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Memum Anzeiger ZeitnH für Unrnndt, Skisttsdars, Sleill- n. ßkvPlsn Obernaun-orf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtteiligen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Ml. Inserate losten die Spaltenzeile oder deren Raum lO Pf., für aus- . wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 7 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. — Ans dem Hochofenwerk der Hasper Eisen- u. Stahl- — Das Kriegs gericht Königsberg verurteilte den nenwirte, Kantnr einer. Krancher, im 91. Lebensjahr. — Der Rekrut K. aus Nöda bei Borna, der beim 13. Jäger Bataillon dient, überschritt beim Besuch seiner Schwester den Urlaub. Ec sollte daher zur Truppe zurückgebracht wer den, machte aber seinem Leben durch eineu Schuß in den Kopf ein Ende. — Der Buchhalter Mühlhausen in Schlenßig gab mehrere Schüsse auf seine Frau ab und verletzte sie tötlich. Dann erschoß er sich selbst. Sie hinterlassen 4 Kinder. — In Essen ist der frühere Bergarbeiterführer Ludwig Schröder im Alter von 65 Jahren gestorben. Der ehe malige Kaiserdelegierte Schröder war bekanntlich im Essener Meineidsprozeß zu 2 eiuhalb Jahren verurteilt, später im Wiederaufnahmeverfahren jedoch freigesprochen worden. — Auf der Lintorfer Chaussee sprangen 2 Landstreicher einem von Duisburg kommenden Auto so plötzlich in den Weg, daß der Wagen sich infolge starken Bremsens überschlug. Alle 5 Insassen wurden schwer verletzt, das Auto zertrümmert. — In Duisburg ist die Polizei einer größeren Bande Eisen- bahndiebe auf die Spur gekommen. Bisher wurden 10 Nangierer und Rangiermeister verhaftet. Eine große Menge Waren wurden in den Wohnungen gefunden, die man ver kaufte. Die Diebereien sind viele Jahre verübt worden. — — Die Zahl der Automobil-Droschken in Dresden, die sich zurzeit auf 102 beläuft, wird demnächst erheblich vermehrt werden. Es werden in den nächsten Monaten noch 36 viersitzige Autodroschken und 18 zweisitzige eingestellt werden. Für jede neue Autodroschke müssen wiederum zwei Pferde droschken außer Betrieb gesetzt werden. — Ein tödlich verlaufener Unglücksfall hat sich am Dienstag in einer Strohgeflcchtsbleicherei in Lockwitz zugetragen. Der dort beschäftigte Packer Karl Lehmann, 26 Jahre alt und verheiratet, stürzte infolge eines Fehl trittes eine Holztreppe hinab nnd zog sich eine schwere Ge hirnerschütterung und einen Schädelbruch zu, die seinen Tod znr Folge hatten. — Kricgsministcr Freiherr v. H a n s e n scheidet heute aus seinem Amte; am Freitag übernimmt Generalleutnant v. Carlowitz die Leitung des Kriegsministeriums. — Das Er gebnis der Wehrstener sür den Steuerbezirk Leipzig, der die Stadt und die Amtshauptmannschaft umfaßt, betrügt 21 i/z Mill. Mark. — Krupps Wehrbeitrag beläuft sich auf insgesamt 8 607 000 Mark. — Zwischen dem bekannten Tenoristen Karl Burrian und der Budapester Königlichen Oper ist ein ernster Konflikt ausgebrochen. Burrian, der als ständiger Gast für die Budapester Königliche O P er engagiert war, hat gestern ohne Grnnd seine Stellung aufgegeben. Die Direktion sieht in der Handlungsweise Burrians einen Vertragsbruch und wird den Künstler nicht weiter auftreten lassen. — Nachdem sich die Lage äusterst kritisch gestaltet und die Aufständischen im Anmarsch auf Durazzo sich befinden, werden dort alle Vorbereitungen zur Abwehr getroffen. Auf besonderen Wunsch des Fürsten Wilhelm ist ein italienisches Geschwader, bestehend aus einem Kreuzer und drei Torpedo bootsflottillen eingetroffen, das alle Anstalten trifft um evtl. Truppen zu landen. — Der Kreuzer „Descartes" ist in Veracruz mit 500 Gewehren und 450000 Patronen cingetroffen, die für die österreichische Gesandtschaft in Mexiko bestimmt sind. Infolge der Unsicherheit der Lage konnte sich der Kapitän noch nicht entschließen, die Ladung an Land zu bringen. — — Wie aus Durazzo gemeldet wird, soll über die Stadt der Belagerungszustand verhängt werden, auch rechnet man mit der Landung österreichischer und italienischer Truppen. — Aus Korfu wird berichtet: Essad Pascha hatte eine Audienz beim Fürsten Wilhelm, die einen stürmischen Verlauf nahm. Sie endete damit, daß Essad Pascha seine Demission gab. Darauf veranlaßte Essad seine 5000 Partei gänger, die außerhalb von Durozzo kampierten und die 3000 Anhänger, die in der Nähe seines Hauses weilten, zu einer Revolte. Er gab selbst das Zeichen zum Kampf, indem er wurden auf das östereichisch-ungar. Stationsschiff „Szigetvar" gebracht. — Eine österreichisch-ungarische Schiffsdivision, bestehend aus vier Schlachtkrenzern ist nach Durazzo abgegangen. Die Kriegsschiffe werden in Durazzo weitere Truppe» landen. — Ueber die Entwicklung der Ereignisse in Albanien ist mau iu Wiener diplomatischen Kreisen auf das Höchste ge spannt und man hält die Lage in Albanien für äußerst gefahrdrohend, — Eine ergreifende Fa milientragödie spielte sich in der kleinen Stadt Gossau in Kanton St. Gallen ab. Die 32 Jahre alte Frau Bühler stieß ihre beiden ältesten Kinder, einen Knaben im Alter von 5 und ein Mädchen von 4 Jahren in eine Jauchengrube und sprang, ihren 2einhalb jährigen Knaben auf deu Arm, selbst in die Grnbe. Der Gatte, der hinzukam, konnte die Fran noch lebend retten. Die drei Kinder sind ertrunken. — Drei Gendarmen waren ans Befehl des Kommandanten ins Gefängnis nach Guadalajara (Spanien) gebracht nnd in einer gemeinsamen Zelle eingesperrt worden. Als ihnen die Mahlzeit gereicht wurde, stürzte eiuer von ihnen an dem Anfsehcr vorbei auf den Gang hinaus, riß von einem Waffen- gestell ein geladenes Gewehr u. ersch o ß beide Mitgefangenen. 4 Personen in Frage. Jetzt ist ein Pole nach Leipzig gezogen, ans den die Beschreibung einer der Personen auffallend paßt. Er wurde von der Kriminalpolizei in Leipzig verhaftet. — Der 39 Jahre alte Postmeister Wilzek vom Postamt Krakau, ist nach Veruntreuung mehrerer Wertbriefe im Betrage von 150 000 Kronen flüchtig geworden. — — In Zug bei Freiberg brannte die Arnoldsche Wirtschaft (früher Andreas). Während das Wohnhaus dem Elemente zum Opfer fiel, konnten die übrigen Gebäude ge rettet werden. Das Grundstück sollte dieser Tage in anderen Besitz übergehen. — In Frankenberg wurde der bejahrte, schwerhörige Straßenkehrer Moritz Grasselt von einem Auto angefahren uno umgerissen. Der Verunglückte wurde bewußt los in seine Wohnung gebracht, wo er verschied. Den Auto führer trifft keine Schuld. Grasselt hatte die Warnungs signale nicht beobachtet, vielleicht garnicht gehört nnd ist schließlich direkt in das Auto gelaufen, das ihn trotz Vorsicht des Führers noch streifte. — Der in den Chemischen Werken in Strehla beschäftigte Arbeiter Engelbrecht stürzte in einen Säurebehälter und zog sich hierbei so schwere Brand wunden zu, daß er ins Krankenhaus nach Riesa gebracht werden mußte. — Vermißt wird in Copitz der Schar werksmauer Max Eichler. Er ist 35 Jahre alt. Man ver mutet, daß er sich ein Leid angetan hat. — Auf eiuer 4 Meter hohen steinernen Böschung stieg in Weinböhla der Bahnwärter Niese auf eine Leiter, um ein Blumenküstchen am Hause festzumachen. Er stürzte von der Leiter und die steile Böschung hinunter. Die Verletzungen waren so schwer, daß der Tod bald nach der Ueberführung ins Meiß ner Krankenhaus eintrat. — Im Winter dürfte mit dem Bau einer am Plauener Ratssteinbruche in Plauen hinsührenden neuen Straße begonnen werden. Das zwischen Bienertmühle und Forst- Hanse befindliche Straßenstücksoll bekanntlich eingezogen werden. Um den Zugang zur ueuen Haltestelle Altplauen vom Plauen- schen Grunde her zn erlangen, will man einen Weg der Bahn entlang anlegen. — Als der 16 Jahre alte Sohn des Totenbettmeisters Barth in Mülsen-St. Micheln nach vollendeter Schicht aus dem Schacht heimkehrte, bemerkte er eine Störung im Augen lichte. Als er am Morgen ausstand, war das Augenlicht gänzlich verschwunden. — Der angebliche Doppel Mörder Lüders, der im Festungsgefängnis in Dresden erklärte, im Grunewald ein Mädchen ermordet und die Leiche ver scharrt zu haben, hat sein Geständnis an Ort und Stelle widerrufen. Er wollte einmal aus dem Gefängnis heraus. — Kirchennachrichten von Rabenau. Donnerstag, den 21. Akai, Fest der Himmelfahrt Christi. Vorm. 8 Uhr Beichte und Feier des heil, Abendmahls: Vir. u. Gerstmayr. Vorm, halb 9 Uhr Gottesdienst: derselbe. I u n g f r a n e n v e r e i n: Kreisverbandstag der Jung- frauenvcreine nnseres Bezirks nachm. 4 Uhr im Stadtbad zu Tharandt. Kirchennachrichten von Somsdorf. Himmelfahrt, 2l,Mai, 8 Uhr, Beichte und Abendmahl; halb 9 Uhr Predigtgottesdienst. Donnerstag, den 21. Mai 1914. Fernsprecher: «mt L-«be« 2120 27. Jahrgang. Nummer 60. Fernsprecher: Amt Deuben 2t20 — Die 187c» in W ilmsdorf b. Pvssendorf geborene, noch unbestrafte Wirtschafterin Liebsch verw. Großmann hatte sich wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung mit tödlichem Ausgange vor dem Schwurgericht Dresden zu verantworten. Die Angeklagte hat systematisch das Kind eines Bauarbeiters, bei dem sie als Wirtschafterin diente, durch launenhafte, gran- same Behandlung nnd wiederholte Mißhandlungen zu Tode geguäl t. Sie wurde zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt; 4 Monate 2 Wochen der Strafe gelten als verbüßt. Kleine Notizen. Einen verwegenen Raubanfall verübte nachts ein Mann an der Näherin Karl ans Limbach. Er packte sie an der Kehle, bedrohte sie mit dem Messer und rief: „Geld oder das Leben!» Er erhielt 27 Mark, wurde aber durch Schlosser Vogel in Wüstenbrand festgenommen. - — — Der Gutsbesitzer Uhlemann in Bollendorf hat sich auf j^ce Lemberger Polizei ist einem weitverzweigten Aushebnngs- dem Oberboden seines Hanfes erhäng t. U. hat sich erst schwindel auf die Spur gekommen. 4 Personen, darunter l kürzlich hier angekauft. — In Zwönitz lockte der I4jähr. Bahnbcamtcr, sind verhaftet worden. Knabe Döring, der Ostern die Schule verlassen hatte, das — A"f dcm Hochofeuwerk der Hasper Eisen- u. Stahl- Ojährige Mädchen Schlüffe! in den Wald, verband ihn: dort werke stürzten infolge Gerüsteinstnrzes 8 Arbeiter in die Tiefe, die Augen und versuchte es zu vergewaltigen. Als sich das Einer war t o t, 3 schwer, die anderen leichter verletzt. Mädchen wehrte, brachte ihm der Verbrecher mehrere Schnitte — Das Kriegs gericht Königsberg verurteilte den wsl sünem Messer am Halse bei nnd verletzte es lebe ns-,Vizewachtmeister Emil Dobiuslh wegen Spionage, Ungehor- gefahrluh. Der vielversprechende Junge ist flüchtig. — Im sams und Bestechung zn 15 Jahren Zuchthaus. Jahre 1909 wurde iu Miesbach bei Braunsberg in Ostpr.! Dresden. Der Ertrag des Roten Kreuz-Tages wird ein ^chachtmeister ermordet und beraubt. Als Täter kamen hier auf rund 75 000 Mk. geschätzt. Der Soldat vom Inf-Reg. 182, der in Neuwernsdorf ein Mädchen mit dem Seitengewehr schwer verletzte und entfloh, ist in Dnx in Böhmen f e ft genommen worden. — Nachts vLi. guv vav ^cirr-en guin L>. versuchte ein 25 Jahre alter Arbeiter aus Galizien bei Otten-den ersten Schuß gegen das fürstliche Palais abfeuerte. Die dorf-Okcilla als sog. blinder Passagier aus dem Personenzug! von österreichischer Seite gelandeten Geschütze erwiderten so- zu springen. Hierbei zog er sich einen Schädelbruch zu, der stört das Feuer. Es gab mehrere Tote und Verwundete, den sofortigen Tod zur Folge hatte. — Der Kutscher Jul. ^Sofort wurden österreichisch-ungarische u. italienische Matrosen Grötzschel aus Bühlau wurde von seinem eigenen Geschirr gelandet, die das Haus Essad Paschas belagerte» und die tötlich überfahren. — In Weißenberg wurde in der Unter- Stadt besetzten. Essad Pascha schickte nun einen Parlamentär kuuftshütte eines Vasaltwerkes durch einen von Sprengungen nnd bat um freies Geleit auf ein österreichisches Schiff, herrührenden Stein ein 23 Jahre alter Arbeiter erschlagen. Dies wurde ihn: aber verweigert. Er und seine Gattin — In Frohburg starb der Senior der sächsischen Bie- von llönnvnksutkon. Zur Vermeidung von Falschdeutungen wird zur Kennt nis gebracht, daß Freitag, den 22. Mai dss. Js. Vorm. 1v Uhr auf hiesigem Friedhof Dörnerhaufen in Brand gesetzt werden. Rabenau, den 19. Mai 1914. Der Bürgermeister. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königl. Amtshauptmannschast Dresden-Altstadt wird vom Freitag, den 22. Mai bis Mon tag, den 25. Mai d. I. die Kleinötsa - Rabenauer Talstraße wegen Beschotterung gesperrt. Der Verkehr wird während dieser Zeit auf die Rabenau-DiPPoldiswalder Straße bezw. auf den Dorfweg verwiesen. Kleinölsa, den 18. Mai 1914. Der Gemeindevorstand, Moses. öus Nab unil fern. Rabenau, den 20. Mai 1914. — Der Gau Sachsen im Verband der Rabattspar vereine Dentschlands wird seinen 21. Gautag vom 6. bis 8. Juni in Werdau abhalten. — Am Himmelfahrtstag findet das übliche Anschießen, verbunden mit Preisschicße», der hiesige» Schützengesell- schast statt. Abends vereinigen sich die Schützen mit ihren Angehörigen und geladenen Gästen z» einen: gemütlrche» Tänzchen im Saale der Albert-Höhe. — Ueber den nachts in der O. Güntherschen Wohnung auf der Hainsberger Straße hier verübten Diebstahl haben wir bereits berichtet. Die gestohlenen ca. 200 Mark gehörten dem ledigen Bruder Günthers, der das mühsam ersparte Geld zn Ausstattungszwecken verwenden wollte. Die in dem selben Behälter in einer Schachtel aufbewahrten ca. 150 Bk. ließ der Dieb, der mit der Oertlichkeit usw. vertraut sein muß, unberührt. Die im Nebenzimmer schlafende Familie G. hat von dem Vorgang nichts bemerkt. Bisher sind die Er mittelungen erfolglos gewesen. — Am 18. Akai c. hat Herr Klempner Arthnr Curt Richter hier bei der Gewerbekammer in Dresden die Meister prüfung für das Klempnerhandwerk abgelegt und bestanden. — Das Regimcntsfest ehemaliger 105 er findet vom 27.—29. Juni d. I. in Hohenstein-Ernstthal statt. Da das nächste Regimentsfest erst in 3 Jahren voraussichtlich in Straßburg stattfindet, empfiehlt sich eine rege Beteiligung. — Von der 1. Strafkammer des Landgerichts Freiberg sind verurteilt worden: der Arbeiter Szczurek aus Tharandt wegen Sittlichkeitsverbrechens zu 9 Monaten Gefängnis und 2 Jahren EhrenrechtSvcrlnst; der Zollaufseher Perdnß in Plauen i. V. wegen desselben Vergehens zu 9 Mon. Gefäng nis ; der Schneider Aehnelt ans H ermsdorf i. E. wegen Unzucht mit einem Kinde und Verführung zu 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlnst. — Auf Grund einer Anzahl Verfügungen des Ministe riums des Kultus und öffentl. Unterrichts hat die Lehre r- beso.ldung sordnung vom 28. Februar 1913 eine teilweise Umarbeitung erfahren müssen. Jetzt ist die endgültig fest gestellte Lehrerbesvldnngsordnung von: Rat zu Dresden ge nehmigt worden. — Nach neuen Bestimmungen sind Kadetten bei der Versetzung in die Unterprima zu Unteroffizieren zu befördern und bei der Versetzung in die Oberprima zu Porte- Peenuterofsiziere» 5" ernenne», sofern sie sich nach ihrem Gesamtbeträgen dazu eignen. Unter derselben Bedingung dürfen Unterprimaner auch schon während des Schuljahres zu Portepeeunteroffizieren ernannt werden. Die Beförderungen nnd Ernennnngen erfolgen durch den Kommandeur des Kadetten korps.