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Nr. LSI. Dienstag den 11. Juni 1Vtt7. v. Jahrganß. »richeint täglich nach«, mit Ri'Snabme der Sonn- >md Festtag«. «e»ng»Vr,iS: Lierteij 1 -V 80 ^ >oh»e Brst. llg-ld>. sür Oesier. reich «LU».»!. Lei a. a Hvstailllalreu I.ZeituiizSpretsiiste «r K-bH. riiuelnvmmer se> Pf. — «ednttirms^vrechllund--- I I IS ttk». i j Unabhängigeg Tageblatt siir Wahrheit, Recht «.Freiheit Nafer.t« werden die Sgespalt. Petitzeile od. deren Raum mit 18 4. Reklamen mit 8» 4 die Zeile berechn., bei Wtederh. bedeut. Rabatt. >8»chd»u«kerei, Stedaktion »nd Ärschäftsftellei Dresden, «illniler «t>-a1i« 4». — Feniiprecher Nr. IRS. . . .1.1/ I . . I IO. Verban^stag des Deutsch-nationalen Handlunqsgehilfenverbaudes. Dr » « d « » . den 0. Juni 1V67. Im großen Saale des städtischen Ausstellungspalastes fand gestern abend 6 Uhr die Eröffnung des 10. Verbands- tagvs des deutsch-nationalen Handlungsgehilfeuverbaudes ilütt. Der mäckstige Raum lvar mit Fahnen und Mappen prächtig dekoriert und vermochte die Zahl der Festteilnehmer kaum zn fassen. Auch) zahlreiche Vertreter von Behörden hat Um sich als Ehrengäste eingefunden. Wir bemerkten die Herren Geh. Regierungsrat Dr. Steglich, -Obcrregierungs- rar Schocker, Bürgermeister Tr. Kvetzschmar, Regierungsrat Dr. Roßberg. Sladtverordnetenvizevorsteher Rechtsanwalt Dr. Hackel, die Stadträte Plötner. Uhlmann und Köhler, die Neichstagsabgeordneten Tr. Wagner, Dr. Heinze, Dr. Vogckl, Zimmermann und Naab. Ferner waren offiziell ver treten die Dresdner Handelskammer, die Dresdner Kauf mannschaft, die Dresdner Gewerbekammer, das Kauf- mannsgericht usw. Die imposante Versammlung wurde kurz nach) 6 Uhr non Herrn Reichstagsabgeordneten Schack mit einer be grüßenden Ansprache eröffnet, in der er darauf hinwies, daß der dentschfnationale Handlnngsgehilfenverband mit -mehr als 100 000 Mitgliedern gegenwärtig der größte kaufmännische Verein Deutschlands sei. Die Arbeit des Verbandes wurzele in der Liebe zum Vaterlande und zum Volke. Ter Redner schloß mit einem begeistert aufge- nommenen Hock) auf Ihre Majestäten den Kaiser und den König Friedrich August. Hierauf begrüßte der Vorsitzende die zahlreichen anwesenden Ehrengäste und teilte mit, daß ans dem diesjährigen Verbandstage zirka 750 Stadtver- trer-er und über 2000 austvärtige Teilnehmer anwesend 'eien. Tann begrüßte Herr Bürgermeister Dr. Kretzschmar die Versammlung im Aufträge des Herrn -Oberbürger meister Beutler und betonte, daß die Bestrebungen des geutschnationaleii Hnndlnngsgehilfenverbandcs in Dresden volle Würdigung und volles Verständnis finden. Er mansche den Verhandlungen den besten Erfolg und rufe den Teilnehmern ein herzliches Willkommen im schönen Dres den zu. Im Namen der konservativeil Fraktion des Reichs- :age§ und des konservativen Landesvereins für Sachsen be grüßte Herr Neichstagsabgeordneter Landrichter Dr. Wag ner die Versammlung Weiter sprachen noch im Namen der nationalliberalen Neichstagsfiaktion und des national liberalen Landesver-'ins Herr Neichstagsabgeordneter 'Landgerichlsdirektor Dr. Heinze. im Namen der wirtschaft lichen Bereinigung Herr Neichstagsabgeordneter Naab, im Nanien des Landesvereins der deutschen Reformpartei Herr Neichstagsabgeordneter Zimmermauu, im Namen des All gemeinen deutschen Sprachvereins Herr Professor Tr. Schefsler, im Namen der sächsisch)eu Mittelstaudspereinigung Herr Rechtsanwalt Klotz und im Nankl'ir der Dresdner Ge- werbetämnier Herr Stadtverordneter Wielisch. Den ersten Vortrag hielt Herr Alfred Roth-Hanib»rg über „Kontorschluß und Mindestruhe im Großhandel". Tie Versammlung erklärte hierauf ihr Einverständnis mit dem Beschlüsse des Reichstages vom 10. April 1907. nach dem die Verbündeten Negierungen ersucht werden, etilen Gesetz entwurf borzulegen, durch welchen die Arbeitszeit und die Sonntagsruhe der Gehilfen. Lehrlinge und Arbeiter in Komoren und solchen kaufmännischen Betrieben, die nicht mit offenen Verkaufsstellen verbunden sind, geregelt wer den sollen. Im Anschluß hieran stimmte die Versaminlnng auch den ausgestellten Grundsätzen für die Regelung der Arbeitszeit in den Kontoren zu Hierauf sprach Herr Mar Keslowski-Hellbrok über ..Ladenschluß und Mindestruhe im Kleinhandel" und b-e zeichnete als die Hauptaufgabe des Verbandes die Förderung des Achtuhr-Ladenschliisses. Ten nächsten Vortrag hielt daun Herr Job. Iruxibn-Saude über die Sonntagsruhe. Die Vernmimluiig nahm eine Resolution hierzu an, nach welcher der .Handlungsgehilfentag sein dringendes Ver langen nach einer Revision der Bestimmungen über die. Sonntagsruhe erneuert und der Erwartung Ausdruck gibt, daß darin die Forderung völliger Sonntagsruhe im Han- delsgewerbc Hstwücksickstiaimg findet. Ueber die Kaufmannsgerichte referierte Herr Engen Clauß-Billwärder. Auch hierzu nahm, die Versammlung eine Resolution an, in der der lückenlose Ausbau des Netzes der Kaufmaunsgerichte über das ganze Reich für dringend notwendig gehalten, in der jedoch das Bedürfnis für die Errichtung eines Neichskanfmannsgcrichtcs verneint wird. Ueber das kaufmännische Unterrichtswesen referierte Herr A. Zimmermann-Bergedorf. Er forderte den Ausbau des kaufmännischen Fortbilduugsschulwesens und hob hervor, daß schon heute zahlreiche Fortbildungsschulen nach den Wünschen der Handlungsgehilfen geleitet würden. Aller dings gebe es auch noch viele deutsche Städte ohne kauf männische Fortbildungsschulen. Als eine ivcitere Aufgabe des Verbandes bezeichnte der Redner die Einrichtung'von selbständigen kaufmännischen Unterrichtsknrsen. Als letzter Redner sprach am Sonnabend Herr Richard v. Pein-Altona übdr Handelsinspektoren. Die Versammlung genehmigte eine Entschließung, in welcher der zehnte deutsche Hand lungsgehilfentag nach wie vor an der Notwendigkeit der Einrichtung eine Handclsaufsichtsbehörde nach dem Vor- bilde der bewährten Gcwerbeaufsicht festhält und die Mini sterien der Einzelstaaten bittet, zunächst übergangsweife die Aufsicht über die Schutzgesetze für die Angestellten des Handelsgewerbes den Gewerbeaufsichtsboamten nrit zu übertragen. Von abends 9 Uhr an fand daun ebenfalls im großen Saale des Ausstellungspalastes ein solenner Begrüßungs abend statt, bei dem der sächsische Tialektdichtcr Herr Georg Zimmermann mit ganz bedeutendem Erfolge eine Anzahl seiner humorvollen Dichtungen rezitierte und bei den: auch die Gardereiterkapelle mit ihren prächtigen Parademärschen stürmischen Beifall erzielte. Auch verschiedene Ansprachen wurden gehalten. Heute vormittag l l Uhr wurden die Vertändlungen fortgesetzt. Vor Eintritt in die Tagesordnung sprach der mit lebhaftem Beifall begrüßte Reichstagsabgeordnete Tr. Stresemanu im Namen des Verbandes sächsischer In dustrieller. Er wies darauf hin, daß die deutsche Industrie und die Kaufmannschaft ein großes Interesse an der höheren Wertung des Handlungsgehilseiiveebandcs k>aben und daß man die Organisation des deutsch-nationalen Handlungs- gehilfenverbaiides nur freudig begrüßen köniw, da hierdurch dem Pessimismus der Sozialdemokratie wirkungsvoll ent gegengetreten werde. Besonders erfreulich sei es, daß der Verband den nationalen Gedanken auf seine Fahne ge schrieben habe, da er hierdurch dem Verbände einen Dienst erweise. Die Zahl der Teilnehmer betrug heute laut Prä senzliste 2900. Ten Verhandlungen wohnte auch neben den bereits genannten Vertretern der Königlichen und städti schen Behörden der Zentrumsabgeordnete Dr. Hamecher bei. — Als erster Referent sprach Herr Fr. Frahm-Leipz'ig über den Anstellungsvertrag. Die Versammlung nahm eine Resolution an, in welcher der deutsche Reichstag nur Erlaß gesetzlicher Bestimmungen gebeten wird, wonach di.' sogenannten Konkurrenzklanseln bedingungslos Verbote!! werden,. Ferner nxnden die deutschen Handlungsgehilfen aufgesordert, alle Dienstverträge ahzulehnen, in denen ihn.'n ein Verzicht ans die Wohltaten des 8 03 Abs. 1 des Han delsgesetzbuches zugomutet und in denen ihnen die Der Wertung ihrer Arbeitskraft nach dein Austritt ans dein Nn- stellungsVerhältn'.S beschränkt oder unmöglich gemacht wer den soll. Ein ausführliches Referat über das Lehrlings wesen erstattete Herr Paul Elberding-.Köln. In der von der Versammlung angenommenen Resolution nxw gesagt, daß die jetzigen ungeregelten Verhältnisse iin Lehrlings- Wesen zu einer schweren Schädigung des deutschen Handels führen müssen, daß aber eine durchgreifende und gründ liche Reform des Lehrlingswesens geeignet ist, die über ragende Stellung des deutschen Handels dauernd zn festigen und zn stärken. Im Anschluß wurden Vorschläge für eine Lehrlingsskala, über notwendige Schulbildung der Lehrlinge, über kaufmännische Fortbildungsschulen, eine Gehilfenprüfung mw. gemacht. Einen ln-eiten Raum nahm der letzte Vortrag des Tages über Pensionsvcrsiche- rung der.Handlungsgehilfen des Herrn Hans Bechly-Berlin ein. In einer von der Versammlung nach längerer Debatte einstimmig angenommenen Resolution wurde die Not wendigkeit einer gesonderten Pensions- und Hinter- bliebeuenversicheruug der Privatangestelltcu betont und u. a. der Wunsch ausgesprochen, daß diese Versicherung nicht ans der Grundlage der für die Staatsbeamten gültigen Bestimmungen anfgebaut werden soll. Auch wurden Vor schläge für die Gehalts- und BeitragSklassen gemacht. — Die Verhandlungen wurden hierauf ans Montag fn'ih 9 Uhr vertagt. Nrmdfch«u. DreSven, den 1V. J ini !907 — Im preußischen Herrenhause wurde d-w Nachtrags, etat. das Iagdgesttz und eine Reihe kleinerer Vorlagen ohne Debatte genehmigt. — Da? preußische Abgeordnetenhaus erledigte am Sonnabend nur eine große Anzahl von Petitionen. Ilm 1 Ubr mar Schluß der Sitzung. In der Schlußsitzung um 3 Uhr wurden beide Häuscr geschlossen. —DieZmeite Württemberger Kammer hat Sonnabend die Beratung über die Frage der Erhebung Von Schiffabrts- ab gaben und über die Kanalisierung des Neckars zu Ende geführt und sowohl die bereits gemeldete volk^ parteiliche Resolution als auch den sozialdemokratischen Antrag, der sich gegen die Aufhebung der Schisfartsabgabeufreiheit wendet, au die Fiuanzkommission verwiesen. Im Laufe der Debatte stellte der Ministerpräsident es als Auffassung der Regierung fest, daß Preußen in diesen Verhandlungen großes Entgegenkommen gezeigt habe, und daß Württem berg und auch die anderen Staaten bis jetzt keinen Grund hätten, sich über Preußen zu beschweren. — Die Meldung, daß Fürst Philipp zn Eulenbnrg gegen Maximilian Harden Strafantrag wegen Beleidigung gestellt und die Staatsanwaltschaft diesem Antrag bereits Folge gegeben habe, ist unrichtig. Dagegen hat der Fürst bet der Staatsanwaltschaft deS für Liebenberg zuständigen Landgerichts Strafantrag gegen sich selbst erstattet, um auf diese Weise eine gerichtliche Untersuchung der ganzen Angelegenheit zu veranlassen. — Zum Streitfall Harden—Graf Moltkc—Fürst Eulen- bürg meldet neuerdings der „Lok.-Anz.", daß Graf Moltk: die Privatklagc gegen Harden cingereickst habe. Der An klage liegt ein Artikel der „Zukunft" vom 27. April d. I. zugrunde. Die „Milit.-polt. C-orresp." schreibt zu der Kamarilla-Affäre: „Der Kaiser ist über die bittere Erkennt nis der letzten Wochn tief verstimmt, um so mehr, als eiu- tvandfrei feststeht, daß viele Vorgänge, die zu den Verände rungen in seiner Umgebung geführt haben, längst öffent liches Geheimnis ioaren und bewußt dem Monarchen vor- ent'halten worden sind. Es ist daher nickst unmöglich, daß der Entlassung des Grafen Moltke und des Grafen Hohenau aus dem aktiven Dienste noch andere Veränderungen folgen werden. Diejenigen gerade, die den Kaiser am ehesten hätten informieren müssen, haben es unterlassen. Erst das offene Mauueswart des von jungen, vornehm denkeirden Offizieren unterrichteten Kronprinzen hat den nötigen Mandel in den wenig würdigen Zuständen am Hofe bewirkt. — In der Hauptversaiumlung der Deutschen Landwirt- schaftsgescllschaft wurde Herzog Albreckst von Württemberg zum Präsidenten siir das Jahr 1907/08 eiustmrmig gewählt. — Die der Bürgerschaft zn Bremen zugegangeue Beamtengehältei Vorlage sieht eine duichschurirliche zcbn- prozeutiffe Erhöhung der Gehaltssätze vor. Dadurch ent- stehen 604 229 Mk. staatliche Mehrkosten, zu deren teil- weiser Deckung vorläufig ein zweiprazentiger Zuschlag zur ReichSerbschaftksteuer vorgeschlagen wird. — Das erzbischöfliche Ordinariat in Bamberg hat dem zum LaudtagSabgeordueteu gewählten Pfarrer Graudtnger mitgeteilt, daß er auf seine Kasten für die Dauer der Land tagssession eine Vertretung erhalten wird. — In einer Wahlbetrachtnng eines bayrischen Land- geistlichen im „Neuen Münchener Tageblatt" heißt cs: Ge wiß haben viele Umstände zn dem Sieg des Zentrums bei getragen, besonders die aufrichtige, allen Ständen gerecht werdende soziale Tätigkeit und Fürsorge des Zentrums. Im letzten Grunde ist jedock) der Wahlkampf zu einem uner bittlichen Volksgericht über den Münchener Lehrertag und seine simultanen sowie religionslosen Schulbestrebungen geworden. Wer Gelegenheit hatte, so manche auffallend günstige Teilergebnisse in ihrem Zustandekommen zu be obachten. der konnte mit wohltuender Befriedigung sagen, daß das Volk den Wert der christlichen Volksschule wirklich zu sckiätzeu weiß und diesen ausgesprochen christlichen Cha rakter der Schule erhalten wissen will. — Deutsche Auswanderer im Jahre 1900. Tie Zahl der Auswanderer betrug im Jahre 1906 31 07-1, eine Zahl, die über dein Durchschnitt der letzten 10 Jahre steht. Die meisten Auswanderer stellt Preußen mit 18 083 und hier von am meisten die Provinz Posen mit 3029 Personen', auch ein Erfolg der Poleupolitik. Tie meisten Austvanderer geben über Bremen, ungefähr zwei Drittel. Die Ans- v'andernng über Bremen nxw stärker wie je zuvor. Ueber Bremen wanderten im Jahre 1900 208 3-13 Personen aus. unter welchen sich 10 053 deutsche Reichsangebörigc be täuben. Die Auswanderung über Bremen bat gegen das Vorjahr eine Zunahme von 21 -189 Personen zn verzeichnen. Ter größte Teil der Auswanderer gehörte auch in diesem Jahre wieder de» slawischen Nationalitäten an. Als Her kunftsländer stehen Ungarn. Rußland und Oesterreich an der Spitze. Von den im Jahre 1900 ans dem Deutschen Reiche ansgewauderteii 10 053 Personen reisten: nach den Vereinigten Staaten von Amerika 10 052, nach Kanada 59, noch Santa Eatherina -18, nach Urngnav 1. nach Argen tinien 205, nach Egvvten 11. nach Britiich-Südcrsrika 4, nach Neusndwales 00. nach Viktoria 13, nach Südanstralieu 3. nach Großbritannien 131, zusammen 10 053 Personen. Südwestafrika findet mau nickst! Nach Nordamerika bat demnach die Auswanderung iin Jahre 1900 noch eine weitere Zunahme erfahren. Die guten wirtschaftlichen Ver hältnisse in den Vereinigten Staaten hielten auch weiter während des ganzen Jahres an. Arbeitskräfte Nxrren irr den Industrien ständig gesucht. Die NnsN'aiiderer- Missionen und die Bahnhofsinission. über deren segensreiche Tätigkeit wiederholt berichtet worden ist, wurden infolge der starken Auswanderung sehr in Anspruch genommen. Von den 19 Answandererlogierwirten ist einer von der Onartierliste gestrichen, weil er seinen Verpflichtungen nicht nachkom. Fünf weitere Answandererlo-gierwirte haben ihre Häuser vertäust, somit bleiben am Schlüsse des Be richtsjahres -13 Auswandererlogierwirte. die einen Vertrag mit der Direktion des Nachweisungsluireaus abgeschlossen lwben, für Unterbringung der Auswanderer vorlxmdeu. Am 1. Januar 1907 trat durch Beschluß der Behörde füc das Aiisuvuidernngswesen das einschläaige B-ettensvstem in Kraft. Diese Maßnahme war seit längerer Zeit vor bereitet und den Wirten angekinidiat worden: es wird da mit iinhaltbareu Zuständen ein Ende gemacht. Iu den 13 Auswandererwirtschaften ist nach der lwiipolizeilichen Ausmessung für 2913 Personen Platz vorhanden. Infolge der strengen Vorschriften bezüglich der Geschleckster- trennung bleiben häufig in einzelnen Stuben nach Lage der Sache Betten frei, wodurch- sich die obige Zahl auf 2100 Personen reduziert. Dem Schutze und der Wohlfahrt der Auswanderer dienen die auf dem Gebiete des Austvande- rnngswesens getroffenen behördlichen Maßnahmen in mannigfachster Art. So wird durch die gesundheitliche Kontrolle in den Grenzkontrollstationen und in den Aus- nxmdererhallen erreicht, daß sie den gesuudlieitlicheu An- forderuugeu der überseeischeu Einv'anderungsbehörden nicht genügenden Austvanderer möglichst herausgefunderr und von der Weiterreise abgehalteu, somit vor zwecklosen