Volltext Seite (XML)
10. «asust IM tsn Lr. I», k»dr. cd v II 0 v 8 0 55,0 o o o o o u o o o o o ir o o o o o 225,5 108,0 50,0 24,5 17,O ri.o 74.0 89,0 0 8 0 0 l! II krtr. I. Slrd. Link rnkr. rel» >or». Oedl. -KI 0 O o o » o o U o v ki U 0 e u o 8 0 0 o 0 8 (I 0 U ü 0 8 8 0 8 d U 0 N d U 0 u « o 0 u ti o u v 95,0 107,9 22,7; 72,4 18,0 28,5 78.0 18.8 S»,0 I»nn IllO. I. u«z KIIL »» 29,0 20,0 1,88 120.0 2,28 34.9 17,0 9,5 47.0 30.9 12,0 50,9 28,0 14,28 24,0 KO 24,0 kl 18,8 kl Mit» i.-L. äaü in liem beis. pspiei t nock disckkrsxe vorlsz 22,5 17.0 27,0 88,0 »5.0 107,0 24.0 22,0 22,0 ro. tr. p»p. ck 8KI. -P»P. -Sck. 1 I»I>er >11 130.8 184.8 28.0 14.8 55,9 82.0 10 88,0 120,0 182,25 22,75 72.0 18,0 18,75 75 0 18.7» 87,0 28,0 20,0 2.<O 120,0 I»co »Nil 0.-0>l. An»t. 20. 8. 88,0 L 220,0 0 224,5 dll 42,0 O 2 8 22.0 v .... dl, 22.0 U 24,5 O 55,0 » »2.0 KO 85,0 k /erde vier L co. 22.0 8 130.0 0 137,28 dk 43,0 8.0 »0,0 »7.0 23,0 24,0 »H 47,0 20,0 22.0 50.0 25,0 -Io »ck. ms. . SkLkea llinli. is.-0. 225,0 K0 108,0 0 50,0 " Vortollr 10. ». ». ». 34.0 38.0 In»er 0»»,. »4,75 »4.75 . Wo»8»rn »4,5 94,78 Iol»1. U.P-P. 28.0 28,0 ta. TKUr. 8»I. 21.,5 21,75 :l öi 74»um»ni> —— — zz«ck. IVcd. 28,75 19,75 cd. Slclnk. — — 0. Stein». — — t.ör..2t.-8ek. — — Ik»u-Odtrk. ' - » —— III» vr»unk. 88,0 »3,8 enOea»! «tv»s »ck» Scker k a Spir. ir Id-r- rinkk. m p»>nIeLe> ull» 20. 8. 22,225 22,5 ».«. 35,175 15.« 23,5 1«, LI»eok»n<1. — r» Ver. O-y. 57,0 rln-er Nleklro — — 5. OS3ee». »3,0 94,75 L,keonk. 40,0 40,i ckendn. 2uck. — 37." n»r»<Iio 232,0 333 9 rll» z.-O. —— id.7; on-V/erlce 8.0 so T'uckersck, —» — kt-kr. a-cken .—- 8>.S Il-drIK plük» — 79,9 ter, Oedr. > »» on viedl ilner p^pt. . z»d». Snlellr. . Neun. Pipi. 25,25 IS. — 14,25 14,0 :ke.^.ck»rlbL. 27.0 — 0t. NIck.-W. 82,5 . PI»n»ckentd. —» . 0I»nr»I. Md. —— k»u». ÜI-» diel. N-Uei 24,125 18,375 pin»ell»drilr — —- porvonll». Sck. Sm7rn»-1'el>p. i. St-KIverk« —— 12.0 17,375 r. 8I«KI-2vpen i. rktir. iNet-II - d 0 —- — itorlii-Werke — ^el-l'elLr.-vr. 12,75 «y. zi-scklnen — irtlänil. Spiteen —- -II. l-IIIIIidrlk ülNeOter Porr. — — »aner <2 6o. 25,0 — »nilirer-Veilt 25,0 75,9 «Nein. Orub. — eaelin <i Utidner — — erick.-IVeiv. L. 48,75 — eilerez. aik. e»II»I. Kupier 99.0 107,5 Icking. Porti. e,i> unilerlick L Lo. 28,0 — 18 Ikon itrer zi»»ck.-p. 21,5 33,9 Ii»tolt-Vr. nd«. — iI»IoII-VV»IiIK. 28.0 79,975 rorHlolioruagD-lUittell »cken-zwnck. p. 725,0 724,0 Hin» Siu»«. Ver. 182,0 159,9 o. keden»-.-YI<. 181,0 197,9 Kolon1»l««rl8 zlalrik» rsmelun 22.5 — I -,-Ouine» — — i»rt-ziinen 12,825 14.0 :k»nt. U<II»«e». 23,0 33,0 ;«r«-2Ink Siektro .-Seirer- irert LI. Iieiv N-il-k« K-MM-IM er« Link 4» 0»» . riet» I»KI». zkt. ^elezr. iS, ^ni»ns 78,75 224,37 84,75 58.0 221,0 33.8 18,0 8ckiiii> «5,1 120,75 33,8 40.0 40,0 22,<5 22:311 — L v.° «.Mi«««. Sksro »onnerstas, 11 «uonft isrr kll »ntätzlM,t»»t»«lt,«,Lustellimo«omMtch8.20v».<«dqchN«»»ch70 m»stt,2^4» «-»>». d«d »-ar-,», 2.20 «k. 54«,» »»stgedü». c°»ne 5»t 7*«» 10», Lüttns «oichiiüach»« Bert and. «ntelnummer 10 Ufo., auterb-15 «-Äen» 15 «ia. »liitelaeiwretl«! DI» -t-lpoltt,, »0mm »rett« Zeile »5 Pk,., für «UnitU 40 Vig., dl« »0 mm breit« Niva me» eil« »00 Gf^, Li^i^^'en ^. «usbe»^ »5 »Io. VsfertengeiLbr »0 Di» «u»w«ry,e AuItrL,« gegen voran»»„adlung. »rabi-michrlstl Nachrichten Dee»«» Lernlprechrr-V»mm«lnum«e,> »5242 »2« kilr Nachigeipräch»! Ne. »0012 «chriltleitung ». H«»t^»4st1steN«i Druden.«. 2, «artenstra»« I»/4» Gegrünöek 1SSH MMM-OM »-«täglich »metmaltg« Zustellung »uniatttch Ich» 5M. ieinichNeMch 72 Gerüchte über Kitters Kanzlerschaft EaMeidiiM Ende »er AM vr«I»rwoISu»i «moror vorllnor 8olirt1tl,lttiag «erttn, 10. August. Nach der «abtnettSsttzung. die am Mittwochnachmittag von 8 Uhr bis in die 8. Stunde hinein unter dem Vorsitz des Reichskanzlers stattfanb und an der sämtliche Minister tetlnahme«, hat sich in den Politischen «reisen Berlins der Eindruck verstärkt, daß eine Berufung Hitlers auf den Posten des Reichskanzlers «nd damit an die Spitze einer neuzubtlbenben Regierung doch noch nicht als bereits feststehende Tatsache anzusehen sei. vielmehr spricht man davon, daß die Bedenken, bi« an hohen und höchsten Stellen des Reiches gegen «ine solche Lösung bestehen, durchaus noch aufrechterhalten wer ten. Die Bedenken richten sich dabei ketneSwegSgegen Hitler als Person, sondern man legt sich erneut die Krage vor, ob das Prinzip des PräsidialkavtnettS, das ledig lich vom Vertrauen deö Reichspräsidenten abhängig ist, da durch erschtittert wird, wenn setzt an die Spitze des Kabi netts ein Parteimann käme, und sei eö auch der Führer der größten Partei, die die deutsche Geschichte je gesehen hat.« Man befürchtet, baß dann im Volke der Eindruck entstehen könnte, als ob man sich auf dem Wege, der vom Parlamen tarismus und der Partetwtrtschaft wegftthrt, wieder rück wärts bewege. Die Entscheidung über die Krage, ob Hitler Reichskanzler wird ober v. Pape« Reichskanzler bleibt, wirb, soweit wir unterrichtet find, frühestens a« Freitag, vielleicht aber auch erst späte« falle«. Man ist natürlich bestrebt, bi« Dinge so sehr wie möglich z« beschleunigen, da man dem greifen Reichspräsidenten — auch wenn dieser den Reichskanzler hat misten lasten, er werbe so lange in Berlin bleiben, bis die RegierungSsrage entschieden ist — eine längere Unterbrechung seines Urlaubs nicht zu- tnuten möchte. Im Lause des Nachmittags hat der ReichSwehrminister v. Schleicher dem Reichspräsidenten «ine« persbnltche« Besuch gemacht, Und sicherlich mit ihm ebenfalls die Frag« besprochen, ob Hitler zum Reichskanzler auSersehen werben soll oder nicht. Kn den politischen Kreisen hat man den Eindruck, baß der Reichspräsident zwar skeptisch ist, baß er sich aber noch ketneS- sallS in dieser ober jener Richtung entschieden hat. Am Abend begann bann, obwohl dies ursprünglich erst sür den Donnerstag vorgesehen war, bereits der Empfang der Parteiführer. Zunächst begab sich der Führer berDeutschnatlonalen Volkspartei, Geheimrat Hugenberg, zum Reichskanzler, mit dem er eine längere Aussprach« batte. Die Deutschnationalen scheinen an sich, wie di« Mehrheit im Aor-erungen -es „Angriffs" Berlin, 10. August. Der nationalsozialistische „Angriff* schreibt zur neuen Notverordnung: Wir wollen noch einmal eindeutig erklären, daß wir grundsätzlich für schärfste» Vor gehen gegen den roten Terror sind, wenden uns aber da- gegen, wenn unter der Verordnung auch diejenigen leiden sollten, die in Notwehr und Verzweiflung zu den letzten Mitteln greisen Bor allem aber sind wir der Ansicht, daß noch so scharse Polizetmaßnahmen kein« Beruhigung in Deutschland schassen können, wenn man nicht gleichzeitig die wirtschaftliche und seelische Not des Volkes beseitigt. Daz« ist aber alles« der Rationalsozialtömn» in der Lage, «nb «S «nß daher die erst« Konsequenz dieser Not» Verordnungen darin bestehen, baß man ««««ehr anch de« Nationalsozialismus die RegiernngSsührnng überträgt. Will man der gewaltigen deutschen Volksbewegung weiterhin die Macht vorenthalten, die ihr zukomryt, so schasst man dadurch nur immer neue Unruheherde. ES ist «ine Un- Verschämtheit, uns heute noch znzumutrn, wir sollten «n» mit dem ReichSarbettSmintsterium und dem ReichSwirt- schaftSmtnisterium begnügen. ES gibt für un« nur zwei Möglichkeiten: entweder wir übernehmen die RegterungS- sührung ober wir bekämpsen diese Regierung solange, bis un» unser Recht wirb. Freilich würde «in Kampf gegen die Regierung unserseits diese sehr schnell in die Kni« zwingen, da er von einer ungeheuren Volksbewegung getragen wäre und sie sich aus keine anderen Kräfte im Volke stützen köniite. Die Frage der Regierungsbildung ist im Rollen, und wir können mit der bisherigen Entwicklung bet der Lösung dieses Problems zusrieden sein. Mit Zuversicht bürsen wir erwarten baß der Führer die ganze Frage einer glücklichen Lösung entgegenführen wirb Die Dinge liegen für uns so günstig, und die Machtmittel, die Adolf Hitler in der Hand hält, sind so groß, daß wir keinen Anlaß Haven, vorzeitig die Nerven zu verlieren. Wir könne«, nachdem RetchSkaVinett, entscheidenden Wert darauf zu legen, daß der Gedanke des PrästbialkabtnettS auch durch eine Regierungsumbildung nicht angetastet wird. In diesen Krei sen möchte man, indem man grundsätzlich den Eintritt nationalsozialistischer Persönlichkeiten ins RetchSkaVtnett be- fttrwortet, dem Führer der NSDAP, nur den Btze- kanzlerposten zugestanden misten. Der Empfang der Parteiführer wird am Donnerstagvormittag fortgesetzt wer- den. Für das Zentrum werden der ReichStaaSabgeord- nete IooS und der wttrttembergtsche Staatspräsident Volz erscheinen. Ueber die Haltung des Zentrums selbst ist Ver bindliches noch nicht in Erfahrung zu bringen. Man hat aber den Anschein, als ob die ZentrnmSpartei «ine« verantwortlichen «nd führende« Einsatz der Natio nalsozialisten bei der RegiernngSarbeit dnrchanS alS wünschenswert bezeichnet. Offenbar hat man von Zentrumsseite unterderhand auch die ReichSregterung bereits misten lasten, baß man unter be stimmten Garantien geneigt sei, ein Kabinett Hitler zu tole rieren. Ein Empfang Hitlers beim Reichskanzler ist bisher noch nicht vorgesehen. In unterrichteten Kreisen nimmt man an, daß er im Laufe des DonnerStagnachmtttagS stattsinden wirb und baß sich am Freitag et« Empfang Hitlers bei« Reichspräsidenten anschlteßt. Erst wenn alle diese Empfänge abgeschlossen sind, wird die Regierungsfrage spruchreis. Die Nationalsozia listen Haven bekanntlich keine Zweifel darüber gelassen, daß sie da» Kanzleramt fordern, und baß sie in Opposition treten würben, wenn ihr Führer nicht mit der Leitung der Reichs geschäfte betraut wird. Durch diese Festlegung sind die Mög- lichkeiten, zu einer befriedigenden Regelung der ganzen Re- gterungSnmbtlbungSsraae zu kommen, erheblich eingeschränkt. Man sieht, im Grunde genommen, nur noch zwei Alternativen. Entweder wird Hitler mit der Bildung be» neuen Kabinett» und dem Kanzlerposten betraut, ober das Kabinett v. Papen bleibt, erhält im Reichstage ein Miß trauensvotum und sieht sich dann vor die Frage gestellt, ob ein verfastungSmäßtgeS Wetterregieren noch möglich ist. WaS den Reichskanzler v. Papen persönlich angeht, so hat dieser alle interessierten Stellen wissen lassen, baß er persönlich einer Pertonalumgruppteruna des ReickS- kabtnettS keinesfalls im Wege stehen wolle. Die Mentalität des Kanzlers v. Papen ist nicht die des üblichen parlamen tarischen Ministers, der bemüht zu sein pflegt, sich seinen Posten solange wie nur möglich zu erhalten. Fn dieser Hin sicht bedeutet also die Betrauung des Reichskanzler» mit den RegierungSverhandlungen keinesfalls eine Präjudizierung be» Ergebnisses der Besprechungen dieser Tage. wir solange gewartet Haven, auch noch die wenigen Tage warten bis zur endgültigen Entscheidung* Ein önittvlew mit Smivtmmin String Stockholm, 10. August. „Eya Dagligt Allehanda* bringt am Mittwochabend in großer Aufmachung eine Unterredung mit Hauptmann Göring, der sich in Stockholm auf hält, um das Grab seiner in Schweden geborenen Frau zu besuchen. Göring sagte, dem genannten Blatte zufolge, unter anderem, baß alle Führer der Nationalsozialisten von Berlin abwesend seien und deshalb in den nächsten Tagen keine politischen Entscheidungen zu erwarten seien. „Wir haben die absolute und selbstverständliche Forderung er hoben, baß Hitler Reichskanzler wird. Außerdem ist e» ja selbstverständlich, daß die nationalsozialistische Partei im Verhältnis zu ihrer Stärke «ine Reihe anderer wichtiger Posten der ReichSregterung besetzen muß. Aller Wahrschein lichkeit nach wirb General ».Schleicher auch in einer Re gierung bleiben, in der Hitler Kanzler ist. Ueber v. Pap « n kann man noch nicht» sagen. ES ist falsch, wenn man be hauptet, daß v. Papen gegen die Nationalsozialisten feind lich gestimmt sei. Vermutlich wirb v. Papen an der neuen Regierung teilnehmen, doch nicht als Kanzler.* Ve. VnM beirrdert MiZkieiMre Berlin, 10. Aua. Der mit der Wahrnehmung der Ge schäfte des preußischen Innenminister» beauftragte Bevoll mächtigte be» Reichskommissar» Dr. Bracht hat au» Anlaß be» Ber/assungStage» «ine Reihe von Beförderungen von Poltzetoffizteren mit der Maßgabe, diese am Verfassungs tage bekanntzugeben, angeordnet. Go werben befördert: Zum Poltzeimajor: PolizeihaWtmann Mülverstedt, Polizetverwaltung Berlin, mit Wirkung vom 1. Juli IVSS; ferner mit Wirkung vom 1. Oktober 1VS2 die Poltzeihaupt- leut« Gacks, Voltzeiverwaltuna Altona-Wand-Veck, Hart mann, Polizetschule Münster, Bergin, Polizei- Verwaltung Halle, Dr. Tanneberg« r, Polizetverwaltung Potsdam, Flaen, Polizetverwaltung Berlin, Dahle, Polizetverwaltung Berlin, und Herrmann, Polizetschule Brandenburg. 14 Poltzetoverleutnant» wurden zu Polizei hauptleuten, 1v Poltzetleutnant» zu Poltzetoverleutnant» und 18 Poltzetoberwachtmetster zu Poltzetleutnant» befördert. Der 13. Geburtstag Wenn auch über den AmtSgeväuben die Fahnen wehe« und sonst der Oesfentlichkeit gegenüber das Gesicht be» StaatSsetertageS gewahrt wirb, so fehlt doch jede Spur von Feiersttmmung am heutigen 18. Geburtstag der Wei marer Verfassung. Niemand weiß Gutes von ihr zu kün den, statt Glückwünschen hagelt eS Resormanträge. Unter diesen Umständen stnb die Stimmen durchaus verständlich, die den Verzicht auf offizielle Feiern am diesjährigen Ver- fassnngStag gefordert Haven. Die ReichSregterung aber war anderer Meinung. Obwohl sie selbst keine gute Mei nung von dieser volkSfremben Verfassung hegt, deren Aen« berung in wesentlichen Teilen einer ihrer wichtigsten Pro grammpunkte ist, legt sie doch Wert darauf, die Tradition der amtlichen Feiern am 11. August nicht abreitzen zu lassen. Die Minister haben sich dazu versammelt, und sogar der hochbetagte Reichspräsident hat die Mühe der Reise von Ost preußen nach Berlin nicht gescheut, um persönlich der Ver anstaltung im Reichstag beizuwohnen. Allerdings, die Zu sammensetzung der Festgemeinbe wird diesmal anders sein. Man wird wohl das ewig lächelnde Gesicht des verflossenen RetchStagSpräsidenten Löbe nicht sehen und auf den Bildern auch BreitscheidS ragende Gestalt vermissen. Die Herren von der Sozialdemokratie wissen, daß ihrem Weimarer Werk diesmal kein Weihrauch gespendet wird. Und von Kritik und Besserung-Wünschen wollen sie nichts hören. Da wird aber vermutlich der Hauptinhalt der Rede sein, die der BerfassungSmtnister v. Gayl bei dieser Gelegenheit hält. Vielleicht fällt babet auch ein Vergleich mit der Bi», marckschen Verfassung, ober, wenn er nicht fällt, bann sollte man sich auch außerhalb der amtlichen Feier an diesem Tage über den Unterschied klar werben. Denn daraus er kennt man am Vesten, was im Weimarer System verfehlt und was änderungSbedttrfttg ist. Die Verfassung von ISIS ist ja nicht erst unter dem Druck der politischen Entwicklung hohl und morsch geworden: der tödliche Keim lag in ihr selbst, weil Ne von vornherein ein Erzeugnis der Studier stube war, die blasse Gedankenarbeit eines Theoretikers, dem eS nicht darauf ankam, auf Grund der gegebenen deutschen Verhältnisse ein wohnliches BcrfassungSgebäude für da» Volk zu schaffen, sondern möglichst viel vom Alten einzu reißen und die politische Entwicklung nach den starre« Grundsätzen der Formaldcmokratie in neue Bahnen zu zwingen. Bismarcks Verfassung mit ihrer seinen Vertet- lung und gegenseitigen Kontrolle der Gewalten war dagegen ein organischer Ausdruck des politischen, wirtschaftlichen «nd kulturellen Zustandes der deutschen Nation. Sie war so elastisch und entwicklungsfähig, daß auch der radikale Um sturzversuch von Weimar ihren Kern nicht zerstören konnte. Sie war auch nicht fremden Vorbildern nachgemacht, sondern bi« Zusammenfassung des geschichtlich Gewordenen. Die Väter der Weimarer Verfassung haben dagegen aus allen republikanischen StaatSgrundgesetzen herauSgepslückt, wa» ihnen am freiheitlichsten schien, ohne zu fragen, ob diese Methoden sich bewährt haben und ob sie gerade für da deutsche Volk passen. Während das 20. Jahrhundert offen sichtlich neuen Formen des StaatSlrbenS zustrebt, versuchten sie, die politische Lebensgrundlage Deutschlands unter Außer achtlassung einer mehr als 100jährigen Entwicklung an di« Menschenrechtserklärung der französischen Revolution anzu knüpfen. ES ist ganz klar, baß diese im eigentlichen Wort sinn reaktionäre, nämlich rückschrittliche Ideologie an der deutschen Wirklichkeit scheitern mußte. Das sichtbare Er gebnis ist, baß seit zwei Jahren in Deutschland nicht mehr, wie e» die Weimarer Verfassung gewollt hat, da» Parlament herrscht und nicht eine Parteienmehrheit, sondern der Reichs präsident auf Grund des durch die Erfahrung auSgeweitcten Artikel» 48 der Verfassung, be» einzigen, der noch völlig intakt ist und der die übrigen Freiheiten weitgehend auf hebt. Unter den heutigen Umständen wäre e» denkbar, baß die BiSmarcksche Verfassung mit leichten Aenderungen wieder etngeführt wirb. Aber die Rückkehr zu den Grund ideen von Weimar ist undenkbar. Der Gedanke, unsere innere Entwicklung in der jetzigen Regierungskrise in da» System der Partetenwirtschaft be» Jahrzehnts von 1S2l> bi» 1080 zurückzuführen, wird entrüstet zurttckgewiesen. Und wie wuchtige Anklagen gegen die Weimarer Verfassung klingen die Rufe nach BerfassungSresorm. die allenthalben erhoben werben: Reform der Gewaltenverteilung, Wahl reform, Reichsreform. BerwaltungSreformi Auch da» Er gebnis be» 81. Juli kann nur gedeutet werden als entschie dener Wille des Volkes nach sofortiger Inangriffnahme dteser Aufgaben. Da». Präsibtalkabtnett v. Papen hat sich bereit» dts wesentlichsten dieser Forderungen zu eigen gemacht, und e» wird die VerfasiungSfeier sicher nicht vorübergehen lassen, ohne seine Absichten in dteser Richtung deutlicher kunbzutum Zunächst ist an die Schaffung eine» regulierenden Geseh- geVungSfaktor» in einem Oberhaus gedacht, da» im alten Bundesstaat vorhanden war und in Weimar absichtlich unterdrückt wurde, um die ganze Staatsgewalt der Volks vertretung und damit den Parteien auSzuliesern. Matz hatte dabei vergessen ober übersehen, daß auch die demokra tischen Borbtlder des Westens, Frankreich «nb die Bereinig te« Staaten, tu ihren Senaten solche Oberhäuser habe«. Ftz Mmmdmmg Md RegimmMIIdmv