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2 ':rM s '- ^^er§aküdemi^ f ^E^erg »v. L Donnerstag, den L. Januar t. r.»! r::LS5> nmvtt Ä^l -'O' .LiMDr^l bist du geheimnißvolles Wesen? Trittst du unS freundlich oder feind lich entgegen? Bringst du Erfüllung unsrer Wünsche, oder wirst du auch unsere letztes. Hoffnungen zertrümmern? Hast du den vielge prüften Völkern zu den alten noch yeue Lasten und Täuschungen äuferlegt? Wir fragen — und die geheimnißvolle Gestalt steht unS stumm gegenüber. Sehen wir ihr darum fest und scharf inS An gesicht, vielleicht, daß wir doch in etwas enträthseln, welche Loose sie für die deutsche Nation in ihrer Schale trägt. Ein gewöhnlicher Fehler der Menschen beim Blick in di« Zu kunft ist der, Laß.sie sich zu sehr von ihrer Phantasie beherrschen lassen, daß sie die Zukunft entweder nur im rosigen Morgenroth oder in der Gewitternacht deS Abends schauen. Im ersten Falle werden wir jederzeit bittre Täuschung erfahren; im letzten qualm wir uns ohne Ursache vor der Zeit. Und doch sollte unS die Er fahrung des täglichen Lebens sagen, daß die gehoffte Freude nicht ungemischt und das unerwartete Uebel nicht so unerträglich war, als wir fürchteten. Es gehört daher zur Lebensweisheit, seine Hoff- . mngen zu begrenzen und seine Furcht zu mäßigen. Blicken wir nun mit diesem Grundsätze der geheimnißvolltn Gestalt des neuen Jahres inS Auge, Laß' wir ein ernstes Jahr be- Neujahrsgruß. - In die Pforte eines neuen Jahres sind wir gestern eingetreten und haben somit die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts begonnen, dessen Ende wohl die meisten Leser dieses Blattes nicht erleben werden. Aus dem unerschöpflichen Meere der Zeit ist das junge Jahr heraufgestiegen — eine geheimnißvolle Gestalt. Licht ist ihr Angesicht — hinter ihr undurchdringliche Nacht. Sie kommt nicht allein; groß und mannichfach ist ihr Gefolge; aber sie weiß dasselbe durch einen, dichten Schleier' zu verbergen. Wir sehen es ihr an, sie ist ausgerüstet mit einer unwiderstehlicher Macht und sehr ent scheidend kann sie auf das Geschick ganzer Völker und einzelner rigkeiten machen? Denke man sich eine» genügenden Aufbau EM deutsche» VerfassungSwerkeS, wie ihn die Kultur verlangt, ja .nicht so leicht und wähnr drtH B As^ Md U redlichen Willen die Schwiedigkrüttr nicht alle gehyE ' Blicken wir aber der Zeit recht scharf'inS Angesicht/ so ÜW unsre Befürchtung sich sehr vermindern. Die Dbeilnehyier -n Äk / Dresdner Conferenz, auf welche jetzt Aller Blicke gericht^ wissen so gut als wir, daß die wirren, formlosen Zustände DmM« lands nicht förder mehr dem Zufall preisgegeben. btvibW' vLHst. Sie fühlen so gut als wir den Ernst und die dttW'äMDÄ weltgeschichtlichen Augenblicks der G^mwart., bMe» I- deutschen Großmächte vor dem Ausbrache'chkS' KÄrgtS ^ zurückbeben, haben wir an der EikfertigkAt gesrhek/ 'würMin Ol- / mütz Friede vor dem Kriege geschlossen wurde, und an dem beider seitigen wahrhaft ergötzlichen Zaudern der schlagfertigen Heere in Er hege Hie Erwartung, sie auf seinen ersten Ruf tben so geri und so kampfesluathig atzf dem Schlachsseldrzu erblickeM AW Oesterreichs und Preußens Ansprüche a^-Priorität in Dmtschl sich praktisch so leicht ausgleichen lassm? würdm im BejmmgSf die deutschen Staaten zweitm und dritten Ranges nicht ihre Scht ginnen, können wir uns nicht verhchlen. Rach vielen fehlgeschlagmen Versuchen, Deutschland endlich eine einheM che Verfassung zu geben, jeitigen wahrhaft ergötzlichen Zaudern der schlagfertigen Heere in wird dermalen in Dresden der letzte Versuch dazu gemacht./Miß- Hessen. Wir wissen auch, dass Rüßltznd in M lingt auch dieser, so liegt unvermeidlich Krieg dahinter und Las für. Erhaltung des Friedens güveK ist, und'das" Work deS 'C^ Schwert wird dann den gordischen Knoten' der deutschen Wirrsale ren ist nicht ganz ohne Gewicht. Dazu kommt, Kriegführen kostet lösens. Wir .gicbt.. MS. aber/eine/ sichere. Bürgschaft/^GrHie. - «eld- schwertr Mdl --Kiinw-Destbreich^nWq»PWM«kiuemS- anseiMmderlausendHr Interesse« geeinigt und die gegenseitigen An- ' wtttheä MnattM^ hat Lev MMsche und Ha- rMich«: btsticM;wMm? . .Welche/GaraMew) h-chew-wk^jn^n Wdem^Mln"tzinzutzefiiB^SM sdMS GM Äa- -Oändeu/-Lit^«Edt.n. Fnedm.«ls.ganz^ch^ nicht 'sesstt- MhvoM- PttpikÄ tzdftKk'M'MH« Freiberger Anzeiger das Frühjahr, welches die Kriegführung erlÄchtert, Bersirchüng gü den Ansprüchen Nachdrück durch Kanonen zu geben? Ott' ni Oesterreichs ritterlicher Kaiser sein Heer mit Lek Ansprache «Misst Srscheint.jedm Wochentag früh S Uhr. — Pr-i« halbjährlich 22'/, Rgr. - Inserate die gchE Seile L Pf. .. nz - . .. - r.,Lk 'Ä i'M qlS den Wunsch und dm Willen der Negterungm., sich'MU einigen. Kamen nicht die Gesandten her Monarchm mli dM Wunsch und Willm 1815 nach Wien, und dach warm^pe M daran, bedmkliche Fractionen und Coalitkonen zu bi^en^tych nicht der große KriegSmeister Napoleon Elba Massen''M Triumph nach Paris geeilt — ohne diesen panMeq die Uneinigen nicht ihre Aufgabe gmD.' Habm die Regi seit 19 Monaten nicht EinigungSversüch« gemacht.«M'HÄ davon gelungen? Was ist aus der Union votn 26. Mäk/'h dem Frankfurter Parlammte geworden? Ein ZNälchm.' ' aus dem Vier-Königsbündniß geworden? Ein todtgeboÄ - - Oder giebt Preußens schwankmde Politik eine GW Familien sein. Wir sollen diese geheimnißvolle Gestalt begrußm; mit Consequenzen das Ziel verfolgen werhs? aber wir wissen selbst nicht, ob mit Hoffnung, ob mit Furcht. Wer -