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— ikoix »otte«. Dienstag, den^ 23. August 1887 Ar. 99 49. Jahrgang. Feuilleton, - « 112^0 l. 78,75 l. 83,7k ) aüS und blickte mich oft « , n «L - Mart! 105- ed«, »toaa« te «>» dienst r SS,50 174,10 458^0 1S6 68 112^0 161,80 440 a i- 9 Uhr Seist. Herr «dienst: br Pre- ette für aunuu. 8 Ubr . Nach Herrn i. Nach- S Uhr uniao: Satte», z eine» lkmar«. : De» Schlaffer »H W. »arbeiter - E. W. E. H. meister st. Baum» Wagner Neiße in idiger in in Ober- u Snko» ter st. H. ' mann in tt am er S«- Bonn. 6 Uhr 110 253^0 224 182 154^0 116^>0 1dl wenn auch der HeilungSproceß nur sehr langsam von Statten gehen dürfte. DaS beunruhigendste Symptom ist eine beständige Neigung, sich zu erkälten oder, um eS genauer au-zudrückea, die Neigung zu einer Kon« gestion der Schleimhäutchen deS Kehlkopfe-. Diese Anfälle dürften eine Verdickung der Stimmbänder verur sachen, waS, wenn dem nicht vorgebeugt wird, Heiserkeit erzeugen müßte. Dem Kronprinzen wird demnach wahrscheinlich anempfohlen werden, den Herbst im Norden Italien- zuzubringev und wenn er vorher nach Berlin zurückkehrt, dürfte er genbthigt sein, sich deS Gebrauche- seiner Stimme vorläufig gänzlich zn enthalten. Der dieser Tage von feinem Urlaube au- London nach Berlin zurückgekehrte Staatssekretär v. Rotten burg hat, wie russische Blätter wissen wollen, mit dem englischen Premierminister Lord Salisbury wegen Ab tretung der Insel Helgoland an Deutschland unterhandelt. Diese Insel, welche ehemals Dänemark gehörte, wurde bekanntlich im Jahre 1807 von England annektirt und zwar aoS dem Grunde, weil man von Helgoland au- gleichzeitig Dänemark und Norddeutschlaod bedrohen konnte. Jetzt, sagt man, haben fich die Verhältnisse geändert; Dänemark braucht nicht mehr in Schach gehalten zu werden, Deutschland aber bedroht seinerseits die Anderen. Dazu ist die Insel weiter nicht- al- ein kahler Felsen inmitten deS Meere-, von welchem die Wellen alljähr lich mehrere Stücke abreißev. Nach Karten au- dem 1b. Jahrhunderte zu urtheilen, war Helgoland damal- b bi- 6 Mal größer al- heute; eS hatte Städte und große Dörfer, welche alle im Wasser versunken find. Die Gelehrten berechnen schon jetzt, binnen welcher Zett auch der gegenwärtige Rest der Insel im Meere ver schwinden wird. Wenn aber die Engländer Helgoland- nicht mehr bedürfen, so ist diese- Eiland den Deutschen um so theurer, weil auch dort die deutsche Zuvge klingt. Deutschland hat übrigen- «och eiueu anderen Gro»d, den Besitz dieser Insel zu wünsche«. Sie liegt nicht ' wett von der Mündung de- im Baue begriffenen Nvrdostsee» kavaleS. Ein deutscher Politiker sagte unlängst: „Ohne den Besitz Helgolands kann un- der neue Kanal in KriegSzeitea »ichtS nützen; wir müssen aothweadiger Weise und so bald al- möglich Helgoland zu erwerben trachten." Der ehemals zwischen Deutschland and Groß britannien abgeschlossene Vertrag, betreffend die Ver waltung deS evangelischen BiSthumeS in Jerusalem, ist nunmehr gelöst worden. Die Gründe hierfür find darin zu suchen, daß die abhängige Stellung, in welche die deutsche Gemeinde in Jerusalem zu der anglikanischen Echwesterkirche gerathea war, den Wünschen Deutsch land- nicht entsprach. Der von Preußen zu erueuuend^ muis» 9 Uhr K«eo» wobti s 8 M. !f. -6 rugerste !f -« 00 Pf. Kutter» M. 00 162,60 >1K tiv. Inseraten» Annahmestellen r Die Arnoldische Buchhandlung, Invalidendank, Hasenstein LBogler, Rudolf Mosse, G L. Daube « To. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. u. s. w. in der That vorerst da- eintreten, waS nach den Be hauptungen mancher agrarischer Wortführer die deut schen Getreidezölle überhaupt zu Wege gebracht haben: eine entsprechende Herabdrückung deS Preise- auf dem Welt märkte. Dieser Vorgang dürfte freilich nur vorübergehender Natur sein; auf die Dauer wird sich unter dem Einflüsse aller Zölle, wie hoch man sie auch immer bemessen möge, ein solcher Preisstand auf dem Weltmärkte heraus bilden, daß die EingaugSzölle dem inländischen Konsu menten zur Last fallen. Aber mit dieser später zu er wartenden Wirkung ist den Agrariern gar nicht gedient; waS sie erstreben, ist eine sofortige Aufbesserung der Preise. Eine solche plötzliche Steigerung der Getreidepreis« kann ihnen aber eine neue Zollerhöhung nicht bringen. Anläßlich der am Donnerstag in Pot-dam statt gehabten Fahnenweihe schreibt da- „Militär-Wochen blatt": Kaum zurückgekehrt von Gastein, hat Kaiser Wilhelm den neuerrichteten Truppentheilen deS preußi schen Heere-, dessen Vermehrung sein eigenste- Werk ist, Banner verliehen. Dieselben sollen nicht nur ein köstliche- Geschenk für die im Frühjahre geschaffenen Re gimenter und Bataillone fein — nein, sie sind auch ein neue- Pfand deS Vertrauen-, welche- der Vater seine- Volke- in den Mutterschooß der fich unaufhörlich aeu- gebärenden Armee gelegt hat, der Armee, welche ihre Thatkraft in drei Feldzügen bekundete. DaS bedeutungs vollste Weihewort, welche- den neuen Fahnen auf den Weg zu ihren Truppeutheilen und in alle Ferne mit gegeben werden kann, hat Kaiser Wilhelm bereit- im Vorau- am ersten Lag« di«s«- für da- deutsch« He«r und da- deutsche Volk denkwürdigen Jahre- gesprochen, indem er sagte: „Ich habe viele Veränderungen mit der Armee erlebt in ihrer äußeren Form, sowie io ihrer Truppeazahl. Ich habe die Bereinigung mit den deut schen Kontingenten fich vollziehen und die Marine ent stehen sehen — eS find unter meinen Augen Genera tionen durch die Armee gegangen; aber innerlich, in den Herzen und in dem Empfinden der Armee giebt eS keine Veränderung." Diese- Wort darf al- der Ausdruck deS höchsten Vertrauen- deS König- auf die fich stets verjüngende Zuverlässigkeit und Tüchtigkeit de- HeereS gelten, welche- die neuen Fahnen mit der alten Treue und dem unveräußerlichen Pflichtgefühle, da- eia Erb- theil seiner Geschichte und seiner von Herz zu Herzen sich fortpflavzenden Ueberlieferungen ist, in Empfang genommen hat. Kaiser Wilhelm hat sich infolge de- plötzlichen Umschlag«- deS Wetter- eine Erkältung zugezegen, welche zeitweise eivtretende rheumatische Schmerzen zur Folge hat. Neueste Nachrichte» über da- Befinde» d«S deut schen Kronprinzen besagen: ES ist begründete Hoffnung auf eine gänzliche Beseitigung deS HalSübel- vorhanden, iMsche Nacheilung. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und kandmann. Amtsblatt str die kgl. AmtShauptmarmschaft« Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaft« de» kgl. Amtsgericht» Dresden, sowie für di« kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman» Müler in Dresden. geworden war, bei mir, um «S, wem» ich Arbeit er halten, zu gebrauchen." DaS war die Aussage de- Angeklagte», die a» und für fich höchst unwahrscheinlich klang Der Zeug« wurd« »«reidigt und d«r Präsident wollte schon dem StaatSauwalte da- Wort zur Antragstrllung ertheilen, al- dieser fich d«S Wort erbat und Folgende- sprach: „Mit Rücksicht auf da- Ergebniß der Berhaadlu»g stelle ich de» Antrag, den i« der Voruntersuchung viel fach, in diesem Audienztermin «bevfallS erwähnten Freuud deS Ermordeten, den Kommissionär Brem, al- Zeugen vorzuladeu. Dieser Brem ist mit dem Ermordeten zu letzt gesehen worben und ist die Möglichkeit nicht aus geschlossen, daß er bem Angeklagte» daS Messer ge schenkt hat." Diese Worte riefen eine wahre Aufregung im Saale hervor, die erst gedämpft wurde, als der Präsident nach kurzer, im Flüsterton geführter Besprechung mit dem Beifitzende», daS Wort nahm. , - . , „Der Gericht-Hof hat beschlossen, den Ze^en Brem zu vernehmen. Die Verhandlung wird bi- -um 3. Septencher vertagt." Die Zuhörer verließen den Saal, ebenso Ge schworene und Richter. Auch«derAngeklagte wurde wieder unter starker Eskorte dem Gefängnisse zugeführt. Den Einwohnern von W. war «S freigestellt^ sich . wäbrend zwei Tagen allen wöglichen Erörterungen üb^ die Thäterschast hinzugebe». Darin stimmten Alle überein; . daß der Angeklagte auch der Mörder sei > » . » Der Arbeiter^ den der Oberst so plötzlich' auf M. » engagirt und der in der ßrstea Z-iS von rs^nen-Kacherndch» nicht wohl gelitten wur, wüßte fich HeinlirHeün Barow ' unh übevhM>pb im,Ort, schnell;»beliebt-zu, mach« m.-l -gnd u. Redaktion -re-ben-Neustadt kl. Gleißner Tafle 4. -ie Zeitung erscheint Dienstag, -omerftag und Genuadend früh. Ubennemeut-- , Preis: wrteljLhr6Mk.1M Kl beziehen durch dü kiserlichen Post- MMn und durch Wsen Boten. Mi Wter Lieferung tut H-ui erbebt die »och eme Be- Ar»°n 25 Pfg. so prüfepd a», daß mir förmlich unheimlich dabei wurde. Im Verlaufe d«S Gesprächs erzählte ich ihm, daß ich Fleischergeselle wäre und darauf sagte er mir, er wolle mir eirz Gefchmk machen, daS für ihn keinen Werth , Have, mir aber vielleicht nützen könne. Mit diesen Worten gab er mir . daS Messer; auf di« Frage, warum er dean , eia so gute- Messer, da- unter Brüdern seine» Thaler wepth wäre, verschenke, antwortete er, .er hätte Kinder zu Hause »pd da könnten die vielleicht einmal Uqh«il damit annchttu. MittaaS grafen wir diesen Map», d«q Zeuge», deitz ich dqS Messer, al- eS mir unversehens unter dem Rocke hervorfiel, unter den ich eS verborgen hatte, zum Kagf auby-» Ich reiste dann mit dem Aqdera, weiter und Ab/vdS kamen wir, in. ein Dorf» wo wir übernachteten. ES. wurde im^Krtzg (GastbquS- pop d/m Morde ge sprochen, aber mein Reisegefährte schien, sobald davon die., Red«, was, unruhige bestellte viel Branntweine und oöthigtt.nnch,fleißig -pH Trinke»» Nv ejiynal äußerte . er, d/»ß ^Zn Pix -Nähe,' vom Ort d-x. Achat zu, Hause j Und «pch, daH er mit dem Ermordeten bekannt und befreundet war, ebrnsp, daß..<er. am, Hage der That .vorübergehend in D- gewes-».« Wir h-ttey in dem Kruge, WH, wir übernachteten, nur ein Strohlager. Als ich-d«S AÜorge«- aufwachte, war me-n Reisegefährte ' bereits verschwunden, hatte aber a«h «eine Zeche und mein ' Nqchtlag«r bezahlt. 'Erst später, al- die Einzelheiten 'deS Morde- bekannt wurden, fing ich a», .üb« da» , sonderbare Benehmen meine- Gef-Hrten mehr nachzu- detzkeu tzpd ich hätte mjch gern de- Messer- eytäußert, wenn sich ei»e passende Ge^egepheit gefunden-, - Ich bot eS verschiedene,Male„zum Kauf an, wurde »ab« ,abge» wtetzjr und behielt , eS schließlich, nachdem ich. .ruhiger Mffer gefunden* zu haben "Sie Laben s^r genau bie Nt-md angegeben, wo dasstlbe.aelegxn.hat., Wse, ver hält fich nün Ihre frühere wiederholte AuSfag«,derdieseS Zevgen gegenüber, von dem Loch, nicht anzunehmen ist, da« er fln^IOteseff- da?an haben könnte, Si^'zu.ver- Morde* Hihte/ fürchtete ich', daß man mich, weil ich schon einmal bestraft Nn, al- vetdächtig verhafte» könnte. Ich. fuhr also noch am suchen Abend, wie ich auch an- gegtbm habe, von F. fort. Um au- der Gsgenl^ zu/ommen. Lm anderen Vormittag was ,ich einest anderen weisenden auf der Landstraße? D^rselb^ sprach mich au .und .wir. -üigen' etüe. S sah^otz setner PolMsche Weltschau. Deutsche- Reich. Die Agrarier verlangen eine «itereErhöhung der Getreidezölle und zwar zu dem Zwecke, ma den deutschen Markt vor den Zufuhren, welche die reichlichen Ernten in den wichtigsten Exportländern in Soöficht stellen, zu bewahren. Gerade in diesem Punkte aber, so schreibt die Freihandels-Korresp.", weist die Rechnung der Agrarier einen Fehler auf. Man hat schon bei allen früheren Getreidezollmaaßregeln die Er fahrung gemacht, daß sie unmittelbar nicht zu einer Steigerung der Preise geführt haben, ja daß sie viel mehr zunächst geradezu von einem Rückgänge der Preise ms dem inländischen Markte begleitet waren. Die Viedereinführung der Getreidezölle am 1. Januar 1880 und die Verdreifachung derselben im Jahre 1885 haben die unwiderleglichen Beweise dafür geliefert. Wohl mag man zur Charakteristik der in beiden Fällen ge machten Erfahrungen hervorheben, daß jedes Mal vor Inkrafttreten der neuen Zölle noch große Mengen aus ländischen Getreide- frei oder zu den alten Sätzen ein geführt worden sind, welche später die Preise auf dem durch die neuen Zölle abgesperrten Markte gedrückt haben. Aber eS ist ein schwerer Jrrthum, wenn man auoimmt, daß man durch eine außerordentliche Be schleunigung der Zollerhöhung, durch eine fast plötz liche Verschließung deS deutschen Markte- ähnliche Folge verhindern und eine durchgreifende Preisbesserung zu Stande bringen könne. Ersten- wird eS sich immer all «mögttch^weiftv, ohne jad« Rücksicht auf bk in der Abwickelung begriffenen Getreideeinfuhr - Geschäfte die deutsche Grenze urplötzlich abzusperren; man wird immer den längst abgeschlossenen Zufuhren vom Ausland« dea Eintritt in da- deutsche Zollgebiet zu den alten Zusätzen gestatten müssen. Sodann ist aber gerade die «eawärtige Situation, über welche die Agrarier fich vtkagen, durch gar keine deutsche Zollerhöhung au- der Ml zu schaffen. Die nach Qualität und Quantität vorzügliche Roggeuernte Rußland- z. B. ist eine Tatsache, mit welcher man ebensowohl rechnen muß, wie mit der guten Ernte Deutschland- und mit den au- den beiden letzten günstigen Jahren noch vorhan- deuea Beständen. Äird in einem solchen Augenblicke plötzlich der Zoff trhöht, so dürfte ep am Allerwenigsten die Wirkung habän, sofort entsprechend die Preise in die H-He zu treibey; eS wird vielmehr AlleS, wa- irgend mit deu Mitteln deS modernen Verkehre- herangezogen werden kavu, noch zu den alten Zollsätzen importirt werden md sSt den übrigen Theil der zum Exporte bereitstehenden Waapu dürfte man angesichts der eingetretenen Erschwe rung der Einfuhr dem Bekkäufer zunächst weitgehende Kon- cesfiooen machen. Bei stnn solchen Konjunktur kann werden bi- Mon'-rg, Mittwoch u. Fr«:rag Mittag angenommen und tosten: dic1spalt.ZeileI5M. Unter Eingesandt: SOPfg- . 79,70 1M,1O 94,30 86,10 87,60 I 81,90 74,10 73^0 52,70 : 286,25 , Schatten! , . >. . ^Kriminal-Novelle »on N. I. Ander-. < , -- , i , -S . (iS. Fortsetzung.") ' - ' „Nehmen Sie einmal jene- Ms^ser, 1>aS dort, auf dem Tische liegt und sehen Sie eS' gepä^ an, dgnn sagen Sie mS, ob eS dasselbe ist.Der GertchtStzieuer. yatte daS Messer bereit- genommen uvb-üöergäh eS dem Zevgen» * ! Iä. daS tst eS", rief^äser im,Tone rein« Wahr,..