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für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, WüsLendrand, Mittewach, wfpMW, KirchvkW, MMM MSdorf, Lugau, Langenberg, Falkm, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Der »Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus ML. 1.80, bei Abholung in den Geschäfts stellen ML. 1.28, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.60. Einzelne Nummern 10 Psg. Bestellungen n-hmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Poftanstaltrn und die Landbriefträger entgegen U». . -eilagt erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das »Illustrierte Sonntagsblatt". — Anzrtg enge bühr für die «gespaltene Korpuszetle oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 16Pfg.;tm Reklameteil die geile 30 Psg. DK Lgrspaltene Zeile im amtlichen Teil 60 Pfg. 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Zahlungen außer diesen Zeiten, an Stadtkassenstelle, erfolgen nicht mehr. Die Auszahlung des LiebeSgaben-Zuslhusses erfolgt im Zimmer Nr. 7 des Rathauses. Hohenstein-Ernstthal, den 28. Februar 1915. Der Stadtrat. Die Stadthauptkasse und die Stadtstenereinnahme bleiben am Montag, den 1. März 1918, wegen Auszahlung der Kricgsuntcrftlltzungcn geschlossen. Hohenstein-Ernstthal, am 27. Februar 1915. Der Stadtrat. Städtischer Fischmarkt im Nathause Sonnabend, den 27. Februar 1Ll5, vormittags 8 Uhr.' Bratschellfisch Pfd. 28 Pf., Seeforellen Pfd. 28 Pf., Seelachs Pfd. 35 Pf., Kabeljau Pfd. 35 Pf. Merck enMerDMl MMMmuterWiW. T. U. Mailand, 26. Febr. Der Mailänder „Corriere della Sera" meldet aus London: Nach einem Telegramm aus Eastbourne ist am 24. Februar nachmittags! 4 Uhr einige Seemeilen vom Damme! von Eastbourne entfernt einDampfer mit 1800 Mann untergegangen. Der Untersee-Krieg. Wir torpedieren weiter. Es klappt alles wie am Schnürchen! In den Ge wässern um Großbritannien haben es sich un sere Unterseeboote heimisch gemacht und torpe dieren lustig drauf los. Das Reutersche Bu reau meldet aus Scarborough: Der Dampfeij „Dcptford" ist in der Nordsee auf der Höhe von Scarborough am 24. Februar gesunken, wie die Mannschaft glaubt, infolge eines Tor pedoschusses. Die Besatzung wurde bis ans ei nen Mann durch einen Passagierdampfer geret tet. (Dies ist der erste Dampfer, der an der! englischen Ostküste durch Torpedierung verfemt wird.) — Ferner wird aus London gemeldet, daß der für Rotterdam bestimmte Dampfet „Cuba" an der Themsemündung gesunken sei. Ueber die Ursache ist bisher nichts bekannt. Er gehörte einer norwegischen Reederei. — Auch der englische Dampfer „Rio Parana", dcv sich auf der Reise nach Porto Ferrajo aus der Insel Elba befand, und der englische Dqnpfev „Harpation", der nach Newportnews unterwegs war, wurden bei Beacht) Head von einem deut schen Unterseeboot durch Torpedoschüsse ver senkt. Die Mannschaften konnten sich retten mit Ausnahme von vier Clßnesen von der „Harpalion", die durch die Explofton getötet wurden. Die Sperrung der Irischen See, die nach einer Bekanntmachung der britischen Admiralität in Eile angeordnet wurde, ist die erste deutliche Angstmaßnahme der Engländer vor unseren verwegenen Unterseebooten. Der ganze Verkehr durch die nördliche Zufahrts straße ist für Schiffe aller Größen und jeder Nationalität zwischen Sonnenaufgang «UndSon- nenuntergang nur südlich der Rathlininsel ge- stattet. Zur Nachtzeit darf sich kein Schiff nnerhalb vier Meilen von der Rathlininsel be- inden. Auf diese Weise hoffen die englischen Marinebehörden den größten Teil des nördli chen Kanals zu schließen und den Verkehr auf den Tag zu beschränken, um die Untersuchung der Schiffe, die vom Westen in die Irische See einlaufen, zu erleichtern, und es gleichzeitig feindlichen Schiffen zu erschweren, in dieser Gegend zu operieren. Dadurch wird wahrschein lich der größere Teil des Verkehrs aus die Route um SUdirland abgeleitet werden. Die Sperrung der Irischen See wird wahrscheinlich durch Minen geschehen. Um unseren kleinen Tauchbooten jedoch erfolgreich den Eingang in die englischen Gewässer zu verwehren, müßten d^e Minen sich zu einem fast undurchdringlichen Gürtel vor den Nordkanal von Malin Head aus nach der Rathlininsel legen, was wegen der Verankerung in diesen Tiefen jedoch nicht leicht sein dürfte. Die Weltverficherungsfirma LloydS in London, bei der alle größeben Schiffe versichert werden, macht jetzt ebenfalls Front gegen uns. Sie wird nach englischen Meldungen amerikairische und Schiffe anderer Neutraler, die nach Deutsch land fahren, wegen der Minengefahr in den deutschen Gewässern nicht mehr versichern. Als Grund wird der Untergang des zweiten ame rikanischen Dampfers „Carib" angeführt, der init einer Ladung von 4600 Ballen Kattun in der Nähe der deutschen Küste auf eine Mine stieß und sank. Natürlich soll damit bezweckt werden, daß überhaupt keine Schiffahrt an der deutschen Küste mehr stattftnden soll. Der Streik drr englischen Maschinisten und Heizer in den Cleydehäfen ist trotz andauernder Eini gungsversuche unter Milwirkung der englischen Behörden immer noch nicht beigelegt. Die Seeleute fordern wegen der erhöhten Gefahren Zulagen, die Reeder wallen jedoch nur die Hälfte ihrer Forderungen bewilligen. Vorläu fig ruht jeder Verkehr von den englischen Hä fen aus. Die Antwort Englands auf die Proteste der Neutralen sollen nach italienisch-m Berichten sämtlich ab lehnend beantwortet worden sein. Es heißt in der Begründung, daß ein Flaggenmißbrauch nach englischer Auffassung nicht vorlicge, da ja nur die englische tzandelsschiffahrt sich der neutralen Flagge bedienen wolle. Wenn diese Nachricht von der Ablehnung der Proteste sich bestätigen sollte, so dürfte für die Neutralen nun der entscheidende Augenblick gekommen sein, ob sie weiterhin durch ihre stillschweigende Dul dung ihre eigenen Handelsschiffe der Gefahr des Vcrsenktwerdens aussetzen wollen. Norwegens Ansfafsnug wendet sich immer schärfer gegen England. Det dein Justizministerium beigegebene „Advokat des norwegischen Staates" stellt an der Hand ausführlichen Materials fest, daß Deutschland zu seinen außergewöhnlichen Maßregeln gezwun gen war. Englands Flaggenschwindel muß als ein Mißbrauch und als eine Verletzung deb Rechte der Neutralen bezeichnet werden. Die, Flagge ist ein nationales Kennzeichen. Nie- § mand als die betreffende Nation hat das Recht, Deckung hinter ihrer Flagge zu suchen. WUr-, de jeder Beliebige das Recht dazu haben, so < würde die Flagge ihren Nationalcharakter ver lieren. Der norwegische Protest schließt mik der Ankündigung eines energischen Einspru-, ches. Ein Angstprodukt. Das Fehlen eines Kanaltunnels wird von den Engländern jetzt sehr bedauert, weil er ihnen eine bequeme und vor den deutschen Un terseebooten sichere Transportmöglichkeit ihrer Truppen nach den europäischen Kampffeldern gegeben hätte. Aber die Angst vor unseren Tauchbooten läßt die Engländer nicht los. Im englischen Unterhaus wurde die Frage ausge-, worfen, ob angesichts der deutschen Gefahr in der Irischen See nicht der Bau eines unter seeischen Kanals von England nach Irland in Angriff genommen werden solle, damit zukünf tigen Blockadeversuchen vorgebeugt werden kön ne. Asquith antwortete, daß unter den ge genwärtigen Umständen der Vorschlag kaum durchführbar sei. * 5m Westen setzten die Franzosen ihre erfolglosen Angriffe in der Champagne mit Aufbietung mehrerer Divisionen fort. Sie hatten nicht den gering sten Erfolg. Und doch erwartete der Gene ralissimus Joffre, wie Pariser Regierungsblät ter zugeben, von diesen Kraftanstrengungen eine Revanche für das deutsche Bombardement von Reims, der Hauptstadt der Champagne. Die ses Bombardement, durch das bekanntlich auch die berühmte Kathedrale in Mitleidenschaft ge zogen wurde, hatten die Franzosen selbst her ausgefordert. Absperrung des oberelsässischen Kriegsgebietes. Schweizer Blätter berichten: Die oberel sässische neutrale Zone links der Schweizer Grenze, die von Liebenzweiler bis unterhalb Neudorf geht, ist nun vollständig durch eiserne Drahtzäune vom oberelsässischen Operationsge biet abgeschlossen. Zahlreiche Arbeiter waren feit mehreren Wochen damit beschäftigt, und es ist nunmehr vollständig ausgeschlossen, daß jemand „aus Versehen" in das -Operationsge biet gelangen kann. Jeder, der von nun an iin Operationsgebiet ohne den bezüglichen Er- laubnisschein angetroffen wird, läuft Gefahr, erschossen zu werden. Abermals ein Zeppelin über Calais. Nach einer Pariser Meldung aus Calais zeigte sich am Mittwoch von neuem ein Zep pelin Uber der Stadt, diesmal in Begleitung zweier Flugzeuge. Er warf mehrere Bom' en ab, durch die eine Anzahl Personen getötet oder verwundet wurden. Der Materialschaden soll nur gering sein. Die bei dem letzten Luft bombardement zerstörte Eisenbabnlinie nach Dünkirchen, die wieder hergestellt wurde, ist jetzt wieder unterbrochen. Ein deutscher Flieger über Naneh. Aus Genf wird gemeldet: Während des Einladens von Militär in der Nancyer Bann meile warf ein deutsches Flugzeug eine Anzahl Bomben ab, deren Wirkung geheimgehaltcn wird. Sehr schwere Verluste der Franzosen. Die Kopenhagener „Politiken" schreibt: Wenn der englische Militärattaches bei Joffres Heer erklärt habe, das französische Heer habe greif bare Resultate errungen, cs werde von Woche zu Woche besser, so müsse man feststellen, daß die französischen Truppen in den Kämpfen der letzten 3 Monate fürchterliche Verluste erlitten hätten, schlimmere als in einer Feldschlacht. England bereitet sich ans de« Gommerfeldzug vor. Obwohl die englischen Minister ihre Renom- mistereien, England würde durchhalten, und menn der Krieg länger als zwanzig Jahre dauern sollte, längst eingestellt haben und be merkenswert kleinlaut geworden sind, trifft die englische Regierung doch ihre Vorbereitungen ,ür den Sommerfeldzug. Sie bestellte einer Meldung des Londoner „Standard" zufolge bei kanadischen Firmen eine halbe Million Som mergarnituren von Khakiuniformen. Die Lon doner „Ti-ines" erklären, daß die Versicherungs" gesellschaften Englands auf Grund von Wahr scheinlichkeitsrechnungen zu dem Ergebnis ge kommen sind, daß der Krieg vor dem 31. März nächsten Jahres beendigt sein wird. Höchst willkürlich ist die Behauptung, daß die Wahr- cheinlichkeit eines deutsch-amerikanischen Krie zes achtmal so groß sei wie die eines Mögli chen Zusammenstoßes zwischen England und der nordamerikanischen Union. * * * Rem Mn Ersch im Oste». Die Eroberung der festungsartig ausgedau- len Stadt Praßnysz, durch die über 10 00O gefangene Russen, über 20 Geschütze, ein gro ßes Lager von Maschinengewehren und sehr viel Kriegsgerät in unsere Hände fielen, hat uns in unserem siegreichen Vordringen der Na- rewlinie am unteren Lauf des Flusses wesent lich näher gebracht. Gerade südlich von Praß- nysz, das 35 Kilometer südöstlich von Mlawa gelegen ist, liegt am Narew die Festung Put- lusk, die den nächsten Angriffspunkt unserer in diesem Gebiete kämpfenden Truppen bei deren weiteren Vormarsch aus Nowogeorgiewsk bzw. auf Warschau bilden würde. Aus der großen Anzahl der Gefangenen ersieht man, wie gewal tige Kräfte der Feind einsetzte, um den wichti gen Ort Praßnysz zu behaupten und die Un seren an einem weiteren Vordringen zu ver hindern. Auch der Umstand, daß die Festung von unseren ostpreußischen Reservetruppen im Sturm genommen werden mußte, deutet aus den verzweifelten Widerstand hin, den die Rus sen dort leisteten. Nicht nur bei Praßnysz, sondern auch in den anderen zahlreichen Kämpfen zwischen der ostpreußischen Grenze einerseits und der Nje- men-, Bobr- und Narew-Linie andererseits wa ren wir erfolgreich und konnten dort 5000 Ge fangene machen, deren Gesamtzahl sich damit in den jüngsten Kämpfen nördlich der Weich sel während weniger Tage auf mehr als 15000 stellte. Diesem großen Erfolge gegenüber will es wenig besagen, daß es einer fünffachen rus sischen Uebermacht gelang, südlich der Weichsel in der Nähe von Bolimow ein kleines Vorwerk namens Mogily zu besetzen. Da die Russen in Galizien an Stoßkraft mit jedem Tage mehr verlieren, so ist das Ende der russischen Stveitmacht in greifbare Nähe gerückt. Nur noch einen Tagesmarsch von der äu ßeren Befestigungslinie von Nowogeorgiewsk ist die deutsche Vorhut entfernt, die bereits an den Flußlauf der Wrka gelangt ist. DaS Feldherrugeuie Hindenburgs wird von Wiener Blättern als eines der be deutendsten aller Zeiten gefeiert. Hindenburg hat sich eine eigene Strategie zurechtgelegt und auch als Schlachtenlenker vielfach neue, wenig stens in der Praxis neue Bahnen beschritten. Die Hauptgrundsätze der bewundernswerten und erfolgreichen Hindenburgischen Strategie, dio nach der mehr als halbjährige» Kriegführung erkennbar geworden sind, erstrecken sich aus das Bereitstellen der Kräfte, auf ihr Ansetzen und auf die Ausnützung des Erfolges. Bei der Bereitstellung der Kräfte kommt es vor allem auf das Erkennen des richtigen Moments für die beabsichtigte Operation an. Das läßt sich nicht lernen, sondern ist Instinkt oder Genie.