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Nummer 131—38. Iahrg SachM v olkss e v«rlag»»U vre«v<». Inz«lg«npr«is«; et, IspaNtg« » *m breit« 8«U« b Pf», für Namiliexanzel-«, b PP. 8«r Pl-tzwllniq« löniu» »I, Ulm -««Ihr UP«, PhlPi«, « *<a «SPeitN». M—atlicher v«M«r«i» muh »,«,«, «inichl. Ai VfL b»». M> Pf,. r,Ig«rl»b» t-TH d«P »>« Poft 1.7V «InlqNevIch Poftübrrrmifm-Dgebv-r, Pyl-Nch « Pf-, Voft-BrstMeL. SI«rel«r. 10 Psg-, Sonnabrnd» «» gestta^-N,. « Pf» Ubb«st«llu,gen mlljj«, fpSltst«», «im vioch« «, ilblrus d«r veMrvU IPrlftNq b«I« v«rla, «in,eg«»,«, i«I» Unf«« LrlM» dass«* Ui« PtUfUllun,,, «»>,k,,nn,;»<». SchrtsU«»«,! Drmd«*«., P»li«chrq« 17, 8««r»f »TU ». «01> «UMfUfUlU. vk«r «d v«U,r P«n««U P»ihdm«««l m» v««ü, rh. «b ». MnUl, P«li<rliratz, 17. s«r»rnf vaul, P««ch«<kr Ke. 10«, V-U: «adtbaU v-«d«, H7«7 Mittwoch, -en 7. Juni 193» 8« Fall, oo» h»h,r«r »«walt, tUibot, «tnlrittn»« ««KUb» pbvinzen hat d«r vrjlehtt «dm VUrbungkeiben»« Ui« Anfprüch«, fall, di« gittun, in b«ichi!lnkt«m Umfang, »«»> Ipltit «L«l nicht «Icheint. »rflll»,,,««« iß V « , » » « » StaatSveckSgeimMenste desMdens Nichtangriffsverträge Deutschland-Lettland und Deutschland-Estland feierlich unterzeichnet Feierlicher Akt im Auswärtigen Amt Berlin, 7. Juni. Am Mittwoch vormittag fand im Auswärtigen Amt die feierliche Unterzeichnung der Nichtangriffsverträge zwischen Deutschland und Lettland und Deutschland und Estland statt. Gegen 18 Uhr empfing der Reichsminister des Auswärtigen v. Ribbentrop den lettischen Außenminister Munters und im Anschluß daran den estnischen Außenminister Selter zu einer Aussprache. Um 18.30 Uhr unterzeichneten sodann Reichsaußenminister v. Ribbentrop, der lettische Außenminister Munters nnd der estnische Außenminister Selter in feierlicher Form den deutsch-lettischen und den deutsch-estnischen Nicht angriffsvertrag. Dem Unterzeichnungsakt wohnten von lettischer Seite der lettische Gesandte in Berlin Kreewlnsch und Ministerialdirektor Campe, von estnischer Seite der Gesandte Estlands in Berlin Tofer mit Ministerialdirektor Kirota bei. Deutscherseits waren anwesend: Staatssekretär v. Weizsäcker, die Unterstaatssekretäre Woermann und Gaus und Bortragender Legationsrat v. Grundherr. (Wortlaut der Vertrüge siehe Seite 2!) Oer Internationale Landwirtschastskongreß Eröffnung in Dresden Dresden, 7. Juni Der XVNk. Internationale Landwirtschaft» kiche Kongretz ist heute mittag feierlich eröffnet worben. Es ist das erstemal seit dem Kriege, datz der Kongretz in Deutschland stattsindet, und das erstemal überhaupt, datz Dresden Tagungsort des Kongresses ist. Der Internationale Verband der Landwirtschaft, der Veranstalter dieser Kongresse, kann in diesem Jahre auf ein fünsztgsähriges Bestehen zurück blicken. Der Rcichsobmann des Reichsnährstandes, Bauer Gustav Behrens begrüßt« in seiner Eigenschaft als Präsident des Organisationsausschusses des 18. Internationalen Landwirt- schaftslwngresses alle Anwesenden. Mit grotzer Freude konnte er fcststellen, datz die folgenden Länder auf dem Kongreß ver treten sind: Aegypten. Algerien, Argentinien, Australien, Bel gien, Bolivien, Bulgarien, Canada, Chile, Costa-Rica, Däne mark, Danzig. Dominikanische Republik, Ecuador. El Salvador, Estland, Finnland, Frankreich. Griechenland. Grotzbritannicn, Guatemala. Haiti, Indien, Iran, Italien. Japan, Jugoslawien, Lettland, Liberia. Litauen, Luxemburg, Mandschukuo, Mexiko, Neuseeland, Rcusüdwales, Niederlande, Niederländisch-Indien, Norwegen, Panama, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Spanien, Schweden, Schweiz. Türkei, Tunis. Ungarn, Union von Südafrika Uruguay, USA und Beneznela. — Ncichsob- mann Behrens übergab das Präsidium des Kongresses an den Präsidenten des Internationalen Verbandes der Landwirt schaft, Marguls de Vogtlö. der seine Lebensarbeit der Land wirtschaft widmete und nun bereits seit vielen Jahren an der Spitze des Internationalen Verbandes der Landwirtschaft steht. Marquis de Dogiiö, der Präsident des Internatio nalen Verbandes der Landwirtschaft, wies in seiner Ansprache einleitend darauf hin, datz dieser Kongretz den Charakter einer Iubiläumsveranstaltung trage. Vor fünfzig Jahren habe In Paris zum ersten Male ein internationaler Landwirtfchafts- kongretz stattgefunden. Viele Dinge hätten sich im Laufe dieses 50sährigcn Zusammenwirkens geändert; eins sedoch sei bestehen geblieben: der Geist des Friedens, der der Zusammen arbeit sein Gepräge gebe. Marquis de VogiiS wandte sich dann dem Programm des Dresdner Kongresses zu. Er hob vor allem die Frage der Landflucht hervor. Bedeutende Landbauwissen- schaftlcr und Praktiker würden bei der Lösung der Fragen Mitwirken, die sich der 18. Internationale Landwirtschaftskon gretz gestellt habe. Er sei glücklich, so betonte Marquis de Dogilö, den Vertretern der Regierungen und der großen In ternationalen Vereinigungen danken zu können, die durch Ihr Mitwirken einen Beweis ihres Interesses und ihrer Sympathie London, 7. Juni. General Gamelin, der am Dienstag in London einlraf, wird bis Freitag in London bleiben. Am Mittwoch besucht er zusammen mit Lord Gort die Junkers schule von Sandhurst. Anschließend wir er den Truppenübung», platz Aldershot aufsuchen. Am Donnerstag veranstaltet die bri tische Regierung ihm zu Ehren ein Frühstück, und abends findet im Unterhaus ein Essen statt. Freitag wird General Gamelin Unterredungen mit dem Verteidigungsminister Lord Ehadfield haben. Mittags veranstaltet Lord Gort Ihm zu Ehren ein Ab schiedsfrühstück, und abends verläßt er London wieder. Ucber die Besprechungen selbst berichtet der diplomatische Korrespondent der „Times", datz wichtige technische Probleme während des Besuches mit ihm erörtert werden müssten. Nutzer- dem werde man cnglischerseits verschiedene Angelegenheiten vorbringen, und u. a. auch über die neue Wehrpflicht Bericht erstatten. Im Leitartikel begrübt die „Times" den Besuch Game lins und erklärt «. a., durch derartig« Besuche ,verde das gegen seitige Vertrauen gestärkt, und das sei ein unschätzbarer Bei- fiir die internationale Zusammenarbeit der Landwirtschaft ge geben haben. Reichsminister R. Walther Darrk, der Schirmherr des 18. Internationalen Landwirtschaftskon- grcsses. führte in seiner Eröffnungsrede u. a. aus: Es ist vielleicht das bedeutendste Verdienst des Interna tionalen Perbandes der Landwirtschaft, datz er seit seiner Gründung den Wert der Landwirtschaft und des Landvolkes für Volk und Nation nicht allein im Wirtschaftlichen erblickte. Sein unentwegter Kampf für die Erhaltung des Land volkes war Fortschritt im besten Sinne des Wortes. Die Träger der Arbeit des Internationalen Verbandes der Landwirtschaft sind die grotzen nationalen landwirtschaft lichen Organisationen. Infolgedessen hat sich die Arbeit des Internationalen Verbandes immer wieder an den Problemen der Praxis ausgerichtet. In den Mer Jahren stand die Land wirtschaft der Welt im Zeichen einer Agrarkrise. In dieser vor wiegend wirtschaftlich denkenden Zeit wurde in der damaligen Internationalen Kommission der Landwirtschaft das Land volk als wichtige und unentbehrliche Grundlage jedes gesunden Volkes gewürdigt. Im Vorkriegsjahrzehnt drängten neue Aufgabengebiete in den Vordergrund. Cs mutz dem Internationalen Verband der Landwirtschaft als Verdienst anaercchnct werden datz man in dieser Zelt der scheinbaren Blüte der Landwirtschaft der inneren Organisation der Märkte besondere Aufmerksamkeit schenkte. Unser Landsmann Gustav Ruhland war eine derjenigen Persönlichkei ten, die das Augenmerk der internationalen Landwirtschaft auf die ungesunde Oraanisation der Weltagrarmärkte lenkte. Es wird die ausländischen Kongrctztetlnehmer Interessieren, datz die Selbstverwaltungsorganisation der deutschen Landwirtschaft, der Reichsnährstand, und seine landwirtschaftliche Marktordnung in erheblichem Umfange auf Ideen ausbaut, die von Gustav Ruh land ausgingen. In den Nachkriegsjahren stand die Landwirtschaft der Welt zumeist Im Zeichen der Krise. Ganz besonders im Zeitraum von 1829 bis 1933. Die Frage des Absatzes und der Absatz gestaltung trat bei den Verhandlungen auf den Internationa len Landwirtschaftskongressen stark in den Vordergrund. Es setzte sich dabei immer mehr der Gedanke durch, daß man eine Ordnung der internationalen T a u s ch b c z i e h u n- gen für landwirtschaftliche Erzeugnisse erstreben müsse, datz aber diese Regelung der Autzenbeztehungen eine Ordnung im Innern zur Voraussetzung habe. Dabei ist im mer wieder vor diesem Forum betont worden, datz eine ge sunde Landwirtschaft unbedingte Voraussetzung eines jeden ge- sFortsetzung auf Seite 2) trag für die Wirksamkeit der gemeinsamen „Sicherheitsmatz- nahmen", d. h. also für die Einkreisung. In b«trächtlicher Ausmachung meldet „Daily Mail" ans, Paris, dort sei gestern erklärt worden, datz England sich grund sätzlich bereit erklärt habe, datz im Kriegsfall« General Gamelin alleiniger Oberbefehlshaber der ver- «tnlgten französischen und britischen Streitkräfte sein werde. Totene-runa in Rom Serrano Suner legt Kränz« nieder. Rom, 7. Juni Der spanische Innenminister Suner hat am Mtttwochvormittag an den Königsgräbern im Pantheon, am Grabmal des Unbekannten Soldaten sowie der Ehrenhalle der gefallenen Faschisten im Haus der Faschistischen Partei mit den italienischen und spanischen Farben geschmückte Lorbeer kränze niedergelegt. Taten -es Friedens Zur Unterzeichnung der Nichtangrisfsverträge mit Lettland und Estland Die Unterzeichnung der Nichtangrisfsverträge mit Lettland und Estland, die heute in Berlin erfolgt, bedeutet eine neue deutsche Tat für den Frieden. Sie ist zugleich eine wirksame Antwort auf die Versuche Englands, Osteuropa in das System der neuen Einkreisung ein zubeziehen. Bei den wochenlangen und offenbar sehr schwie rigen Verhandlungen, die zwischen England und S o w- jetrußland in der Frage eines Beistandspaktes ge führt worden sind, hat sich das Verhältnis zu den bal tischen Staaten offenbar als das schwierigste Problem erwiesen. Die englische und französische Presse war wäh rend der letzten Tage mit langatmigen Erörterungen dieser Frage angefüllt. Der englisch-französische Stand punkt war längere Zeit, die baltischen Staaten nicht in das geplante Garantiesystem hereinzunehmen. London und Paris wollten auf diese Weise eine drohende ufer lose Verpflichtung gegenüber Moskau vermeiden. Der Kreml forderte im Gegensatz dazu die Hereinnahme der Baltenstaaten in das Garantiesnstem. Die Sowjetregie rung wünscht auf diese Weise die englisch-französische Verpflichtung gegenüber Moskau zu vermehren. Vor allem hofft die Sowjetunion auf diese Weise ihren Ein fluß im Ostseeraum zu verstärken. Dieser Wunsch Mos kaus ist verständlich: ist dach die Sowjetunion nur auf einem recht kurzen Küstenstrich Anlieger der Ostsee. Auf diese Weise hätte der Garantievakt der Weg werden können zu einer Verbreiterung der sowjetrussischen Flot tenbasis. Die baltischen Staaten selbst, die bP diesen Verhandlungen zwischen London und Moskau gar nicht gefragt wurden, haben immer wieder betont, daß ihnen selbst eine solche Garantie unerwünscht sei, da da durch nur ihre Neutralität gefährdet würde. Für die eng lische Politik ist dieser Einwand aber offenbar unerheb lich, wenn durch die Einbeziehung der Baltenstaaten der Ring um Deutschland weitergeführt werden kann. In den letzten Tagen ist auf das Drängen Moskaus die Bereitschaft der westlichen Demokratien offenbar größer geworden, in der Frcige der Baltenstaaten dem Wunsche der Sowjets nachzugeben. In diesem Augenblick bedeutet die Unterzeichnung der Verträge zwischen Deutschland auf der'einen. Estland und Lettland auf der anderen Seite einen wirksamen Gegenschlag gegen die Machenschaften der Einkrei- snngspolitiker. Freilich sind die Verträge nickt als ein Gegenschlag geplant worden, denn der Gedanke solcher Abkommen ist älter als das Gespräch zwischen England und Somjetrußland. Aber durch die tatsächliche Entwick lung ist der Vertragsabschluß zu einem solchen wirksamen Gegenzug geworden. In der deutschfeindlichen Presse der westlichen Demokratien war der baltische Raum immer wieder als „besonders gefährdet" bezeichnet worden. Durch die Verträge mit Litauen s23. Märzs sowie nun mehr mit Estland und Lettland ist diese deutschfeindliche Behauptung schlagend widerlegt. Die Unterzeichnung der Nichtangrisfsverträge mit Estland und Lettland ist ein neuer Beweis dafür, datz dank des aktiven Friedenswillens Deutschlands die Sicherheit im Ostseeraum als gefestigt gelten kann. Auch die skandinavischen Staaten haben ausdrücklich bestätigt, daß sie sich von Deutschland nicht bedroht fühlen. Sie haben erklärt, daß sie an ihrem Neutralitätsgrundsatz festhalten und eine ausdrückliche Bestätigung dieser Neu tralität für überflüssig erachten. Mit Dänemark hat Deutschland am 31. Mai ein Abkommen geschlossen, das den Nichtangriffsverträgcn mit Litauen, Estland und Lettland völlig entspricht. Durch Deutschlands Initiative und das Verständnis seiner nordischen Partner Ist also heute im Norden und Nord ost en des Reiches eine völligj befriedete Lage gesichert. Diese Festigkeit der polt«, tischen Beziehungen wird auch eine gute Grundlage ab geben für eine gedeihliche Zusammenarbeit auf anderen Gebieten, vor allem für den wirtschaftlichen Austausch, zumal auch hier günstige Voraussetzungen weitgehender natürlicher Ergänzung gegeben sind. Für alle Menschen guten Willens aber zeigen diese Taten einer folgerich tigen deutschen Friedenspolitik, was von den Lügen jener Hetzer zu halten ist, die immer wieder die Welt glauben machen wollen, Deutschland sei es, das den Frie den Europas gefährde. Gamelin -leibt bis Freitag in London Zm Dienste der Einkreisung — Empfing London seinen neuen Oberbefehlshaber im Kriegsfall?