-slkiwilligen Militürdienhe. In Klaffe IV. (Vorklaffe) werden Schüler nachAerfolgreichem Besuche der V. Klaffe einer höheren Schule oder nach 7 jährigem «folgrejchem Besuche einer Volksschule, in Klaffe III nach erfolgreichem Besuch d« I. Klaffe einer höheren Bürgerschule oder der IV. Klaffe einer höheren Lehranstalt ausgenommen. Anmeldungen nimmt entgegen Direktor Pros. VSelurlu rn Nachricht kam, daß die Russen zur schleunigen Ausgabe ihrer Stellungen dort gezwungen wurden, und zwar unter dem Verlust von etwa 26000 Gefangenen, fehle Herr von Hindenburg vor die Angabe der Anzahl der Gefangenen das viclvcrheißcnde Wort „bisher". Man durfte also annehmen, daß dort oben an der Nordost grenze des Deutschen Reiches noch mehr zu erwarten war. Und es kamen ja auch fast Tag für Tag Nach richten von dort, die von günstig verlaufenen Ver-- solgungslämpfeu nnd weiteren Gefangennahmen zu berichten wußten. Daß aber die nun geschlagene Schlacht eine solche Ausdehnung mit derart tiefein- schneidcnder Wirkung nehmen würde, war doch nicht vorausgesehcn; hier sind unsere Erwartungen noch weit übertroffen! Wir sagten schon, daß Rußland, nal veri hrenden französischen Dampfer den Befehl zur Führung neutraler Flaggen ausgegeben haben soll. Mit neuen Drohungen kommt in Anbetracht des nahen den 18. Februars Lord Churchill und eine weitere Vergewaltigung des Völkerrechtes durch England wird ' maßlos verhetzender Sprache angekünvigt: wenn es noch eine solche Niederlage erfahre, zu neuem ernsten Widerstande kaum noch befähigt ist.' Auch diese gewaltige Schlacht ist ja noch nicht als nnbe dingt entscheidend anzufprechen, aber das darf ohne Ueberhebung gesagt werden, sie ist das Funda ment der Entscheidung! Alle Welt weiß, da ß Die Russen vernichtend geschlagen. I« Erwart««- des 18. Febr. — Zuspitz««- des chmefisch-japanefische« Konfliktes In Polen südlich der Weichsel hat sich nichts Wesentliches ereignet. In der ausländischen Presse haben die aben teuerlichsten Gerüchte über unermeßliche Verluste der Deutschen in den Kämpfen östlich Bolimow .Anfang Februar) Aufnahme gefunden. Es wird sestgestellt, daß die deutschen Verluste bei diesen Angriffen im Verhältnis zum erreichten Erfolg gering waren. Oberste Heeresleitung. W T B Daß unsere Feinde sich die bitteren Pillen, die sie in den letzten Tagen zu schlucken bekommen haben, ver süßen möchten, indem sie uns schwere Verluste undichten, möchten wir bald als verzeihlich betrachten. Anfechten können uns aber solche Ausstreuungen auf leinen Falt. Fm Westen denkt man daran, ourch eine neue Offensive der Verbündeten den Druck, der auf die russi sche Front im Osten ausgeübt wird, auszugleichen. Ue bcrzeugt, daß auch diese Offensive die gleiche Antwort finden wird, wie die am 17. Dezember von Joffre ange kündigte, wollen wir uns vorläufig hiermit nicht be fasten. Mitgcteilt sei hier nur noch -ine Depesche, die von dem Luftkamps eines Zeppelins im Westen spricht: Berlin, l6. Februar. Verschiedene Morgenblät ter berichten nach dem „Dailh Chronicle" über den Luftkamps eines Zeppelins, der auf Belfort zufuhr, mit drei französischen Fliegern. 40 Minuten lang fand eine starke gegenseitige Beschießung statt. Das Luft schiff entschwand nordwärts in der Richtung auf Paris Ferner sei erwähnt, daß auch die französische Admi ralität nunmehr sür alle nach der Nordsee u. dem Ka London, 16. Februar. Im Unterhaus? brachte gestern Churchill den Flottenetat ein. Er sagte u. a.: Rach 6 Monaten des Krieges, wo neue . Gefahren und Schwierigkeiten in den Gesichtskreis getreten sind, haben wir allen Grund, zufrieden zu sein mit dem Ergebnis der Anstrengungen und für die Flotte vorzusorgen, welche vollbemannt und ausgerüstet sich für alle unsere Bedürfnisse als ausgezeichnet erwiesen hat. Es hat Zeiten gegeben, wo die Hilfsquellen der Flotte bis zum äußersten angespannt waren. Australische, kanadische uns indische Kontingente waren unterwegs nach Euro pa. Ein mächtiges deutsches Geschwader befand sicb im Stillen Ozean. Jetzt ist Sir Jellisos Flotte ohne Herausforderung. Zwei kleine deutsche „Jubelnd sei's der Welt verkündet..." Wie derum ist eine ganze russische Armee vernichtet, weit über 50000 Russen zu Gefangenen gemacht, viele Ge schütze und Maschinengewehre erbeutet. Dem Feinde rm Osten ist also eine Niederlage beigebracht worden, wie er eine weitere wohl nicht mehr zu überwinden ver mag. Die große Freudenmeldung ging uns heute in frühester Morgenstunde in folgendem Wortlaute zu: (Amtlich.» Großer Hauptquartier. fb. 8e- bruar, abds. In der neuntägigen ..Winterschiacht in Masuren" wurde die russische sv. Armee, die aus mindestens ff Infanterie- und mehreren Aa- vaileriedivifionen bestand, nicht nur aus ihren stark verschanzten Stellungen östlich der masurischen Seen platte vertrieben, sondern auch über die Grenze geworfen und schließlich in nahezu völliger Einkreisung vernichtend geschlagen. Nur Reste können in die Wälder östtich von Su- «alki und von Auguftow entkommen sein, wo ihnen die Verfolger auf den Zersen find. Vie blutigen Verluste -er Zeinder find sehr statt. Vie Sahl der Gefangenen steht noch nicht fest, betrögt aber ficher weit über Svvvo. Mehr als qo Geschütze und b« Maschinengewehre find genommen. Unübersehbarer Kriegsmaterial ist erbeutet. Se. Mas. der Naher wohnte den entscheiden den Gefechten in der Mitte unserer Zchlachüinie bei. Ver Sieg wurde durch Teile der alten Ost truppen und durch junge, für diese Aufgabe heran- geführte verbände, die sich den alten, bewahrten Nameraden ebenbürtig erwiesen habe», errungen. Vie Leistungen der Truppen bei Ueberwindung «idttgster witterungr- und Vegeverhältnifse, in La- und Nacht fortgesetztem Marsch und Gefecht gegen einen zähen Gegner find über jeder Lob erhaben. Generalfeldmarschall von Hindenburg lei- tete die Operationen, die von Generaloberst von Eichhorn und General der Infanterie von ve- low in glänzender weise durchgefühtt wurden, mit alter Meisterschaft. Oberste Heeresleitung. iW. T. B.) Als in den späten Nachmittagsstunden des ver gangenen Freitag» von der ostpreußischen Grenze die auch im Zentrum der Rusfcufront Gewaltiges bevor steht und daß in Galizien, in den Karpaten und an der Grenze der Bukowina des Zaren Heere zurückfluten müssen. Das alles deutet auf eine in wohl nicht all zvweiter Ferne liegende Aufrollung der Riesenfcont in Rußland hin und ist dies geschehen und müssen die russischen Armeen sich auf ihre zweite Festnngslinie zurückziehen, nun, dann sind sie zur Offensive nicht mehr zu verwenden, sondern dazu verurteilt, devcnsiv die letzten Stützen ihrer Macht zu halten, wenn nicht eine ausbrechende Volkserhebung Rußland sofort schachmatt setzt. Darum, „ er h e b t zum Herrn die Herzen," ein Hurra unserem Kaiser nnd Heil, Heil unserm Hindenburg! Auch der gestern nachmittag eingelaufene General stabsbericht verkündete uns schon weitere recht erfreu liche Fortschritte auf unserem linken Flügel mit der Ein nahme von Bielsk und Plock. Dies Telegramm lautete: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 16. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. Feindliche Angriffe gegen die von uns bei St. Eloi (südlich Vpern) genommenen englischen Schützengräben wurden abgewiesen. Sonst ist nichts Besonderes zu melden. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Ver - folgungskämpfe an und jenseits der ostpreußischen Grenze nehmen weiteren sehr günstigen Verlauf In Polen nördlich der Weichsel besetzte» wir nach kurzem Kampfe Bielsk und Plock Etwa lOOO Gefangene fielen in unsere Hand.