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MMMckMWM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich KtsUK-AiznM für KOdorf, UöU Kmrdors, Wsde^, Hl. Wien, MnrWrl, MmiiM M MW. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. -> - - - Jahrgamg. Rr. 223. Sonnabend, den 25. September 1897. »test» Blatt erschrint täglich (außer Sonu, «ud Festtags) abend» für den folgende« Tag. Bierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 2b Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennig«. — Mftellnnge» nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. - Inserate werden die viergespaltn» Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Nächsten Dienstag, de« 88. September 1897, »achm. L Uhr sollen im Grundstücke de» Herrn Bäckermeister LH»» in Hohndorf 8 Schweine und 8 Ziegen, die daselbst untergebracht worden sind, öffentlich versteigert werden. Lichtenstein, am 22. September 1897. Die Gerichtsvollzieher«! des dafigen Königlichen Amtsgerichts. Nutz- und Wrennholz-Ruktion auf Overwaldeuvurg-Msdorfer Revier. ES sollen I. 3o der Kestanration znm „Wind' in Wüstenbrond Freitag, den 1. Oktober e., vor« s Uhr 236 Stück Nadelholz-Stämme bis 22 om Mtttenstärke, 7 „ „ -Klötzer von 12—22 vm Oberstärke, 25 „ „ -Stangen „ 10—13 „ Unterstärke, 9 Rmtr. „ -Nutzrolle», 2 m lang, 2 „ „ -Scheite, 4 Rmtr. bi-, 61 Rmtr. N.-Klöppel, 8,«o Wllh. Laubholz, und 86,4° Wllh. Nadelholz-Reisig, 5 Plätze anstehende Stöcke aas der Langevberger Höhe Abt. 1, 3, 4 und 6, II. In der Restanratio» „Johannisgarte»" in Hohenstei» Mittwoch, den 6. Oktober v-, vor«. 8 Uhr 2 Stück Birk., 1266 Stck. Nadelholz-Stämm« bis 22 om Rittenst., 58 „ „ „ von 23—42 ein „ 10 lind., 3 Hvrvb, 1 Kirschb.,3 bi., 7 Ndlh.-Klötzer von 11—39ow Oberst., 470 Nadelholz-Stangen von 5—9 ow Unterst., 515 „ „ „10—15. aufbereitet in den Abt. 13, 20, 21, 24, 28, 29, 36, 38, 42, 54, 55, 60, 63, 64, 65 und Kirschgut, UI. Im Bade Hohe«stein-Gr»stthal Freitag, den 8. Oktober vor«. S Uhr 9 Rmtr. lind., 94 Rmtr. Nadelholz-Brennscheite, 1 » 54 „ „ -Brennklöppel, 114 „ Fichten-Schneidelreisig, 22,4» Wllh. Nadelholz-Retsig und 1 Platz anstehende Stöcke in 41 in den Abt. 12, 18, 20, 23, 24, 28, 29, 34, 37, 38, 41, 42, 50, 54, 55, 60, 63 und 64 unter den übliche» Bedingungen versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Oberwaldenburg. MMWe! MtMlh MSemM »u12—1W. Hamster ist hier eine ganz neue Erscheinung. Wir möchten deshalb unsere Landwirte auf diesen gefähr lichen Getreidefresser aufmerksam machen. Der Hamster ist im Herbst und im Frühjahr durch Aus- graben und in Tellereisen mit Sicherheit zu fangen und, da er nicht zu wandern pflegt, auch auSzurotten. Und da« letztere muß geschehen, wenn unserer Land wirtschaft nicht eine neue Plage erwachsen soll, die bei der starken Vermehrung dieser Tiere mit ganz empfindlichem Schaden verbunden sein würde, denn der Hamster frißt und sammelt nicht allein Getreide, sondern er verwüstet eS auch durch Abbeißen der Halme. Die Feldschnecken treten übrigens Heuer massenhaft auf und werden die jungen Saaten auf daS Aergste gefährden, wenn man bei dem anhal tend schlechten Wette, überhaupt noch zur Saat kommen wird. — Plauen, 22. Sept. Ein glückliche-Dors ist da- im oberen Vogtland gelegen« Dors Eschen» bach bei Schöneck. E- hat etwa 195 Einwohner mit dem Gemeindediener. Letzterer hat im „Kri minaldienste- aber nicht viel zu thun, denn die Leute sind nach der Versicherung des Gemeindevorstandes alle gut. Im Juni d. I. sollte der vormalige Ge meindediener Schmerler de» auS dem Bezirksarmen- Hause VogtSberg entlaufenen, aber wieder aufgegrif- fenen Schuhmacher Eichhorn nach der genannten Anstalt zurückbringen. Früh vor 8 Uhr trat der Gemeindediener mit dem Gefangenen den Weg nach VogtSberg an (die Entfernung von Eschenbach be trägt drei Stunden) und abends gegen >/«8 Uhr waren sie der Anstalt VogtSberg aus 500 Schritte nahe gekommen. Der Gefangene sagte zu dem Temeinde- diener: „Nun brauche tch Dich nicht mehr, ich gehe schon selbst in die Anstalt!" DaS glaubte natürlich der Gemeindedieneihund kehrte um. Dasselbe that aber auch Eichhorn; Letzterer ging gleich Schmerler wieder nach Eschenbach. Eichhorn hatte mit Ge nehmigung drS SemetndedienerS auf dem Trans porte von Eschenbach rach VogtSberg gebettelt; da« „erfochtene" Geld haben sodann der Gemeindediener und der Gefangene in Wirtshäusern verlebt, um den Hunger und Durst zu stillen. Dieser Streich hat dem Gemeindediener sein Amt gekostet, dar ihm täglich außer freier Kost durch Reihenumgang zwölf Pf. und jährlich 36 Mark für Straßenarbeiten ein- brachte. Heute aber wurde Schwerler vom Land gericht Plauen wegen Entwetchenlasien« eines Ge fangenen zu fünf Tagen Gefängnis verurteilt. — AuS dem Vogtland«, 23. Sept. In meh reren südwestlich von OelSoitz nach der böhmischen Grenze zu gelegenen ländlichen Ortschaften (Unter- priebel, Pssseck u. s. w.) tritt gegenwärtig unter dem Geflügel eine epidemisch« Krankheit auf. Von der- Atts Stadt ««d Land. *— Lichtenstein, 24. Sept. Nachdem unS bereits gestern die hier verquartierien Infanterie truppen verlassen hatten, welche in St. Egidien nach Ihren Garnisonorten per Bahn zurücktraneportiert wurden, folgte» heute auch die letzten verquartierien Mannschaften der Artillerie nach, die ihren Rückmarsch za Fuß beenden. Wie »an allgemein hört, hat sich vaS Militär hier einer außerordentlich guten Auf nahme zu erfreuen gehabt und es werden gewiß viele ihren Quartiergebern ein gutes Andenken bewahren. *— Von dem Königlichen Ministerium der Justiz stad die im Bezirke deS König!. Amtsgericht- Lichtenstein fungierenden Friedensrichter auf die Zeit vom 1. Oktober 1897 bis 3V. September 1900 anderweit zu Friedensrichtern, ein Jeder für den von ihm bisher verwalteten Bezirk, ernannt wordeo. — Die bevorstehende Landtagswahl ist, wie dies bis zum Jahre 1868 der Fall war» wiederum eine indirekte, sodaß nicht der einzelne Wähler den Abgeo rdaete», sondern zunächst Wahlmänaer wählt, die dann ihrerseits erst zur Wahl deS Abgeordneten Verschreiten. Wenn von gegnerischer Seite behauptet wird, diese Art der Wahl sei etwas ganz außerge» wöhnlicheS, so vergißt man einmal, daß dieselbe eben früher bereit« bei de» Landtagswahlen bestan den hat, und zum andere», daß die meisten öffent lichen Wahlen überhaupt in gleicher Weise stattfinden. Die durch da« neue Wahlgesetz vorgeschriebene in direkte Wahl ist dieselbe, wie sie sich jetzt schon z. B. in Gemeinden bei der Wahl des Gemeindevor stands abspielt. Nicht die Geweindemitglieder wäh len de» Temeindevorstand direkt, sonder» die Ge meindemitglieder wähle» erst den Semetnderat und dieser wählt nunmehr seinerseits den Geweindevor- stand. Die GemetnderatSmitglieder find daher, waS die Wahl an sich anlangt, für die einzelne Gemeinde dasselbe, was die Wahlmänner für de» ganzen Land tag-Wahlbezirk sind. In gleicher Weise finde» die Wahlen für die Bezirk-Versammlung, für den Ve- zirksauaschuß und für de» Krei-au-schuß statt. — Line Viehzählung findet am 1. Dezember tn alle» Staaten de« deutschen Reiche- statt. Die selbe erstreckt sich auf Pferde, Rindvieh, Schafe und Schweine. — Dre«deo, 20. Sept. Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Maj. de« Königs ist dem Tisch lermeister Ernst Emil Kunath i» Bo,na bei Oschatz für die von ihm am 14. März diese» Jahre» mit Mut und Entschlossenheit und nicht ohve eigene Lebensgefahr bewirkte Errettung et»eS Knaben vom Tode des Ertrinken- im Döllvitzbache die silberne Lebensrettungsmedaille nebst der Befugnis zum Tra gen derselben am weiße» Bande verliehen worden. — Der dieser Tage im siebzigsten Lebensjahre verstorbene Graf Edmund von Flewmiug auf Crossen bei Zeitz hat alS Student in Leipzig oft durch seine ergötzlichen Scherze von sich reden gemacht. Wir erinnern nur an den Meßwitz von 1850, wo durch öffentliche Anschläge bekannt gemacht worden war, daß mittags zwischen 11 und 12 Uhr ei» Manu vom ThomaSturm aus den Schlsßturm fliegen würde. Obgleich der Rat die SnschlagSzettel alsbald besei tige» ließ, war die Promenadenstrecke zwischen ThowaSwühle und Pleißenburg gedrängt voll, daß kein Apfel zur Erde konnte. In der Thomae- wühle aber, wo er wohnte, schaute Graf Flemming mit einigen Freunden au» den Fenstern aus das Ge wühl nieder und amüsierte sich köstlich. Dieser Witz, den der Graf angrstistet hatte, kostete ihm 5 Thaler Strafe wegen Unfug-. — Zwickau, 22. Sept. (Geheime Verhand lung vor dem Kgl. Schwurgericht.) In geheimer Sitzung wurde der 27jährige, auS LangeuchurSdorf gebürtige, wegen Sittlichkeitsverbrechen« bereits vor bestrafte Dienstknecht Georg Emil Wagner in RÜ4- dorf bei Lichtenstein dem Wahrspruche der Geschwo renen gemäß wegen versuchter Notzucht unter Zu billigung mildernder Umstände auf Grund von ZA 177, 43 des Strafgesetzbuchs zu 3 Jahren Gefängnis und 5jährigem EdrenrechiSverluft verurteilt, wegen Fluchtverdacht auch sofort in Hast genommen. A!S seinBertetdiger fungierte Herr RechtSanwalt Haun hier. — Zwickau. 23. Sept. Au der gestern Nachmittag um 5 Uhr im Hotel „zum Deutschen Kaiser" veranstalteten Königlichen Tafel nahmen außer Sr. Maj. dem König und Ihre» Königlichen Hoheit«» den Prinzen Georg, Friedrich August und Albert nebst Allerhöchstem und Höchstem Gefolge die Offiziere vom Generalstab, zahlreiche Generäle und Stabsoffiziere vom 12. (Königlich Sächsischen) Armeekorps, sowie die Herren KreiShauptmann Frei herr vo» Weick, Oberbürgermeister Dr. Streit, Amt-Hauptleute Geh. Reg. Rat Dr. Schnorr vou CarolSfeld-Zwickau, Freiherr von Wirsing-Schwar zenberg, Dr. Ayrer Oelsnitz, Beeger-Auerbach und Ebmeyer-Glauchau und Geodarmerie-Oberinspektor Major ». D. von Heygendorfs teil. Bet dieser Ge legenheit sei mitgeteilt, daß der wundervolle Neu bau der Säle de» deutschen Kaiser-, sowie dr« Win tergarten« nach den Plänen und unter der Leitung deS Herrn Architekten Henning, hierselbst, auSgr- führt wordev ist. — Saldenburg, 23. Sept. In den letzten Lagen sind auf den hiesigen Feldern Hamster beobachtet und auch vielfach getötet worden. De,